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i RÜS EBERS. "^
DIE MAA8SB
PITEL ÜBER DIE AUGENKRANKHEITEN
GEORG EBERS,
LKO DER KÖNIÜL. SACHi». OESEU.BCHAFT HEB WISSEHSCHAFTKN.
BBandea der Äbliandlungea der philologisch-historischen Clasae der Kitnigl.
Slkcbsischen Gesellschaft der Wissenschaften
LEIPZIG
JE! S. HIRZEL.
1889.
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INHALT.
ERSTER THEIL.
Seite
Die Gewichte und Hoblmaasse des Papyrus Ebers [1] 133
ZWEITER TUEIL.
Das Kapitel über die Augenkrankheiten im Papyrus Ebers, T. LV, 2— LXIV, 13. . . . [67] IS»
I
I 1
I
PAPYRUS EBERS.
DIE MAASSE
UND DAS KAPITEL ÜBER DIE AUGENKRANKHEITEN
VON
GEORG EBERS
MITGLIED DER KÜNItiL. SACHS. GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN.
ERSTER THEIL.
DIE GEWICHTE UND HOHLMAASSE DES PAPYRUS EBERS.
Abh»nai. d. k. S. OtnlUch. d Vfiu. XXV. ^
I. DIE MAASSE.
1. Vorwort.
Der Püpyrus Ebers steht in der von uns hergejitellten l'iilili-
calion') jedermann zur VerfUguni;. Wegen seiner durchaus coneclen
Schreibung hat er bisher die wichtigsten Dienste dem Grammaliker
geleistet, der seiner niclit cntralhen kann, sobald er sich der Er-
forschung des All-Aegypti sehen im Gegensatz zu dem sogen. Neu-
Aogyptischen der Papyri aus der XIX. und XX. Dynastie zuwendet.
FiJr die Kulturgeschichte und die Geschichte der Medizin ist
sein lühail gleichfalls von hohem Interesse und vielfach benutzt
worden; der Arzt aber hat mit den vorgeschlagenen Mitteln bisher
wenig zu machen gewusst, oder ist an den fragmentaron Üter-
setzungen einzelner Recepte vorübergegangen, schon weil von den
vei-schriebenen Droguen viele unbestiniml bleiben mussteu und über
die Maasse, mit denen sie zu nehmea sind, gar nichts feststand.
Auch die Absurd il^te». welche der Pap, an einzelnen Stellen ent-
halt, und die man mit weit grosserem Uehagen als das Gute, wovon
er voll ist, hcrvor/og, schreckten ihn ab. Da stellten wir uns denn
die Aufgabe, diese schöne Handschrift so zu behandeln, dass sich
auch ISichlaegyptologen, Ärzte, Naturkundige und Sprachforscher jeder
Art ein zulrefTendes Bild von ihr bilden können, und sie ist im Ganzen
so boschatfen, duss sie ihrem Autor, wenn wir die Verhitllnissc be-
denken, unter denen er sie verfasste, zur Ehre gereicht.
I) ra|>yrus Ebers, conservicrt in der L'DJversitälätiibliotliek ta Leipzig;. Ein
hieratisclieä Ifundbuch ullaegyplisctier Arüiieikunde. Ilerausgugebuii, mit Einleitung
iinil der Uberselzuag der vorkommenden KrHiikbcilcn versebi'n von Gedm«! Ebehs,
Mit tlnterMülzung des k^l. siichs. Mini^teriuriis des Ktiliii'^ und üllenllichcu L'ulvr-
ricble». Leipzig. W. Eo(jelmuuii l)l7S.
136
Gkokg Kbeh»,
[(
Wer mit anderen als den Uülfsmitteln un»eier Specialv^issen-
!;chafl die eigenen an uDüere Foreohuagcn zu knilpren wuaächl, der
möge es an der Hand des hier zu Gebenden vertrauensvoll thun;
denn wir folgen der Metliude, kein Worl, das wir nichl mit aller
Sicherheit verstehen, zu Übertragen, den ganzen Text aber in con-
sequenter Weise zu traosscribicren und ihn mit eineiu eingehendco
Coramenlar unter dem Texte zu versehen.
In solcher Weise denken "wir spater die ganze Uandscbrin zu
behandeln, ftlr's Erste aber unsere Methode nur auT einen der wich-
tigsten Absclinitte des Papyrus, den den Augenkrankheiten gewid-
meten, auszudehnen.
Schon durch iierodol erfahren wir, dass das Specialislenweseii
unter den aegyptischen Ärzten mit besonderer Strenge durchgeführt
wurde. Der Oculist durfte nur die Leiden des Gesichtssinnes und
keine anderen behandeln, und die Augenärzte vom Nil erfreuten sieh
unter den anderen Völkern des Alterlhuma des höchsten Anseheas.
Ae-gypten ist auch heule noch eine bevorangte Brut- und Beobacli-
tungssltttte fdr Augenknmkhuilen. i'her diese und ihre Behandlungs-
weiße von Seiten der Aegypler Näheres zu erfahren, liegt vielen
unserer Oculisten am Herzeu, und mehrere wandten sich denn auch
mit Anfragen und der Aufforderung, ihnen das Yerständuiss des Papy-
rus zu eröffnen, an den Verfasser. So wShIten wir das den Augen-
leiden gewidmete Kapitel, um unsere Methode an ihm zu erproben
und den Ärzten, Linguisten und Freunden der Geschichte der Medizin
eine sichere lJnlcrlai;e für das eigene Studium zu bieten.
i'her den Papyrus selbst, seine Herkunft, die Zeit seiner Eol-
slehung ete. hatwn wir im Vorwort zu un>:en''r Publieation der Hand-
schrift^) das Nölhige gesagt, und was zwischen dem AbsehUiss des
genannten Werkes und dem heutigen Tage auf diesem Korschungs-
felde geleistet wurde, das hat unsere fundamentalen Ansichten nur
l>eätHtigl uud zu dem im Vorwort xum Pap. übers Bemerkten wenig
Neues gefugt.
Unsere Handschrin ist das hermelische Buch über die Amiei-
mittcl (ictpt •pap)iäxtu'v), das t'.lemens \un .Mexandria'} erwShnt, sie
1) Pap. Ebere. M. 1. S. 1 — 1»
3) Clemeas Alexamlrinuii. StruiuaU ihI. l'uUcr. VI. p. 768. ^ ft3(.
5] Pap.Kbi
Die Maasse v. das Kapitel ibkh dik Al^;ENKBA^KllElTF,^, 137
waril sicher während der Kegierungszeil der XVIII. Dynastie, spä-
testens um 1.500 V, Chr. geschrieben, sie ist ein Sammelwerk, worin
auch sehi' alte*) und etliche fremdländische*} Recepte Aufnahme
fanden, und die Maasszeichen, welche neben den Namen der vor-
geschlagenen Medikamente stehen, beziehen sich tiicils auf liohlmaasso,
theils auf Gewichte.
2. Die Umsohrift.
Die Umschririsinethodc, deren wir uns in ObereinsLimmung
mit Prof. Dr. L. Steen im Vorworte zu der Publication bedienten,
bcsass gewisse Vorzüge, indem sie sich theils an die auf dem Oiicu-
talistencongress zu London (1 874) mit unserem Beiralh combinirte
schloss, theils erkennen liess, ob der Schreiber sich alphabetischer
oder syllabarer Zeichen bediente. Freilich wird die Transscription
dadurch mit vielen Strichen belastet, deren Satz liabcquemlicbkeiton
verursacht; auch hat sie keine Annahme gefunden, und nach und
nach sind die meisten Fachgenossen auch von der Londoner Methode
abgewichen. Der lebhafteste Widerspruch erhob sich gegen die Um-
schrifl derjenigen Zeichen, die man fUr Vocale ansah, und es ist in
der That niisslich, etliche von ihnen, denen ursprünglich sicher ein
consonantischer Werth zukam, Vocale zu nennen. Dennoch empfiehlt
es sich, bei unseren lateinischen Lettern zu bleiben, wenn man sich
picht — und auch dagegen spricht vieles — wie der unvergessliche
EChadas des kopiischen Alphabetes bedienen will"); denn die ÜSkchen
welche G. Steindobef in seiner vorzüglichen Dissertation zu gc-
i)rauchen vorschlug, bieten Schwierigkeiten, ergeben in ihrer Ver-
t] P.ip. Bbers. I.Wl, 15— IS. Ein llaarwucbsmiU'<1 für die naiDC £eä, Huller
^iw Königs Tlü.
S) LXIII, 8 — H. Arznei für ilic Augen von einem Seiailen aus K[in<:, das
{edeofalls eioe Stadt üus im Osten AttgjpU'ns gMegctii-n seniilisrlicn üinilcs und
rabrscheifilidi Bybias — Geltal bedeulol.
G] GegL'nübiir den Vocalen wäre übrigeris damit wenig gebessert. Aituli bei
räor Wabl besonders der sogcnannlen Zusalzconsonanteu würden sich od Sctiwicrig-
Jfceittm ergeben. In Frankieich ist in jüngster Zeit Maspkro besonders bei der Trans-
Kriptioa der Vocale weil von der Lundoaer Helbode abgewidien. Zwar weiss er
WDcberlci in der seinen überzeugend zu stützen, docb würde er sidi vielleicht
K|u CompromisseD versteht'n, wenn einer anderen neuen bevorstünde allgemein un-
mommen za werden.
13S
Georg Kbers,
[fi
miäcliung mit Jen röiiiischea Zeichen für das Auge des Ty|>ogi'<tplii;n
ein unerfreuliches Bild, und dazu leisten sie niclil einmal skIu' viel
bessere Dienste als römische Lettern, die man mit passenden Abzeichen
für die Umschrift gewisser Laute versieht').
Es kommt ja bei der Transscription in erster Reihe darauf an,
dass sieb leichl und sicher erkennen lüssl, welche Zeichen des Ori-
ginals sie wiedergibt. In zweiter Linie soll sie, da sie nun einmal
des Gebrauches von Strichen und Häkcheo nicht zu entrathen ver-
mag, dem Setzer möglichst geringe Schwierigkeiten bereiten und dem
Auge nicht geradezu weh ihun. Kommt sie diesen Anforderungen
nach, wird sich auch das dritte Desiderium leicht erfüllen, dass sie
annehmbar sei für möglichst viele Arbeiter und verstandlich auch
fUr andere als die aegyptologischcn Forschungskreise.
Das Zeichen o vertritt, wie viele mit Hieroglyphen umschrie-
bene semitische Namen lehren, das hebr. y. So ist es also keines-
wegs unser a oder überhaupt ein Vocal, und doch steh' ich nicht
an, es a zu umschreiben, da dies ebenso sicher wie < andeutet, dass
das Original •= o ist und zudem viele Semilisten das S a um-
schreiben. Nichlorientalisten müssen gewarnt werden, das < für den
griechischen Spiritus asper, das < für den Spiritus lenis zu liallen.
Auf deutlich kenntliche, keine Verwechselung zulassende Wiedergabe
der Grundschrift kommt eben das meiste an, sehr wenig auf die
Gestalt der Zeichen, wenn sie sich nur bequem schreiben und drucken
lassen. Die Transscription zu benutzen , um auch der Geschichte
der einzelnen Laute gerecht zu werden und anzudeuten, welchen
Werlh sie ursprünglich besessen, geht nicht an oder führt doch zu
einer Lbeiladung, welche den Druck erschwert, vertheuerl und ver-
7) in Jüngerer Zeit combi liierten H. Bntinscii uud A. Ebiian zuin Gebrauch für
die Zeltsclir. Tür ueg. Spruclie und All^rÜiumskutide die folgende Umsclirift der sogu-
nannlen Vocnle: '^
uns t'her bt-ki-nnen,
und
Vi Wi V *' ^" dieser könnten wir
t uns keineswegs zusngt und sieb
auch gegen Vi ;= w. wofür vieles aprichl, gute Grüude niifülirea lassi^n. Leider
kam uns die Kcnntniss dieser Methode zu spät zu, als dass wir uns ihrer in dem
Folgenden halten bedienen können. S|iiiter werden wir uns ihr vielleii-hl im Gauücn,
sicher aber bei der Transscription der Cunsonanlon nnsehlii'ssen, d.i uns z. B. für
e h besser «enilll als /. d für ""^ mehr /usaKl a|s t.
71 Pap. Rbebs. Die Maj
s Kapitel über die AnGEMUtANKHEiTEN. 139
hässlicht. Wer dergleichen dennoch durch die Umschrift zur Aa~
schauung briogea will, den möchlen wir an die Lehre erinnern, dass
das Bessere des Gulen Feind.
Dem Gesagten stimmte auch H. A. Ebman im mündlichen Verkehr
mit dem Verfasser im Ganzen bei. Seinen wohlbcgrUndelen Ein-
wänden gegen 1^=^ a, (j = i und u = i haben wir gerecht
zu werden versucht, indem wir ^c\ ;= e, fl fl = y und \\ ;= e um-
schrieben. Für [1 Hessen wir es bei &, obgleich uns seine ursprüng-
lich conso nautische Natur (j) wohl bekaont ist. Zu c:^:» = d haben
wir uns nicht leicht — denn manches steht ihm entgegen — aber
zuletzt dennoch entschlossen. Bei © =: ^, i= := &, ^^ z=: i bleiben
wir einstweilen, weil wir nichts Bequemeres und in jeder Druckerei
sicherer Vorhandenes für sie einzusetzen wussten.
So gestaltet sich denn die einfache und verstund liehe TranS'
scription, deren ich mich im Anschluss an die Londoner von 1874
bediene, nachdem ich sie etlichen Eniendationen unterworfen, wie folgt:
-ja, 5
ä, M
: in, Q
, I, b
Q g> 3
■=» k, n
^ q. P
ex, n
Hä ä, »
^. i '. Y
.=> t, n
=j, \ ft, n und 0.
Dieser Transscriptionsmethode eignet auch der Vorzug, dass sie
[ sich, wo es angeht, an die bekannten und in den Druckereien vor-
[ raihigen Zeichen des LBPsius'schen Slandardalphabetes anschüesst.
[Keine einzige Leiter würde neu zu giessen sein; denn das a, das
neichl aus a und ' zusammengesetzt wird, ist ohnehin für die Um-
UO
(iKOaG KlIEU!«.
|R
schi'jfl semitiscber Texte in Gebrauch, das e tait den Puacla diUrcseos
fchll in kotiiem Setzerkaäteii, und wenn wir uns auch nichl hehlen,
tiass das griechische y^ und ü, womit wir o und s=i umschreiben,
etwas Fremdes unter den tihrigcn römischen Lettern sind, ao lassen
wir sie doch unangetastet; denn wenn auch das ch und ih dem
Deutschen genügt, wurden diese Buchstaben andere Sprachkreisc zu
einer Aussprache verleiten, die ebensoweit von der unseren wie von
der der Aegypter abweichen müchte. AnderwUrts haben wir uns
schon eingehend mit den Gründen beschäfligl, die uns hindern, 'z^:^ d
zu umschreiben, und es bringt auch keinenfalls einen rein medialen
Laut icum Ausdruck; doch TUgten wir uns der von Ebman warju
ßiupfuhlcncn und von mehreren Fachgenossen angenommenen Uni-
sohrifl. Das i für "^ gibt im Druck ein nichts weniger als an-
mulbendcs Hild, doch zogen wir es dem d vor, weil dies so gut wie
das ( ein conventionell gebildetes Zeichen ist und t sich durch das
Standardalphabet und die Londoner Umschrift smelhode von 187i in
den Druckereien und unter den Fachgenossen einbürgerte. Seine
wahre Aussprache wird sich dem englischen Ih genUhert haben und
einem solchen Laute gebührt als Unterlage eher ein t als ein d.
Für den Semitisten setzen wir neben die Lettern der Umschrirt
auch die ihnen entsprechenden des hebräischen Alphabetes. Den
Konsonanten gegenüber Itlsst sich dies mit einiger Siclierheit Ihun,
da wir eine ziemlich grosse Anzahl von semitischen Namen und Lehn-
worlen besitzen, die in hieroglyphiscben Texten von den Aegyplern
mit ihrem Alphabet umschrieben wurden und zu erkennen geslallen,
welchen aegyptischen Lauten der Hierogrammat die semitischen gleich-
setzte. Die Vocale bieten grössere Scliwjerigkeit, doch ist regel-
massig fl dem M entsprechend und o (freilich kein Vocal) dem 5.
Für das ü (] tritt am häufigsten " ein. %i und e benutzte der Aegypler
für die Umschrirt des hebräischen \ und wir hüllen es lieber mit w
als u wiedergegeben, wenn uns nicht die Pluralendungen und ähn-
liches bestimmten, bei dem allen u zu bleiben. Über das \\ isL viel
gestritten worden. L. Stexn und A. Rhman widmeten ihm besondere
Aufmerksamkeit, und ich glaube auf beider Zuslimitiimg zahlen za
dürfen, wenn ich es c umschreibe.
9] Pap. KiiKRS. DiK MaASSE II. das KaI'ITEI IDKR DIF. AlliENKRANKlIKITEN. I i1
3. Die Dotermlnatlyzeichen.
Wer sich mit unserem Transscriptionsalphabcl vertraut inacble,
wird den Laiilwerlli jedes mit seiner Hülfe umschriebenen Textes
leicht und genau zu erfassen vermögen ; doch bietet die Hieroglyphen-
schrifl noch ein erläuterndes und illustrirendes Element, welches die
Bedeutung vieler Wörter, besonders aber solcher, die coacrete Gegen-
stände bedeuten, zu bestimmen erleichtert. Wir meinen die sogenannten
Deterniinativzeichen. Diese werden hinter das lautlich ausgeschriebene
Wort gestellt und zeigen an, welcher Begriffskategorie es zukommt.
Die in das Pflanzenreich gehörenden Namen werden mit tjj deter-
minirt, oder, Ledeuteo sie Bäume, mit A oder -^. Hinler die Namen
von Gelranken und Flüssigkeiten tritt das Bild eines HohlgefSsses
ö, 5 oder «, hinter die der Quadrupeden ein Stück Fell derselben mit
dem Schwanz ^.
Es ist leicht zu verstehen, wie grossen und willkommenen Bei-
stand diese Zeichen gerade für die Bestimmung des Begriffs werthes
solcher Worte leisten, die Heilmittel oder zur Behandlung vorgeschla-
gene Körpertheile bezeichnen. So hallen wir es denn für geboten,
aucli dem Nichtaegyptologen diese wichtigen Hulfsmittel zugänglich
|]EU machen und setzen darum hinter den Namen jedes Medicamcntes
^^n Determinativuni.
Die Gruppe '^ "^T ''^''■'^ *'^ "'*'^'' '*'"' 8"^""'' sondern
Igngn-l IJ^f transscribiert werden, um dem Leser zu zeigen, dass das
;gn-t geschriebene Wort zu den Vegetabilien — mil Ausnahme der
^Sume , die ihr eigenes Klässenzeichcn haben — gezählt werden
■iDuss, Das sehr häufige "^J g O ""^ umschreiben wir nicht
Pprt u'an, sondern prl uan O ^^, woraus dann hervorgehl, dass
prt ° etwas in Gestall eines Kornea [Korn, Samen, Beere], uan
lO-^ fber einen Baum darstellt, und zwar wegen des O einen
^aum mit riechenden oder durch den Handel vertriebenen Theilen.
%U8 der Beigabe beider Determinativ» kann der Leser ohne weiteres
Srkennen, dass die ganze Gruppe den Samen oder eines der anderen
3urch ° bezeichneten Producle eines Baumes bedeutet, der eine
US
Knfins,
Drogue in die aegyptischen Officiüeo lieferte, fi das Bier umschrei-
ben wir hqt und maclien es dadurch als trinkbare Flüssigkeit
kenntlich. Durch dies Verfahren erleichtern wir auch dem Nicht-
acgyptologen die selbständige Forschung; doch sehen wir uns, um
nicht missverstanden zu werden, zu der Erklärung genöthigt, dass
wir es keineswegs allgemein und auch für die Transscrijilion histo-
rischer, religiöser oder erzählender Texte eingeführt sehen mochten.
Hier würde es die Umschrift belasten, während für das VerstUndniss
unserer Receple, die sich aus lauter Realien zusammensetzen, sich
die Mittheilung des den Namen jeden Medicamentes begleitenden
Klassenzeichens lebhaft empfiehlt.
In der nun folgenden Liste findet man die gebrauchlichsten De-
terminaliva nebst der Angabe ihrer Bedeutung. Die sogenannten
»directen« erklären sich von selbst; denn sie sind gleich dem Bilde
des Objectes, welches das Wort, hinler dem oder wofür sie eintreten,
der Vorsleilung vermittelt. Die Gruppe JJjJ 'g\ -^j^, se ■^^ kann
z. B. nur ein Schwein bedeuten; denn dies wird ausser Zweifel ge-
stellt durch das directe Dcterminalivum, das Bild eines Schweinen,
welches dem Worte J(TtT, ''fc\ se folgt, das, wie das oberaegyptisch-
koptische etyo das Schwein bedeutet.
Die Determinalivzeichen, welche anzeigen in welche
Begriffskategorieen die vorgeschlagenen Medicamente ge-
hören.
i. ^ Vierfüssige Thiere.
2. -^y EseP).
3. ? Muskel, Körpertheile, Glieder,
i. I Knochen"), Rohr, Rühren.
5. ^ Anatomische Gel^itsse, Nerven, Adern. Bei PÜanzen der
Bast, die Fasern etc.
8) Die PhantasicgGstailt des üem GoUe Selli-Typlion aDgcbürendeii Tliieres, dus
kein anderes Thier determlDierl als den Ei^el.
9) Ein Drcclislerwertzeug. Ursprünglich Rfthren, und darum aucli das vege-
tabilische llolir, calamus, Beini Fische gewisse Theile, doch wohl die lUk'k eng rate.
3 ' o^
Q£i ^ j[ t»""'!*'«" <les ](efisuhes }■ .
14] Pap. Ebers. Die Maasse u. das Kapitel über die Algenkrankheiten. 1 43
6. "^ Haar; doch auch das Behaarte: das Fell, die Haut und
ihre Farbe. Bisweilen auch die Feder des Vogels^®). Auch »Trauera
wegen des für den Trauernden charakteristischen abgeschorenen Haares
nach einem Todesfalle.
7. ^^ Vögel, doch auch anderes Fliegendes wie die Insekten.
8. ^^ Flügel, Feder.
9. ^ Flügel.
10. o Ei.
11. \, ^S), ^ Fisch.
12 1= 4. I Gräte.
13. Bwi Schlange, Würmer.
14. /"^ Aus dem Körper kommende Ausflüsse, die gewöhnlich
aus Wunden oder dem Munde kommen. Blut, Eiter, Speichel, vomitus,
vomitio; doch weder Urin noch Excremente.
15. ^ Kräuter und andere Pflanzen, die keine Bäume sind.
16. (^, ^ Bäume.
17. v:^ Holz.
18. ^ Dorn^^).
19. C?3 Blatt (des Bilsenkrautes?).
21. 1W Spalier und Gartenpflanzen.
22. MM. Saftige Früchte, die unter die Presse*^) gehören, Flüssig-
keiten^^).
23. t>öti Korn, Körner.
4 O) So (j ^ = K Gös^ die Feder. Hier wechselt mit dem Determinativ
des Flügels ^^ das des Haares (die Locke] ^.
H) I i srl, coypi aculeus.
it) Für _## , kommt auch so YriiT ^^^' ^^ ^^ unser Zeichen also das Bild
zweier Gestelle, zwischen denen der Sack sich befindet, mit dem man durch Wringen
den Wein presste.
4 3) Z. B. die .^N^ *^ MM mid Flüssigkeit.
1U
GeoBG Ebrhs,
n«1
23a. o, "a", o'o Korn und dazu Alles aus Kümern zusammengesetzte,
auch Mineralisches. Mehl, Pulver, Staub, Sand").
24. IJ Datlelpalme, Dattelfruchl. Bezeichnet auch mit anderen
Detenninaliven andere Productc des Phoenix dactylifera-Bauiiies"').
25. =^2^) Brotflüchte, zu denen man in Aegyplen auch die Datteln
zählte.
26. O Runder Körper, Kugel, Pille'"). Runde Früclite").
27 und 2S. <^. 0' »• ö' "^^ ^''^^' Kuchen, Teig. Brei u. dergl.'"*).
29. ümn Stein, Steinernes.
30. p, J^ä' D' ^ ^""^P' Ehernes.
31. ^.
32. o, 1^ Irdenes GePJss. Trinkbare Flüssigkeiten.
33. «, O Flaschen, besonders für Wein.
3i. ^, ^° Vase, gewöhnlich für Oele und Salben.
35. 3 Krug. Flüssigkeiten und Krüge, die solche enthalten. Hiiulig
das Hülilmaass Hin.
36. i^i See, Behititer, Bassin.
37. Inf Das Nass des Himmels, Regen, Thau. Auch das Irüufelnde
Nass der Augen oder die ThrHnen.
38. O Alles was einen Geruch von sich giebl, sei es guten oder
schlechten. Auch Schmulziges'"), Krankhaftes, Schmerzlicht's. In Ballen
oder Packeten eingeführte oder versandle Waaren.
1 j) s.T lyui Jer S;ind.
'S) 5''^^ Dn»p|friiclilL>, J öl
^<=.(JPi°i hnrä P|°j DaUHsamp,
fem tii-ult! noih bt'fruclitct werden.
i) biiäu u ÜaUelwmn oder tlonig.
Dil dem die ßliilen dur Ptiumiix daclyli-
16) _
|)dsl O Kugel, Pille.
petl-l O dtT Sykomore; also die runde S) komo reufeige.
=r, eine Brolnrt, die mnn «a auf die 0|)ferli8che legte.
1 9) Auch Excretnenle 8 fl ^ hsu *^ von Mensch
>'>l 111 * III
Beileuliing und mit /"^ verwiindl |^ ,
iid Tliier etc. In übelslor
1-'J I*AP. KUEHS, DiK M.UGSE l
S KapITBL IBE» ÜIE AliüENKRAMtllEITEK. 145
39. fi Feuer, Koclieo, Wörme.
tl). ö D*-'-'' Seilers Arbeit von der Schnur bis zum Tau. Alles, was
zum Zubinden dlenl, doch auch vieles, was gebunden wird. Auch aus
Faden Bestellendes, Gewobenes.
41. ^^ Eine Schnur oder Binde. Zusammenbinden, einwickeln
und was zusammengebunden wird; ao das aegyplische Buch, die
Schririrollc'"). Auch jede Thätigkeil, die mit Hülfe einer Binde vor
sich gelil, so auch zubinden und sein Gegenlbeil lüsen und auflfisen^').
4:!. 'TT Gewobenes. Was bedeckt und verhülU"). Gewänder,
Decken, Windeln, Verbände, Es determiniert das zu Verbergende und
Saugleich sein Gegentheil, d. h. die Entfernung dessen, was verhüllt,
md also entblöüsl").
)iese Detcrminativzeiclien prHgen sich leicht ein und gestallen
^ auch dem Laien jedes Medicament dem Naturreiche zuzuweisen, wozu
es gehört. Wir denken also, dass uns mancher ftlr ihre Berück-
sichtigung Dank wissen wird.
i. Die Miuissc.
1. Methode.
Besondere Schwierigkeil machen die Mauste, und um die auf
Iste bezüglichen Zeichen festzustellen, genügt es nicht, die vorlian-
■denen Gewichte und Hohlmaasse nachzumessen und zu eruieren,
^welcher in den Texten vorkommende Name sich auf die einzelnen
lezieht, nein die Methode gebietet hier vielmehr, von Becept zu Recept,
so) (flafl ^ d""ll ^ unJ "^ »Ät "^ "la« ""cli.
i\) Biet gutei« Beispiel hierfür und für 38.^3 ist .^a=^C3 ""Z f^-
Wort «las Diarrhoe bedouiet. "^^^ wei
derselben.
luf die Lösung, C3 •'"'^ <l^^ krankhalts
"iST^-T"
^1^ 1 1 |»ql || ein leinenes Tiicli, Luken.
.^^"^ sp ^ iy<ün ein Hemde. |J f^, "^ l.ibs "^ gfewc ein
lünnenes Tuch, Uinliiilluns. Kleid. Als Verb: hbs Hl ^_i| £(j'6c, goftc? bedecken,
i -SSj'IT' l-fe 'tP enlblösscn.
ver- und nnilitillen.
verhüllen, verstecken.
U6
Grük Bacu,
(II
vno DrogUL- zu Ürogue zu wandern und zuerst all« Maas^e zuäamaien-
zuülellen, dereo der Papyrus sich zu bedieaen vorschreibl. Hieoach
gilt es zu priirco, weicht- Maasse für Hohlmaasse, welche für Gewichte
aozui>ehen sind, und dann er«t wird man die Schwere oder den
Inhalt der einzelnen Maasee und den Wertb der Brucbzeicben Test-
zustellen halwn. welche &o und so viele Tlieile einer Einheit zu
ochniea vonichreiben. Zuletzt milsäen wiederum die Receple des
ganzen Papyrus in'ü Auge gcrat>st werden, um die Probe auf die
RichligLeil der gewonnenen Resultate zu macheo und zu entscheiden,
oll nicht gewisse Zeichen und Zahlen in besonderer Stellung elwaj«
Besonderes bedeuten.
2. Die boaüminten Maasse des Papyrus.
Vier Maaüsc ütnd es, deren sich der aegyplische Arzt am häutig-
üton bedient. Für alle Wagungen wird ein uad dieselbe IDinhell
überall und ohne .\iisnahmc benutzt. Sie zerfallt in Brudilhcile, die
wir nuher zu lietrachlen hüben werden, doch wird der Name dieses
M) reichlich gebrauchten Apothekergcwichles nirgends genannt. Unter
den Hohlmaassen sind es 3, die als eigentliche geeichte Maasse zu
betrachten sind, und unter diesen werden nur zwei in Theile zer-
legt. Das am heutigsten vorkommende ist das hieratisch ^ geschrie-
bene Maat», das wahrscheinlich dem hieroglyphischen dnäl f^ enl-
spricht und mit dem gewöhnlich nur flussige Substanzen gemessen
werden, sowie das Apolhekermaass "^ He oder Ro, das an keiner
Stolle des Papyrus gcnanni wird, welches uns aber sicher und zwar
ziemlich hitufig gemeint zu sein scheint. Von diesen beiden llohl-
maassen werden auch Theile verschrieben, während das dritte nur
voll verordnet wird"). Es heisst hnnu 5, hnu 5, Füg hn (hin), ent-
spricht dem Namen nach dem hebräischen yT\ und ist nicht zu
unterscheiden von dem l>nu (S ^ o S t K das neben ihm vorkommt.
l''Ur die Identität beider Maasse spricht besonders das Kecepl
LIV, 1i — 16, das 1 hnu Honig, 1 hnu'^) Rinderfett, 3 bnu llUssige
ii) Von (fem lüii wird nur seilen uiiil in besonderer Slelliing / = '/a »or-
Kcscli logen.
15) Der Unlerschit-rl liegt In den Anrnngsbuchälaben. Hol lionu haben wir
ro licbr. n li, bei lu^nt. | h hi'br, n.
lä] pAi'. Ebers. Die Maasse u. das Kapital iber die ArGENKSANKHEiTEN. I 47
Hefen'.', 1 tinu gedürrte Dompalmen elc. vorschreibt. Hier sind
wahrscheinlicli die gleiclieo Maasse gemeint, und der Arzt bediente
sich nur zuP^üig der beiden verschiedenen Schreibungen fUr den
gleichen Begriff. Beide werden auch gebraucht, um ein GeP^ss im
Allgemeinen ohne Rucksicht auf seine Mächtigkeit zu bezeichnen, wo
das hau S oder |>au S aber als Maass benutzt werden boII, wird
ülets wenigstens ein ganzes vorgeschrieben und es wird auch 2 und
6 mal zu nehmen verordne!.
3. Im Allgemeinen bestimmte Dosen und Gefässe.
So hatten wir als Hauptliohlinaat^se das Dnät f\-'>, Ro und
hnu S oder bou 5. Allen dreien ist ein ganz beslinimter, durch
Zahlen ausdrückbarer Inhalt eigen, doch kommt neben ihnen noch
eine ziemliche Anzahl von Wörtern vor^ die sich auf die Quantität
oder Gestalt der zu gebrauchenden Droguen oder die GeRisse, in die
man sie thun sollte, beziehen.
1. ahe '^^, nhe "^^i^, wenig. Z. R, XLVII, IS: kaul man aber
ein wenig von seinem, des dqm- '^ baumes Samen mit Bier.
2. ■'^ srä. Ebenfalls ein wenig, eine Kleinigkeit. XII, 21 wird
§rä geradezu als Maass neben i zu gleichen Theilen zu nehmenden
und also gleichmässig mit der | bezeichneten Droguen gestellt. XLIII, 1 6
soll unter zu messenden und zu wagenden Medicamenlen ''^ d. i.
ein bischen db ii , wahrscheinlich Feigen, genommen werden.
3. nekt , nkt , kopt. ju:^ aliquid. »Etwasi', und ganz
entsprechend unserem «eine Priese« sogar mit Zahlen versehen, z. B.
XVII,3 ual'u (eine Art von Stibium) 4 Priesen. LV,1 irgend etwas
Felles nachessen, gleichviel ob zum Fleisch gehörendes oder Öl.
4. sp O- Eine Dosis, Portion. XXIV, 3 kochen zu einer Portion
(spO) von Vi dnät? Wasser. Sonst gewöhnlich Mittel, Heilmittel.
5. spp o mit der gleichen Bedeutung. Hapax legomenoo").
LXXXIX, 17 kochen zu einer Portion von 2 Hin.
6. Imtu . Entsprechend der Grundbedeutung der Wurzel tm
eine Composilion, Masse, nicht wie Stern vorschlügt, ein Kügelchen,
S6) Iii Zukunft .ibgüküm zu H. l.
liH
Georu Ebühn,
[16
globuluü, LXXVIII, IS: Hast Du abur daraus gemacht ciuc Coni-
(losition, eine Masse, so gelf an das Salben.
7. Irut |°| Kltlmpchea. H. L. Stückchen. XXXVII. 6 wie Ex-
crementklümpchcn. Nicht als Medicaracnl vorgeächlugcn, äonrlcrn bei
Gelegenheil einer Diagnose erwähnt.
8. nht o hxn, Stkbs llbcrsetzt potio? Wii möchten es eher
fUr Portion oder fllr ein beslimmtes Trinkgefäss, etwa Becher halten.
XC, 18 und 19 heisst es: iiWohlan, ich brachte Dir Dein MiHuI flir
Dicli, Deine nht ö Portion (Becher, Trank?) für Dich«.
8 a. ^~°| ttst bedeutet jedenfalls eine Portion. XCV, 14 werden
7 Portionen verordnet.
9. nhp Q eine Kugel, Paslille. L, 10 und "id: Man Ihu' es in
einen Becher und mache es zu einer Kugel nhp q, um Pastillen ftir
den Geruch des Mundes daraus zu machen. XXXIV, 1 1 : geu "^
paätjllen '/» der Gewichtseinheit.
10. nnnu e Pastille. L, 20. Pastillen für den Geruch des Mundes,
n. pnst O Kilgelchen. LXXVl, II.
12. pdst o Kügelchen. LXXXVI, 14: zu Kügelchen gestalten.
LXVl, 5 und 0: Trank des Liegens {Opium?) und Eselsleber sollen
zusammen in ein GefUss gelhan werden, um es zu trockenen Kügelchen
(pdst ° ) werden zu lassen. Ausserdem kommen pdst ° in den
Augen vor, und in diesen Kügelchen in den Augen, LVII, 13, er-
kannteo wir die Granulation oder vielleicht unser uGerslenkornu.
13. su&t o die Pille. IV, 20 Ist das Medicament zu 3 Pillen zu
gestalten und vom Patienten einzunehmen, XXII, i zu 4 Pillen zu
gestalten. XXXI, 21: Das Medicament soll zu einem suät o gemacht
werden, um es in den After zu stecken, Hier ist es also das, was
wir ein Seifenzöpfchen nennen würden.
14. spt e wird von Stebn bacca, acinus übersetzt, doch (indeu
wir dafür kein Äquivalent iiu Koptischen, auch widersprechen ihm
die Verbindungen, in denen spt 9 vorkommt. XLI, 17—18 wird
spl nt qmyt ° verordnet, was spt von Gummi bedeutet. Aber der
Gummibaum bat keine Beeren. XXXV, 22 und LXVII, 8 wird spt e nt
äerr ° vorgcsclirieben, was sicher spt G von Weintrauben bedeutet.
Hier würde es nun naheliegen, an Weinbeeren zu denken, doch sollen
davon Vs und Vio genommen werden, und da die hier gemeinte
171 Pap. Kbehs, DfK .Ma*sse i . nA.s Kai-hkl i iilr hie ALr.E>KB*M(iiEiTKN. 1 ilt
GevvicIiUeiiilicit, wie wir sicher glnuben, luil Kechl (iiicli vun Hultsch
auf 6,064 Gramm lierechnel wird, wurde '/m davon nur den Brucli-
llieil einer Beere darstellen, wie sicli aus der Wagung von Wein-
beeren ergab, die wir in der ScHELLE\BEnti'sclien Apolheke zu Wies-
baden von den gefillligen Herrn Provisoren herslelien liessen; es isl
aber scliwcr zu glauben, dass ein SlUckclieii Weinbeere dem Medi-
cameiit beigefügt worilcn sei. Dagegen erklllren sieh diese Vor-
schriften anPs Besle, wenn wir spt Q (das kopl. tycun bedeutet nur
scbeeren) mit der aitaegyplischen Wurzel sj» ^-""^ zusammenbringen,
welche eine Flüssigkeit von sich geben, sie ausspeien und hin-
giessen bezeichnet, H. Bhvgsck erklärt aus derselben mit Recht das
in unserem Papyrus fUi' »blind" gebrauchte Wort sp -^3-, spu oder
sup .^t-, das urtipriinglich ausgelaufen, ausgetropfl vom Auge bedeutet.
Unser spl q muss also — und auch das Determinativum steht dem
nicht entgegen — für den tropfen förmigen Äuslluss der Weinlraiibe
und des Gummibaumes gehalten werden, sept nt äerr übersetzen
wir also Weinbeerensaft, spt g nt qmyl ° Gummiliopfcn, und
wir werden damit das Hechte getrolTcn haben.
auch von Getreide, besonders von dem kürnerreichen aegyptischen
Durrakorn gebraucht.
16. '/aaii .'i' (oder a, übersetzt Stebx mit Staub; doch passl
Stück besser; denn es sollen x^'au genommen werden von einem
Get^sse, von Blei und Excromenlen. Bminscir Wörterb. Suppl. 960
halt es für Rost und olles von einem Gegenstand Abgeschabte; doch
reimen sich damit schlecht die /Vau ° <ler Excremcnte. Die jfa'au °
des andu 5 gei^sses müssen seine Stucke oder Scherben sein, nicht,
wie BatJüscu") will, das von ihm Abgekratzte. S. weiter unten Nr. 30
andu 5.
17. prl koptisch eSp^ bacca. granimi. Es bezeichnet
Beeren, Samen, KOrnei'. \LVJI, 18 — 19 soll der Same des dqm -^
baumes von dem Patienk'n niil Bier gekaut werden. CV, 13 be-
27] Seine Ableitung wird obneliiii liinHitlig, sobnIJ man von seiner Losutig
1— =. = yr absieht. Wir siiiJ ilir enlgegengelielcn In Acr Ztschr. für apg. SpRictiP
ikI Allertliuniskucido tssi. S. (7 II'.
Ahtindl. <1. k. S. aenalli!.'!.. .1.Wi>!. XKV. ^^
ISO
Cn
KuRKK,
riR
zeiclinet prt itio melalligen Kürner des Slibiums oder Anliniüiis
und die harzigen des Weihrauches. 26 verschiedene Arten solcher
|)rl ° , die. fast alle in das Pflanzen- oder Minerahelch gehören,
werden verordnet.
17a. ^öt ° Samen oder K(Srner, z. B. der Boline XLll, 18.
18, Die Kuchen uud Ürotarten, mit denen die Droguen ver-
liiisctit oder zu denen die Medicamente geslaltet werden suUen, zählen
wir nicht her, obgleich sie sich auch auf die Furm der verordneten
Heilmittel beziehen. XI, 1 und 2 sollen z. B. die vorgeschlagenen Sub-
stanzen zu einem sns (i=a Urole gemacht und gegessen werden.
XLVll, i gehört ein bat i^s Fladen? derselben Brotgatlung zu den
Medicamenten. Das gewöhnliche Brot Q le wird gewogen
t I I
1 I I
und gemessen als Heilmittel vorgeschlagen.
Ausserordentlich verschiedenartig sind die Gefüssc, welche in
der aegyptiscben Apotheke zur Verwendung kamen, und dies zeug!
sicherlich fur die feine Ausbildung der Pliarmacie im alten Aegypten.
Zu ihnen gehören, wie gesagt, die oben schon erwähnten Uohlinasse
des Hin Ö und dnät f^.
19. Das Hin oder IJnu. LXV, 1 4 soll das Medicament in einen
hnu Q (Hinkrug] gethan werden , von einem neuen Hinkrug ist
mehrfach die Bede, LXXX, 1 6 soll das Mittel in einen neuen Hin-
krug hingestellt werden, XLIX, 20 soll die Frau etc. das Mittel aus
einem l^nukruge trinken ; ja das Material des Kruges selbst wird
als Medicament vorgeschlagen; LXBl, 8 und XCIV, 12. Hieraus ergibt
sich denn, dass die Wörter tun oder Unu auch gebraucht werden,
um ein bestimmt geformtes Gef^ss ohne BUcksicbt auf seinen Inhalt
zu bezeichnen, wie wir auch manches Glas, das mehr oder weniger
als 0,ä Liter enthalt, seiner Gestalt wegen Seidel nennen und das
Wort Tonne und Fass bald gebrauchen, um ein bestimmtes Maass
und Gewicht, bald nur um ein HolzgefJss, das der Böttcher gemacht,
zu benennen,
20. Wie es sich mit dem dnät f^ gefttss in dieser Hinsicht ver-
hillt, werden wir weiter unten zu betrachten haben. XXXIV, 5 und G
soll ein dnät f\ gefüss mit Wasser die Nacht hindurch aufgestellt
werden, doch kann darunter, wie wir zu zeigen denken, ebensowohl
ein geeichtes als niehtgeeichtes gemeint sein.
191 Pap.Hbkhs. HikMa
S KaI'ITKL IBKIt IHK AlCENKIlAMlIII
i;ii
21. Das gpösste GeRlss war vielleichl t)as fl «, r näu g ge-
nannlc, das Stbrn mit noin'^^H^) vas latum? zusammen bringt. Es
ist tl.L. und doch wohl entsprechend seinem kopiischen Nachfolger'?
eine Wanne gewesen, An der einzigen Stelle, wo es vorkommt,
XXI, 10, soll man das Medicament darin stehen lassen, bedeckt
mit Zeug.
22. t'sfu Ol oder t'sfu u ein Gefiiss. XL, 8 /mtu nu fsfu jl ,
Hefe des Cefösses oder Topfliefe. Wu es mit H determiniert wird,
soll es wohl von gebranntem Thon sein; denn an's Fener sehen wir
GS nicht siellen, und man bewahrt Hefe gern in einem sauberen
Gefiiss, das noch nicht zum Kochen gedient hat. XLI, 17 wird isfa
mit o determiniert und liier hat es eine ganz andere Bedeulnng,
und zwar, wie aus dem Zusammenhang ziemlich sicher hervorgeht,
die einer KlystierspriLze. Wie der Nachtstuhl für unsere Arzte der
Stuhl, so scheint für die aegyptiscben das Klystier »das Gefäss«
(fafu o) zot' izQ'/ii'^ gewesen zu sein.
23. Se n. Eieentlich von festem Land umaebenes Wasser,
In'' '^
auch ein See. Dann Bassin, Wasserbehälter. LX,13 und H werden
2 solcher Bassins oder Schalen von ^ an ö? Töpferthon? er-
wähnt, von denen die eine mit Diimpahuenpulver und Milch einer
Frau, die einen Knaben geboren, die andere mit Milch eine Nacht
lang abgestellt werden soll. Mit l)umpalmenar/.nei in der ersteren soll
man die Augen am frühen Morgen füllen, hernach aber soll man die
Äugen mit der Milch in der anderen 4mal Ü Tage lang waschen.
Diese se Schalen müssen also — es galL ja die Augen 24ma[ mit
dem Inhalt der einen zu waschen — ziemlich gross gewesen sein.
2i. A^. A^f tlbte n. Erhallen in B. oh6i, S. THße und
dem verwandten U. T^ß! cista, capsa, liebr. niri. In alterer Zeit be-
zeichnet das Wort einen Behälter im allgemeinen sowie Kisten von
beträchtlichem Umfang. — IV, 1— iO sollen frische Datteln, See-
salz und sbbt ö mit Wasser vermischt und in einen meh 5 krug
gethan werden. Dazu soll man gngnt "^ thun, es in Eins zusammen-
koclien und es dann in einen Behalter, vielleicht eine Kiste, dble ^
S8) Schon unliuUknr weil ilas »ut h endende Wort weiblich wXre. Und o^r?
1Ü2
(iKlllli: l'ltIKHS,
tbun. Der nieb S l^i'ug. in dem das Medicament gekochl ward, muss
feuerfesl gewesen sein; — unter dem dbte-behulter, in dem der Krug
mit seinem Inhalt abgestellt werden süllle, haben wir vielleicht auch
hier eine Kiste m sehen,
25. Genau dasselbe gilt von dem Behaltniss J "fe.^B^ beu ,
das wie dbtö mit ^ determiniert ist, einem Zeichen, welches gewöhn-
liüh auf grössere Dimensionen deutet. Ausserdem aber werden in
dem oben erwSlhnten Recept IV, I — 10 Z. 9 beide durchaus gleich
gestellt; denn es wird des Patienten Willkür überlassen, den meh Q krug
in eine dbte ^ oder beu ^ kiste zu thun. (dlilü ^ beu ^ rpu.) beu °
ist U. L. In der Kiste sollte das Medicument wohl vor Staub, In-
seclen etc. geschützt werden; denn dem Patienten wird vorgeschrie-
ben, rieissig davon xa nehmen.
ä6. ds S ein Krug, in den man allerlei Fitlssigkeilen Ihat, so auch
das Ol. XXXV, 10 und 1 1 soll Ol genommen werden nt Ip ds 3 von
zuoberst des Kruges, dessen Gestalt ort länglich und flaschenurtig war.
27. andyt d gemäss. Gewiss ein thönernes; denn XGIII, 1i soll
ein neues andyt ö geföss, ein neues Geföss xna 3 voll mil Regen-
wasser des Sommers hingestellt werden. So scheint andyt ö und
^nu 5 als durchaus gleichbedeutend neben einander gestellt zu werden
und das Wasser wurde wie heule so auch im Alterthum in porösen
Thongefässen aufbewahrt.
28. ^?^„ „5 und ^eg yaa bedeutet, wie unter 27 bemerkt,
ein mil andyt ö gleichbedeutendes Gefäss, wahrscheinlich von porösem
Thon für die Aufbewahrung von Wasser.
29. ^eu 5. Ob das weibliche ojico olla dem alten jfeu S wohl
entsprechen kann? XLIX, 19^ — 21 wird der Frau, die das herzu-
stellende Kind geboren, verordnet, einen jeu 3 krug davon in abge-
kiihltem Zustande zu trinken und zwar aus einem ünu 5 kruge. Das
Xeu Ö gewiss scheint also mehr als ein Hnu oder Hin gefasst zu haben^),
da mit solchem aus dem ^eu g zu nehmen ist.
30. andu g. H, L. Von diesem Gefösse sollen nur LXIV, 6 die
Xaau 11 alB Medicament benutzt werden. Nr. 16 schlugen wir vor,
t9) Üies Recepl ist besonders interessant, weil es lehrt, daBS man die Amme
Meilicin einnehmen liess, um das Kind zu tieilen. ein Verfahren, das heule noch
von den Kinderürzlcn geübt wird.
Sl] Pap. iJbERs. Die Maasse i<, das Ku'ITBI. irkr nti': AiiiENKiu^KittiTK*!. (33
diübO als Slilükc üiler Scheiben zu buliachlcii und zwar bostiümile
uns dazu das Vorkummcii von ^aau ^ der Kalzcncxcrenmotc, auf
die Bbugsch's Übersetzung Rost oder Abgekratztes keineswegs passl.
Bei Excremcnlen wird das Woit luit o, bei den }^aau des andu-
gcfässcs mit o determiniert, und dadurcii dort auf kugelige Stückchen,
hier auf etwas Irdenes, also vielleicht auf Scherben gewiesen. Sterh
übertrügt Staub; doch was hat man sich unter Bleistaub zu denken?
Stückchen passt in jedem einzelnen Falle. »Abgekralzles" scheint nur
gegenüber dem "andu (5 gefösse rectit annehmbar. Aber auch Stücke
eines solchen sind vielleicht als Medicamente benutzt worden, da ja
XCIV, 12 die zerriebene Scherbe eines Hinkruges als solches vor-
geschlagen wird.
3). hrul ö. Dies GeP^ss, das zu Edfu mit 'ö determiniert wird,
scheint die Gestalt unserer Blunienlüpfe gehabt zu haben und wurde
gewöhnlich benutzt, um Bier darin aiifzubewalu'en, LXXll, 8, CXIV, 5
und 6. Mit gegohrenem (äqrt) Bier XCII, 8.
32. Ö cm qs CD Alabastei', ein AiabastergelUss. Plinius bist.
Dat. 33, 6 (33), 101 lässt die Aegypter slibium oder antimonium, das
sie gegen Augenleiden benutzten, stimnti, stibi, larbasis und alabaslrum
nenneo. Das letztere Wort bezieht sich wahrscheinlich auf die Ala-
bastervilschen, in denen man am Nil das Stibiuin aufbcvvalirte. Ein
solches bezeichnet wohl unser mit dem Stein determiniertes qs cn.
Wenn LXIX, 19 amt ° nl q.s □ das Innere des Alabasters als Heil-
mittel vorgeschlagen wird, so ist darunter wohl der kugel- oder
Stückchen form ige Inhalt (das Delermioativurn '^ deutet darauf hin)
eben dieses Alabaslerväschens, d. i. das Slibium, zu verstehen. In qs cd
erblicken wir also eines jener Alabastergefösschen, die in wenigen
Museen fehlen und entweder mit Farbestoffen oder mit einer harzigen
Substanz oder auch mit FeldfrUchten gefüllt gewesen waren. Kinos
voller Erbsen gelangte zu Theben in unsere Hand.
33. sd CD. Mörser und zwar, wie das Determinativ beweist,
von Stein. XXI, 1 1 und 12 gilt es, das Medicament in der Frühe
zusammenzureiben in einem sd cd von änr um, d. i. Stein. LXXVll, 3
wird verordnet, im sd cd mörser das sbyht ^^ thier zu zerstosseu,
welches wir, es ist H. L., für Grashüpfer oder Heuschrecken halten,
die wir selbst am kleinen Atlas von Arabern röÄten, im Mörser
154
(ieoRd Eberü,
[32
Verstössen inid niil BuIUt, PrclVcr cir. vcriuischl nis recht vvohl-
sclimecketide Wurzo auf das Urol slrciclu.-» sahen. Wegen des ^v^
ist sbyht ^* jedenfalls ein Vogel oder fliegendes Insect — doch wohl
«her das letztere ; denn ein als Ileihiiiltel /.er'stossener VogL>l lUsst sich
schwer vorstellen. Steinerne .Mörser haben sich zahlreich eriialten.
Wir selbst besitzen einen recht sclionen mit dem Slüssel.
34. dbi.i ^ dbh "ö. Kin Uefäss, in da.s man gern Pflanüen ihal
iuhI das gleichfalls unserem Bhmienlopf geglichen zu haben scheint.
XXXVll, SO und XX.WIll. I soll ein dbl.i ^'gemss mit ulu ^ kraul
dazugethau werden. XXXVII1,21 ebenso ein mit X3 deU^rminicites
dbhOgofJss voll von utu "i^j kraut.
35. iab S zon scyphus, cahx, patclla. II. L. Es kann ein Becher
gewesen sein, obgleich L, Ili — 20 1 1 Medicamente zu gleichen Theileii
genommen, durchgeseiht und in das feb [J gefliss gelhan werden
sollen, um Pastillen (s. oben Nr. 9) für den Geruch des .Mundes
daraus zu machen. Die oben erwähnten 1 1 Medicamente sollen zu
gleichen Theilen genommen werden und der Rinzellhcil entspricht
hier, wie wir darzulegen gedenken, dem Maasse Ro, das 1,41 Cenli-
liler enthielt. Hechnen wir es rund auf 1,50 Cenlil., so haben wir
16,50 Centil., und diese waren noch dazu durchzuseihen. Es konnte
also ein Becher von massiger Grüssc das Medicament fassen.
Das folgende sind GeKsse, die sicher an's Feuer zu .stellen waren,
37. mlit S. Dies Gefass, womit wir Datlein messen sehen,
war ein Topf, den mau auch an's Feuer stellte. Dies zu thun wird
LIII, 7 verordnet- Aus der nSndichen Stelle scheint auch liervor-
zugehen, dass das niljt ^ geföss nicht sonderlich gross war. Es lieisst
nämlich 1.111,6: "Nimm 1 Hin Dattel pul ver, mach' es zu einem Brei,
thu' ihn in i Mhtkrtlge, .stelle sie an's Feuer elc.» Da man nun nur
noch -^ Baumfil? hinzuziilhiin hat, kann das niht nur wenig gefasst
haben; denn warum hSItc man sonst deren 'i nehmen mUssen, um
0,456 Liter und etwas zur Schmelzung — vim ein Gericht daraus
zu machen — darin unterzubringen? Irden scheint es uns sclion
darum gewesen zu sein, weil XCIII, \ 6 besonders vorgeschrieben
wird, ein neues MhtgeRiss zu nehmen. IV, \ — H sollen Datteln, See-
salz und sbbt 'j' mit Wasser vermischt und in einen Mht Q topf
gelhan werden. Hat man gngnt '^ pulver da<!U gethan, so koche man
231 Pap. Kbebs. Die M».
TKL IStR lllb: ALGbNKHA^hllKITE'l. I f j
das GaDze iti uiiis zu&aitimen. Audi das Uiuriihruu nahm mau im
m^it S vor; XVII, äl und Will, t soll ein MedicaiiieiiL, oachdem es
i Tage mil HcTe gegangen isl, bei Nachl sletien bleiben und dann am
5. Tage im iMhUopfe umgerührt werden.
38. icina g äjläu), (Jeöor? saitago. Der Tigel, der LXVi,6 an'ü
Feuer geslelll werden soll, die Planne. LXVI, 17 wird vorgeschriubcn,
das Medicament reclil ordentlich in dem fefeu Q zu kochen.
39. rmnt g. Dies GeQläs %var ziemlich f^rosä; denn LIV, 18 wird
verordnet, i Taf5e lang G mal ein Hin, also 6 X 0,i56 Liter daraus
zu trinken. Stern bringt rmnt ^ mil dem kopt. AUlJl va.s slauneum
zusammen, wen» auch zaudeind und mit dem ?. Er folgt wolil
KiHoiiER, doch wissen wir nicht, woher dieser sein »vas e stanno«
hat, und es fUlll schwei', sich in alter Zeit ein ZinngePciss^") von der
»UchliLj'keit des UV, 18 erwähnten zu denken. Vielleicht bezieht sich
das rmnt nur auf die Form und es gab rmnlfürmigo (iefässe von
Zinn, von gebrünntem Thou oder Steingut. Brugscu hat ganz Recht,
wenn er der Wurzel rnin die Grundbedeutung ntragen" zuschreibt "),
und so würden wir denn rmnt 5 schon um seiner Grösse willen gerne
für den Eimer halten, wenn es nicht sicher ein an's Feuer zu stellendes
Geföss wäre. LIII, 21 und 22 soll z. H. Kuhmilch mit ual.t ^ im
rnmt ?! gesotten werden und zwar so wie man Bohnen auryl ° kocht«.
An ein zu tragendes oder mit dem Arme versehenes Gef^ss ist bei
rmnt ö jedenfalls zu denken, und so möchten wir es für die Kasserolle
mit dem Stiele oder Arme hallen, die gross oder klein, von Zinn
oder gebranntem Thon sein konnte.
40. rhdt g der Kessel, kopl. pi-^TC. ptogTC?? aenum. Uli, 16
heisst es: In den Kessel (rhdt g) zu Ihun und zu kochen.
i1. Oß ut 0? .ledenfalls, wie das Detcrminativum lehrt, ein
melalleoes Gel^ss. U. L. Es wurde darin gebraten. lAV, 1 8 soll
30j Die V ergleich II ng von rrnnt g mit c^uin sclieiat sction unKuIHssig, weil
rnml weiblich. Es isl uns nur möglich Prof. Hhman's Bemerkung, Hoss KinnnEN's
Irrtbiim auf einer Verkennung des arabischen Äquivalentes für »juiii berulie, nn-
doutungsweisc in den Druck zu fügen.
31] Uan denke an i
?■
I Scliiillern und dus
verbale nnn, da.s tragen, beben etc. beHculcl. Der Arm
rinn de» Baum&s der AsL oder Arm desselben.
IM
- «i fhme, dw aber Ml Öl <iiMii>hi Md d^
4er Kofi endfet «rarfcs, w dM Ct m ma i m de» Bon» UV. !•
IM ««riiMea.
(2. Me o Ht cia m"» ferner xm dHkmfcr TopC de» UV. 13
Ml dM lifigilfcl sevrtnirt «erdea; XXIV. 7 mad W\X 19 «räd
der Bm kM«^K OB» bCiftiftiBii a sleicfaes IVd« mä miatm
Ix. «M- « der Sieia kopüfcfc «w bum h MJ i« aes^plicchea j
ftoB beMinales GewirlM. h dem ilerpw ■ »eeep» Ln; 19 <ofc» 1
7 Sietee iMter einaader erUizt werdca oad twar. aai da Mefic»« I
mtA, wä de» mao «ie m ob crgiea e a hatte, zaai D—|ifea la briagn.
Der Patienl »oOte den so eatsiaadeaeo Dampf darcfa eine Rohre eta-
albmea. die man in deo TopT gefMiil halle, in de» fler Stein b^.
H. qrtl e^ oder 5 der Sack ao» fjewobeneiii Stoff. Auch der
Saci qrft ici nur «n Bdditer und kein Maass. Uli, I i itod 1 3 wird ver-
ordnet, eiaea Leiaewandncfc qrfl ^P mit Abmiea? von Daiielo eiaen
lag bng in einer Flaai^keit zu lassen, die ao's Feoer gestellt werdea
•oll etc. E< «rird abo (rio Mcdicaioenl, das der Sack noischUesst, j
ziuamoten uut eineui amlereo gekocht, in da^ qhd ihn gel^ baL '
i5. 7^^^ gu ^^P wird vcm Stexs mit dem falschcD kopiischen
Soor lind iSoante zu»ainiDeDgebracht nnd saecu». |)aDDus übersetzt;
Idzteres mit Hecht, doch wohnt deni gu <^ auch die Nebenbedeutung
•Wabe« bei. Vielkncht nannLc der Acg\pler das, was wir eine llooig-
watx- heiiiSeD, nicht unbezeicfaneni), einen Honigsack, tiu '^^ tst H.L.
iinii I.IX, 1), wo CS vorkoiuuil, wird vorgeschlagen: aft ° nl -fiprä ^
gu ^jp n aft repa d. i. Kaferhonig (Kaferwachs?; oder ein gu ^jp
dc8 Honigs, und dies kann kaum etwas anderes bedeuten als eina j
Wabe Honig oder Honigwabe.
iß. ß 's<* gii %jA wohl das gleiche Wort, aber, wie das Deter-
niinalivuni zeigt, mit einer auf Kleines oder Geringes weisendeo \
llcdeulung, doch wohl etwas Ähnliches wie unser Kalaplasnia, Kiüuter-
nack oder dergl. So soll bei einer Gebäriimtterkrankheit da» Medica-
luuni ;iur die (icnitalieu der Frau gethan werden, und auf ihren ]
25] Pap. Ebebs. Die Maasse i. t>*s Kapitei, cbe« die AtT.ENKRAMiHEiTE». 157
' oder ein Kalaplaämii, lUis man mil dnlc
d. i. Myrrhen besprengt.
Diese auf Quanlitaten weisendi?« oder BeliSller bedeutenden
Wörter bezeichnen saminllich in der OfGcin zu verwendende Dosen
oder Gcfässe von Metall, Thon, Stein. Hol/ oder Zeug, die nicht
geeicht wurden und auch nicht als Maasse von bestimmter Mächtig-
keit angesehen werden dürfen, liin rhdt 5 ist ein Kessel, ein leu 5
ein Topf oder Krug, deren Grösse so vei-schieden sein konnte wie
die unserer Gefässc mit dem gleichen Namen; ja unter 19 und 20
zeigten wir, dass auch die geeichten Maasse Hin, hnu und dnät
nicht immer im Sinn von bestimmten Maassen, sondern, wohl nur
mit Rt>cksicht auf ihre Form, als Gef^sse im Allgemeinen Erwähnung
ßnden.
4. Bestimmte Gewichte und Hohlmaasse.
H. StüvkweiN zu Xeluncndes und seine Anzalil.
Begeben wir uns nun an die Bestimmung der Maasse, nach denen
die verordneten Medicarnente theils gewogen theits gemessen werden
sollen, so haben wir gerade hier der Methode zu gedenken, die streng
untersagt, aus einzelnen Angaben Schlüsse zu ziehen, wahrend sie
gebieterisch fordert, in jedem einzelnen Falle die ganze Handschrift
im Auge zu behalten und diese — gerade mit Rücksicht auf die
Maasse — sich durch sich selbst erklären zu lassen.
Die Medicamente sind zu messen oder abzuwiegen, wenn nicht in
einzelnen Fällen eine bestimmte Anzahl des vorgeschlagenen Übjectes
oder ein anderer als zu messender TbeJl desselben verordnet wird.
So sollen LXXI, 20 tmmt ^^ Fischchen 7 Stück, LXX, 8 vom utu -^
kraut 7 Pflanzen und LXXIV, 1 4 7 apnnt asu Schlangen oder dergleichen,
7 atT ^^ Fliegen, 7 äku der Erde (Maulwürfe?) und dazu Mehl von
elephantinischem dudu °^^ genommen werden. Von mehr als 3 Stücken
werden sonst nur noch 6 Pflanzen des gngen '^krautes vorgeschla-
gen''^, und so springt es in die Augen, dass der 7 vor anderen Zahlen
3S) Wo sonsl ganze Znliko iiebun dt^ii Droguen stolieo, beziehen sie sich auf
ihre Hessiing, wie L.X11, t und 3, wo von rnsdtnt [stibium] i Ho genoinnicn
werden sollen, »on Honig 4 und voa ^nl6 '/ii ''^^^ l-XIl, 3 unil *, wo ver-
15
GEoRii Kbkrs.
heilkrilfLigti Wiikiiiig zugcschriubeu ward. In dci' Zaiiltiiiäyiiibulik iluä
Pythagoras, dor ja zweifellos tiiüncherlei aus Ai^^ypten, uiiJ zwar ans
Ualeraegyplen (Heliopolis und Sais), woher uosör Papyrus ütaniml, eol-
lelmle, ist nun die 7 thatsilchlich die Zahl der Uesundheit, uod walii--
sctieinlicli hl i^'S aucli tiiclil zuPctIlig, dass alle diese äiebenlacli zu
nehmenden Alillel uuf den siebeuifiger und keinen anderen Seiten des
l'apyrus vorgeäch lagen werden. Das ajinnl-tliier, da^ LXXXVIII, o
^ dctenninierl wird, und das allerlei GewUrm bedeuten kann, weil
oSlon die Schlange nur ein griecliisches Woil (Ö'ft;) und kein koj)-
liüches hl, war eiiiä vun Jenen, die man inil magischen Beschwö-
rungen verwandle; denn so geschieht es LXXXVIII, ö — 6, wo es
mit Ergänzung der Vokale heiü^t: apneut ^ uges[lä pesda x^lcoiää'
ber merbel o, ein apnent-lhicr, abgestochen, abzukochen, abgesondert
in Dl, Das iigeaöä, pesOä, /elemflä, das wir durch abgestochen [gc-
schlachlet), abzukochen etc, wiederzugeben versuchten, wird wohl von
jedem, der die GleichklUnge am Ende der Worte in den magischen
Texten kennt, für eine magische Formel angesehen werden, obgleich
die Bildung regelmässig ist. Auch 1 Steine sollen genonmien werden
LIV, 19; doch dienen sie niclit zum Einnehmen, sondern zum Dampf-
crzeugen nach der Erhitzung.
Ausserdem soll dei' Kopf eines idh s^ fisches ^■') (H, L.) in Öl I
gesotten, UI, 2ä ohne weitere Beigabe als äusseres Mittel gegen eine
Hautkrankheit verwandt werden. Für eine andere Salbe wird LXVI, i
eiu schwarzer Eingeweidewurm und ein uäyt um. oder Einzelwuiiu,
den man in den Excremenlen gefunden, in Ol zu kochen verordnet, um
damit sehr hauUg das Haar zu streichen, auf dass es vor dem Ergrauen
bewahrt werde. LXll, 11 werden Vi (ob Drachmen'?) eines Geiereis
verordnet, LXV, 1 i als Mittel gegen das Ergrauen soll genommen
werden das Ei des gebgu ^^^vogels, ein Kalzenuterus'") etc. XLVIII,
22 — XLIX, 2 wird in einem Hecepte, das ein Kind zum Urinlassen
ordne! wird Slibium S, Uansoat^hmalz t, Wn^wer i Ho? Ebenso LXll, ü uatu
üuu (Farbe?) ) Ho? Stibium i'/:i Nalron 1 und x"*^ i?. 'A ^^'^ Gewichlsuiiihoit.
33) Der Name dieses Fisches (db \ä^ budeulel der siechende uder vorwiin-
ileude [fdb ^_^) und bezeiclniel hIsü yielleiclil den ZiUcraal, mil dessen Fhd^
im Nil noch vor elwa 20 Jahren ein Dr. VrVKo xu Kairo wohl vcrlranl war.
34] Er trügt den wunderlichen Namen: MuUur der Menschen der Kalze.
*7] Pap. Ebers. Die Ma*.-
S KtriTEI. LBER DIE Al (.ENkRANKIIEITEN. I Ö'.)
lii'itii^ui) soll, verordnet ilfiu leidenden Kleinen niil einem in Ol }je-
sollenen alten Buche (l'a|>yru!irolle) den Leib zu bestreichen, etc. Üiest!
Dinge, die nicht eigentlich zu den Maasseii geliüroii, eiklUreii sieh
von selbst.
l, b. Die WägUHg.
Hai man sHiimillirlie Heeepte zu Käthe gezogen, so lilsst sich das
mit dem Ilohlmaass zu Messende leicht von dem zu Wagenden unter-
scheiden, obgleich die Gewiclilseinheit und eines der am hitullgsteii
gebraueilten liolilmaasse nie bei Namen genannt werden.
Man bedient sich für alles zu Wagende nur eines ticwicliie«,
dessen Klnheil nicht genannt wird; seine 'l'heilung erfolgt aber überall
nach dem gleichen System. In der Einleitung zum Paji. Ebers S. 18
schlugen wir vor. dies Medicinalgewicht mit dem späteren arabischen
Dirhem oder der Drachme in Verbindung zu bringen und die Einheil,
deren sich der Verfasser des Papyrus bediente, der Doppekirachme
gleichzusetzen, die etwa 6,220 (jramm wog, SpUlere Studien brachten
uns von dieser Ansicht ab, und es will uns sicher erscheinen, ilass
wir in der erwähnten Einheit ein Gewicht zu erkennen haben, welches
mit dem System des udn oder ^ ^=3 udn zusammen-
hing, das, wie P. Bohtolotti^) scharfsinnig nachwies, dem Kubus der
kleineren Elle an Uewichl gleichkommen sollte. Dies sehen wir Überall
benutzen, wo es edele Metalle zu wägen gilt; und daneben das m^ ql,
welches dem koptischen Ki-f die Drachme sprachlich entspricht uml
den zehnten Theil eines udn □ wog. Doch dies Qt cd 9,096 Gramm
wäre zu schwer als dass wir es fiii' die Kinheit unseres Papyrus hallen
durften, und so sliramen wir IIultücii bei^), wenn er ^/a des Qt für
diese Einheil erklärt, welche dann 6,064 Gramm betragen hatte, ein
Gewicht, das nicht zu weit von unserer ersten lleslimmung^') abweicht,
nach der es 6,220 Gramm gewogen haben würde.
Was die Eintheilung dieser nichl benaunleö Einheit von 6,l)6i
Gramm, die wir indessen dei' l}equemlichkeit wegen »Drachme« zu
3S) BoRTOLOTTJ, DrI [iriinilivo ciibilo egwio. Mudyiia 1878. ]>. 98 II.
36/ Fr, lIiiLTsai, üriecliisthe und rümisclii- Melrologii', zweile Bi^iirbeiltiiig.
Berlin t8f>5. S. 3H. Nach Lepsiiis isl ein i(d = 9,09591 Gramm.
37) Ditui qd war beslimmhar durcL cia 5 qd gezelclmeles liewiclit.
160
Gkoi
Km
heisäen roilfulireD woIIüii, aiigL'lil, bleibt ca bei dem iu der Kiiiieiluog
zum Pap. Kbers Gcsagleu; üeiiu sie zcrföllt in iler Tbat in Hritclio,
dereu Züliler I, und ilereu Neuner Fotcnzen vüd i sind. Su worden
dcQD von unserem Gewiclil keine anderen Thcile gcnomnien aiü ^h,
V*> %, Vis, Vs-i und Viii- Die Einheil wurde in 6i resp. \tS TheÜe
zerlegt. Die Reelinuagsmethodc, bei der mau sich keiner andere
Brilclie bedient als äolclier. deren Zahler 1, ist echt aegyptiscb und'
hat auch bei den gelehrten Griechen zu Alexaudrien Aufnahme ge-
funden; denn ein so bedeutender Pliysiker und Mechaniker wie ilero
benutzte sie, und trotz ihrer SchwerndligkeiL ist sie bis ins Mittelalter
in CbuDg geblieben*').
Wo wir alüo neben verordneten Droguen 'A, '«. '/si uud 'Aa sehen,
handelt es sich um Thoile der Gewichtseinheit von (),ü64 Gramm, di^j
wir die Drachme nennen. Vi i^t gewöhnlich auf Hohlmaasse zu bft-1
ziehen. Nach genauer Berücksichtigung aller Maassangaben, diu dop. 1
Papyrus enthalt, lasst sich die Regel aufstellen, dass überall, wo wir. J
hinter dem Namen einer Drogue einen Bruch finden, dessen Neuner
eine Potenz von ä ist, gewogen werden soll und dass dagegen Medi-
camenle mit Brüchen, die einem anderen Theilungssysteni angehören,
wie V»> Va Va = Vo etc., mit dem Hohlmaasse zu messen sinil.
Sehr viele Medicamente sind aus mehr oder minder zahlreichen
Droguen zusammengesetzt. Hinter jeder steht die |, und sie sollen
also zu gleichen Theilen genommen werden. Ob hier mm unter der
Einheit ein Gewicht oder llohlmaass zu verstehen ist. werden wir
weiter wnlen zu prüfen haben.
i, c. Die Hvhloiaaiitge.
a. Daa Hin.
Von den Hohlmaassen werden zwei bei Namen genannt. Hrsletu
das Hin, dem wir das IJnu 5 gleichstellen und zweitens das daäl^4
welches hieratisch ^ geschrieben wird und hieroglyphisch f\.
Das Hin, »das Maassgel^ss schlechthin", wie Hixtsch sich auB*-1
drückt, ist ein henkelloser Krug 8, der oben einen so slark liorvor-^
38) Der aef^yplisclie Recliner .sagl nicht Vüt somleni '
V^ V»i "''^''^ V»! "ondem '/2 V* V»-
V..
iclil Yt, sondcrtfl
29] Pap. KiiEBs. Die Maaksr i . das Kipitf.i. ttiüR dir Al:flF.^KRA^KllEIrE^. 161
Ireleüdon Rand lialicn mussle, «Jass man I.XllI, \8 deo Rand'*) eines
neuen UingePJsses als Medicamenl veroiünen konnte. Auch die Sclierbe
eines solclien wird zerrieben und mit orwarmlem Ol XCIV, 12 als
[leilinitlel vorgeschrieben. Den Hand brachle man an dem Gefasse
an, um den Ausgtiss aus demselben bequemer zu bewirken. Das
deichen, mit dem das Wort hin ^ determiniert wird, gibt einen Be-
griff von dem Aussehen dieses Maasses. Da sich nun etliolie alt-
aegyptisclie Krüge erlialten haben, auf denen verzeichnet steht wie
viele liin sie fas^tcn (9 Hin, 1 1 Hin, 21 Hin, 40 Hin etc.), konnte
Chabas die Bestimmung des Inhaltes eines Hin mit Glück unternehmen.
Obgleich man mm berücksichtigen muss, dass bei der Nachmessung
von Genossen aus dem Alterthum das immer abgezogen werden muss,
was Chabas den Raum "de non remplissage« nennt, lässl sich das
Hin doch auT Ü,i56 Liter bestimmen. Diesen Ansatz hat Hultsch, der
gründlichste und scharrsinnigste Kenner auf dem Gebiet des Mess-
wesens der Alten, welcher die Vorarbeiten der Aegyptologen (Chabas,
DiMiciiEN, EisENLOHB elc.) nachprüfte, bestätigt, und wir schliessen uns
ihm willig an, da es uns leider versagt ist, die Museen nach neuen
gezeichneten Hingefässen zu durchsuchen und wir sicher sind, dass,
sollten auch noch mehrere entdeckt werden, sich höchstens an der
dritten Decimalslelle eine Änderung empfehlen würde.
Bemerkt sei, dass das aegyptische mit dem hebräischen Hin nichts
gemein hat als den Namen; denn solches enthielt 13 Log und der
Inhalt des aegyptischen Hin kam dem von einem einzigen Log und
daneben auch dem eines babylonischen Sechzigstel nahe. So fassle
das hebräische etwa 12 mal so viel als das aegyptische Hin von
0,456 Liier. Wo es im Papyrus gebraucht werden soll, wird es im
Ganzen zu nehmen verordne). Bin Bruchtheil des Hin kommt nicht
vor; nur kann in unten zu erwähnenden Fällen bisweilen Va darauf
bezogen werden. Einmal, LXXXV, 15 und 16, sollen C Hin i Tage
lang eingenommen und LIV, 1$ soll 1 Hin 6mal 4 Tage lang getrunken
werden, sonst wird ira ganzen Papyrus nie mehr als 1 Hin zu brauchen
verordne! und was damit gemessen werden soll, sind theils flüssige
Substanzen wie Wasser, Wein, Milch und Honig, theils feste wie
n und Datteln in verschiedener Zubereitung.
39) Eigentlich *dic Lippen«, wtts,
tVer der Flüsse gobrauchl wird.
I HebriiiM'hpn. niidt \
i,c. fl DasDnat ^.
Der Inliull des <lnäl ^ ^^ -p^ isl schwerer beslimniUii'. Im Dceii-I
von Kanopiis (Tafel von Tanis -/i) cnlsprichl dem aegjplischen dnäl f^^
das griechische xavoüv (xdvsov), das einen Korb (canislriim), aber
auch ein irdenes üeföss bedeutet. Sein kopl. Äquivalent Kino? (c^a
= Ä?) wird nicht nur beniilzl, um einen Korb, sondern auch um eine
Kiste zu bezeichnen. In hierogl. Texten wird das Wort dnä, dnÄ-t -pf-
auch begleitet von dem ^, das gewöhnlich Wein- oder OlgeRisse
determiniert, oder dem Maassenzeichen Tilr Metalle J^, woraus hervor-
geht, das.s eä auch metallene dniiLgeftlssc gab. Bhugscu (Würlerb. II,
S. 1369) fand auch zu Karnak llbei' dem Bilde einer ilaclien Schüssel
das Wort dnä. Im Text des Pap. Harris I, 28, f2 wird unsere Gruppe
dnät D, zu Karnak und auf *ler Tafel von Kanop. nur dnä, demot.
dnu geschrieben, und so haben wir denn dnä und dnät sicher für
das gleiche Wort zu halten. Dass der Wurzel du, dnä die Bedeu-
tung von ibeilen innewohnt, ist litngst bekannt. Gewiss bedeutet auch
das alte dn ^ und ädn ^ hören, lauschen ursprünglich die Worte
der Rede sondern oder zertheilen (mit dem Ohre), ganz ahnlich wie
sd §7} lesen als das Sondern, Zertheilen der Rede (mit dem Munde)
gefassl ward. Dennoch bezcii^lmel das -p^ weder in unserem Papyrus
noch sonst einen unbestimmten Theil , etwa eine Portion. Wohl
benutzt es der Arzt, der unsere Handschrift verl'asste, um von einem
dnä f^ gefUsse mit Rücksicht auf die Form und nicht auf den luhalt
zu reden, sonst aber haben wir darin stets ein Maass zu erkennen,
aber welches'.' Die Bestimmung ist schwer; denn ob wir, da wir
das hier. ^ dnät umschrieben, das Hichligo trafen, ist wohl \\a\\r-
scheinlich, doch keineswegs gewiss, weil es ausgeschrieben in derJ
ganzen Handschrift nicht vorkommt. Sehen wir denn zu, mit welchonal
Werihe ein Maass ^ und -f-^ sonst vorkommt.
Zunächst war, wie niiMicirBK'") nacli Rechnungen des Kalcndertffl
von Medin. HaLu erwies, das f\, dem wir das hier, q gleichstell lei
iü) S. auch Zeitsclir. f. iieg. Spr»
raüDatliehen Opferfestlislen des «rossen
tinbii Die. Leipzig (ttSI.
■|je miJ All.TUiuinskir.iJr. (875. S. 96. Di^
thel). FR^lkaluuders im Toinpel von Medinet«
niT Pai'. EiiERs. DibMaj
IBEH DIB AlUliNKHANKIIEITEN. 1 O.'i
die (Tiilfto des äpt y'^ oder Epha, das sind 20 Hin oder (nach
lliiLTscn's") genauem Ansatz) 9,11 Liter; an das f\, das zu Med.
Nabu niil O und ®0 wecliselt und von DtMiciiEn 1. I. l.iolep gelesen
wird, kann hier nicht gedacht werden; denn es unifasst 160 Hin oder
72,90 Liier, wozu Hultscii Dimichen's 73 Liter 60 CentiL vergenaucrl.
Dass solches in einem Fass zu bergende Maass nicht anwendbar
war für Recepte, bei deren Herstellung eine Gewichtseinlieit von
6,061 Gramm bisweilen in 64 Tlieüe zerlegt werden sollte, liegt auf
<ler Hand, ja schon 9,11 Liter, die oll ganz, nie in kleineren Bruch-
Iheilen als '/j verordnet werden, lassen sich gewiss nicht als Beigabe
zu so winzigen Dosen wie ein Vieriindsechzigslel von 6,06i d. s.
0,09i Gramm denken. Es hatte das eine Verdünnung gegeben, welche
die Wirkung der vorgeschlagenen einlachen Droguen aufgehoben haben
würde, und was sonst den Kranken einzunehmen zugenuilhel wird,
beweist deuUich genug, dass die aegyptischen Arzte von homöo-
pathischen Grundsätzen himmelweit entfernt waren. Sollen nun auch
im Pap. Ebers gewöhnlich nur leicht zu beschaffende Substanzen wie
Wasser, Wein, Biei, Milch, welche sehr oft am Ende des Receptes
als Bindemittel genannt werden, mit dem -p^ gemessen werden, so
soll dies doch aucli mit anderen Droguen geschehen, die man schwerlicli
zu 9 Litern verordnen konnte. Wir denken z. B. an die'ainu ° körner,
von denen wir zwar nicht wissen, was sie bedeuten, die aber sicher
nicht zu den gewöhnUclien Brotfruchten gehürlen und XXVH, 10
zusammen mit '/in d. s. 0,094 Gramm snJt ° kürnern, V«i d. s. wieder
0,09i Gramm Weihrauch etc. eine Arznei bilden und eingenommen
werden sollten. Wie wurden 0,094 Gramm WeihrauchstUckchen
unter 9 Liier eines beliebigen anderen Kornes verschwinden! In dem
aus 17 Droguen zusammengesetzten Medicamenl XLIll, 5^ — -8 .soll
ein ganzes dnät snfl ° kürner zu lauter Droguen genommen werden,
die Vs, Vi« oder '/sa von 6,064 Graraiu wiegen und zu denen nur
noch Va dnät süssen Bieres kommt. Das snft °. gehurt zu den als
Opfer dargebrachten Körnern. Wir wissen nicht, was es bedeutet,
doch wie würden unter 9 Litern davon '/in d. s. 0,379 Gramm Cassia-
fasern, % d. s. 0.758 Gramm Lotosblumen, Vie d. s. 0,379 Gramm
Myrrhen, Vm d. s. 0,189 Gramm Honig verschwinden, ganz abgesehen
o er ein eigenes Ireltlicli conibinicrtcü Systi>iii aiirstetll.
41) HdLTscii, l.t.S.361
164
Ggorc. Ebkrs,
m
(Javon, class 9 Liier von fisinen Körnern, cli« mit iümliclien Speze- ~
rcien auT den Allar der Gütler gelegt wurden, schwer zu beschaflen
waren. In dem Recepte XVII, 15 — 17 wird Va tinä lllumen des
nseu H[ kraules, Vs dnä s'ani '^ kraut und ein ganzes dnät süsses
Bier verordnet. Gegen die Proportion liesse sich hiei' nichts ein-
wenden, doch wenn wir anch nicht wissen, welches Kraut das
nseu "^ liedeutel, so ist doch s'ani ^ gewiss das oi[iL des Diosco-
rides"), welches unserem Artetnisia absinthinni L. oder Wermulh
entspricht, und es ist ebenso unwahrscheinlich, dass davon als dass
von dei' Blume eines anderen Kravites 3 Liter auf einmal vorordnet
worden sein sollten. LXVII,1I — 12 werden zu einer Arznei ein
dnüt Wein und ein dnät süsses Bier neben anderen Droguen, die
gewogen werden und zu denen '/w des Gewichtes 6,064 Gramm
Weihrauch (d. s. 0,094 Graiiim'l gehören, vorgeschrieben. Welche
Wirkung könnte den 0,094 Gramm eines Harzes in IS Liter Flüssig-
keit geblieben sein, und da das Millel 4 Tage lang genommen werden
.sollte, hülle der Patient täglich i'/j Liter davon trinken mtlssen.
Das Gesagte genügt , um zu zeigen , dass das dnät f\ von
9,1 1 Liter nicht mit dem Zeichen ^ ^= -f)- unseres Papyrus gemeint
sein kann. Es muss viel kleiner sein, und so kommen wir annähernd
auf die Bestimmung zurUi'k, die wir in der Einleitung zum Pap. Ebers,
gestützt auf Vorarbeiten Dimichen's, gegeben halten. Wir setzten dort
das 'I auf 0,6 Liter an und geben ihm nun in Cbereinsümmung mit
Hultsch''') 0,608 desselben Maasses. Diese Zahl entspricht nümlich
einem Sechzigste! der Artahe, die allerdings das liauptsächlichste
aegyptische Hohlmaass bis in die späte Römerzeil hinein war; auch
hat sich das nach Epiphanias") der aegyplischen Volkssprache an-
gehörende ipiöß in den koptischen Dialekten erhalten. Im mempbi-
tischen heissl es epToS, im miltelaegyptischen e?^T/>c]. Dass die
sexagesimale Theihmg des babytonischen Systems bei diesem Maasse
in Anwendung kam, ist erwiesen, und ein Sechzigstel der Artabe
würde also von vorn herein als ein unler den Aegyplern gebrSuch-
it] Dioscor. ed. Kiihn. »f': p. 367: 'A-J>{vBiov, ßa&ijictx|iov {\l^&■!n\•}l aO}*i.
PtofMÜoi d'J'fvbiQUfji ^oüotixoufi] -(itiipni.<i^ ii iroct.
43] Helrologie. S. 366 T-
lil Motrol. Script. 1. p. ili, {i.
33] |>AI>. KbKKS. Dir M*A!>SK r. PAS KaI'ITICI IBKH HIK Ai liENMiANKIlKITEN. I (IS
liclies Hohlmaass anzusehen sein. Sein fnliall beträgl 60,8 Cenli-
liter und dies Maass setzen wir also mit- Hultsou gleicli dem in unserem
Papyrus gebrauchlen '1, das wir dnö.1 zu lesen vorschlagen. Die
Grösse dieses Hohlmaasses würde zu unseren Recepicn und den sonst
in ihnen gebrauchten Maa^sen gut [lassen, und es ISsst sich wohl
denken, dass neben dem Hin von 0,i56 Liier noch ein anderes
Maass, das 0,608 Liter fasste, gebraucht worden sei; denn das erstere
liittle sich zu dem letzteren unget^hr verhalten wie 2:3. So steht
denn nichts im Wege, das n unseres Papyrus tür Vw> der Artabe
oder 0,608 Liter zu erklären, und wir geben dieser Bestimmung vor
einer anderen, sogleich zu eiwUbnenden den Vorzug, weil die Artabe
nach dem Sexagesimalsystem getheill ward und das T des Papyrus
immer nur — wenn nicht ein Ganzes oder die Hüllte vorgeschrieben
werden, die ja beide bei jedem System genommen werden können —
immer nur zu % oder ^/u gcbiaucht werden soll. Hin wie Hnu,
die wir ja nir Eins halten, werden stets im Ganzen, nie in Brucli-
theilen verordnet"), von dem ^ aber haben wir notiert l'/a, 1, Va")-
Auch Vfl, das der Aegypter in seiner Weise der Biiichrechnung, die nur
den Zähler 1 kennt (s. o. S. 160 (28)), '/i *h schreibt (% + V« = Ve),
kommt vor, und wenn wir z. U. das Recept XLV, 19, in dem sonst
alles gewogen wird, schliessen hören: unseu ° V2 Va = Vot Weizon-
kürner Va '/s — V« und Wasser Vi, so werden wir auch hier nur an
das 'l maass denken können, obgleich der Schreiber es hier wie in
allen iihnlichen Füllen unlerliess, das Maasszeichen neben die nacklt>
Zahl zu setzen"). Was gewogen werden sollte, war sogleicli zu
4S) Eine Ausnalimo bilden dio unten S. 1 90 (6B) xu erörternden Fülle, wo '/] Hiii
gemeint win); docli fehlt dort die Bezeichnung des Bruches mit dem Namen Min.
{Gj Z. B. LXXXIX, 17, wo das ^ niclit geschrieben stellt, docIi mil Vi D;il(el-
pulMT zu '/j Wasser kaum etwas nnders als soviel des Hausscs 'I oder dnat? ge-
meint si>in kann: denn gerade das Wasser wird gern mit dem 'I gemessen, so
XLiV, IS \ dnät, XUV, St I dnal, XLIX, I I doät, LXVII, 16 I dnat, XtV, 16 ■/»dnal.
XY, S und II V:! ■'"^' *'"'' '^'' ^^^ H*" ^^'"'*^ Waliser gewötjnlicti nicht gemessen,
obzwar dus Hedicument XIX, 18 IT. Iiingcslefit werden soll in ein Hin (Krug) mit
Wasser und XLIX, IS und 16 ein Krug voll mit Sumpfwusser genommen werden soll
47] Stehe weiter unten S. I8{ 'B!) diis über die Binden.iHel und die sio l..>-
gleilenden Hnaase gesugle.
166
Gkiihu Ehkkü.
fsn
erkennen; denn immer ward es durch Brüche dargeslellt, deren ZAhler
i und deren Nenner Potenzen von 2 sind. Wo Vs oder Va genommen
werden solllcn, konnle es sich immer nur auf ein Dohiinaass beziehen
lind zwar auf eines, dessen Theilung in das Sexagesimalsyslem gehörte,
wie der sechzigste Theil der Arlalio (D,60ft Liier), den wir dnät
nannten. Wenn Stern, der übrigens nicht näher auf die Maasso
unseres Papyrus einging, auch Brüche, die in das Gewichtssysteni
gehören, für Theile des ^ ansah, so meinen wir, dass er irrte.
Das X bedeutet, wie wir sehen werden, '/,, und solches kann sich
nicht gewöhnUch auf das in da^ Sexage.><iniaUystem gehörende ^
beziehen. Ea kommt auch wohl ^M und ^H d. i. 'A dnät und
Vs (Inät vor, niemals aber X ^ ^^ 'A dnä.t oder rr^ ^ ^^ '/« dnäl.
Hier muss nun noch eines anderen ^ Erwalmung geschehen,
das sich mancher geneigt fühlen mochte, auf den ersten Hlick FUr
das neben dem Hin gebrauchte, in Theile zertheilte Huhlmaass zu
hallen, und das ist das ^ des mathematischen Pa{iyrus Rhind, das
EisBNLOHB '''] zutreffend fUr % des Hin oder äO Ro erklUrl und das
also, da das Hin 0,436 Liter misst, 0,255 Liter fassen würde. Dies
Maass darf schon darum nicht übersehen werden, weil es zu dem
System des grossen bSe .■" *'•') Hohlmaasses gehört, als dessen 320*"
Theil das Ro pT^' vorkommt und auf welches 10 Hin gehen. Da
Dun dies Ro, wie wir sehen werden, ein auch in die Oflicin anderer
Völker übergegangenes aegyplisches Apothekermaass isl, das wir auch
im Pap. Ebers wiederfinden, liegt es nahe, das ^ des malhemalischen
Pap. Rhind, das 20 Ro entliölt, dem gleichen Zeichen in unserer
Handschrift gleichzuselzen. Dennoch geht dies nicht an; erstens weil
sich dem mehrere Recepte widersetzen, die fUr das ganze dnät eine
grössere Mächtigkeit verlangen als die 0,285 Liier, die dem ^ des
madi. Pap. Rhind zukommen, zweitens aber — und dieser Grund ist
entscheidend — weil das bse /" system, in das sich auch so Hin wie
18} A. EisENLOHR, Ein malhetnHlt!<ches KiinJbiii'li der iillen Aegypipr
Ilinrictis. 1879. 1. Bd. Commcnlar. ü. ti.
Loipzig, I
lm\-:
351 I
.IMS K:tPIIKI. l'BEH niF- ArfiF-NKBAMKIIRITRS. 107
Ro fügen, niflils iiiil <ieni Sexagesimalsyslci» zu Uiun hat und mir in
Brüclie mit (iom Zahler 1 zeifdill, deren Nenner durch 2 llieilhar sind,
walirend in die Brüche dos 1 des Pap. Ebers die 3 aufgeht.
Ein einziger Satz in dieser Handschrill scheint zu empfelden,
das ^ f[lr weil grösser zu halten nicht nur als das 1 des math.
I'ap. Khind, das nur Vs des Hin =^ t(,285 Liter fassl, sondern auch
als das oben f(ir '/«o dpr Arlabe erklärte ^ des Pa[). Ebers, welches
0,608 Liter, also noch niciil 1 Vi Hin onthallen würde. Diese Stelle,
Pap. Ebers XXXIV, 5 und 0, lautet: ^^ °^^^IL,^
'^^"^ Fass meine Hand, Greif meine Hand X^ kraul. Hinzusetzen
(in) einem ^ dn&t Wasser die Nacht hindurch und zu trinken ein
hnugoPrfss des Wassers, das darin isl, 4 Tage lang. Diese Verord-
nung kann also so gefasst werden, als solle aus einem ^ dnäl 4 Tage
hintereinander je \ hnii g oder Hin Wasser getrunken werden. Hieraus
könnte man schliessen, <Iass das dnäl ^ gewiss mindestens 4 Hnu 3
oder Hin und also stall Ü,608 wenigstens 1,8S4 Liter (4X1 Hinzu
0,456 Liter} fassen müsste. Doch diese Verordnung braucht uns
nicht irre zu machen, denn S. 150 (18j unter 20 ward schon gezeigt,
dass das Wort Hin und hnu S niclit nur gebraucht ward, um ein
Geliiäs von genau beslimmter Mächtigkeit, sondern auch — nur mit
Rücksicht auf die Form des Gefösses — einen Krug im Allgemeinen
ohne Kücksicht auf seine Grtisse zu bezeichnen, Das Gleiche scheint
auch für das dnät-Gelliss gegolten zu haben, und es ist dabei zu
bedenken, dass au unserer Stelle nicht nur Wasser, sondern auch
von der seltsam benannten Pflanze »Fass meine Hand, greif meine
Hand« eine nicht nach dem Maass bestimmte, also beliebige Menge
in das Gefitss gethan werden sollte. Zwischen f^ str hinstellen und
^ das dnäl ist die Pröposilion ^s. zu ergänzen, und diese kann ebenso-
wohl Mmitu als nin« Übertragen werden. Soll nun ein Kraut in einem
^ dnäl Wasser die Nacht hindurch hingestellt werden — jedenfalls
um das Wasser mit dem Pflanzensal't zu durchdringen — so ist
das ^ gar nicht als Geftiss, sondern als Maas.i zu fassen, und das
168
Ge.
TIBERS,
fStf
spätere ^v ä'" bedtutel ebensowohl "davoii« wie «daraus". Es iäl
also wahrscheinlich in unserem Satze kein bestimmtes GeHiss gemeint,
aus dem man 4 Tage lang je 1 hnu 5 trinken soll, und wir durfea j
Ubei'setzen: Fasä meine lland, greif meine Hand Kraut (in beliebiger!
Menge] hinzusetzen (in irgend einem Gefitss) mit einem dntit ^ Wasser 1
die Nacht hindurch und zu trinken I l.mti ^ von der Flüssigkeit,
die so entstanden, jeden Tag i Tage hintereinander. Das bleibt
stehen, dass 4 hnu von einem Medicament genommen werden soHen,
zu dem nur 1 dnäl '1 Wasser gehörte, doch mag das Kraut, mit dem
jenes wahrend der Nacht zu stehen hatte, viel Platz genommen haben
und mit in den hQu^rug zu schöpfen gewesen sein. Halt' es sich
aber auch nur um die vom Safl des Krautes imprägnierte Flüssigkeit
gehandeil, so brauchte uns die angefüiirle Stelle schon darum nicht in
unserer Bestimmung des 'l irre zu machen, weil das hnu g, wie gesagl,
auch gebraucht ward, um einen beslimmt geTormlen Krug von belie-
biger Grösse zu bezeichnen und sich in dieser Verbindung (auch die
Pflanze soll weder gewogen noch gemessen werden) von dem dnäl *i
dasselbe annehmen iHsbt. Zum Schluss sei nochmals hervorgehoben,
üass diese verschieden zu deutende Stelle die einzige ist, welche
Bedenken gegen unsere Be.«limniung erwecken könnte, während alle
anderen l'ilr die Hichtigkeit derselben sprechen.
4, c. 7. Das Bo.
Das Maass Ro ist uns bereits als kleinster Theil des in 320 Theile
zerlegten bse ."" des math. Pap. Rhind begegnet und wir haben be-
merkt, dass es, obzwar es dort nie genannt wird, auch in unserem
Papyrus vorkommt. Dies werden wir nuimiehr zu begründen haben.
Seine, des Ro Verwendung in dem die Heiliniltel der aegyplischeu
Medizin zusammenfassenden hermetischen Buche — denn das ist der
Pap. Ebers — war von vorn herein zu erwarten. Die Receptkunde
der Aegypter, für deren feine Ausbildung unsere Handschrift ein ao
gtiinzendcs Zeugniss ablegt, ist nUmlich nicht Alleingut der am NiJ J
Ihaiigen Ärzte geblieben; vielmehr ward sie ihnen von gelehrten grifr^ I
chischen Medizinern in Alexandrien abgesehen und in die .\rzneiwisseil» j
schafl der Hellenen (ibertragen. Ist es nun auch nncli nichl garlangfti
37] Pap. Ebbbs. Diu: Maasse i . i>as Kapitel iher tue Aigenkrankheiten. Ilii)
hür, dass europäische und allen voran englische Korscher von Bedeu-
tung darzulegen versuchten, dass die griechischen Gelehrten, welche
zu Alexandrien als Mitglieder des Museums oder auT eigene Hand,
einer neuen Methode Folgend, besonders auf naltirwissenschafllichem,
mathematischem und mechanischem Gebiet so Grosses leisteten, ganz
unbecinflussl von den nationalaegyplischen Fachgenossen, ohne sich
in der nächsten Nühe umzuschauen und weit entfernt den Aegyptern
was auch immer zu enllehnen, ganz auf sich selbst gestellt und aus
sich selbst heraus zu den erstaunlichen Fortschritten gelangt seien,
von denen ihre Schriften voll sind, so werden sie sich jetzt gezwungen
sehen diese mit Gelehrsamkeit und Klopffechterkunst, doch geringem
Scharfl)lick vertheidigte Meinung zurückzunehmen. Die bekannte Ziirt-
lichkeit fllr die Originalilüt des griechischen Geistes, der nach ihrer
Ansicht Schaden genoiuinon hatte, wenn er nicht auf sSmllichen Ge-
bieten seiner Bothiitigtiiig von allem Fremden freigeblieben wHre, hatte
sie dahin gefflhrt, die Hellenen, deien ulTener Blick uns doch hell und
aufmerkend genug aus ihren Werken entgegenschaut, ftir birtde und
kurzsichtig zu halten; denn das waren sie gewesen, wenn sie in der
That die Augen vor den in ihrer unmittelbaren Nahe aufgespeicherten
Wissensschatzon der Aegypler verschlossen hatten, sei es in Folge des
llDvermögens eine fremde Sprache zu erlernen, sei es aus Furcht oder
Abneigung was auch immer von einem barbarischen Volk zu entlehnen.
Aber hdren wir nicht hautig genug von den Dolmetschern oder Hernie-
neuten sprechen, welche seit dem Beginn der XXVI. Dynastie, von
Psamtik I. au bis in die Hömerzeit als Vermittler zwischen Aegyptern
und Hellenen am Nil überall zu ßnden? Wissen wir nicht, dass in
dem hellenistischen Aegypten schon von den ei-slen Plolemaern an
das Griechische untei' den Nalionalaegyptein Umgangssprache war und
von aller Welt, also auch sicherlich von den Gelehrleu, verstanden
und geredet wurde? Und was es mit jener »Abneigung« auf sich hat,
das zeigt weiter die bis zur Übertreibung gesteigerte Hochschaizung,
welche hervorragende Führer des geistigen Lebens in Griechenland
von Thaies, dem Haupte der frühen ionischen Schule, von Pythagoras
und Plato an bis in verbal tnissraassig spate Zeit der aegyplischen
^ Weisheit widmeten. Doch wäre auch von all diesen Lobpreisungen
leine auf uns gekommen, so würden doch die Spezialforsch ungen der
letzten Zeit auf mathematischetu und metrologischeiu Gebiet lehren,
170
Genne Users.
(lasüt die Griechen in Alexandiien, wie wir von vorn herein erwarten
musslen, eifrig und dankbar zu benutzen verstanden, was sie als allen
Besitz bei den aegj'pliisL'lien Forschungsgenosson fanden; dies Alles
al)er wistien wir niclil besser zusammenzufassen als mit den Worten
HiiLTscfl'ü^"') : »Die erstaunliche bis in alle Einzelheiten ausgebildete
Hefeplkunde der alten Aegypler ist von den alexandriuischen Ärzten
in die griechische Ueilwissenschafl übertragen worden, und zwar
ebenso sorgraUig und systematisch wie die aegyplischc Geodäsie durch
Heron und seine Nachfolger, von deien Thatigkeit die erhaltenen Uestc
der Heronigchen Geometrie genugsam zeugen.» Derselbe HtLTscu zeigte
auch, wie das aegyptische Apothekermaass nach dem Verhäitniss von
3 : i in das allische umgesetzt wurde, und wie nach dieser Rech-
nungsweisc das p-ixpÖTspiv ^üoxpo'v der Kteopatra, das dem ursprüng-
lichen Systeme nach nicht zur attischen Kotyle gehüien kann, das
unmittelbare Äquivalent des aegyptisuhen Bo war. Dies selbe Maass
erscheint noch veihällnissmUssig spSl auch als Theilmaass einer jiru-
vinzial- römischen Kotyle und enthielt also '/a-j des Hin 0,141 Liler^').
Dies in Aegyplen heimische Maass, das sich auch griechischen
Ärzten so lebhaft zur Annahme empfahl, ist nun, wie wir entscbiedco
zu behaupten wagen, auch von dem Verfasser des Pap. Ebers viel-
fach berücksichtigt worden. Zu dieser Überzeugung gelangten wir
durch eine eingehendere Prüfung der gesammlen Handschrift und
zuerst durch die genaue Würdigung des hieratischen y, das Steiis
nur für ein Essig-, Bier- und Olmaass erkUirt. Es gehört im malh.
Pap. Rliind") zu den Bruclitheile des Bo darstellenden Zeichen, und
zwar wohnt ihm dei' Wertli von Va Bo (Vi* Hin) bei. Es fragt sich
nun, ob der Pap. Ebers diesen Ansatz bestätigt, und solches ist that-
sächlich der Kall.
In zwei Beceplen kommt das y vor,' und das erste VI, 19 ver-
ordnet von öerl (Zwiebeln?) Vj, von silssera Hiei' \ zu nehmen,
das Ganze über Naclil stehen und dann von dem Patienten trinken zu
lassen. Nun geht aus anderen Vorschrilten das Bestreben des Arztes,
so) Metrologie. S. 640.
51) P. Tan.-^ery's Darlt'giitiyfri i
siiiil unhaltbar. Nach ihm wird iliis
51} ElSBALOUH. S. II.
UV iirchöologiqim 1881. p. 103 lt.
1 klein auf 0,U6 titer angesetzt.
•)'->] Pap. EbBRS. DlüMAAütiE r.UAsKAPlIbl, l BÜH die AfiENKKANKIItlTE^. 171
(li!r den Pa|)yius verfasste, hervor, besonders da, wo die Urogiien zu
Diilleln des Maasses genoninien werden sollen, die Eiahcil lierzu-
slellen. Dies ist denn auch bei dem Kecepte VI, 19 der Fall, wo.
wenn X, wie wir voraussetzten, Va Ro bedeulcl, Va Ho des öerl
(/wiebei?) niil '/:< Ro süssen Bieres zusüDiuicn, ein ganzes Ro ausmacht.
Zur Verdeutlichung des Gesagten dieue die folgende Schreibung:
»ert (Zwiebeln ?) ° + = '/j Ro
Süsses Bier V ^ V, Ro
Sumnia
\ Ro = 0,141 Liter.
Uas soll getrunken werden, und dieser Umstand beweist, dass das
y jedenfalls mehr als '/a bedeutet; denn das öert war wie sein
Delerniinutivitm beweist, consistent, und wenn es getrunken werden
sollte, nuisste ihm eine Quantität von Flüssigkeit beigegeben werden,
die seine Menge überstieg. V;i ist \ keinenfalls, und so dürfen wir
es, da es ja auch im luath. Pap. Rhind den Werlh von Va Ro besitzt,
mit ziemlicher Sicherheit für V;i dieses Hohlmaa.sses halten.
Dass das runde Ganze, zu dem die Theile unseres Receptes sich
vereinen lassen, wenn \ = '% Ro ist, aiif keinem blossen Zufall
beruht und der Arzt in der That bestrebt war so zu verschreiben,
dass die zu V» Ro veiordneten Drogiien zusammen I volles Ro aus-
machten, lasst sich durch zahlreiche Beispiele erweisen, aus denen
zu gleicher Zeit hervorgeht, dass das »-^ gleich ist dem Drittel eines
Hohlmaasses, und zwar, wenn nicht Alles täuscht, in den meisten
Fallen des Ro. Zu den Gewichten gehürl es, schon weil es nicht
durch 2 [heilbar ist, in keinem Falle. Dass das Ro dagegen nach
dem Duodezimalsystem getheilt ward, lehren seine am hftuÜgstca vor-
kommenden Bruchtheile im matli. Pap. Rhiud: Vj, 'A, 'A, 'A*')-
Von den Recepten, in denen die Addition der zu Dritteln des
Ro verschriebenen Theile ein Ganzes ergibt, sollen hier, um das oben
Gesagte zu belegen, nur einige angeführt werden;
53) Daneben koiiiinuii auch '/&■ Vn' Vii- VtJ ^'*'- 'lt''>s''">"n Haasses iiu malli.
pHp. vor, iloch haben diese Briiclie nicbU mit Her Einllicilung des j^ueiclilca MudSseR
zu schalteD.
172 Georg Ebers, [40
UV, 3 — 6. Dumpalnienmehl (oder Paste) -|- = Va Ro
Giinseschmalz -1- =z V3 Ro
Honig + = V3 ^Q
Summa V3 = 1 Ro.
LXXXVI, 15—16. Durramehl, zerrieben u. geröstet + = V3 Ro
Dumpalmenmehl, geröstet . . «J^ = V3 Ro
Flüssiges Fett -j- = V3 Ro
Summa % = 1 Ro.
XVU, 5—7. Zapfen? (xrn c^d) der Ceder
oder Pinie? (sbt ^) . . . + = % Ro
Bodensatz, Hefe (srm 0) . . . -1- =1 V3 Ro
Wasser V2 und ■!■ = V3 Ro
Summa % = 1 Ro.
Hier wird zu dem '/a Ro Wasser als Bindemittel noch ein Vj dnät ^
verordnet. Das V2 und -|- = % Ro stehen so weit auseinander, dass
man hier an zwei verschiedene' Maasse und nicht an den Bruch
V2 V3 = Ve denken muss. Die drei -|" stehen tabellarisch derart unter-
einander, dass dadurch ihre Zusammengehörigkeit angedeutet wird.
III, 10—15. Honig Vs des Gewichtes
sn te o (agnus castus?) . . . -1- == y., Ro
Dattelwein oder Saft -1- = y.^ Ro
gngnt ^ ? . Vs des Gewichtes
Ol +:zz V3R0
Summa % == 1 Ro und dazu 2 X V« des Gewichtes.
Es werden also auch hier % des Ro zu einem Ganzen vereint und
dazu 2 Droguen gegeben, von denen je Vs der Gewichtseinheit ge-
nommen werden soll.
XXIV, 2. Dattelmehl + = V3 Ro
dart j^j Pulver -j. — V3 Ro
mste 'v'vwvA dUssigkeit f zzi^iy^l^o^)
Summa % = 1 Ro.
54) Das J kann auch »der Rest« bedeuten, über dies Zeichen wird weiter
unten S. t80 (48) gehandelt werden.
it] Pap.EbBBS. Dir .Ma*SSE I :. ItAS KAriTEL 1 »EU IiIE AlGRMlBANKlIElTKS. 173
XVIII, 16. uem °^! + — V:i Ho
Wasser ^ ^ = %% = %Ko
Sumiiia % — 1 Ro.
XXXIII, G— 7 sieht ein Meiücamcnt, das durch das Klystier eiii-
ges|)nUt werden soll. Es verordnol
Ochsengalle Va Ro
Abgekochte Milch 'A 'A Ro
Honig V;» Ro
Mähui- J^i Vj
Summa 2 x 'A = 1 und 3 x '/» = 1 Ro.
Dies macht 2,82 Centililer aus, die koapp l'/a unserer Ksslöfl'el iiilleii
und nur für ein kleines Klystier genügen würden. Ks wird auch nur
verordnet, das Lavcmenl ujn den Hinlern einzusprilzen einen Tag«,
also doch wohl nur einmal. Dennoch ist vielleicht eine weit grössere
QuanlitUl gemeint, indem sich die Halben, mit denen die abgekochte
Milch und die iiüihue o flUssigkeit |i;em«iäsci) werden sollen, aul' 'A des
dual 1 beziehen, mit dem die Milch oft gemessen wird, z. B. II, 1 i
und 21 (Vi und 'A dnai). Eselsmilch 1 dnäl XXIV, 13. Milch einer
Frau 'A dnät LXXV, 6. Eselsmilch 'A dnät LXXXVI!, 1. Nur einmal
LIII, — 10 wird ein Hinkrug Milch verordnet, der zu 2 Droguen zu
mischen ist, welche, weil hinter beiden der Strich I sieht, zu gleichen
Theilen genommen weiden sollen. Dies Rece|)t lautet:
fterl 1°, Zwiebeln? K Gedürile Dnlleln I, I Hin 5 Milch, Zu Iriukeu.
5. Der Strich I und seine Bedeutung.
Es fragt sich nun, für wie gross man die gleichen Tlieile anzu-
nehmen hat, die hier von Zwiebeln? ° und gedörrten Dalteln ver-
ordnet werden oder, um die Frage aul' den ganzen Pa[iyrus aus-
zudehnen, auf welches Maass oder Gewichl sich dei' Strich I beziehl,
der so oft hinler den Namen von Droguen vorkommt, die zu gleichen
Theilen genommen werden sollen, und da lässl sich denn von vorn
herein behaupten, dass er weder ein ganzes dnäl n, noch ein ganzes
Hin, und schwerlich auch ein Ganzes ^on dem Gewicht, das bis in
Vierundsech/Jgstel zertheilt wird, bedeuten kann. Mit dem Stiich I
17i IJi^lOHG DhEHÜ, [^'I
tnuiis vielmehr ein weit Itieineies als die beiden anderen Huhlmaasüe
gemeint sei», und ^war sehr wuhrüchoinlich das Ho, welches als das
(«xpäTEpov [lOtnpov der Kleoiiatru einet! der beliebtesten Apothekei'- i
maaäse, wie wir oben erwUhnlen, nicht nur in Acgypten, wurde.!
Wo, wie es niehr hAußg geschieht, der Strich I hintei' die Namen eioerl
Reihe von hintereinander verordneten Droguen tritt, wie XXXV, 4 — üJ
gerösteter Weizen I Weizenmoljl I Durramehl l yi jy M Hunig I, da |
zeigt er an, dass diese zu gleichen Theilen genommen werden sollen.
Bald werden wenige Mittel, bald viele verordnet, üben sahen wir
Uli, 9 — 10 nur 2 Droguen zu gleichen Theilen verschreiben, die mit
einem Hin Milch getrunken werden sollten, und 111, 18^ — 23 lautet:
Wein I
Honig I
m le o (agnus castus?) . . . . |
Durchzuseihen und einzunehmen einen Tag.
Hier ist \on je drei Substanzen die nämliche QuanlilUt zu nehme».
XXI, iö — 20 werden i Droguen zu gleichen Theilen verschrie-
ben, XXXV, i und 5 sahen wir mit 5 das Gleiche geschehen, in
anderen Kecepten werden (3, 7 und so Ibrt verordnet, bis wir gar
LXXXII,22 — LXXXni, 18 einer Salbe^^) begegnen, die aus 35 Di-ogucn,
die alle mit dem Strich i bezeichnet sind und also sümmtlich zu
gleichen Theilen genommen werden sollen, zusammengesetzt ist.
Wollte man nun in diesem viclgliedrigen Recept die Einheit, welche
durch den Strich bezeichnet wird, für ein dnät-Hohimaass ^ von
0,608 Litern oder ein Hin von 0,456 Litern halten, so würde sich
nach Herstellung des {Vledicainentcs eine Menge von Salbe ergeben,
die auch in dei' aegyptischen Apotheke ungeheuerlich würe; denn
sie würde, wSre 1 gleich dem dnät n oder Hin 5, eine Masse von
21,280 resp. 15,960 Litern ausgemacht liaben. Es hUtte eines ge-
waltigen Kessels bedurn, um diese Salbe, für welche der Papyrus vor-
schreibt, sie solle erst gekocht und dann zum Einreiben benutzt werden,
darin fertig zu sieden, und dabei sind die zahlreichen Salben btichsen,
welche aus dem alten Aegypten gerettet worden sind, von keineswegs
S5} SliiU dos f.an LXXXIF, it i
das UeteriDinalivuin isl unbedingt ve
uss sicher slolicn sgini:
icliricbea.
wie I.XXXI, 7, AiicftJ
*^J Pap. Errbs. Die Maassk ii. das Kaimi
liKMiBANKHKITE!«
175
boirticIlUJchei' GiJistie. Kiiillicli koniiiien auch koslbaiu Subülaiizen
in diesem vielglied ritten Reccpte vor, vua denen man uniiiöglicli
ein Ganzes des Hin 5 odei' dnät 1 versclirieben haben kann, z. B.
LXXXH1,5 das anle *? , das sich mit voller Sicherheit als eine aus
dum GewUrzlandc {Punl'") iniporlierte aromalisclie Substanz besliuinien
lässt, und in dem man gewiss mit Kcchl von verschiedenen Seilen
und lange vor der Entdeckung des l'ap. Ebers unsere Myrrhen erkannt
hal. Dies ante ° wird auch sonst viellach vorwendet, doch immer
nur in ganz kleinen Mengen. Einmal soll 'A« der Drachme von
6,064 Gramm genommen werden, sonüt immer nur 'Vi, und so ist
es denn geradezu undenkbar, dass in unserem complicierlen Salben-
receple i5 oder gar 60 Cenliliter von der gleichen Spezerei (ein Hin
oder ein dnäl 1 } verordnet worden sein sollten. Beziehen wir den
Strich I dagegen auT das Ho von I,i1 (^entihter, su wUrde die ganze
Salbe i9,35 Cenliliter, d. i. etwa einen halben Liter gertlUl haben,
und diese Quantität würe angemessen den sonst in der aegyptischen
Apotheke verarbeiteten Mengen und würde eine Salbenbuchse von
mittlerer Grösse erfordert haben. Da auch Fliegendreck unter den
mit I bezeichneten zu gleichen Theileo zu nehmenden Drogucn voi-
kommt (LXIV, I — 2 und a. a. 0.), würde dies fUr sich allein verbieten,
den Strich dem dnät oder Hin gleichzusetzen; denn wie könnte von
dieser Substanz i'ine so ansehnliche Menge verordnet werdend
Das msdmt ° ") (sonst auch msdiut ^^) Slibium (vielleicht auch
Bleivitriol), eine für das Auge bestimmte Drogue, gehörte zu den kost-
barsten Mitteln dei' aegyptischen Oflicin. Das m jl c^ ^;:v^ ° msdml ,
sowie das S) C:ii \\ i") msdumt '? oder sedumt ,..'?, zwei
1 1
III
56) Es komml Itior nicl)l darauf an. ob wir in I'iinl die Arabia felix, die
äomaliküsle oder eipte Combrnalion beider lirdlokalc zu denken tiaben. tn Dühichkn's
Ftolli; einer aegypii selten Küniijin seilen wir auch die änle da büuinc aurs Schilt
bringen, um sie in Aeg^plen zu ucclimalisioren. DIoscoridcs ed. Kühn. T. U. p. 78 ir.
kennl seine Provenienz und .-«hreibt ihm Heilkraft gegenüber sehr verschiedenen
Leiden zu.
57) Das Slc^^N.'^ lusHoni-l oder seduni-l zu lesende Mitlei ■ ^t kann m»
oder se uiiiscli rieben werden) ist jedenfalls das 3T([i[m der Grieclion. da;; Plinius
bist. nal. I. I, als ein Metalt Namens stimmi. stibi, alat>aslruiu mler larbasis be-
zeichnet. Es darf Tür unser Slibiuni, Aiitimaniuni getidlen werden. Das stm °
ne
GKOfli; Eneiiü.
Gruppen, diu sich vielleicht nicht in der Aussprache, jedenfalU
in der Bedeutung von Stibium, Antimonium decken, sollen beide, wo
ihnen nähere Maassbeslimniungcn Folgen, nur gcsvogen werden, und
zwar mit '/<, 'Aei V» und '/«i der Drachme \ün 6,064 Gramm, und
hier wird es Zeil, zu bemerken, dass, wo der Strich I nicht nur im
Allgemeinen und «zu gleichen Theilen», sondern ein bestimmtes Maass
bedeutet, nur zwischen dem Gewicht der Drachme und dem Hohl-
maass Ho die Walil bleibt. In den meisten dieser Fälle ward das
Ro gemeint, ja wohl überall, wo es im ganzen Receple nur einfache,
durch den Strich gekennzeichnete Kinheilen gibt; treten die Striche
aber zu 2, 3 oder 4 zusammen, wie LXI,2I »msduit^ lll|i', und
in der gleichen Vorschrirt wurde ein Bruch angewandt, der zu dem
System des Gewichtes gehörte, das wir Drachme naonte», so sollten
die Theilu desselben duch wohl eher gewogen als gemessen werden,
wenn diese Recepte nicht eine allgemeinere Fassung gestatten. Hören
wir z. B. I,Xll,22 — LXllI, 1 verordnen; uat'u ° i, anu ° \, Stibium
2Vj, Natrou 1, j^nte .° %, st» sielit es aus, als ob hier gewogen
werden solle. Dies gilt sicher und gewiss von dem x"^^' im "'etall, weil
Vs zu keinem anderen als dem Gew ich tti^y stein gehören kann. Das
uat^u , ein Mittel für die Augen, soll, wenn es nicht mit der ganzen
Zahl i odei', wie hier, mit der 2 vorkommt, inmier gewogen werden
und zwar mit %. 'A, Vw und '/« unserer Urachnie. Von dem zweiten
Medicament ugi? anu . wovon I verordnet wird und d;is Touche,
Tinte, schwarze Farbe, jedenfalls einen Schreibe- oder Malstotl' bedeutet,
gilt das Gleiche. Vw oder '/w der Drachme soll davon genommen
werden. Von dem msdnit ° . hinter dem in unserem Receple S'/i
steht, ward schon oben bemerkt, dass es nur gewogen ward. Das
hsmn ° Natron wird gewöhnlich in Becepten zu gleichen Theilen
verwandt; der Vorschlag, es zu wiegen, konmit sonst nicht vor;
man scheint eben nur 1 Ro, d. i. 1,41 Centiliter davon den Medica-
menten beigegeben zu haben. Das ^nte , wovon wir '/s nehmen
sahen, wird gewogen und zwar mit '/i. Vi«. Vm und '/«i der Drachme.
So scheint hier ein Mcdicameul mit zu wagenden Einzeltheilea gemeint
oder slm ^^ ho|ii, c»iuii stibium liezekhnet die Augeiisalbe uiict ilas Salbei
Auges. Über insdiu-t ^ Bleivilriol »> Abtb. It 2U LVl, G.
iö] Pap. Krers. Die >1a a.sse i . das Kapitel i ber die Aigenkrankiieiten. 1 77
ZU sein. Die ansehnliche Grtisse der vorgeschlagenen Dosen erklärt
sich vielleicht durch die Bestimmung des Mittels, mit Wasser ver-
mischt zu werden"^*), LiX, i wird vom Slihium nur Vm unserer
Drachme verordnet. Die kleine Dosis ist dann mit anderen Medica-
uienten fein zu zerreiben uml ohne irgend eine grössere IJei{^abe
von Fell oder Wasser direcl auf die Augen zu thun^'").
Freilich darl' auch vermulhel werden, dass mit den LXII, 23
— LXIII, 1 angegebenen Zahlen nur ein Verhällniss ohne Rücksicht
auf ein bestimmtes Maass gemeint sei, zumal auch die Menge des
der Arznei beizumischenden Wassers unangegeben bleibt. Es würden
also die Droguen zu nelinien sein im Verhältniss von 2 : l : S'/s : 1 : '/*■
Das Gleiche wurde dann für die dem letzteren verwandten
Recepte gelten, deren erstes, LXI, 21, lautet: Stibium IUI, Honig IM,
oder mit anderen Worten: i Tlieüe Stibium zu 3 Theilen Honig zu
geben (und dies auf die Augen zu lliun]""). Uanz ahnlich wäre auch
das Mittel LXll, 2 zu fassen : Stibium 2, Honig 4, uaio 'A, X°^ n i V*.
echtes Lapis Lazuli, das zu zerreiben und auf die Augen zu thun ist.
Hier wiire die Proportion 2 : 4 : 'A : Vi -|- einer unbestimmten wahr-
scheinlich kleinen Menge Lapis Lazuli. Das 'A gehört zwar, wie oben
liXHI, 1 das ^nle 'A, in das Gewichtssystem, docli kann es um
so eher nur auf die Propurlion weisen, als dem zuletzt erwUhnten
Recept LXII, 3 ein anderes folgt, welches verordnet: Stibium 2,
Gänseschmalz 2, Wasser 4, in die Augen zu spritzen"'] und sodann
Stibium I, x' ^-='-^ äue ° fauliges"^) Holz? I, fein zu zerreiben und auf
die Augen zu thun, oder mit anderen Worten: Stibium und fauligem
Holz ! zu gleichen Theilen etc.
T^^E
I zprreilien mit Walser.
Sielte genetieii}.
60) Dies bestimmt Jus
Recepl Z, 19 l)eziehl.
, welclirs sictt .luf ilaa vorangehpnile
'*! Tl^äi. ^"^ Hotz, das wcgea ilea Delerniinaliviims Q, wo-
: soit-st vorkomuil, Ilulz iler Kltutniss od^r rnuligcH ilol:f beileiileu katm.
I7R
(iKiiiiii Kbkhs.
Ks l'olgl (iann 1-XII, li St-Iiwiifzc I, Slihiiiiii |, Wasspf I fein zti
v(>rrtiiben und auf die Augen zu lluin. Hier wcrilon ilie gleichon
Tlieilo wieder ilurch 3 X d*'» Slricli I «ngedeulel, ja hol tknw nächsten
Recept (Z. 6 (T.) \Hssl der Arzt dnn Slrieli ganz fort und veronlnet:
KItenhotz, Slibitini und Wasser. Wie uns die Dreizahl der Drogiien
eben zweimal begegnelc, so finden wir sie ofl an anderen Stellen,
z, B,, um nur noch einei' zu gedenken, XXVI, 80 und AI, wo üchsou-
hmge I, Nord- oder Seesalz I und Honig I veiscliriehen werden. Oie 3
zu gleichen Theilen zu nehmenden Mitte! sollen in eins verbunden
und damit eingerieben werden. Diese Dreithetluug lüsst wieder an das
Ro denken, das, wie oben gezeigt ward (S. 171 (39)), gern in 3 Priltel
zerlegt ward, wahrend die Drachme immer nur in Brtlche zerfiel,
die durch 2 dividierhar.
6. Wo gewogen oder gemessen werden soH.
Aus dem üesaglen geht hervor, da&^, wo ganze Zahlen ohne
Beigabe eines bestimmlen Maasszeichens vorkommen, diese gewöhn-
lich das Verlmitniss der einzelnen Drogiion zu einander anzugeben
haben. Ein Recepl, bei dem hinter den Namen aller vorgeschlagenen
Mittel der Stricii I, d. i. die Eins steht, ist zu gleichen Theilen zu
nehmen. Die Quantität, welche gewülinlich von der einzelnen ürogue
genommen wurde, war gleich dem Ro von 1,41 Centil. Nur hinter
der letzten Substanz in der Droguenreihe eines Receptes. dem Binde-
mittel, gewann der Strich, wie wir unten zeigen werden, gewöhnlich
eine andere Bedeutung. Handeitc es sich um ganz kleine Dosen,
so bediente man sich der 6t Tlieitc des Drachmengewiehtes von
0,064 Gramm. Kamen in einem Recepte neben der Eins ganze,
diese tiberschreitende Zahlen vor. galt es gewöhnlich nur die Pro-
[Hirtion anzudeuten, in der die Einzelrailtel genommen werden sollten.
Gab OS in der nümliclien Verordnung, wie LXll, 22 — LXllI, 1 , ganze
Zahlen und Bruche, die in das Gewichtssystem gehörten, so sollten
alle Droguen in der Regel gewogen werden. Als Beispiel führen
wir LXll, 12 und 13 an, wo zuerst nisdmt ° 2 vorgeschlagen wird
nnd sodann von anderen Mitteln */&,, Vis, 'A. Vi«. Kommen nur
Tlieile unserer Drachme vor, wie LIV, 6, wo verordnet wird: Dattel-
pulvcr V33, snft 'j' '/n- ö'am ■^ '/s, snö le ° %, soll natÜrUch nur
i'l pAP.EBBilS. Die MaAHSF. I . MAS KaI-UKI. I «KH mt': A|lGR^IiKA^KHP.ITK^. 179
gewogen werden. Nar zu messen und zwai- stets mit dem Ko,
wenn niclit besonders verordnet wird, sicii des dnät 'l oder Hin zu
bedienen, ist »lies, was nach Diltteln oder Sechsteln genommen wer-
den soll. Als Beispiel geben wir KV, 1 ">: Krokodilerde Vs. due (* \)i
der Datteln '/»> süsses Bier 'A- Bios Reccpi gehört zu denen, welche
lehren, wie gern man das nucli Dritteln des Ho gemessene Mittel
zu einem guu/en Ro abrundete, indem man 7» desselben vorschrieb.
Bisweilen bediente man sich auch beider Systeme neben einander,
z. B. XXIIl, i und ö, wo erst von der ö'iim'<r;[ pflanze und ä^d ° bucht
je V» unserer Drachme gewot^en und dann '/s Ro der s;(pt ^ flllssig-
lieil und Vi t'nät süssen Bieres gemessen werden sollte, '/a wird sehr
selten von dem Gewicht, hütifig von dem Hohlmaass zu nehmen ver^
ordnet, das Hier aber wird nie gewogen, sondern nur gemessen. Ein
einziges Mal soll 'a Biei' genommen weiden, und zwar zusammen
mit V< Ol und 'A einer anderen Drogue. Wenn hier keine Ver-
Schreibung vorliegt und es nicht an allen drei Stellen statt X -^= V41
-^ ^= Va lieissen muss, was dann eines der hünfigeu 3 X Va Ro-
Heceple ergäbe, so kann uns dies nicht uherrascheu, weil ja das Ro
nach dem Duodecimalsj stein getheilt ward, das ebensowohl in Viertel
als in Drittel zerfiel. Stande hier statt 'A Vs, so würden die 3 ver-
schriebenen Droguen unbedingt zu wUgen gewesen sein. Flüssiges
wird fast immer gemessen, häulig aucb Pulverisiertes; Pllanzentheile,
Mineralien und importierte Spezereien werden gewöhnlich gewogen.
Ergebnis». Über die Theilung des Gewichtes, das wir Drachme
hiessen, ist das Nothige gesagt worden. Es enthielt 6,064 Gramm
und zerfiel in Brilche, deren Zähler 1 und deren Nenner Potenzen
von 2 sind. Weiter als bis Vn» wurtlc- die Theilung iiiclit geführt;
auch hatte die Beschaffenheit der Wagon in alter Zeit dies wahr-
scheinlich verboten.
Die Theile unserer Drachme sind also; '/■., Vj, Vk, Vis, Vm, Vw und
dazu V)- Wo — sehen wir von V2 und V» ab — diese vorkommen, soll
stets gewogen werden, '/-i war nicht nur von der Gewichtseinheit,
sondern auch, und zwar viel häufiger, von dem Ro und ebenso von
dem dnät^ zu nelmien. XXIV, 3 werden verordnet 3 Droguen, vou
denen je Va Ro zu nehmen war, mit einer Quantität von 'I Vi zu
kochen; dies ^ Vi ab^i' halten wir nicht filr \% dnäl, sondern für
— -T'
ü
*!>! Pap. Ebers. Hie Maasse i:
s Kapitel iber die AuGENKitAMkiieiTEN. 181
matliematisclipti Pap. Rhind xiisamnionbringen, ao sind sie ^lojnh cineii)
Drittel des Ho, und diese Bestimmung liesse sicli wohl mit seinem
Vorkommen vereinen, denn XCl, 7 wird V ^^ % Ro Ol zu '^ Honig
verschrieben, um beide zur^amnien bei einei' Gehörkrankheit ohne
jedp weitere Beigabe hatifig auf das Ohr zu legen. Wenn wir hier
nun (las "^ einem Drittel Ro gleichstellen, haben wir wieder eins
der Receple, welche sich aus % Ho zusammensetzen. Ebenso gut
könnte man es freilieb auch so fassen: '% Ro Öl und der Rest Honig.
Aber auch dann würde "^ ^= V;i sein; denn »der Rest « wSre eben
nur das an einem vollen Ho fehlende Drittel, wenn unser Zeichen
sich nicht auf das dnät ^ bezieht, weil es hinter der letzten Drogue
steht, die. wie wir zeigen wenlen, als das Bindemillel gewöhnlich
in grösserer Menge und also mit dem dnät T zu nehmen war. Das
Gleiche gilt von XXIV, 2, wo neben '/■, Ho Dattel- und V:i R"
ien £3 ° puIver / (doch wohl gleich "^j mste -w-^ flüssigkeit ver-
ordnet wird. Hier würde dann wieder das drittel Ro mste ""aw dafi
ganze Ro voll machen aad J^^"^ also mit demselben Rechte für
V:i Ro wie für »der Rest« anzusehen sein, wenn nicht Va dn6t 1
gemeint sein sollte. XXIV, 5 begegnet uns das nüniliche Zeichen.
Das Recept besteht au.s 7 Droguen, die zu kochen und in warmem
Zustand einzunehmen sind. Sie sollen mit dem Ro gemessen werden
und zwar in 2 Fällen mit dem halben. In 4 mit '/» Ho, in einem
luil / Das Gan/c .-;tellt ^k\i also dar:
+ + + + V.HO+/
% Vi = 1 R"
Es sind das im Ganzen 2% Ro. Es ist vvol nur ein Zufall, dasa es 3 volle
Ganze ausmachte, wenn das J gleich dem Rest (hier von %) wSre.
Aber wir können ihm nicht liberal! die allgemeine Bedeutung
des Restes lassen, sondern sehen un.s gezwungen, dem ^\ und also
wohl auch dem J die speciellere von Vj zuzuschreiben, denn es kommt
neben '/a »'s zweiler Bruch mit dem Zahler 1 vor und zwar XLIV, 1i,
wo nach 3 gewogenen Medicamenten eine Dosis von Vs *^ Honig
verschrieben wird. Da nun die nach dem Duoderimalsyslem getheillen
Hohlmaasse Ro und dnät, wie wir sehen werden, ausser in Halbe. Drittel
1S2
Georg Eiebü,
[50
und seilen Viertel nur noch in Sechstel (immer V«) zerfallen, so können
wir den zusiunmengosßlzlen Bruch mit dem ZShlßr 1: \'-i "^ auch
kaum anders als '/^ '/» ^= % fatisen. Eü bleibt liöclistens übrig, dsK
"^ für V( »od also den ziisanmiengesetzlen Bruch '/i "^ filr Va Vi^ V«
zu halten, doch dafUr spricht nichts und dagegen zeugt alles, was
eben dargelegt wurde. So werden wir denn auch bei den Recepten
X UV, 17 und 19, sowie XI, V, 3, wo wieder Vi '^ Honig zu meh-
reren gi-'wogcncn Droguen gothan werdon soll, an '/^ V^ "~ % ^^
oder dnät '9 zu denken haben.
Warum, da Ja das »^ sicher Vn 'sl, statt seiner auch das "^
oder J gebraucht wird, um den gleichen Briich darzustellen, ist frag-
lich, docii gehört dergleichen nicht zu den seltenen Dingen; ja es
ist möglich, dass, weil ja Reeetile, die aus 3 Drilleln bestanden,
häufig waren, unser '^ aiq zu lesen war und für den Kundigen
einen Best von Va sei es des Ro oder des dnät a bedeutete. Für
die letztere Auffassung spricht der Umstand, dass es immer nur an
der letzten Stelle des Heceples und hinler der dies abschliessenden
Drogue als eines der gewöhnlich mit dem dnät 'l zu me-i^senden
Bindemittel vorkommt. Dies gilt auch filr diejenigen Fülle, wo fis
mit Vi zusammen V« auszumachen scheint; denn auch hier beschliewl
unser Zeichen die Verordnung.
Das /^, welches XXV, 2 als Alaasszeichcn hinler doil verord-
netem Wasser steht, ist wegen seines vereinzelten Vorkommens nicht
zu bestimmen. Das Hecept, durch welches wir es kennen lernen.
XXIV, 2fl — XXV, 3 wird gegen Leibschmerzen vorgeschlagen, und diö«|
darin verordneten Mittel, welche meistens gewogen werden solleojl
sind zu kochen. Nachdem von 5 Droguen Vm und von einer VJq
unserer Drachme abgewogen sind, soll \; eher unserer Drachme a«
des Ro Ol und V» Honig genommen und dem allen ^ Wasser zugi
fügt werden. Wir irren wohl nicht, wenn wir dies Zeichen für <i
etwas sonderbar geschriebene ^l = ""^ halten, das XII, 21 von dei
ua£u ° mineral"') und XXXXIII, 1(i von der db MM, ° frucht '
1 1 1 ' -=H 1 1
(geschrieben ^^ ) genonunen weiden soll (s. S. 147 (lii) No. 2). DaBj
6*) Eine Art Slibiii
-'''1 Pap. Hbf.rs. Die Maasse r, das Kai
IBF.Il fllE Alir.ENKKASkllEITF.S. 183
fragliche ^^ ist also wahrschpinlicli gleicli ''^ ein wenig, und von
liem Wasser, dessen Menge es beslinimt, soll keine zu messende oder
zu wügende fest hegren/le 0"""titai, sniulcin »etwiis« genommen
werden.
8. e=^ ■= Vi als Hälfte eines grossen WassermaaBses.
Ein wichtiges Recepl I.XNXIX, 16 imd 17 vemrdiu-L battelpulver
oder Mehl ^
zuRammenziikoc.lien zu einer Portion von 2 Hin
und warm /,u Irinken oder zusaminenzukochen mit einer Portion von
Ü Hin {von etwas fraglichem, als bekannt Voraiisgesetzleiii) und vvarra
zu Irinken. Isl die erste, dem Grtmdtexl genau cntsjirechende Über-
setzung richtig, so können weder czz: noch ^i '/a des Ho, unserer
Drachme, des Hin oder sogar des Dnäl 1 ausmachen, weil 2 halbe
Dnät nur 60,8 CenLililer betragen und also nicht zu 2 Hin, die 91.2
r.eiililiter enlhallen, zusanmi engekoch I werden künnlen. Da das Recept
nach dem Kochen getrunken werden soll und nicht gegessen, muss
mehr Wasser als Daltelniehl dazu gehört haben, und fassen wir das
?\ T= \'i, das die von der festen Substanz zu nehmende Quantität
bezeichnet, für welches Hohlmaass wir immer wollen — für Ro, Hin
oder Dnät - — , so muss das / — hinter dem Wasser doch die Halfle
eines von uns noch unerkannten Maasses bezeichnen, das grösser war
als das dntit 'l von 60,8 Cenlililer und dessen Hälfte zusammen mit
der Halflü jedes der uns bekannten Holdniaasse Dattelmelil mehr als
2 Hin oder 91,2 Centililer betrug. So hält' es dann also ein eigenes
Maass für das Wasser gegeben, das dem Apotheker nicht besondere
bezeichnet zu werden brauchte, Sehnlich wie wir, wenn wir von einem
"Schnitt« oder einem "Halben« reden, nicht besonders bemerken, dass
Rier gemeint sei.
Die zweite Übersetzung von LXXXIX, 16 und 17 isl grammaliseh
haltbar, doch etwas gezwungen. Nach ihr würden die halben Maasse
(sagen wir des dnät ^) Dattelmehl und Wasser ziisammenzukochen
sein mit einem Millel. einer Arznei von 2 Hin; denn spp O ist ntir
eine versttirkte Form der Wurzel sp O. und dies sp koinnil sehr hUnlig
vor als Heilmittel oder Medicamenl. so XXV, S, wo es heisst: «^o
iBi
Georr Ebers,
[&9
bereite iiiin sopu ", d. s. Millcl liir diis Al)rüliren [iissl C^). Kg
niussle, wenn JJc üwcilc Oberset/ung unnelimbar bleiben äollle, ein
Mittel xqt' e^(x-/r^•/ gegeben haben, das man einfach sp, die Arznei
nannte, und das in grossen Quantilüten zu nehmen war. Man könnte
etwa an das Bier denken, das so unendlich hüufig verschrieben ward
und sich das Ding so vorstellen als seien Vj dnät n Daltelmelil,
ebensoviel Wasser und 2 Hin Bier zusammenzukochen gewesen; doch
bietet der Papynis und der Fernere Gebrauch des sp keinen Anhalt
für dergleichen ; spp O ist leider H, L. So muss es bei der ersten
Version unseres Receptes bleiben und an ein grösseres Maass fllr
Wasser gedacht werden als das dnfil.
Begegnen uns also die Zeichen für '/t, i — und ^v , so werden
wir zu prüfen haben, welches Maass gemeint ist, und beiden Zeichen
soll weiter unten eine besondere Würdigung gewidmet werden.
8. Die Bindemittel und die Steigerung des Wertbes der sie
begleitenden Zeichen.
Was von Wasser und Bier genommen werden soll, beschliesst
ganz regeloiHssig die Reihe der verordneten Droguen. Hüulig treten
auch an das Ende derselben Milch, Honig, Ol, Fett, Hefe (serm },
Wein etc. und diese am Schlüsse des Receples siehenden häufigsten
Substanzen sind als Bindemittel fitr die vorhergehenden Droguen
zu betrachten. Als Beispiel diene das Recept XI.IV, 11 — 12:
spl o Gurken '/w Drachme
nqaut |°| (Mehl?; ....'/, Ro
Xntti 1°! metall '/» Drachme
Frische Datteln 'A Ro
Wassei' T — ' ^"'^'^ ^'^" '*'''*'** Centiliter.
Eine Nacht stehen lassen, durchseihen und einen Tag einnehmen.
Ahnlich lauten die Veiordnungen, wo es Salben herzustellen gibt,
z. B. UX, 20—21:
ds f^ - qm schwarzer Messerstein (Flint?) . . |
Weihrauch i. |
Stibium |
Hnnig I
Dpoi läge lang auf die Augen zu Ihun.
S3| Pap. Ebbiis. Die .M^tsfsß l. das Kapitel iiier iiif. Alck^krankiiiiITEK. 1S5
Hier sollon die Mitlcl i^ii gleichen Thcilen getioruimm weiden ; der
Honig diente aber jedenfalls zum Binden der anderen Droguen. LXIl,
13 und 14 sollen verschiedene Medicamente zu '/^, '/^, '/si und '/in
Drachme verwandt werden, dann aber ^pr ist n afl ö '/< 2 d. i. voo
selbst Entstandenes des Honigs oder Nalurhonig? S'A Drachme. Bis-
weilen wird besonders erwähnt, womil die Droguen zu binden sind,
80 XXXIV, 13, wo das Recept mit Vs der Pflanze äbu '^ schliessl
und dann verordnet wird, das Ganze zu pulverisieren nnil rde \)r hql .^
zu Bier zu ihun. LVI, 13 sollen Mittel, womil zu salben ist, in Wasser
gelhan werden. Manchmal wird die Gnindsubstanz, mit der die Dro-
guen zu vermischen waren, gar nicht mit dem Maasszeichen versehen.
In .solchen Fallen bleibt es dem Arzte überlassen die rechte Quantität
zu Bnden, z. B. XI, 10 — H, wo i Mittel zu gleichen Theilcn oder
zu je i Ro verordnet werden und das Bier, welches das Recejit be-
schliesst, gar kein Maasszeichen erhall. Wird das Bindemittel zuerst
genannt, gihl der Arzt gewöhnlich genau an, wie viel davon 7m nehmen,
so XII, 5 — 8, wo Va dnät 1 süsses Bier den '/ibi Vis und '/s Drachmen
anderer Medicamenlc vorangeht. Endlich will es uns scheinen als
hallen die Zeichen, welche dem Wasser, dem Bier, dem (M und älm-
lichen anderen an letzter Stelle des Heccptes genannten Rindemillein
Folgen, oftmals eine besondere Bedeutung, und zwar sohle der Arzt
sie vielleicht auf ein grösseres uns unbekanntes Maass beziehen, oder,
ward nicht besonders angegeben, dass es sich um Theile oder Ganze
des iliiäl ^ oder Hin handele, mit einer ihm geläufigen Zahl mutti-
plicieren. Diese Vermuthung stutzt sich freilich auf nichts als auf
die BeobachUing, dass die Quantität der Bindemittel im ganzen sehr
klein erscheint gegenüber derjenigen der Droguen, die sie mit ein-
ander verschmelzen und geniessbar machen sollen. Ein Rece|)t wie
II, 11 — 15:
Ipnn ° Kümmel Va4 Drachme
Ganseschmalz % Drachme
Milch 1 dnät ^
7m kochen, durchzuseihen und einzunehmen
wird jedem Pharmaceuten ebenso verständlich sein wie das ihm fol-
gende II. 17 ff.:
|8l
lib . Keigeii? '/s I^rachme
Äs(! ° Sykomorenrei^cn 'A Drachme
Süsses Bier I driät ^
Glnichfalls zu kochen, iliirch/.usoilion und ein/unehmeti.
Von den llitidemitteln soll je 1 dual gtrnommen werden, und das
fassl die zieiidich slallliclie Menge von 60,8 Ontiliteni, mit der zu-
saniinengekocht die Droguen eine leichl Irinkbure Arznei geben. Bei
dem letzten Hecepl auf Tal". II wird nur von Honig «ud sn te .° je
Vh Drachme verschrieben, die zusammengelhan und eingenommen
\ver(ien sollen, 111, 1 und 2 folgt dann die Verordnung, dies solle
geschehen, indem man die Arznei mit Bier ^^ ^ '/i oder Wein
■f> := Va trinke"*). 'A oder Va Drachme**) — ungeOihr 3 oder 2 Gramm
Bier oder Wein — lassen sich aber hier kaum denken, und ebenso
wenig kleine Tlieelötrel von dergleichen Flüssigkeiten, welche sich
ci'geben würden, wenn wir ^* und ^ für Vi unt' Va ^o hielten.
Unter anderen Droguen, niilten im Recejtte und mit keinem besonderen
Maasszeichen versehen, würden wir das -^ unbedingt Tür '/s Wo er-
klUrt haben, hier aber am Schluss der Verordnung, wo die BJnde-
millel Wein und Bier naclizutrinken sind, müssen wir ^ und ^.^
auf ein grösseres Maass beziehen. Vielleicht haben wir wieder an
das dnät ^ zu denken, das, wii; wir sahen, oft in Halbe und Drittel
zerfällt, wahrend ilas Diu, das ja viel grösser ist als das Ko in unserer
Handschrin, nur ganz und halb gebraucht wird; auch würde % nicht in
das System seiner Theilung gehören. Es muss also hier wohl unter ^v
und + Vi und '/» dnät q gemeint sein, wenn der Arzt nicht noch
ein anderes Flüssigkuilsmaass im Sinn hatte, das wir nicht nüher zu
iK'stinirnen vermögen.
In dem zweiten Itecept Taf. 111 werden drei harte vegetabilische
Substanzen zu je '/s Drachme und sodann ihnen '/n Drachme Honig
eSj sam TQ])- Gpwöliiilicli iiirlil mir für "iMiiricIi
gebraucht mit Woin und fiier.
66) Drnclimen sind gewiss nicht ^omeint. Daran i
(las ^ */.j, das ausserhalb diese« Gewidilssvslemejs stel
riderii für iritikcn
denken vi^rbielet sobon
Pap. Ebers. Die Maassh u. ras Kapitei. i her die Aijcien Krankheiten. 1 87
beizugeben verordnut. Da ilas ganze Miltel gegessen werdeu soll,
würde eine so geringe Quantilül tiunig als Binüeinittel genügen; sehen
wir dann aber VI, 2 — 8 '/t Drachme, % Ro und 3 X Vt« Drachme von
verschiedenen Substanzen und am Schluss der Verordnung ^v kühlen
Bieres verschreiben, so kann sich dies wieder nur auf das dual 1
oder ein anderes grösseres Hohlmaass beziehen. Das Gleiche gill von
den Vs kühlen Bieres, die auf dem zweiten Recept der Taf. VIII, 7
verschrieben werden. Begegnet uns also am Schluss einer Reihe von
Droguen, denen das Maasszeichen beigegeben ist, ein Bindemittel
ohne Angabo des Maasses, wie X, 12 Frauenmilch, XIII, H Wasser,
XXII, 1 3 Wein, so wird wohl wieder gewöhnlich an das dnäl zu denken
sein. Soll XIX, 20 und 21 eine Lösung in einen Hinkrug mit '/u V:i =^ %
Wasser hingestellt werden, so kann das nicht auf das kleine Ro von
1,41 Centiliter, sondern nmss wietler auf das grössere dnäl gehen,
wiUirend im Inneren complicierter Recepte der Stricli | weit eher für
ein ganzes Ho als ein ganzes dnäl, -^ für % Ro und nicht fUr '/s
des dnäl oder eines änderten grösseren Maasses zu hallen ist. Als
ein Beispiel fhr viele erwähnen wir XLIII, 9 t1'., wo Drogiien mit fol-
genden Maasson vorgeschlagen werden: Vh, 'A. '/m. Vi«» Via» Vi«! 'Ai
'Ai '/s, V:a, ViK, Vmi V:a Drachme, ^ = V:i Wein '/ji! '/-.a Drachme und
endlich als Bindemittel V,i dnät ^ liier. Hier kanu mitten in der
Reihe der vorgeschlagenen Medicamente nicht '/a dnäl Wein gemeint
sein, weil ja vom Biere, dem Bindemittel, dessen Quantität immer
grösser ist als die der Medicamente, '/:i dual zu nehmen ausdrück-
lich vorgeschrieben wird. Hätte der Arzt ebenso viel Wein zu ver-
schreiben beabsichtigt wie Bier, so würde er wahrscheinlich nach
Analogie zahlreicher anderer Recepte den Wein neben das Bier an
den Schluss der Verordnung gestellt und jcdenfatls neben das •^ hinler
dem Namen des Weines auch noch das ^ gesetzt haben, da ja das
einfache t^, das in Mitten einer Reihe von Droguen steht, stets 'A Ho
bedeutet. Unter zu Achteln, Sechszehnteln und ZweiunddreissJgstelo
der Drachiuo zu messenden Droguen passl der Quantität nach weit
besser V» Ro als '/■,, dnät für unser ^ = '/;, beim Weine, wahren»! es als
Bindemittel fUr so zahlreiche Substanzen schon einer ziemlichen FlUssig-
keitsmenge bedarf, und solche liefert ja auch das Drittel des dnät q
von 60,8 Centilitern sUssen Bieres, wclche.s unser Kecept beschliesst.
18» Geoifl Ewmm [^«
So tuusft tkiui. bevor \%ir die Tbeilung des dnäl ^ und Ho
labellHri.*<ch zusanmiensletlen, lieoiorkl ^verdeti, daHs die Brtlche ^l^
= Vit •^ ^ '/a- -^ — ^" ^ ' 1 ' ) =^ ^'*i s'<-'h auf lieidK, Ro wie dcu^l,
beziehen können. Z\v»r wird, wenn vom Holilniaas.sc dnal genommen
werden soll, dies tifluBg besonders bemerkt, indem man neben den
Bruch dai> Zeichen ^ stellt, doch unterbleibt dies auch oft hinter
dem Namen der letzten Drogue de» Receptes, wenn diese, wie ge-
wüholich. das Bindemittel ist. In diesem Fall wusde der Arzt voa
:»elbst, das» mehr al< ein Tlieil des Ro zu nehmen sei und er^rle
:^ich das Hinschreiben des Zeichen»' für das gemeinte jedenfalls um-
ßtnghchere Hohlmaass, dessen man sich für die Zutheilung de^ llinde-
miltels bediente. Da dies weder das Ro, noch das Hin. noch ein
Gewicht sein konnle — wurden doch FlUiisigkeilen überhaupt nur sehr
seilen gewogen — so bleibt kaum elvv»s anderes übrig als die Bniche,
welche hinter den Bindemillein am Ende der Receple vorkommen, auch
wenn kein n neben ihnen stehl, fUr Itieile des dnät ^ von O.tiOS Liter
ZH halten. Dies wird l>esonders durch den Unisland bestätigt, dass
überall wo neben ült Zahl auch i(as Maass angegeben ist. mit dem
das Bindemiltel geme.s.'ien werden soll, dies mit Hülfe keine? anderen
Zeichen.'? als des 1 geschieht.
10. Die letzte Drogue der sa gleichen Theilen zu nehmenden
Secepte.
Bei den hüuligen Recepten, in denen alle Drogtien mit] 1) be-
zeichnet werden und die also zu gleichen Theilen zu nehmen sind,
steht das Bindemittel gewöhnlich auch an der letzten Stelle, doch
scheint in ihnen der Strich, auch wenn er liinler deui Bindemittel
sieht, nur selten ein grösseres Maass, wenn aber dennoch kein dnäl ^ ,
sondern ein Hin zti bezeichnen.
Betrachten wii', um diese Frage zu lösen, zuerst das letzte Recepi
auf Taf. XII, welches von Z. 18 an lautet:
§e§e ° samon |
süuis ^ kraul j
iea samen |
\m(u mineral "^^ := ein wenig
Honig ..»,...,... I
S'] Pap.Ehebk. Die Ma^sse i;. das Kantki. i:bkh die Ari(ii-:NKnA<iKiiKiiEK, IS'J
Uas Ganze wiril /iiil-cIiI gemiiclil uiul. iiacluleni iitün os slelioa ge-
lassen hat, gugüSüen. Hier sollen hIso i Mittel zu gleiclien Theilen'"),
wolil zu je \ Ho genommen und ihnen ein wenig natu nielall bei-
gefUgl werden, Es fragt sich nun, ob von dem letzten Posten, d. i.
dem üindemiltel, dem Honig, auch nur 1 Ko zu nehmen war oder
ob der Arzt die 1 neben ihm auf 1 dnäl ^ oder ein uns unbekanntes
grüsserc!> Maass bezog; doch veranlassl nichts die I hinter dem Ifonig
Hlr etwas anderes als für dasselbe 1 Ro zu halten, welches von den
dem Bindemittel Honig vorangehenden Droguen abgemessen werden
soll. Ähnliches gill von XX, 18-21:
üiiiufjalmcnpulver |
Spitzen des amemu "^ krautes |
Ganseschmalz |.
was in liins zu bringen, durchzuseihen und i läge lang einziiiieliineii
ist. Das tiindeiuittel, da» Gitaseschmalz, kann auch tiicr zu gleichen
Theilen mit den beiden ihm vorangehenden I'llanzenstoiren genommen
werden. Allen dreien kommt also die QuanLititt von Je 1 Ro zu. Das
gleiche gilt von dem ähnlichen Rocept XXI, 10 — 20 und vielen an-
deren, auch von stark ziisammeugeäetztcn, wie XLVIII, 15 — 17, wo
1 1 Droguen zu je 1 Ko zu nelimen !>ind. Die letzte Ist das Binde-
mittel Wasser, mit dem die ■It) vorhergehenden zusammenzureiben
sind. Das ganze soll an den leidenden Kojif gethan werden. Da die
meisten der 10 vorgeschlagenen Mittel zu je 1 Ko sicher hart sind,
wird eine (iahe von 1 Ro Wasser der Einreibung, zu der sie vereint
werden sollen, geringe Geschmeidigkeit vorleihen, doch können wir
uns schwer entschliesseo, von dem dem Receple zu Grunde liegenden
Gedanken »zu gleichen Theilen« abzusehen und den Strich hinter dem
Bindemittel Wasser anders zu deuten als 1 Ho. Wie es sich mit der
schon oben crwUhnten Sallie von .Jü Droguen LXXXII, 22 — I.XXXHI.S
in dieser Hinsicht verhalt , werden wir weiter unten zeigen. Bei
XXXV, 22 — XXXVI, 1—2 waren wir doch versucht zu behaupten,
dass der Strich hinter dem Bindemittel auT ein grösseres Maass als
1 Ro weise ; denn dort werden 8 Substanzen, unter denen sich keine
67) Itier sei beirierkl, lians bei iten Mitletn Tür dio Auge», itiitl nur Hort, (L.Xt
des Pap.) für »zu glcicbeo Tlioilen« die Gruppe ^ I <=> ^ 1 raeäsl r meäsl d. i.
ITIieil zu eiuemTheile [Z. 6 olme <=>), verwaodl wird. LXI, 3, i, 6, 9, 16, 17, 18.
(90 Gkürg Ruehn. 169-i
flüssige befindet, zu je I Uo zu nehmen veiüfdnel. Als neunte schlicssl
ilaan daä Uindeiiiillel nsüsäes Bier", hinttir dem gleichfailti der Strich |
sieht, die Reihe. Da nun das Ganze gekocht werden soll, ücheini
1 Ro süsses Hier zu 9 Ro consislenler Substanzen ausseist wenig, ja,
wie mich ein PharmtK-eut versicherte, eine zu geringe Menge zu sein,
und CS ist uisu geboten in diesem Kall, dem sielt mancher UhnUche zur
Seite stellen lasst, auch die | hinter dem das Recept beüchliesüeuden
Bindemillel nicht fur 1 Ro, sondern FUr ein grösseres Maass, sei es
ilas Min oder dnäl ^ zu halten, wiihrend der Strich bei den voran-
};ehenden Droguun I Ro bedeutet. Ks könnte tiier I Hin gemeint sein,
weil dieses Maass als Ganzes auch sonst verordnet wird, z. B. in dem
Uecepte LIII, 9— !0, welches lautet:
t'eit Zwiebeln? ° |
Gedörrte Datteln |
Milch I Hin"-)
Das Ganze ist zu trinken.
Hier also wird neben 2 zu je I Ko zu nehmenden Droguon ausdrück-
lich I Hin des Bindeniillels Milch zu nehmen bestimmt, und es könnte
also Wühl sein, dass überall, wo nicht wie bei den zuerst angerührten
Keceplen sömmlliche vorgeschlagene Mittel zu je 1 Ro, also zu gleichen
Theilen mit Etnschluss der Bindemittel zu nehmen waren, die 1 hinter
dem letzleren am Schluss der Verordnung gelegentlich I Hin oder
tl,45)i Liter bedeutete. Dies wird wohl auch bei der Salbe mit
3ö Droguen LXXXII, 22 — LXXXHI, 8 anzunehmen sein. Das ganze 1
Mittel ist zusammengesetzt aus 35 Substanzen zu je 1 Ro, unter denen
nur — ausser dem Bindemittel — zwei auscinandertreibbar sind :
klares Ol und Ganseschmalz. Die 3i. Drogue, Rinderfett, ist das
Bindemittel. Mit ihm sollte das Kecept wohl schliessen, doch fügte
der Arzt noch scse .°^.\, einen Pflanzensamen hinzu, der anderwärts
gekocht und zu '/fvi Drachme gebraucht werden soll. Das Ganze ist
zum Einreiben bestimmt, doch würde sich das kaum damit bewerk-
stelligen lassen, wenn wirklich zu den 32 Ro harter Stotre nur 3 Ro
es) Den Slricli I iillgeinuin l'iir I Hin unzii.seliuii ist u üglU-li. Wi'ihr^uch,
MyrrheD. Antimon, Fltogendreck, konnte nkht iu so grusson Dosen gviiomnien wer-
den, und LXVXII, I! tiütte, wie gesagt, eine Salbe ergeben, die, rechnet man das
Uin rund kw '/j '-''er. nichl in (9 Lilergeriisge iinlorzu bringen ftewosen wäre.
S'J] Pap. Ebers. Pik Maassk i. das Kahtki. i hkh nii; A< gf.>kba?
li)1
xenüUibu !'(.'[- küiiiL>ii, Mniiiit man (hi^ogeii üii, üct Slricli | hinter iloiii
Bindeiuiltel KindeiTull bedeute ein Hin von 0,iö6 Litern, äo wUrde
das gut zu den '^i Ro = 0,iöl Liter der harten Slolfe passen, die
neben dem Hin Rindei'felt, dem llo (>l und dönseschnialz stehen,
woraus die Salbe zusammenzusetzen ist.
Aus dem Gesagten ergibt sich also die folgende Hegel:
Wo eine Reihe von Droguen, hinter denen allen mit lunsehluüs
der letzten, d. i. des Dindemittels, der Strich steht, das Rccept bildet,
sollen die einzelnen SutTslauzen zu je 1 Ho oder oline nähere Be-
stimmung «zu gleichen Theilen« genoEnmen werden. Nur in gewissen
Fallen, die der Arzt leicht erkannte, war der Strich hinter dem Binde-
mittel, das die Verordnung abschloss, für ein grösseres Maass, wahr-
scheinlich rur I Hin zu halten.
11. Verschiedene Bedeutung des gleichen Zeichens.
Hieraus ergibt sieh, dass einige i^cichen einer di>|)pelten Deutung
ßthig waren; doch konnte diese getrost der Erfahrung des Apothekers
Überlassen werden. Was das Uindemiltel sein solllc wusste er im
Voraus und konnte es ilberdem aus seiner Stellung am Ende des Rc-
ceptes erkennen. Ein Blick auf die Heihe der verordneten Droguen
und die ihrer Aufzahlung folgende Angabe wie sie zu behandeln und
anzuwenden seien, lehrte ihn, ob der Bruch hinter dem Bindemittel
sich auf das Ro oder dniil, dei' Slricli auf das Ro oder Hin beziehe.
Wenn '/j ohne nähere Angabe des Maasses verordnet wird, kann
es fui' die Hülftc des dnät, des Ho oder unserer Drachme angesehen
werden, und das Gleiche gilt auch von 'A, wenn dieser Bruch auch
am hijufigsten in das Gewichtsgystem gehurt. V;i '■'■d V» können nur
bcstinuiien, wie viel vom Ro oder dnät verlangt wiril. Auf das letztere
bezichen sich die genannten Brüche indessen nur, wenn das ^ sie
begleitet oder wenn sie hinter dem Namen eines Bindemittels am Ende
des Receptes stehen. Die Einheit, der Strich |, deutet gewühnlich auf
das Ro, hinter dem Bindemillel am Scliluss der Verordnung aber auch
bisweilen auf das Hin.
Somit wären denn alle voikouiiiieiuleii Maas.szeicheTi Ijostiiumt,
und es liegt uns nur noch ob zu untersuchen, wie sich vji und ' —
unterscheiden, von denen wir wissen, dass sie beide '/j bedeuten.
1»8
GEOIIti [{pEHH.
1«
13. Würdigung der ',i bedeutenden Zeichen ^=i und ^.
Von vorn herein ergibt sicli, dass das Wasacr als Diodemittel
tSnial dem Zeichen Vi. = Vz, nie dem > — vorangeht. Die einzige
Ausnahme bildet das oben er^vahnte Beispiel lAXXIX. IG, wo Jas
e— : sicher als besonderes Wasserniaass zu belra<:hlen ist, das wahr-
scheinlich sogar das dnät an Grtisse überbot. In den anderen Keceplcn
tritt das Bindemittel, von dem die Uäine zu [\fhmen ist, in Begleitung
nic-ht des > — , sondern ^i an den Scliluss zuerst von Droguenreihea,
die mit dem llo zu messen sind, wie XVI, 19 — 20, wo von ober-
aegjplischem Durrakorn '/h Ro, von Scesalz */« Ro und von Wasser ^i
genommen werden soll. Als Bindemittel filr nur zu Wägendes tritt das
Wasser Ki = Vi i- B- in den Receplen XLV, 8 nnd 9 auf, wo ihm
Droguen, die mit 'A, V», '/«• '/mi 'A, Vh zu wiegen sind, vorangehea-,|
Das Gleiche gilt von den tteceplen XLV, 9— 10, Ki— 18, 18—20,^
20 — 22; I,,tO — H. Theils zu Wagendes, theils zu Messendes soll z.B.
LI, 8 und 9 durch 1^ = Vi Wasser gebunden werden. Die vorge-
schriebenen Maajjse lauten dort '/^ Vi — ViiHo, '/i, 2 x '/nj Drachme und
Wasser ^^ =; '/i. Hier könnte ^^ in einigen Füllen zwar zwanglos
Rlr '/-/ Bo gehallen werden, z. B. XVI, 20, wo '/^ Ro Wasser ein \
QUgendes Bindemitlei für '/j Ro Korn und % Ro Secsalz sein würde"), '
doch auch hier iindel der Pharmaceut die vorgeschlagene Dosis sp»r-l
lieh. Fast Überall sieht man sich genüthigt an eine grossere QuaoliUttV
zu denken; und diese P'uiderung wird neu bestätigt durch das Bier,!
das gleichTalls recht oO als Bindemittel, und zwar mit dem ^v =: '/|l
genommen werden soll. Oass dies 1\ neben dem Bier mehr alsJ
Vt Ro bedeutet, scheint sicher belegt zu werden z. B. dui-cli III, \^\
wo verordnet wird die vorangehenden Droguen mit vjv = Vj Biot ]
69) Bei XLIV. 7, wo thbu ^.^^ Iloir ^= Vj. '/s "o Milcti. '/ji Drochnw '
tlutjig und WasstT ^\ = '/'l veronlnel wird, kann Hm Vji in üef HHle untl
am Ende de» Rccoptcs sehr wohl dusseibo, ja. wrgen des a^ ^ '/« Milch nuch
Vi Ro bedeuten. Weil dus Üauze aber lu koehen ist, em|ilielill es sich wohl auch
hier das zweite ^v liir die tlälRe eines grifssemn Hoasses oaxusehen.
fi)] Pap.Ebehs. OieMaa!
s Kapitel über die Augemi rank iieite;«. t93
oder V» Wein /u Irinken. Hier kann vvodcr bei der eisten uocli
zweiten Flüssigkeit an Va Ro gedacht werden; der Arzt meint viel-
mehr sehr wahrscheinlich das dnä.t 'i, das er nur zu bezeichnen
unlerlasst. Auch XL, 18 sollen drei, je zu '/s Drachme zu nehmende
Drnguen stehen gelassen und mit süssem Bier ^ ^= Va getrunken
werden. Hier muss ebenfalls die Hülfte eines grösseren Alaasses als des
Ro gemeint sein, wie der Pharniaceul auf den ersten Blick erkennt.
Das Hin kommt kaum in Frage, weil es nicht in Drittel zerfällt, wäh-
rend das dmit ^ wie das Ro mit gleichem Recht in Ualbc wie in
Drittel getheilt werden kann. Für das dnät ^ spricht auch die
sonstige Messung des Wassers wie des Bieres als Biodemitlel am
Schluss der Receple; denn XLIV tinden sich drei solche, in denen
allen am Schluss der Droguenreihe ein ganzes dnät Wasser als Binde-
mittel verordnet wird. Das Gleiche gilt von XLIX, i und LXVil. 16.
Auch V:i dnät ^ Wasser und Bier werden oft in Begleitung des ^ am
Schluss des Receptes vorgeschrieben; so sollen XIV, 12 — 16 4 Sub-
stanzen mit 'A. Vs. 'A und Vib Drachme gewogen werden. Als Binde-
mittel folgt dann Wasser ^^ ^ % dnät. Auf derselben Seile Z. 21
bescliliesst wiederum Wasser ^-^ ::= '/^ dnät die Verordnung. Beim
Biere wird, wenn vom Bindemittel ein ganzes oder % dnät zu nehmen
ist, noch seltener unterlassen das Zeichen ^ /u benutzen und es ent-
weder mit der Bedeutung 1 ganzes dnät allein oder mit dem Worihe
Vi dnät ^+ zu sehreiben.
XVII, 14 — 18 sollen z. B. 2 PflanzensInfTe zu % genommen und
ihnen dann ein dnät ^ sUssen Bieres beigemischt werden. Die Drittel
sind als Ro zu fassen, wUhiend von dem Bindemittel Bier sehr viel
mehr, 1 dnat veiordnel wird. XXII. 18 — 19 sollen 7 consistente Sub-
stanzen gewogen und nur von der Pflanze snull '^ % und dem amemii
i°i samen '/a Ro genommen werden. Mit 1 dnät ^ stlssen Bieres
schliesst endlich das tianze, das zu kochen ist. XLIII, 9 ff. sollen i'ö
Stoffe gewogen werden, mitten unter ihnen wird (12) von Wein % Ko
z» nehmen verordnet, und das ganze siebenzehnlheilige Recept schliesst
mil dem Bindemittel Bier, wovon ^^ ^ V;i dnät vorgeschrieben wird.
Bei dem viertheiligen Recept XII, 5 — 8 tritt ausnahmsweise das Binde-
19t
[6S
mittel Bier T^" "^ 'A t'ii'it niclit im den Schloss, sondern »a die
Spitze der Keihe dor anderen Drogtien. Sonst begegnet iinii das als
Bindemillel zu % dni\t 't zu hranchende Bier aberall am Schhiss des
Receptes. So noch XXIII, 3. 7. 9. 21. XXIV, H. XXXVI, 3. XLIV, 6.
XLV, 23. U, 3. \\. U. LH, 17. XCÜl, 9. Wie hier überall da.-; dnät^l
das Maas« ist, mit dem man das Biiideniiltel messen soll, so
der Arzt auch an das dnäl ^ gedacht haben, wenn er von dem
Bindemitlei nur ^v — '/j z'i nehmen befahl. Auch ohne das ^ zn
schreiben wurde er verslanden, und dass wir in diet^eni ^i hinter
der letzten Drogue des Receptes nur \i2 dnäl ^, und nicht die Halfle
irgend eines anderen Maasses zu sehen liahen, das geht schon daraus
hervor, dass wir ^+ ziemlich oft, ^ ki nur ein einzlgi-s Mid als
Maasfi des goLiriluchlichsten Bindemittels, des Wassers, finden, und
zwar XXIV, 3, wo 3 Mittel mit dem Ho gemessen werden und luil
einer Quantität \on 'l ^^ Wasser gokocht werden sollen. Beim Bior j
wird das ^, nie durch das Zeichen ^ nilher hcsliiiiinl , und sO.|
mUssten wir denn annehmen, dass man von einem Maasse, wovon
man recht oft Vs nahm, nie fin Halbes verordnet hätte, wenn wir
uns nicht entschliessen kjjnnten, in ^,^ '/.t dniil 1 zu .sehen, [tocll
es drtingt uns ja Alles dies zu lliun. und wir sind überzeugt, dass
wo das nackte ^k hinter dem Bindemittel Bier am Scliluss des R»- «
ceptes stphi, es ebensowohl fllr V:t dnäl zu hallen sei als hülle i
durch das ^ eine nOliere Beslimmimg erhallen.
llnentschiedtm sind wir gogenllber dem Recept XldV. 2(1 — 21,
wo hinler i zu wiegenden Pflanzensloffen von frischem Brei oder Teig
3 ^ Vji := Vi und 1 dnät ^ Wasser verordnet wird. Auch hier ist es
wahrscheinlicher, dass Vi dnät gemeint sei als Vi Ro. Oas 1 hinter
dem Wasser beziehl sich wohl auch auf das ihm dired vorangehende
e(.
frischer Brei oder Teig ■
So sehen wir dcini. dnss das ^\ hinter den die einzelnen
Drognen verschmelzenden riilssigkeilen in das Dnälsyslem gehfirl undj
in demselben Vi bedeutet, — wllhrend das / — - das hXX-MX. Iß gaic
fi^\ Pap. Ebers. Die Ma.\sse u. das Kapitel Iber i>ie Ait.e.\kiia Mi heiter. \ 95
vereinzelt hitiler 6as VVaäscr Iritt, aiil' eia besonderes Muass deuten
nuiss, von dem sclion weiter olien (S. 18.1(51)) gereiiet ward.
Übrigens kommt ' iuioli hinter anderen Droguen vor, und
fassen wir diese in Verbindung mit den sie begleitenden Mitteln ins
Auge, so tinden wir, dass es am Schluss des Keceptes '/i Hin, in der
Mitte eines solchen gewütinlich die ilüilfte eines Ro bezeichnet. Zuerst
begegnet uns das / — hinter dem Honig. Dieser wird, obgleich er
neben dem Wnsser am allerhäuGgsten vorkommt, kein einziges mal
mildem dnal ^, wohl aber mit dem Hin zu messen verordnet, und
so hat man das ^~zr., wo es hinter Honig vorkommt, für Vs Hin zu
halten. \i,VI, i— li sollen G Substanzen gewogen werden, und als
Bindemittel tritt dann Honig ' — hinzu, was, wie wir sahen. Vi Hin
bedeutet. Mit ihm sollen die vorangehenden Droguen zusammenge-
kocht werden, und dies ist mit Va Hin Honig ebensowohl möglich
wie es mit Vi Ro oder Vi Drachme desselben StolTes unmöglich wUre.
XXXIH, 4 — 7 kommt das alleinslohende ' — zweimal vor, und zwar,
wie es uns scheint mit den beiden oben angegebenen Werthen. Zuerst
begegnet es uns '£. 5 in einem Kccept zur Kühlung des Afters, in
dem vorgeschlagen wir<l Vm einer Drachme von einer Pflanze, % Ho
Wein, i= — Vi der Galle eines fetten Rinde.s, Vs Vs = Vb Ro str ^°
d. i. Liege- oder Schlafirank. vielleicht Opium'"), und endlich Honig
in unbestimmter Menge zu nehmen. Das (lanze soll durchgeseiht und
als Kljstier verwandt werden. Der Honig ist das Bindemittel, das
wohl ziemlich reirhtich zu nehmen war; von der Rindsgallc aber soll
kaum Vi Hin, was beinahe ',', Liter ausmachen würde, sondern Vi Ro
angewandt werden, zumal ausser der Pflanze jeder andere Theil des
Receptes mit dem Ro zu messen ist. Bei der nun folgenden Ver-
ordnung XXXIH, G — 7 scheint dagegen das / — '/:; Hin zu bedeuten;
denn es werden darin vorgeschlagen : Rindergalle V» Ro, abgekochte
Milch Vi Vi = % Rf», Honig V, Bo, mahne ° flil.ssigkeil'') ,^. Die
70) Ist Mler ^=^ der Liege- oder Schlafirank, das Opium, so h;iUeu wir in
dicRem Koceple die erste bekannt» Opi<imeinüg>ritzting.
7(} Wuhrscheinlich Saft der gleiclmamigen t'ruclil. Itn Borl. mod. Pap. XVIII, Ü>
iiiiilietii ö inrli g in einom Klyslicrrecopt. Pap. Ebers wini diis luähui- ebenso
verwandt und scheint der ölige GnindstolT de.s einzuspritzenden Mittels zu sein.
Mi
I>AI'. EhF.MS. DlK Ma/
I. »AM Kai
K AlliE'VKHAMillEITEN. 197
griechischen und rümischen Arzlcn gewann, spricht für seine Verwend-
barkeit auch unter den Aegyptero. Ausserdem wird kein kleinerer
Theil als '/< des Ro verordnet, und wir sehen keinen Weg, das von
uns rur I Ko erklUrle Maa^^s Bmlers zu hesliuimiin als es geschehen
ist. Bei den zahlreichen Keceplen, in denen den Namen sUminLliclier
Droguen der Strich | Tolgl, und die also 2u gleichen Theilen zu nehmen
sind, lasst sich weder das diiät ^ noch das Hin ig als Einheit denken,
auch die Drachme kommt kaum tn Frage, sicher nicht bei solchen
Mitteln, die zu '/ni Vu und % genommen werden sollen. FUr die zu
gleichen Theilen iicrxustellcnden Reccptc wUren wie dnät 'i so Hin 5
viel zu gross, und neben ihnen muss unbedingt ein sehr viel kleineres
Hohlmaass verwandt worden sein, das nach dem Duodecimalsystem
und ia'\l Vorliebe in Driltel zertheilt ward. Dies konnte sich nie und
nimmer auf das Drachmengewicht beziehen, weil dies eben nur in
Itt'ilche zerPiilll, deren Zähler 1 ist und deren Nenner Polenzon von 2
sind. So wird wohl das Ro. dessen Name ebensowenig genannt wird
wie der des Drachraengewichtes, denjenigen Wertli erhalten dürfen,
den wir ihm nach Berücksichtigung seines Vorkommens an allen Stellen
de.s Papyrus zuedheilt Iiaben.
Bei der nun folgenden Umschrift und lUiersetzung des den Augen-
krankheilen gewidmeten Kapitels werden wir uns der folgenden Ab-
kürzungen bedienen :
Die Drachme = D.
Das Hin ^ H.
Das Hnu = I.l.
Das Dnal = ^.
Das Ro =^ R.
Wo wir keine sichere Deutung fdr die Namen der vorgeschla-
genen Medicamentc gefunden, wird sie ein ? begleiten. Eine ihnen
gewidmete, nächstens von uns zu verülTentl ichende monographische
Aibeit wird hoffenllich manches zu relativer Gewissheit erheben, was
wir jetzt noch nicht zu bestimmen wagten.
U.L. sUK hm.
PAPYRUS EBERS.
DIE MAASSE
UND DAS KAPITEL ÜBER DIE AUGENKRANKHEITEN
VON
GEORG EBERS
MITGLIED DER KÖNIG L. SACHS. GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN.
ZWEITER THEH..
DAS KAPITEL ÜBER DIE AUGENKRANKHEITEN,
UMSCHRIFT, ÜBERSETZUNG UND COMMENTAR.
Abliandl. i. k. S. 6e>«ll«ch. d. WiM. XXV. j|5
IL DAS KAPITEL ÜBER DIE AUGEN
KRANKHEITEN
Papyrus Ebers LV, 20— LXIV, 13.
Umscbrift, Übersetzung und Commentar.
LV, 20. Kl: ha >» dvil \ ni inrir :^. 'ar(
Kill anderes: Anfang vom Buche von den Augen. Millel
r rdt (J\
äfCiiren das Wachsen
tj <_/
21. /// uydu^^) m snf f^ m mri .cs>-
^ /. ,,, ; 'Im
des Kiankliaftcn im Biule in dem Auire :
2>. «c ^1° qma °| 2) , Ro
Eine Art Natron (des Südens).
ä/i ^ iHin? Ro?
Honig.
LVI, \. tpnn^) I Ro
Kümmel
Zahnkörner. Eine Weihrauchart.
Die vorgeschlagenen Medicaniente stehen im Texte des Papyrus nebeneinander,
doch setzen wir sie, der Übersichtlichkeit zu gefallen, unter einander. Die rö-
mischen Zahlen LV ff. deuten auf die Tafeln unserer Ausgabe, d. s. die mit Seiten-
zahlen versehenen Seiten des Papyrus^ die arabischen Zahlen auf die i bis höch-
stens 23 Zeilen jeder Seite der Handschrift.
\ ) O wahrscheinlich uxdu zu umschreiben. Dies Wort bedeutet gewöhnlich
die Schmerzen, doch ist es auch als das Schmerzliche, Krankhafte im Allgemeinen
zu fassen.
%) Den Körnern oder Samen des [Südens) qma stehen die se des Nordlandes
[ädhu) gegenüber. LVI, 2 LIX, 5. Beide sind eher für Natronarten als für Pflanzen-
samen (Stern) zu betrachten. S. S. 216 (94) Anm. 42.
3) U. Aeg. -»«^ncn; Mascul., 0. Aeg. T^^im cuminum.
4) Vielleicht vom aegyptischen Zahnbaum, balanites aegyptiaca? Jedenfalls
15»
202 Georg Ebers, [70
\*A'^'.*
LVI, 1. slux ifitf -'■^'- s
■^'^/v/'.^^
Behandeln das Wasser darin im Auge). Hydrophthalmos?
nlr snlr 1 Ro
II I
Weihrauch
ante | Ro
Myrrhen
intm ° «) I Ro
111 ^
tntmsameu oder Beeren?
2. xnte ^^^^) I Ro^)
grüne Bleierde.
»Hydrophthalmoso geht hiuifig dem Staphylom voran,
welches nun folgt.
Dach den von Dümiciien mitgetheilten Rüucherungsrecepten ein wohlriechender
Stoff. Näheres zu LXI, 4.
5) Alle 4 Droguen scheinen mit dem Ro zu messen. Der Honig ist das
Bindemittel, sieht aber in ungewöhnlicher Weise an zweiter Stelle. Da die Medi-
camente 4 , 3 und 4 zu je i Ro zu nehmen sind^ und wir es also mit einem der
häufigen dreitheiligen Recepte zu thun haben, soll I hinter dem Bindemittel Honig
vielleicht doch ein grösseres Mass bedeuten als 4 Ro; aber es darf nicht für
\ dnät^y sondern höchstens für \ Hin gehalten werden. Siehe Ablh. IS. 191 (59).
6) tntm , auch ^^ ^K\ tmtn geschrieben. Es kommen davon
^ Ml (»S^'^'^'^lll ®
XLVIH, 4 3 auch pert Samen oder Beeren vor.
7) So mit Grund von Brugscii erklärt. H. Wörterb. Suppl. H S. 948. Zum
Malen benutzte farbige Erde aus dem Lande ^^ ^^^ In einer lehrreichen Ab-
o o o
handlung über das Silbenzeichen ^^s Zeitschr. für aeg. Spr. und Alterthumskunde
1880 S. 6 und 7 stellt Bnucscii schon der grünen ;rn^(f-Farbenerde den rothen Mennig
o
mnio gegenüber und LXXXHI, 7 des Pap. sind die zusammen genannten Gruppen
o
CO
■inni't und /n// o in der Thai sehr wohl zu denken als rothe Mennige und (grüne)
Xntt -Erde. Auch im grossen Pap. Harris wird unser Mineral mit anderen Farben
und deren Bcstandtheilen, wie mn/o und das Bindemittel der Farben qmy /^ Gummi
o
zusammen genannt. Harris I, LXV. Wie bekannt gehört der Bfennig zu den
Bleioxyden. Das x^ic.?. möchten wir für die Art des Bleiweisserzes halten, die
Philipps earthy carbonate of lead und Werner Bleierde nennt. Sie kommt als
pulverige oder erdige Masse vor und sieht grau, braun, aber auch grün aus.
8) In diesem Recept werden nur die wirksamen Droguen genannt. Die
Wahl des Bindemittels wird dem Arzte überlassen.
71] I'ap. Ebers. Die Maasse t. das Kapitel ihek die Aigenkrankiieitek, 203
LVI, 2. sliix rdt Ci
UehaiKlclii der Kranliticil des Wachsens rdi ^ (vielleiclil
des Slaphyloms?)")
SP ädhitt I Ro
Unteraegyptische Natronart. (s, z. LVIl, 3. S. 22G. A, 42.)
iw»^( I Ro
Mennigerde. Roth. '")
«..« ,:, I Ro
Kiesulknpfersalbe ? ")
9] Herr Dr. SiiiNEiuEti iii Leipzig wie Herr Dr. Sc.iimiiit in Wiesbaden, Jer
sicli Siels bereit zeigte, mith mit werllivollem Raihe aufs Wirksamslo zu UDlerstützen,
meinleti beide, dasa e'' möglich sei, in dem krankhaften Wachsen oder der Wachs-
kranklieit des Auges (lab Slaphvlom zu erkennen, bei dem sieb die Hornhaut ausbucbtet
und alüo scheinbar wäcbsl. HmsoiBene, Wörterbuch <Ier Augenlieilkunde, üfaer-
selzl das Slaphylom {aTatfvXi'>fia] zulrelTcnd »Beercngescbwulst«. Celsus Vit, 7, (t
sagt: >lm Auge selbst wuchst Lis^veilen die oberste Haut empor (iillollitur), indem
entweder im Innern einige Kiiule reisscn oder sich ausdehnen. Dadurch entsteht
ein Bild, das dem einer Weinbeere gleicht, woher die Griechen dies auch atarpv-
Xiti/iet heissenn. Nach HiasciiBEiin bedeutet es uns nur Hervorwülbung oder
Wulst, und die aegyplbchen Arzte, die dergleichen enlätehen sahen, konnten es
leicht das krankhaTte Wachsen nennen. Das nnllollilurn des Celsus zeigt, diiss auch
ihm das £n)por%vachBen charakterisliscb schien.
lo) In der roliicn Farbe, mit der die aegyptischen Schreiber die SatzanfÜDKe
herstellten, wulirend sie sich für den rortlaufenden Text ecbwarzer Tinte be-
dienten, liat die chemisrlie Analyse des Dr. CnnisTRN Mennig gefunden. Solcher
blieb auch in den Verliefungen auf einigen Scbreiberpnlellen erhatten. Ein Bleioxyd,
vorkommend iiuT Ccrussit und Bleiglanzkryi^lallen.
H ) I uel'u Es ist mit dieser Substanz grün zu i
ben und das Auge zu schminken. ^'~ " '- ' "- '
wird auch fi
I Schrei-
er) ge-
uel oder n i
I vn
schrieben. Leps, Denkm. findet sich 11, 93 c die Variante '^f |[^&1 ""' i
welche upt' als für das Auge bestimmt bezeichnet. Weiler unten in unserem Papyrus
LX, 17 und (S werden wir unl'u als eine jener vorzüglichen Droguen kennen
lernen, die man als Ausflüsse aus dem Auge des llorus bezeichnete. Sie muss
grün gewesen sein; denn es heixsl dort: komm, komm uel'u , komm grüne etc.
Ihr Name bezeichnet auch grün und die grüne Farbe, wie das dem bIIgq tief' ent-
sprechende koptische o-]farr grün, oyoioycT Iniin. und substantivisch das Grüne.
Partheys >.0Ym ist Traglich. "MK mit 5 oder ^ "m" ' determiniert, ist diis oft für die Be-
kleidung der Griberbildcr bestimmte heilige grüne Zeug. Ll.\, 1 6 kommt uet in der
Geokc Easa»,
Honig
or IN 2t 4r äu-k ttf
Darauf soIlM Du Tür ihn Itcrdten:
-r*, ,^, I Bo
Ol
hat $e mtth, \ Ro
(lau Vordere und Hintere? des Wachses
. ™/i.,°, iRo
Dufn Sclimioke?'*]
I Ro, oder das Bio-
demillel, Vehikel.
iBleraflualon Verbindung j",, i-^hII, • ■ """, ^'"tf GrÜQlheile des Kupfers
Tor. Es gtli nun, uater den Mineralien nach grünen Kupfenerbindungea (Kupfer-
Hbea) zu «uclii>a, welche unserem uWu enlsprecheo könnteo. Es gibt deren, wie
unser lieber College, der IrelTtiche Mineralog Prorcssor ¥. Zirkel, uns mJllheilt,
recht viele, auch abgeiiehea von dem Grünspan, der nicht als Mineral vorkumml.
Nicbl in den Hunden ilcr Allen bcfnnilcn sich wohl Phosphorchalcii, LibeUieDil,
Tagilil, die wasserhaltigen arsensaureu Kupfer Olivenil, Euchroit, Slrahlerz, das
waH«crhalligG ichwefeNaure Kupfer Brochantil und das wasserhaltige vanndiosaurs 1
Kalkkupfer Volborlhit, die Übrigens alle^nit grün sind. Im Alierlbum vorhandeaf
waren Malachit, d.i. basisches kohlensaures Kupfer und wasserhaltiges kiesel-
• aurea Kupfer. Auch dies war grti», und es scheint als könne unter urtu
kaum etwas andere» gemeint sein. An Malachit oder Grünspan ist kaum zu denken;
denn dieses wird zwar hliufig erwähnt, und es haben sich auch einige wenige
kleine Allerthtimcr ans dicitem Mineral erhalten (z. B. eine Ptalislütuelte in Dresden),
doeb wechselt sein Name mufekt nie mil unserem tiel'u , obgleich dies sicher
■ daa grünev bedeutet. Grünspan funil sicli in Gräbern, doch brauchte er gewiss nicht
BU* der Fremde ioiportiert zu werden. Adjeclivisch dient uet' zur Bezeichnung der
grUnen Farbe des Heeres, der Saat und von Bildwerken, an denen sieb noch die
grünu Farbe erhielt. Auf der Sinarbtilbinsel befanden sich die Minen, aus denen
dio Aegy[il(-r den Mulachil, der iliuen auch oft als Tribut asiatischer Völker zu-
gebracht wurde, und das üpfii- Mineral bezogen; denn dies (delenninicrt mit □, ■
and dadurch als Stein bozeichnet) . wird als Produkt der LandschaD Hx, d.i. daS^
petrHischcn Arabiens und spater auch Persiens genannt. Das wasserballige kiesd«-!
saufe Kupfer konnte dieselbe Heimat haben, war grün und entspricht den I
dingungen, die wir an das uel'u zu steilen haben. So halten wir uns denn für b«-1
recbligl, es Kioselkupfer, d. i. wasserhaltiges kieselsaures Kupfer zu beuenuen,''
wenn auch der kritischen Vorsicht halber mit dem ?.
II) LXV. 3— i
IM
II I
. d. Py
ni. -Texten.
Ti] Pap. Ebers. Die M.ussb i'. das Kapitel (ber uie Ar(;E>-knAMiimiTEN. 203
X»U m ntr «n/r
Auslese'') vom WeJbraucbe
1 Bo
grüne Bleierde
1 Ro
gm n se xl -=^ ««« ,°,")
Das schwarze hinter arab.
Holzj
vilver
1 Ro
7
5. vtr sulr °^
1 Ro
Weihraucbkörner
Gänseschmalz
1 Ro
Bodensatz'^), der liinler grüner
1 Ro
Bleierde zurückbleibt
Slibiurii, Anlimon
1 Ro
üi
1 Hin als Binde
mitlel
13) jl h £? X"" eigctillich Jas Vor-dersle. dus Hervorragende, Vorzüg-
liclisle.
I4i - -fc I '^. auf O Latin schon «egeii des Q taum elwas
anderes als faoliges Holz bedeuten. Ilolz in zerreibbarem Zusland muss es jeden-
falls sein. Mehrrach soll es nämlich mil harten Substanzen zusammen ein Mitlel
bilden, das nur verständlich wird, wenn man 7I aue für eine bindende Substanz hall,
z. B. LXIV, 3 und 4, wo Opalhar» (pulverisiert), Slibium und z' ^"f verordne!
werden, um dns Auge damil zu salben, ^l nue soll hier mit harten SlotTen die
Salbe bilden. Es muss also in feuchtem oder zerriebenem Zustande gedacht sein und
sich auf eine importierte Holzart beziehen, die als Pulver nacli Aegypten kam; denn
XU Edru (DüMiciiKN, Bist, loschr. II, I.) kommt «s mit snn aus Südurabien (Punt
und Te nir). "Hinter« ist wohl das Zurückbleibende, der Bodensatz.
16) Für die Übersetzung des t;^ phue ^ Bodensatz spricht die Stelle
XCVII, 16— (8, wo es heisst: Wenn Du unlersuchsl einer Frau das zu ihr Ge-
hörende und es fallen davon Üinge wie Wasser, und di^r Bodensalz, der dazu
so sage Du Dir wegen dessen: Es ist die
au ihrer Vulva,
. ey.'
' r— ,kranliheit
206
RC, llBlÜRS,
[7*
6. tit V— fl ^-s r hnt hfl IUI äm-k x»« pj V— Q '"'■
mache damit Umscbläge i Tage lang, üamil Du nicht tjL>-
fallcn werdest stark.
Die Kwcite Person , die hSufig in einphalischer Rede oinirill,
liclilei sich an den Palienlen, der vier Tage lang Umscldäge machen
soll, (laiiiil er nicht liel'tig von dein Slapliylom hefallon werde.
l.Vin, 7 und 8 wird das '^ 2Z p 'kl '''"^ X«'"' ')ü ^~^ auch
gebraucht vom Unwetter, das atn Himmel ausbricht oder herein-
bricht am Himmel des Nordens. Es ist kaum, wie BnirGNCii will, mit
dem koplisclien ajtwni. (ytune infimmm esse, labor, tiÖvo? zusammen-
zubringen. Wir würden es mit ÄcuHT adpropinquare, ingruere ver-
gleichen, das genau zu LVIIl, 1 — 8 passl , wenn das radicale t in
ÄtüiiT nicht wäre. Dass es etwas Heftiges ausdruckt, zeigen schon
die Delerminativa, und unser Wort wird manchmal auch benutzt, um
Unruhe, Aufruhr u. dgl. im politischen Leben zu bezeichnen. Bei-
spiele finden sich in Bhicschs Wüilerb. Ser. II. S. 934—35, AufTaf.2
zu J. Dimiciien's Behandlung der Bauurkuntle des Tcmpi'ls von EdHi'")
heisst der Aufruhr gleichfalls-^' "^ d. i. X"n']ü- Dürften wir X»«'^
die Bedeutung von reissen , zerspringen beilegen , wozu mancherlei
berechtigt, wenn wir auch kein eDlscIieideudes Beispiel dafür anzu-
führen wissen, so wUrden wir übersetzen kiinnen: »damit Du nicht
zerreissesl sehr,« und dies Zerreissen würden wir auf die Hornhaut
des Kranken beziehen, die, wenn sein Auge vom Stapliyloni er-
gi'ilTen wird, bisweilen zerreisst. Dies hatten die Alten auch schon
erkannt. Aetius 540 n. Chr. p. 1.^0 unterscheidet Staphyloniii ohne
und mit Zerreissung der Hornhaut''}, bniuerhin ist die liier luit-
getheilte Auffassung ungenügend begründet, weswegen es wohl bei
der oben gegebenen bleiben mu.ss.
Das msihni oder Stibium.
Schon sehr früh vorkommendes Mineral, mit dem kaum etwas
anderes als Stibium, Antimonhim, Collyrium gemeint sein kann.
16) Zoilschr- f. aeg. Spr. u. A, 1870. S. I mit ä Tafelu.
17] Cllicrl bei Hirsch heug S. 99.
'S] Pai'.Ebebs. Die Maasse r. das Kapitel ideb die Ahif-Miiunkheiten, 207
Schon in der XII. Dyn. sehen wtr msdmt (dort msnnl — ' geschrieben)
von Semilen nach Aegypten einführen. In der XVlll. Dyn. wird es
unter den Droguen erwähnt, welche die Flolle der Halspsu aus Punt
[die Arabia Felix oder SoraalikUste) nach Aegj'pten brachte. Dt-
MicuEK, Flotte einer aeg. Königin, p. 2. Es ward zur Salbe kut *|oz>//',
und in der sprachlichen Form ^ c\ .^ö- «Im .^9- diente es in
der Zeit der Niederschrift unseres Pap. (XVIII. Dyn.) zur Bezeich-
nung von Salbe und salben überhaupt. Spater brauchte man dann
das gleiche Wort, da sich in den meisten Salben Stibiiim befand,
zur Bezeichnung dieses Minerale«, das auf koptisch S. cthäjl, ß. ceHjtl
heisst und dem stimmi oder stibi entspricht, das nach Plinius bist,
nat. 3.3, 101 nebst alabastrum und larbasis der aeg. Name für
Antimon war. Das griechische aTi'/i/ng ward auch von Etistalhius
zur Odyssee als aeg. Wort bezeichnet x(ti tjji" ntXuivav {rriftfiiv
öfi,uuTO}'^ä(fOP , auch das schwarze au gen [Erbende Stimmis. Nach
Plinius ist es eine Art von Spiessglas, das gebrannt oder gedörrt
pulverisirl wird, um die Augenründer damit zu schwarzen. Über
diese Färbung s. Virchow's «Allaegyptische Augenschwärze«. Ver-
handlungen der Berl. Gesellsch. für Anthropologie, Ethnologie etc.
26. Mai 1888 und später meine Bemerkungen I. I. 1889, S. 574 0'. Bei
Dioscorides v. 99 ed. Kuhn, werden alle Eigenschaften dieses Metalles
aufgezahlt, das aTifijii genannt wird. Man nannte es auch nkurvotf-
Oa).}iQv, hcgßaaov, yvfaixfiov, das weibliche und ;(;aix»y'rföy/oi''"'). Unter
anderem diente es dazu, Unreinheilen und Schwären oder Schäden
(axos := Ulcus) zu beseitigen und um die Augen zu reinigen,
ulm Ganzen ist seine Wirkung ähnlich dem gebrannlen Blei.« Diese
Notiz ist wichtig; denn in der That scheint man in Aegypten,
wo das Stibium oder Antimon schwer zu erlangen war, sich eine gute
Augeaschwärze verschafft zu haben, indem man Kohle mit schwefel-
saurem Blei glühte. Es sind nämlich zu A^mim in Oberaeg^pten bei
einigen Mumien kleine Säckchen mit AugenschwUrze gefunden worden;
diese, ein feines Pulver, hatte der berühmte Nachfolger Liebig's, Prof.
vos Baeyer in München, die Güle für uns zu analysieren. Seine Mit-
ITa) Wie Dioscor. die weibliche, so erwähnt und besclircibl Pliti
»Männcheai (nas] und oWeibcIieQ« (femiaaj geoanulen ätibiumsorlcii.
2oa
Gkoiq Ebbus,
p«
Iheilung lehil, dags es aus Koblc und Schwerelblei besteht. Daneben
beßiideo sich einige Spuren von Holz und Magnesia, sowie Sand; doch
können die letzteren Substanzen als zuOillige Verunreinigungen ange-
sehen werden. »Aller Wahrec hei nlicli keil nach«, schreibt Prof. v. Baeyer,
"ist das Pulver durch Glühen von Kolile mit schwefelsaurem Blei er-
hallen worden. Ich habe diese beiden Ingredienzien durch Glühen in
ein ganz ahnliches Pulver verwandelt, welches genau dieselben Ei-
genschaften zeigte. Es fragt sich nun: Wie kamen die Aegypter zu
schwefelsaurem Blei? Diese Substanz findet sich in der Natur als Blei-
vilriol; ich weiss aber nicht, ob dies Mineral in Aeg\plen vorkommt.
Cbrigens konnte man es auch künstlich bereitet haben. Blei, das
sie schon kannten, gibt beim Erhitzen an der Luft Bleiglütle (Lithar-
gyrum) , dies löst sich in Essig auf, und auf Zusatz von Alaun er-
halt man dann schwefelsaures Blei als Niederschlag, Die Beimen-
gung von Sand und Eisen machen es aber wahrscheinlicher, dass
das Mineral Bleivitriol zur Bereitung gedient hat. Von Stibium fand
sich keine Spur.» Magnesia, dies sei hierzu bemerkt, gab es schoa
in Aegj-pten. Im Leydener gnostischen Papyrus, verso II, 7 IT. wird
sie erwähnt und bemerkt, dass sie dem $lm (Slibium) ahnlich sei,
welches, wenn man es zerslosse, schwarz werde. Die Analyse der
Schwaigen von Aj^niim und anderer erhaltener Augensch würzen
z. B. einiger Proben aus Berlin und Turin ergab gar kein Stibium,
und so lasst steh annehmen, dass man sich gewöhnlich eines falscheDi
Stibiums bediente, welches man erhielt, indem man Kohle mit schwefel- *
saurem Blei glühte. Das wird das falsche Msdmt gewesen sein,
welches nebep dem achten «nic'at^' gebraucht worden sein muss,
das LVIli, 1 8 und LIX, 6 verordnet wird. Es findet sich auch in
der indischen medicinischen Lilteratur oft erwähnt.
6. h'l ärt r txn ^_=/] 7. $n mit -;s>- hru e Ipe
Andere Mittel gegen die Verschleierung'*') im Auge amJ
ersten Tage. Irilitische Affection, Infiltration der.!
Hornhaut, beginnende Katarakibildung oder dergl.
(B) VerschleierunK. eigenilich Verliüllung, Bedtctung, auch cJelcrmtDierl mit
dem H^. einem Mann im Verslecke, der siets auf VerborgeaeB und Verdeckles
■B'fiiBt. Eine irililische Affection ist htcr sehr walir-^cheinlicti gemeiiil, weil in
Vorbindimg mil ihr von einem Blulauslritl dii' HeJe ist, so LVII, 6 — H.
77] Pap. Ebers. Die Maasse u. das Kapitel Iber die Augenkrankheiten. 209
dr snf / ,\ — s
7. mu nu i^^si\ sS si\ \ Hin
Sumpfwasser
7. snnu ii hru
am zweiten Tage
'aß ,7, I Ro
Honig
msdml I R.
Stibium
8. r hru ua \ | R.
auf einen Tag.
.■^
111
wenn es blutig ist
Honig
msdmt I R.
Stibium
ul ^ J\ hr-s r hru snnu ii. dr p-
Umschläge damit machen auf zwei Tage. Wenn aber
9. Äe 7\ vitf /ws^ dm-s ai är dn-K nes spu
fallt Wasser daraus häufig, so bereite dagegen die Mittel
n afs O
der afs C3 Krankheit^^) (mouches volantes?)
äeu j^j I Ro
4 9) Brvgsch bezieht den Namen der Krankheit afs Q auf eine Wurzel afn,
afnt, der allerdings die Bedeutung von Umdrehen, zusammendrehen innewohnt,
und möchte afs C3 für das krankhafte Verdrehen der Augen halten. Das Auge
mrt -c^» ist Femininum, und so könnte, da (T) , koptisch «^q und «^A, die
Fliege und Biene bedeutet, das Wort afs für af-s seine, des Auges, Fliege und
für die Krankheit gehalten werden, welche die Franzosen bezeichnend die »mouche
volante« nennen. Im Deutschen ist dafür das Wort »Mückensehen« vorhanden.
Die Alten kannten sie wohl und bezeichneten sie ähnlich ; die Griechen xiovcüTCia
fV€Qiq)€Q6^eva, die Römer muscae volitantes.
Georg Ehebs, [
licii samen?^)
uetti ° I Ro
tiel'u ^') Kieselkupfersalbe?
10. nlr sntr ° | Ro
Weihrauch
apt kdn i^'") I Ro
Kopf oder Spitze der Bybios oder Papvruspdanze | Ro
zu kochen,
ädn Sttdt ^ I Ro
ädn (Harz) der Mimosa oder acacia nÜotica")
so] Samen des dm Krautes, «las auci» äel mT geschrieben wird und ge-
kocht und gedüm werden soll.
Jl) S. Anm. \{ tu LVI, 2.
SS] In einem geistreichen Artikel {Wörterb. Suppl. II S. 168—"!) enseisl
H, BBrcsai, dass man in iler hdn "^ (auch htn '^j Pflanze kaum etwas anderes
sehen könne als die Bybios oder Papyriissiiiiide. Unter dem Kopr oder der Spitze
derselben, die gekocht werden soll, Itat Dian entweder an den Büschel z'i denken.
den Slrabo XVII, 1, 799 '^alztiv nennt, indem er die Pupyrusstaude tretfend also
beschreibt: f(/ij ^äßdog, iii av.^(-' t%iwaa /airr;»" — ein kuhler Stab mit einem
Büschel an der Spilze, die dem apl des Pap. entsprechen würde, oder die Frucht.
Herod. II, 92 gedenkt auch des oberen Theiles des Bybtos oder Pap y ras, den man
nzu irgend einem Gebrauch« abschiieidcl. Am besten schmeckt nach ihm der
Bybios in geheiztem Ofen gedörrt. S. auch Oiodor I, 3i. Dioscorides nennt ihn unter
den oniciaellen Plbnzcn und widmet ihm ein ganzes Kapitel. 1, i S. t3. Die
Wureel lobt er besonders nnd bemerkt, dass der xvTreißog (Bybios, Papyrus)
gebraucht werde, um die Salben zu verdichten. Uics mag auch in unserem Re-
cept die Aufgabe der Hdn '^spitzen gewesen sein. Auch Galen lobt die Heil-
kraft dieser PHanzc. De lacult. simpl. 7 p. 51. Lucian de Syria doa § 7 erwähnt
die xifpuli ßvßXivi], die alljährlich von Aegypien nach Bybios versetzt ward.
33) Die Bedeutung des Baumes Sndt '•^T' steht fest ; denn sein Name hat sich
in dem koptischen S. igon-re, B. tgon-V wohl erhallen. Es ist der Suntbaum der
Araber, welchen Dioscorides L, 113 S. 1!7 l4%anla nennt. Als Heimat desselben
bezeichnet er Aegypten und erwähnt, dass aus diesem Dornenbaum ein Gummi
(KOfi/u) heni'orgehe. Dieser soll nach ihm eine a d st rin gieren de und abkühlende
Wirkung haben. Dann folgt eine Angabe, die uns zur Bestimmung der Fraglichen
79] Pap. Ebers. Die Maasse r. d
msdmt
Slibium
'"■'" <u
Kieselkupfersalbe ?
Zwiebeln ?
s Kapitel Tber rie Algenkrankiieiten. 311
i Ro
I Ro
I Ro
] Hia
Wasser
ni %^j\ du m x«-8
zerreiben und in das Innere des Auges thun.
Gruppe ädn zu rOhrea scheini. Das Wort ädn. bioscorides berichtet, der
Safl oder Guromi der Nilakanie sei passend rür Augenleiden, Rothtaut (Rose)
^^ai/relag. Ausschlüge, Geschwüre, Frostbeulen, das Plerygium oder Flügel-
feil im Auge und Schwären am Munde. Auch briugl er die Proptosis der
Augen in Ordnung, die wir wohl für unser Exoplilhaluius hallen dürren, wenn sie
Dicht der prolapsus iridis oder gar unser hier behandeltes Staphylont sein soll.
Da nun Dio.scorides mit der aegypiischen Medicin wohl vertraut war, und wir bei
ihm dos Harz der Nilakacie ähnlich augewaudt linden wie im Papyrus das ädn
des fndt, so möchten wir dies Tür das Harz des genannten Raumes lialtea. Der
Papyrus spricht von Pulver des äiln der Nilakacie XCII, 10 und charakterL<:ien
XXI, 1 die ganze Gruppe ädn iiidl '•^f' o durch das Eügelchen o als eine Substanz,
die man in Körnern oder Stückchen verwandte i der getrocknete Karzsafl des Suat-
baumes sieht aber unserem Gummi arabicum ganz Uhnlich, und das Wort qmäyt
{Gummi) wird stets mit dem o determiniert. XXIV, 13 soll ädn des Kruchtbaumes
vi X' ■^'5>- '^ verwandt werden. Dieser iomrat im Grabe des Ännä zu 'Abd ei-
QUma, wo alle Rüume bei Namen genannt werden, die der Besitzer der Gruft in
seinem Garten gepllegt hatte ebenso vor wie der ftirfi --^^^—J oder Suntbaum.
der Nebshaum, den wir für den nord afrikanischen Bruslbecrenbaum, Lotos, Weg-
dom oder Zizyphus, hallen, der ärfu-Baum oder die Tcrebinthe (pistacia Icrebin-
Ihus?) XXIV, I 8, der n/if-Baum oder die Sykomore XLIII, 1 3 und der am -jA'banm
LXXXI1I, 3. Au dieser Stelle wird hintereinander verordnet Mn des Suntbaumes,
des Nebsbaufflfesf, des äm-fiaumcst, von dem aber sicher eine Flüssigkeit, sei
es Safl, Ol oder Harz gewonnen ward, die Pap. Eb, an vielen Steilen A am
'^ Viii III
geschrieben wird. Etwas in gros.ten Dosen zu nehmendes war das Adn gewi^
aicht; denn das Sykomoren-örfn wird XUU, 13 zu '/jj Drachme, das Nilakacie n-
(Suntbaum) ädn nur zu '/ot Drachme zu nehmen verordnet, XXXIIl, 13. Auch
dies würde eher auf das Harz als auf die Kerne deuten, an die wir anränglich
[80
oder t'crt o , , , die Zwiebel ?
Von Stebm Dialum citrium (citreuni} mit dem? bestimmt, von
BRCGsdii mit dem Überaegyjil. kopl. ÄO?^? cepa veraiuthtingsweise xu-
sammengebraclil. (S. lisia)^ , B. HäcüX) Es ist dies fert |°| eia
ausserordentlich häufig verwandles Mittel, das gewogen wird und
zwar bald in grösseren Mengen ('/*, Vs Drachme], bald nur in kleinen
Quantitäten wie Vm Drachme. Aber es soll auch gemessen werden,
und zwar in ziemlich grosser Masse. LIII, 3 soll ein rmnl g Krug
genommen werden, der halb mit Wasser, halb mit fert 1 1 1 gefüllt ist.
i Tage soll man seinem Inhalt gewahren, dass er trockene und sich
in der Nacht setze. Hat er sich zu */t bis % in dem rmnt S Kruge
abgeklurt, soll man ihn dem zu trinken geben, der an Cbelkeit leidet.
Es kann auch so gefasst werden als habe er sich zu V,j {% Vs) in
dem rmnl Kruge abzuklären. Soll man das t'ert |°, nun für die Zwiebel
oder die Citrone (malum citreuni) halten? Da KoX nur bei Zoega
dachlea. Vuu der Terebiiilke \arlu) >^'i^d wie von der Nilakacie das llars I
Dioscorides I. 91 S. 94 besonders erwiibni. und zwar soll es aus der Arabia I
Iraen eiugunihrl iiad in Judaua, Syncu, Cypern, Libyen sonie auf den CjkladM
gewonnea worden sei», ia das Terebinlhcnharz wird für dns Allerbeste erklärt^
,-rpo^3;e( 6i naaüv ^i^rlvbtv f; Ttqfiev9lvT^. Auch den Safl, den der Sykomore
etamin von sich gibt, iUhlt Dioscorideis 1, <80 S. 159 und 60 za den UeilmittelaJ
Um ihn zu gewinnen, riUI man diu Rinde );ern mit einem Stiche, und der
Irocknole uud lu l'iislülen geinachlc Saft wird verschieden, vorzüglich aber am 1
erweictien, angewandl. So sehen w ir tlerm auctt das Adn des nA( '^^ oder Syl
niorenbaumcs neben dem Mn des Sunt- und Nebsbaumest mit anderen Medicamenta
^Gtnen das T ^^O *t« oder die Verstopfung gebraucbeo. Von dem Suuüiane si
i,3j Drachme, von dem Sykomoreneafle ebensoviel genommen werden, und dit
getingen liosen weisen auf eine so fvinc Subslani wie der getrocknete SaR el
Daiinios. So dürfen wir das ^n, welches mir >on Bäumen vorkommt, wohl siol
für den au^ ihrem Stamm K<'^^o"i>«neH getrocknclrn Safl ansehen. I
hafte Budeutiint; de« Wortes ist, wie Batjcscn nachwies, sich an eines audei
Platz oder Stelle setzen, siellvertrelen, versetzen, und IxKlenken wir,
Harz oder der Soft eine« Baumes isicher der der Sykomoi* und Akacle) gew«
wani indem man Einschnitte In den Stamm machte, die dann von dem
quollenilun <l>Jn auagerilllt wiinlen, so verlieht man, wi« man das Hart aa(
tisch das Auüriiliunde. Erseliende nennen koniilc
81] Pap. Ebers. Die Maasse u. das Kapitel Ider die Al'ge.nkrankiieitek. 213
und wahrsclieinlicli irrthünilich vorkomml, lassen wir es auf sich
beruhen; dagegen spricht für tbrt die Zwiebel der Umstand, dass die
Zwiebel, wie die zahlreichen Bilder auf den Denkmalern und Nach-
richten verschiedener Art — man denke nur an IV, Mos. 11. 12, wo
die Juden in der Wüste nach D'b^ä d. s. Zwiebeln verlangen — eine
am Nil sehr viel gebrauchte Frucht war und ist und der zweite,
dass wir im ganzen Papyrus kein anderes hUufig verordnetes Mittel
fanden, das wir für die Zwiebel halten müchlen. In der H/K/ni-Pflanze,
die Stern für Erbsen hält, müchten wir den in Aegypten sehr häufigen
Knoblauch sehen. Plularchs Behauptung, die aegyptischen Priester
hatten die Zwiebel verschmahl, weil sie zum Durste reize, muss auf
einem Missvetstündniss beruhen, denn dazu sieht man sie zu oft als
geopfertes Getnuso auf den Altären liegen. In Hkhn's lehrreichem
Werke »Kulturpflanzen und Hausthiere" S. 327 ff- wird die Ein-
führung der Citrone in Europa zu spat gesetzt; denn Heer in Zürich
fand Citronenkerne schon in frühen etruskischen Grabern. In Aegypten
war sie wotd zeitig bekannt; und unter den von Thutmes III,
18. Dyn., zu Karnak dargestellten Pflanzen und Früchten (Mariette
T, XXX) ist die eine wohl unsere Citrone. Theophrast's aus der Zeit
Alexanders stammende Beschreibung des medischen oder persischen
Apfels IV, 4, 2 ist bekannt. Vergil, Georgica III, 126, nennt ihn
nfehxB. ^ Jedenfalls gehört die Citrone schon zu den von Dios-
üorides (1 Jahrh. n. Chr.) vorgeschlagenen ■ Heilmitteln. Er nennt
sie uijäixöt' seil, /iijkov, xfAQ6/iif}.ov und auf lateinisch nh^ia [citria)
und setzt ihre allgemeine Bekanntschaft voraus. Seine Beschreibung
iSsst keinen Zweifel zu, dass die Citrone gemeint sei. Freilich schreibt
er ihr weit geringere Heilkraft zu als der Zwiebel. Mit Wein ge-
nommen soll sie den Giften entgegen wirken und abfuhren, gekocht
dem Munde angenehmen Athem geben und am häufigsten von den
Frauen gegen Appetitlosigkeit und Ekel gebraucht werden (jipög
Tjjv niaarev). Endlich soll sie die Kleider vor dem Zerfressenwerden
schützen, wenn man sie zu ihnen in die Kiste legt. Das ist Alles;
wogegen wir von Dioscorides die Zwiebel in einer Weise anwenden
sehen, die für sich genügte, um zu zeigen, dass ihm die aegyptlsche
Therapie, ja vielleicht ein unserem Papyrus ähnliches Werk wohl
bekannt war. Sehen wir nun zu, in welchen Verbindungen die
iert .., Frucht in unserer Handschrift vorkomml, in welchen Fallen
[8S
diese und Dioscorides der Zwiebel die gleiche WirkuDi
und nehmen wir dabei von vornherein an, dass lerl
zuschreiben,
und diesJ
im'
ich,
aus unserer Darlegung hervorgehen, die Zwiebel
wird, denk'
bedeule.
Llli, I wird die Zwiebel gegen «tyt ^ vorgeschlagen, die uns
Hämorrhoiden zu bedeuten scheinen. Es soll hier frische oder
grUne Zwiebel zu Wasser in einen neuen Hinkrug gelhan werden,
und dies — es ist das ganze Recept — i Tage lang getrunken
werden. Zwiebelwasser ist also das Verordnete, — und bei Dios-
corides wird in dem der Zwiebel gewidmeten Kapitel (TTt^i xQOfifivoiv)
diese Frucht als Mittel gegen Hämorrhoiden vorgeschlagen. Gegen
dasselbe Leiden sollen LIH, 2 Zwiebeln mit süssem Biere wiederum
i Tage lang getrunken werden. XXXII, 9 soll 1 Ro mii ^^, das
ist Wasser oder Saft der Zwiebel, mit '/s Drachme Honig i Tage
lang eingenommen werden, und zwar gegen Leiden des Afters; bei
Dioscorides aber sind die Zwiebeln der Ausleerung günstig, und sie
wirken öllnend f(ir die Abfuhrung. Frei von den Schalen und in Ol ge-
taucht können sie auch bei Diosc. an Stelle der Seifenzäpfchen treten.
Ebenso sollen in unserer Handschrift XXXIX, 9, 10 die di der Zwie-
bel gekocht mit Öl (und Honig) gebraucht werden, und zwar gegen
Leiden des ro cA oder os venlriciili, 4 mal am Morgen. Was die
dS sind, die man wohl den dir gleichsetzen darf, de dS
und dSr auch sonst wechseln, ist fraglich. Sie würden eigentlich
als »die rothena zu fassen sein; ist aber unser Cc' die Zwiebel,
so dürfen wir sie nicht für Samen halten und mit Kibchers eepoj
zusammenbringen, das nur Leinensameu bedeutet und viel zu speciell
gebraucht wird, um mit terl Zwiebelsamen bedeuten zu k(inneo.
Solcher wird übrigens auch in der allen Medicin nirgends verwandt.
Auch Citronenkerne mit Öl und Honig gekocht waren unerhört. Ausser
bei der Zwiebel kommen die dSr nur noch bei der «;(i pflanze vor,
die T^ delerminirt wird, also saftig gewesen zu sein scheint und
der mvt'd frucbt, die H. L. ist und von der nur die dSr °
angewandt werden sollen, XXXVÜI, 7. Bei der Zwiebel könnten
die dir die rötlilichen Schalen sein; aber solche hessen ein anr |
83] Pap. Edghs, Die Maasse u. das Kapitel i
I DIE AL(iE>-KRAKKIlEITEN, SI5
deres Delerminativ erwarten. Besser empfehlen würde sich noch
die dS fUr den durch Pressen IropfenweJs gewonnenen Saft (da-
her dann auch das Üelerni. } zu hallen, da dS /"^ eigentlich
das Rothe — auch in der Bedeutung von Safl und Blut vorkommt.
Leider wissen wir weder die «x ■<!;[ IM , noch die mnC« Frucht
näher zu bestimmen.
Entsprechend dem Gebrauche der Zwiebel bei Dioscondes ist
auch XXX, 1 9, wo für den Mastdarm 1 4 Zwiebeln mit äussern, nieder-
geschlagenen Bier verwandt werden sollen. Man Ihue, heissl es, dies in
ein d§ 5 GefSss, schliesse es ab gegen das Verderben, wende es
an wenn es den Niederschlag machte, gebrauche es in jeder Jahres-
zeil als Medicin und lasse davon täglich i Hin trinken. LXIX, 8 — 9,
wo ausser Zwiebeln auch die ul;it der Zwiebel verordnet werden,
sind sie ein Mittel gegen das Grauwerden des Krebses; diese
utyt aber dürfen wir wohl rohe Schalen übersetzen; ist doch die
Wurzel til bekannt genug, die (wir weisen auf £Q] umwickeln, um-
hüllen bedeutet. Der aeg. Name der Oase *^ c^^:^ ut ti^a ist zwar
fölschlich mit dem kopt. ovage zusammengebracht worden, aber auch
das arabische u'äh die Oase bedeutet ursprunglich das von der WUste
umhüllte. XXVH , 20 soll äme" n t'ert d. i. das Innere oder
von der Schale befreite Fleisch der Zwiebel angewandt werden; ausser-
dem aber Pulver der (getrockneten) Zwiebel, und von der Meerawiebel
bildet das Pulver einen Bestandlheil des Elecluarium thcriacale.
Bischof, med. pharmac. Botanik. EH. 1 8i3. S. 703. XLlll, 1ü soll
wieder gegen Verstopfung und »das Blutfressen'?« am os ventriculi
entweder eine Paste von Sykomorenfeigen oder Zwiebeln von der
Oase genommen werden. Auf den Oasen der libyschen Wllste
werden noch heule vorzügliche Zwiebeln gezogen, und die Oasen-
zwiebeln scheinen im Alterthum, wie die von Ascalon, besonders
geschätzt worden zu sein. LXXXVI, 10 soll gegen übelen Geruch
am Leibe eines Mannes oder einer Frau eine Salbe von shm | ?>- J
n (ert d.s. gestosseneu, gestampften Zwiebeln bereitet
werden, um den Leib damit einzureiben. Wir übersetzten die Krank-
heil x"^ »ilbeler Geruch« weil das kopt. SMioSt foetor, colluvies,
AbhHdl. d. H. 9. G»>llich. J. Wi.M. IKV. tS
216
GRORr. liHEns,
[81 j
pnlredo elc. um diizu veraiilusäl nud unserem Recepte LXXXVI, 8
ein anderes vorimgelil, welches Einreiliimgen gegen das /n^ Q im
Sommer verordnet, wo allerdings der Üble Geruch starker aufzu-
treten pflegt. Vielleicht hat man das x"^ O aber auch fUr Flechten
[äXtf'Ovt) KU halten, die Dioscorides mit Kssig und Zwiebeln in der
Sonno einzureiben rüth. Uebrigcns kann es sein, dass Dioscorides
eher an LH, 20 denkt, wo geriebene Zwiebeln mit Bonig und Bier
oder Basig als Salbe gegen die Krillze dhrt O "'^ vorkommt. Die
Verwendung der Zwiebel gegen Augen leiden stimmt gleichfalls mit
Dioscorides ttberoin, und wenn LXII, I ««-" i r^ TV ^
Sali der grünen oder frischen ferl für die »EruCfnung des Blickes«
verschrieben wird, hat man wohl auch an Zwiebeln zu denken.
Wir sahen sie schon gegen eine Krankheit der Augen vorschlagen;
LXIII, 6 — 7 begegnet uns aber wieder fein zerriebene Zwiebel, die
durch ein Tucli geseiht werden soll. Nachdem das so Gewonnene in
NaHirlionig [xpr fsf n äfl ) geschlossen, soll es auf die erblindeten
Augen gethan werden, und begegnen wir (ert , d. s. Zwiebeln,
ttuch sonst, z. B. LXI, i gegen Schmerzen in den Augen mit Honig
und Ol, und gegen Kopfschuierzen, z. B. Schwindel im Kopfe,
LXIV, !9, 2t und 22 (pulverisierte Zwiebel), so können wir wieder
bei Dioscorides die Bestätigung unserer Bestimmung finden, da nach
(hm — gerade wie in unserer Handschrift — Zwiebelsafl mit Honig
^{ten Kurzsicbtigkeit , Uornhautgeschwulst {ä^/tfiop) Wolkcbeo oder <
Nubei'ula [t'tiftijQMf) und beim Beginn des Staares hiin. So kann 1
denn brt kaum etwas anderes sein als «Zwiebelna, und dass es auch ]
O determiaiert wird, weist wahrscheinlich darauf hin. dass wir ia \
ihm eine t-Vuchl oder Substanz, der kraftiger Geruch eigen isl,
erkennen ItabecL Zu den in Packelen importierten Droguen gehöre« I
die (trt c?, nicht. Sie werden so hauQg und in so grasser Quao- |
tiUt gebraucht , dass man sie für etwas leicbl zu Beschaffendes, |
wahrscheiulii'h Eiaheimisches balten luuss. Dagegen spricht keines* j
wegs. dass Zwiebeln von der Oase besoaders verordnet werden; |
zieht man doch heule noch to Aegypten. das rvicfa genug ist i
Daitelarteo. die von der Oase .Siwah allen anderen vor. gilt dockJ
io Berlin, dessen Uimdelsgitrtnereieo vrele Zwiebeln ziehen. diO'J
8'^] Pap. Ebkiis. Dm .Maasse l', das Kapitel liier die AtGENKSAMiHEiTE'j. 217
»Lubbenauerii für die besle. Was uns gegenwärtig äussere Verhältnisse
iinm()gli(:!i machen, mögen andere vornehiuen; wir meinen eine sorg-
fiillige Durchsuchung der von Beischriften begleiteten Bilder. Vielleicht
findet sich doch neben einer kenntlichen Darstellung der Zwiebel ihr
alter Name fert oder t'crt O, , ,; das kopt. atoX ist aber wohl aus
dem Lexicon zu streichen. Gegen diese Zusamraenruhrung spricht
auch, dass (ert jedenfalls weiblich {t'ert ...«f ^_/l an-g LXIII, 6,
(erl ^ iiet'-t LXII, 1), während die beglaubigte Form S. und B. iix.w'k
männlich ist. Solcher Wechsel des Genus wUrde eine grosse Seltenheit
sein. Dagegen scheint uns der umstand , dass der Autor unserer
Handschrift den riechenden t'ert q fruchten ungefähr die gleichen
Wirkungen zuschreibt, wie Dioscoiides der Zwiebel, die Frage zu
en Ischeiden.
Kurz, doch entschieden zurückweisen wollen wir zum Schluss
Victor Lohkt's Vorschlag, die hieratische Gruppe, die wir i "igj. a
('er( ° umschreiben 1^^*^^^° (^^^ ° zu transscribieren und dann
c^l A t'iit A ÄUUlT B., d. i. dem Ölbaum gleichzusetzen. Die Umschrift,
welche diese Identilizierung ermöglicht, ist aber ganz unhaltbar, da
das Hieratische des Pap. Eb. zwar <=> = t und <=> = r zum Ver-
wechseln Ethnlich zeigt, zwischen <=> =: r und c^^i ^^ ä aber deut-
lich unterscheidet. In einem einzelnen Falle wäre eine Verwechse-
lung von r und d vielleicht möglich, doch lässt sich an solche garnicbt
denken gegenüber den weit über hundert Fallen, in denen i '^^'^^o
t'ert verschieden delerm. in unserer Handschrift verwandt wird. .Aber
es begegnet uns auch anderwärts, und überall hat das <=-> genau das
Aussehen wie im Pap, Eb. Herr Lobet weiss auch kein einziges
Beispiel anzuführen, in dem Ji ^^"^^^o ('(t( o i^. o geschrie-
ben würde. Wie aus Husseren graphischen^ so ist auch aus inneren,
sachlichen Gründen dieser Einfall ganz zu verwerfen. Das Fragment I
des Londoner med. Pap. (1, 8), welches c^s J ^ | ^^
dbt' C3 nt t'ert erwShnl, soll H, Lorets zweite Vermuthuog stützen,
dass t'ert eher ein Mineral sei als eine Pflanze. Doch von
welchem- Mineral könnte wohl Saft in reichlicher Menge vorgeschlagen
SIS
<JK<>K(i KbI
[86
wertleu, «n welchi's sollte man da» Vorlangea gestellt haben, dass es
IViscti »oi, welrht's wllnle aui'li mit »^ determinierl, welches gekocbl,
\<H) weli'heui wunlcn TheJIe vemrtluft, dif $onsi nur bei PQaozea
vtirkuiiiiiH'nV üi ist nirltl unnitiglicb, dasä sieb das ieri nur auf die
Form gfwi^stT Zio^^l bezieh I . die entweder zwiobellbrniig naroa
^^iv^■ Zwiebeliiegel hiessen, weil sie vielleicht aus verschiedenen
Srhi<-btea t>der La^ren U'slanden. Wir erinnern an gewisse Weiss-
brOlcben, die mau iu Sudtleutscbhim) ihrer Form wegen > Rosen ■
nvunl. Vielleicht ist auch ein zwieblis; riechender Stein gefneinl,
wie >vir ein Mineral ^ine» Duftes we^en iVeücbeiislemi ne&DeB.
LVI. M.kl ml Jr UJ f,tlmf "^ m mri ^s^
Anttefw: wm Vertretben der lippilodo oder de$ EUes-
tlosse« in At^. **,^ I
'*• -* m ' •-
6nNfi$er Schute. fr%»sies AMaIrt.
Blvivitiwl? <mtfv?? Atr— iffalci«??'*,
tK S*iAtr liiiiMBJlii
* i^kW»-":)="i *• '-^*"
^"i] Pap.Eoehs. Diii: MAAtise i. das Kapital t'BKH die AllUK^liBA^KtlElTü^. 219
gsyl O I R-
1 hartes Korn (des uet'v oder Kupferkiesels^],
Zwiebeln?
geyt ^ mht | R.
Cyperus (Papyiiis-Staude) des iNordens^")?
uet. ,°, I R.
Kieselkupfersalbe.
13. qeyt o° "' Oh^ ^ I R-
Excremenle der Gazelle^}
ämc w qedijl t^| | R.
Eingeweide des Säugetliieres qeJtjt '^'f
mrhl 5 kit
klares Öl.
16] qs^( 0> kopt. K«.c eigeDtlich der Knochen, wird von dem harten Kern
einer Frucht gebraucht (Peyron) und wohl auch hier vom harten Korn eines Mine-
rales. Bei Augeamitteiti ist ksijt O wahrscheinlicb Jas Korn oder harte Stück x<xr
i^oyifiv, li. h- das des gebniuehlichslen Uitteb »Hu
tl) ß 'KV fl 11 ö -^ °^ geyt "^ mht oder des Nordens wohl das kopt.
taiaoy cyperus. Kine Pnpynisart aus dem Norden zu finden, konnte von vornherein
erwartet werden , da die besten Arten dieser Ptlanze an den Wasseradern des
Delta gediehen. Die voriüglicbsten waren die Sebennytica, Tanitica, Saitica etc.
ücnannlen, die alle im Delta gezogen wurden. Freilich fragt es sich, ob unsere
Gleichung geyt = KiMO-y richtig ist; denn kiuo^ '^' '>'"' <l"rch eine Scala belegt.
Ausserdem ist gm/t ein Femininuni und Knuaf mlinnlichen Geschlechtes. So muss
denn auch hinter Cyperus ein ? stehen.
SBJ tf^oc caprea, dorcas, dama antilope arabica. Es darf uns nicht wun-
dern, Tbierexcremente sogar gegen Augenleiden angewandt zu sehen. Noch iui
Mittelalter wurden Excremenle von den Ärzten verordnet. Die die »Dreckapolhekea
genannte Schrift ist bekannt genug, und auch Dioscorides rechnet U, 98 im Kap.
jifgi annnäiov ausser anderen Arien des Kullics den der Bergziegen zu den
Medikamenten. In Essig oder Wein gekocht soll man solchen gegen den Scblangen-
biss, Geschwüre und Erysipelas auflegen, und dies Leiden, die Itose, kotniiit auch
«Is Venenthrombose der Netzhaut des Auges vor. Auch der Geierkoth, der LVI, 15
crwShni wird, ist dem Dioscorides als Heilmittel bekannl. I. I. S. 3Iä; ausserdem
der verschiedener Thiere. Gegen Augenleiden wird noch LVII, 8 Kinderkoth,
LIX, I Vogeldreck, LXIV, I Fliegendreck, LIX, U Eidechseukotb verordnet.
SSO Gkoü«; GtiEii^.
du hr fflu
Zu Wasser zu thun
1 i. str n ??^} 'W pr m ftbs '<^ ut U-Ö Ar-*
Feuclil hinstellen, durcb ein Tuch seihen. Umschlage ila-
luit machen
r Ar« dfd itll hj f'd ulk yr-k ü m StU ^ nt
4 Tage lang. Oder auch pinsele es {bei Dir) ein mit der
Feder eines
45. nrt "^
Geiers.
kt Ein anderes;
».»/■»,:, I«-
msfrisatae oder Korn?
Pislia stratioles. ")
18a) Wir alle umschriebe» str n ijTh, f^^" ; docli das liier gebrauchte Delerm.
ist im Pap. Eb. JHumar ||ij , nicht '■■ j^ i-'. Dies bestimmle A. Ehhan, sfeuclil sielienii
zu überscizcn, unil wir stimme» ihm bei. <la sehr oft >i Tage lang einuebmen«
und Ähnl. daraut folgt. Das Medicamunt soll ^ich bis zum vierten Ta^e hallen.
Wie M hier zu lesen ist, wissea wir nicht.
S9) tw/cM ^^ fassen Stern und Batcscn hier Tür einen Wasservogel; doch
kommt us/e auch mit oS, ^^» ^&*. /7^ -1 delermiiiierl , ent^iprechend ilcm
kopl. ojuicq olium, vacalio, segnities, vucare in der Bedeutung von Iräge, faul elc.
vor. Die ganze Gruppe vsfat des Sees ist mit delerm. Wiire sie als Wassor-
\ogel KU fassen. £0 könnle höchstens sein Kolb gemeint sein; doch wo dieser
genommen werden soll, wird sein Name stets genannt, Wir haben es also liier
wahrscheinlich mit dem «irSg Ruhenden des Sees« zu thun, die grüne vegetabi-
lische Decke, die sUngnierendes Wasser oR bedeckt, oder eine bestimmte unf dem
See ruhende PÜanzengallung, wahrscheinlich eine von ähnlicher Art wie unsere
Wasserlinse (lemna) oder unser Laichkraul. Am oberen Nil. frei wie die Wasser-
Tinse, schwimmt auf der Oborflüche des Flusses die pistia siralioles, der die Grie-
chen Heilkraft gegen verschiedene Leiden zuschrieben. Dioscorides IV, 100 sagl,
sie schwimme über dem Wasser und lebe ohne Wnneln. Er lüssl sie die Aegypter
Tißovi [nach einer anderen Handschrift riiiovg) nennen und sie neben anderen
Leiden auch gegen Erysipclas, d. i. die Ttose, und auch die Venen ihrorobose der
NeUhttui i^ebrauchen.
8ft] Pap. Ebers. Die Maas^ie i. das Kahtei. iber die AiiiEMiRA>KiiF.tTE?«. 231
kfeii' nu ddkyl -^ | H.
Zweige des Sumpflandcs im Delta oder Ünleraegjpteiis,
des Mastixslraiiclies oder einer Siim|ifpflanze^").
dr m /(
Nachher aber
16. iir xr-k t,f äfl \^^^\ ") mnh °^^\
mache Du l'Ur ihn zuiecht 1 Ro Mark? und 1 Ro Wachs
du hr Ir-s
und reiche es ihm sodann.
kl tit x^f U-3 uxdu (^^ m
Eid anderes zum abwehren der Schmerzen (des Krankhaften)
in den
17. mrte :^
Augen.
^^'^°iil """''™' Ml''' '**■
Stibium, Anlimonium
3D] kfeu, kopl. X^'^ truncus, ramus, csudex etc. Doch wohl nur als
Zweige ku Tassen, weil XLVlt, t kfeu der qedl ^pflanze erwUhnt werden, von
der BUS LI, 16 hervorgeht, dass sie anf dem Bauche wachse, d, h. an der Erde
hinkrieche. Solches Gewächs kann keinen Slamm haben. XXXV, 9 werden die
Kügelclien der kfni des Flachses [mhe ^^'Z u.^^} =^ linum] erwähnt, und das
können nur die Kapseln sein, die sich an den Spitzen der Zweiglein des ober-
Wärla Hsligen Hanfsiengels finden. So sind kfeu Äslo oder Zweige, und vielleicht
hat man unter denen von Oberaegipten Maslixzweige zu sehen; denn die Mastix
Pistacie (Pialacia Lentiscus) soll wohl im nördlichen Delta und anderen Mitlelmeer-
tUndem , oichl aber in Oberiiegvplen vorkommen. Charakterisiisch an ihr und
viel verwandt sind gerade die rolhbraunen Jüngeren Zweige M^yt ist übrigens
auch als Surapfland zu fassen, und hier iilso vielleicht nur an die Zweige einer
Sumpfilsnze zu denken.
31) Was äfl ^ bedeutet, ist schwer ku sagen. LXI, SO wird es als
Bindemittel erwähnt, nur mit dem O determinieil und bemerkt, dass es vom Rinde
komme [ä^t des Rindes). Wegen des muäii es llüssig sein, wegen des ^ aber
«ntweder ein zu den Knochen gehörendes oder mit dem Drechsle rinslruineul U
zu verarbeitendes Etwas sein. Es kann ulso kaum für etwas anderes als Hark oder
Klauenfett gebnllen werden, mn^ kopl. uof^^ und uo-rAe.^ ist sicher Wachs.
3S) Variiinle für das so •>''"%«■ (fi P '^ ^ ° mcsdml ° .
[OD
'anu iji^^) |R.
ninte.
sltn mrle ^g: dm
Das Auge damit isälbeo.
kl tit abe mce
aorleres zum Erüffnen des Gesicliles
m 'a'atl {ätiduti) ^r Ir « mrte' ^^
Dies gebe man (wenn man gcßchlafeu bat) sodaaa auf die
Augen M)
prt n tnid | R. i
tnläsamen^) '
flffle n ksbt | R.
faaercs der ksblfrüchte ^"j ricinus frutex?
msdmt I R.
Stibiuoi.
wiu ^^ I Hin als Bindemittel,
Wassec.
33) TiQte der Schreiber, die zum grossleullieil aus ptilverisierler Kohle be-
etaad, wie Dr. Cbhisteks Aoalysen und alle Receple ergeben.
34} DassoDst (fwiut'tr.insscribiertc isl auch aal' zu uinäclirciben. Nach I
dem Beispiele Leps. Denkm. HI, 19Sh — 10, das Golem schbp aarübrt, Ztsclir. 1877
S. 61 ist es zweifellos, tfass eine Gruppe ^ -^^uäu schlafen bedeolet, und
vielleicbt isl unser äät auf diese zurückzuführen und zu übersetzen: Ein anderes:
ErölTDen des Gesiebtes, wenn geschlafen ward [nach dein Schlaf]; homach auf die
Augen. Es würde dann das Mitte! den vom Schlaf zugeklebten Augen gelten.
35] Ein dreimal gegen Augenleiden und einmal LXXXI, !l gegen Erkrankung
der Geräst^e (Adern. Nerven] verordneter Pflanzensamen, der stark gewirkt haben
muss, da LXI, 1 1 nur '/gi Drachme von ihm verordnet wird.
36] Der ksbt MBaum stand in S Exemplaren im Garten des Anni. Der Baum
und die Frucht desselben sind gleich benannt. Brugsch bringt des ersteren Namen
mit dem koptiflchcn aucuic ricinus fmiex zusammen; doch erheben sich gegen
diese Gleictistellung unüberwindliche Bedenken. Erstens lautliche, dann aber auch der
Umstand, dass der Hicinusbaum regelmässig anders genannt wird, und Kwar äqta
oaA*-. Es isl seinem Gebrauch im Pap, Ebers XLVII, 15 If. ein besonderer Ab-
schnitt gewidmet.
91] Pap. Ebühs. Die Maasse i . uas Kakitül idür dii; Acgknkhankiieiten. 223
n( ?__fl 'an dr m /' ""' äu r se n mrtc '^^
fein zerreiben, in Eins verbinden und dann a. d. Augen Ihun
kt:
ein anderes ;
tert |°| 1 Ro
Zwiebeln.
äme n ufayt O
das Innere der utaylfruchr? *') | Ko
20. abx hr mrht 5 | är m 'auSS n=t) riie
verbinden mit I Hin Ül, zu einem Brei maclicn, es
iU-f /SM ^_-J
trocknen la.ssen und zerreiben
2 1 . dm-f m ^l Snu-f du r tr n »irlt? ^gl
damit nachdem es getrocknet. Hernarli auf die Augen Ihun.
ki:
Ein anderes:
Xpr I msdml °^ \
Gewordenes vom Slibium''^) — Stibiumoxvd?
37) Es ist UDS nictil gelungen, <iteso Frucht zu hestinimen. LXVIII, 30 soll
sie in gekochtem Zustande gegen die Wunden des Krebses gebraucht werden,
LV, 3 werden »die Dinge, die darin sindn gegen die Krankheil, die wir für
die Läusesucht halten, verordnet und zwar zu '/i6 Draclime. Das Determinativ O
weist darauf hin, dass die Frucht eiförmig n-ar.
38) Vielleicht auch ein Käfer mesdmt oder Stlbium zu übersetzen. Liebleik's
Vermuthuag, die Skarabäen seien Gewichte gewesen, hat sich nicht bestüligl,
doch ist es wohl möglich, dass »ein Käfer« von einer gewissen Substanz mit
Hiicksicht auf die SkarabUen eine gegebene Gewichtsquantilät derselben meinte.
Dagegen spricht, dass von XP*" »*»dmt 1 K. genommen werden soll. Gewordenes
vom Stibium ist wahrscheinlich die zutreibend erc Übersetzung, und man hat da-
runter wohl das Sliblumoxyd zu versleben. Dies Mineral schmilzt schon bei ilS°
und vcrtlüchtigt sich, bis zur ßolhglühhilzc gebracht, in genügendon SauersloIT
enthaltender Luft als weisser Rauch. Der entweichende Rauch wird in kalten
Gerjssen autgefangen und setzt sich darin als weisses Pulver an. Das so durch
Sublimation gewonnene Stibiumoxyd ist wohl das Gewordene vom Stibium.
Die Thatsache, auf welche H. Bm-'Gscn uns brieflich hinwies, dass Imi und (=ffl
wechseln, war uns durch seinen Thesaurus IV S. 698 etc. bekannt, doch entzieht
sie xf keinetiwegs seiner Bedeutung des Gewordenen.^
224
[9i
LXVII, 1. (ert "
Zwiebeln
xntg
gtilne Bleierde
fu Q o msh -sc».
o III
Excremenic des Krokodih
I Ro
I ßo
I Ro
IM
Bleivilriol? aäi,v'
hsmn dSr
rothes Nalioo™}
■a(t "
I Ro
? Alrümentslein??
I Hin als Binde-
mittel
III
Honig
dr m xt M«' du r tr n mrie ^^
in Eins verbinden und hernach auf die Augen thun.
kl ulv mi ^^^j]^'^) -i tß O « inrt <s=^
anderes für das Slülicidiuni der Pupille des Auges oder
das Hypopyon?
.19) Zwei Arten des Natrons werdeo am hSufigslen erwUlinl. Die eine kam ,
aus dem j.^J^ 4 , , *X' &""" ,.,■ ^^^ NatroD-Thale, das dem Bezirk der
spüler durch ihre Rlüsler und MÖticIie berühmt gewordenen nilh^lien Seen ent-
spricht und nach der Hauptstadt dies«r Landschari das von fr;j o genannt
wird; die andere gewann man im 3, oberaeg. Gau mit der Hauptstadt J. ]j JV/ft
(heute el-Kab]. Das rothe Nairon, da r seine Färhung metallischen Einlliissen dankt,
Tüllt beule noch unter den helleren Kry.stallen den Reisenden auf, die den Wadi
el-Natrün besuchen.
39a] seq -^usa. 3 isl gewiss das kopiische cuk iraliere, lluere. Es könnte
zusammenzieben bedeuten; doch andere SleMen des Pap. sprechen für Hieasen.
L, 13 ist eher das FlJessen als Zusammeozlehen des Urins gemeint, und wie unser
Slillicidium das Tröpfeln der Thränen bedeutet, so wohl auch das ati}. Das
des Urins erwähn! schon Ptinius, 30, 66. Für dag Fliessen sprechen auch die
Frauenkrankheiten XCVI, wo in die entzündele Vulva [6 — 7) eine Einspritzung
geniuchl werden soll, wenn der Ulerus »fliesst«, doch wohl eher als sich xusammen-
lieht. 8 soll in die Vulvn eingespritzt werden, die («f^) Hlessendo nämlich. 10
meint eher den Fluss als das Zusammenziehen des Uterus. Das determinierende
83j Pap. Ebbbs. Die Maasse l. das Kapitel iber dif. ArtieNKRA^KiiEiTEN. 225
xpe O B hebng -^ | Ro
FeUspähne? xP^*") von Ebenholz")
kKrokodill deutet vielleicht auf lias stetige, unaurhaltsame des Flusses oder Fliesseos.
^fd O ist sicher die Pupille. XCIX, 9 wird es, mit OO determiniert, ffd OO " """'«f
geschrieben. Aegypten ist der Augapfel der Goltlieil, uad zu Edfu heisst es voa
demselbeo £13 ^^<r^ jl^ ^^ ■ D^s schwarze Land (Aegyp-
ten), genannt nach dem Auge des Osiris; denn (es ist die Pupille [dasSchwarze] desselben.
Die Pupille (liesst nicht; es kann also nur der Eitere rguss vor der Pupille gemeint
sein. Sollte seq doch das Zusammenziehen bedeuten, wäre an Myosis kaum zu
denken, weil sie das Sehvermögen nicht beeinträchtigt.
10] Was XP^ ^'"'^ Ebenholz ist, wagen wir nicht sicher zu bestimmen. Es
[ kommt übrigens auch von anderen Bäumen vor, wie vom Weihrauchbaum otC-, doch
I -nie so, dass es eine Uandbabe böte. Es ist vorgeschlagen worden, es mit dem kopl.
tgnii pudenda oder mit tjcAni, ^Ane umbilicus, lumbus zusammenzubringen; doch
was sind pudenda und der Nabel von Bäumen? Dioscorides verordnet 1, IS9 Eben-
holz fein pulverisiert, seine Drechsel- und Feilspähne, und es lässt sich vielleicht in
dem kopt. S. B. gtufe scheeren wiedererkennen. Das Abgeschorene, Geschnittene,
oder wohl auch das Abgehobelle vom Ebenholz würde gut zu Dioscor. I, (89
passen.
il) Durchaus sicher beslimml. Ebenholz kommt schon ausserord entlieh
früh vor. Im allen Reiche iro Grabe des Ti »das Polieren« des Kuhebetles 7^-
Das Möbel wird schwarz gemalt und so, dass man es nur für Ebenholz halten
kann. Von demselben Holze ward früh die Koprslülze ^ gefertigt. Die Flotte der
Hluipsu brachte es aus Punt. Näheres bei E. Moldemib über die in altaegyp tisch es
Testen erwühnten Bäume S. 93 ff. Hebr, Sing. •'WH (Ges.) Plur. 0*'5an. Dios-
pjTos Ebenum L. Bei Plinius bist. nat. tä, II als Uiltel gegen die Augenleiden
albugo und caligo. Das erstere ist die weisse Farbe und der weisse Fleck der
Hornhaut ^ »KtWütftav. Nach Uiasbhbebg S. 3 bedeutet albugineus auch das
Kammerwasser, die Augen 11 üssigkeit [Galeno adscripl. Üb. d. ociil. p. ISi). Dies
wurde für unser Recepl stimmen. Das caligo, gegen weiches nach derselben Stelle
des Plinius Ebenholz verwandt werden soll, ist Blödsichligkeit im Allgemeinen.
Nach Dioscorides I, IS9 hat Ebenholz die Wirkung, die Pupillen von dem zu
säubern, was sie verßnslert. Das sind doch die Ausllüsse, gegen die unser Kecept
sieb richtet. In ganz foin pulverisiertem Zustand soll es am besten wirken. Als
gute Zuthat für Augenmiltel werden auch die Drechsel- oder Feilspähne des Eben-
holzes in Wein von Chios aufgelöst bezeichnet. Statt des Weines kann man auch
Wasser nehmen. Ebenholz soll auch in einem neuen irdenen Geschirr zu Kohle
verbrannt, wie gebranntes Blei ausgewaschen und gegen fputQ(i(p9aXfilat und
§r^1fOip&ai.ftlttt verwandt werden. Die ersteren bedeuten (von ipiiiQit] Augenkrälze,
Himly (bei UiHscnB&nc S. 86) beschreib! sie als Blepharophlhalmia sporica, Ble-
pharitis psorica impetlgraosa, die hartnäckige Lidrandentzündung. ^rjfjotp&alfila
Georg Hbebs,
wl
^^111 " 111 ''"■° "'°
Eine Art oberaeg. Nutron, Salpeter'?")
Xeu ^ J\ fyr mu du r mrti ^^
aurgelöst in Wasser auf die Augen zu thun
ausseiet häufig.
la Jtl är V-a uhet Q S »n mtie -^ *")
Anderes zum Vertreiben der Verkalkung in den Maybom-
schen Drlisen oder des Atlieroraa.
Isi nach HnisdiBEllG S. 1t! bei den Alten etwas ^nz unileres i^ewesea als bei
den Neueren. Nach Aelius amid. p. t31 w-urde der trockene Bindehaut- und
Lidrandlialarrli auch Xcrophtbalmia genannt, Wie von den aegyptischen, wurde
also auch von den griechischen und rötniscben Äritlen Ebenholz iils Mittel gegen
Augenkrankheiten benutzt; jetzt ist es ganz au§ der Officin verschwunden und
wird in so ausfiih Hieben Werken wie BiscnDFi''s medicinisch-pbnmiaceutischer Bo-
tanik nicht einmal mehr erwHhnt.
iS) LV, ai und LXiri. 5 stehen ni-ben den Körnern [se ° ) von Oberdflgyplcn
' den Samen
oder^^
eben solche von Unleraegyplen mTS©!. Wir hatten (
schiedenen Flachsarten gehallen, und zwar wegen des^^ '^. 1 1 d
das eine feine batislarligo Leinewand bexeicbnet, auch wird der Leinsanic, un-
zerslossen und abgekocht heute noch als LeinsHinenscbIcim (Mucilago seminis tioi]
XU Gurgel- und Augenwasscr beoutu. Auch Stbhn hielt es IXir den Samen
einer PHanze, doch zwingen uns die von Düiiiciien publicierten Texte aus der
Ptolemuerzeil, es für eine Art von Natron zu hallen. In den Nalronreceptcn, welche
der genannte Gelehrte verÖlTBtitlichte, können gewiss keine vegetabilischen Sub-
slanzen zur Verwendung gekommen sein, und dii in seinen geogr. Inschr. unser
M qmo als Steuer des.-4elben Nomos vorkommt, den wir S. Sii A. 39 als llauptheimat
des Natrons bezeichneten {Nxl>, heule el-Kab] und in dem heule Salpeter gewonnen
wird, muss es bei der Bedeutung nNalron« oder »Salpeter« bleiben.
*3) Die '^il''^^^' «^s' Qi kommen sonst gewöhnlich als im Leibe be-
findlich vor und können kaum für etwas anderes als die Kloß« der Ärzte oder •
Sleinbildungen gehalicu werden. XXVII, 1 6 werden Mittel gegen das vhe O qeqfl
verordnet und diesem Keccpl folgt (Z. iS) ein anderes zum Vcrireiben der Beuleti j
(ännut
die Bede, und di
] der schmerzhaften Stellen (<8
o ,.„
Es isl hier von Uusscren Krankheiltin 1
' 7*9^' |T| kaum elwus anderes bodculen können als runde ]
Geschwüre, die man getrost »Puslelri« übersetzen darf, da das kopt. kwk puslula ■
doch wohl der Nachfolger des altaeg. qtqe, so ist wohl das «Je Ü der Puat'
BEiis. Dre Mjiss« li.
»AS KjIPITEI.
CBEH
DIE ACGENKRANKHEITEN,
2är
,»W.»< ,°,
IRo
Slibium
"""' m
IBo
Mennige
"•'' m
1 Ro
Grüne Bleierde
Asm» .°.. äSr
iRo
Rothes Natron.
du r tr n mrtg -^
Sodann auf die Augen tbun.
ki nt dr U-^ skt ^^ tm mrte -^
Anderes zum Vertreiben des Albugo (Leukoiu) der Augen**)
6. udd o n Site ^
Birn der Schiidkrlite.
äfl'
IRo
II
IM
Honig.
du r tr r mrie ^
Sodann auf die Augen thun.
kt nt dr U^ siif /"^ 7. m mrle- -^
Anderes zum Verlreiben des Blutes in den Augen, d. i. des
Blutergusses in die vordere Äugenkammer.
'amt °^ I Ro
Dinte
für die VerliUrtuiiß dtirsdüen zu ballen. Im Leibe sind die uhet Q i der Stein oder
Grtes; ausserdem kommt uhv Q, u^e ^ auch verbauter in der Bedeutung von iver-
nirhlen* vor. Vielleichl ist unter den u^ftQ i der Grützbeulel (Atheroma) zu ver-
sieben, bei dem krümelige, griesartige Einliigerungen vorkommen. Dr. Schuibt's
Vorscblog, die uhet Q I im Auge für Verkalkjng in den Meybomscben Drüsen zu
hallen, ist beachtenswerlh. Bei der sehr unbeslimmlen Ausdrucks weise des Pap.
und dem Hangel jeder Diagnose darf man es tCeschmacksucher nennen, für welche
der genannten Augenleiden man sich entscheidet.
H) Von den Alten wohl gekannte Augenkrankheit, das Xevxtafta der Grie-
chen. In unserem Pap. wörtlich das Weisswerden der Augen. Die Hornhaut ist
es, auf welcher der weisse Fleck erscheint.
(96
"''"in
Kieselkupfersalbe
msdmt
Stibium
aiab. Holzpiilver?
Zwiebeln
Ulf Ro
i Ho
I Ko
I Hin als Bindemittel
Wasser
nt' ^— fl an du m mrte ^g:
fein zerreiben und auf die Augen thun.
kl nl all an f-*^) tyn -s^ its j j, f '" """' -"^^
Audere Mittel, hergestellt gegen die Vereclileicrung (iritilische
Afifeclion), welche sich erheb! {um sich greift) im Auge.
Ä« O 9. dm€ z' z^<i ^ ^ iuyt O I Ro
getrocknete Excremente aus dem Leibe eines Kindes
•aß ° i Ko
' III
Honig
rJe lir fise ^^ räe tr n mrte -^^ .
zu frischer Milch'^) Ihun und hiernach auf die Augen geben.
PÖ-!
hat uns grosse Schwierig-
. n S. 86(): *. frisch ge-
iSi Die Gruppe
keiten bereit«!. II. Bhugscu sieht in ihr (WÖrterb. t
molkene neue Milch, S. Hilch, d. i, Saft, tnilchartige AbaonderuDg gewisser l^a-
zen und auch die daraus gewonnene Flüssigkeit. Diese Erklärung lag nahe, doch
wagten wir nicht sie auszuspreclien, weil ja das alle (J drtt (är&t)
1=^ =^l I I IM
Milch von verschiedenen animalischen Wesen, auch der Kuh (determ. tfpTjl in go-
kocbtem und ungekochtem Zustand, kopl. cp<ii-rc, epu-n nicht nur die thierlsche
Milch, sondern auch gelegentlich Pnanzensalt, ^. B. LXIX, 8, wo ärti nlit -;^ d. i.
Sykomorenmilch oder Saft verordnet wird, sicher bexeichnel. Die Gruppe hse "^^ . . .
ist gleichfalls nicht selten, kommt am hiiufigslen von PHauzen vor, und Gruppen
wie LSXV. !0-!.: P.W.r '«" | P ^ ■^ = ,°,^^ J] I) °, !«.<,,
97] Pap. Ebers. Dib Maasse l. das Kapitel übek die AutiENKRANKHEiTBi^. 2i9
10. lit >ii dr ^»„fi vliel ü*'j w *'"'l^ ^^
Anderes zu vertreiben tias ,Öradrehleiden (Ectropium oder
Entropium) d. i. Ausstülpung und Einstülpung (der Lider] der
Augen. Vielleicht Verdrehung der Augen oder Schielen.
itdd o fj Sm '^ 1 Ro
Schildkrötenhira
schienen gegen Milch zu sprechen; doch haben wi
lliun. Es isl nämlich zerriebene geronnene Milch, di
üy isl nicht »männlich«, wie so ofl, sondern ugeronner
kopiische B. %«je lurpis. Wo, wie bei XXXX, S ^e *
determiniert wird, LanD es auch Hilch einer Mutter,
bedeuten; wie denn auch XXVI, 1 ärtt nt meit t'ey C
ein Männliches geboren, verordnet wird,
Patienten, der on Obstruclionen leidel,
es kommt dies in U
auch hier mit Milch zu
m verkäsen liess, gemeint,
j übersetzen und wohl das
t'ey ("=21 üy mit dem i*=Bl
' ein Männliches geboren,
^ Milch einer Frau, die
XXXX, 1 wird dem Arzte gerathen, den
ine Milchkur gebrauchen zu lassen, und
möge I
ider Weise zum Ausdruck: nSo sage Dir deswegen, er
Munde auf frische Milch [hse /-<«»] .
«V, jr l— fl nAe, von der Schreibungen wie C* JT ^^ und
;_a N^eÄe oder llr t "^^
16) Die Wurzel ^
mit Reduplicalioii der Endsilbe >,
vorkommen, bedeulet widrig, gefährlich und scheint uns ursprünglich die Bedeu-
tung verkehrt zu haben, und zwar zunächst mil Rücksicht auf den Kopf, der,
wenn er nach binlen hin schaut, verkehrt steht. Dies Bild war den Aegypiem
an Genien mit umgekehrtem Kopf geläuOg, und W ^. Ae bedeutet ursprünglich
das Hinterhaupt oder die Kehrseite des Kopfes. Erwiesen durch Beispiele wie
Salliba III, ( und i nnu -"3>- n keu &^ f schauen nach seinem ninterkopf, d. i.
sich nach hinten oder rückwürls umschauen. Su heisst im Tur. Todtenbuch ISS, IB
der eine Todtenrichter mwwV V\ '^'Tf-^ ^^^ *"'' *^^'^ Gesicht nach hinten oder
mit dem verkehrten, umgekehrten Gesicht. Die Deterrainativa O und '^* weisen
auf das monströse der Umkehr, das also mit Verdrehung übersetzt werden darf.
Slall @ I t-^ ■{&■ "^ @ >t-^ hat der Pap. des British Museum 9919 in Navillks
Tudleob. @ 1 1-^ ««*> Y "^-^ Ar-/' n^/" sein Angesicht am llinterkopr oder der
mit dem verkehrten Angesicht. Bildliche Darstellungen solcher Dämonen, Jereu
Anllllz iu heiser Verrenkung nach hinten sieht, illustrieren diese Namen. Von der
Bedeutung nach hinlen gewinnt dann nAf die des verkehrt, verdreht, umgekehrt
soins, und die nAe-t b^ kranklicil an den Augen kann kaum etwas anderes sein als
die Unikehrung, Verdrehung, oder, wie Hirschberg (S. 16] sich ausdrückt, die
Aus- oder Einstülpung des Lides. Ectropium ist die Ausstülpung, Entropium die
Einstülpung desselben, die auch Eversio und Inversio genannt wird. Schon Hlppo-
Georg Ebbrs,
abräspezerei*')
rde m mrte' ^^
auf die Augen ihun.
ii. kt iil Seu "^z- m mrlü -^^
Anileres filr die Hiize**
msl ? [mhai (
Leber des Rindes gebraten und?
12. du r-s hhs mä
dagegen nehmen der Ordnung gemäss.
kt w( t/r \ — = snf'f^ l'r «"''t' ^
Anderes zum Vprlrciben des Blutes in den .Uigen. Rölbe der
Augen oder Blutergass in die vordere Kammer.
nlr stilr | Ro
Weihrauch
in den Augen
n( yu ""^ eSrtd ääf f» iä
- - ,.,
krales kennt das Eclropiuni und den Nameo, Prsedict. I, I<3, BeHchreibuDg bei
Galenus. Der. med. XIX, i39. Med. XIV, 771. Enlropium fehlt bei den Alten,
well, wie Hibsciibbiig scharfsinnig bemerkt, dies Wort auch das »Schamgefühlfl be-
zeichnet. Dariir haben die Allen Phimosis und Phabngosis. Vielleicht ist auch die
Verdrehung des ganzen Auges oder das Schielen gemeint.
47) Das äbrä, das auch im Berl. med. Pap. Öfter verordnet und ebenfalls W
delorminierl wird, ist ein feines Salbül, das unter den Haarmitteln unseres Pap.
LXV, 16 necbti verwandt werden soll. Es hat also auch unechtes gegeben. Zum
gleichen Zwecke "um das Haar nicht grau werden zu lassen«, soll es LXV, 1! in
gewärmlem oder gerüslelem Zuslaud genommen werden. Es war vielleicht eine
Schwärze; denn in dem gleichen Receple kommt nur noch eine Katzenvulva, ein
Vogelei und Ol vor. Das äbrä würe also das ein/.ige Schwürzendc.
is) JtTtT '^, -es^- Seu <E3- kann kaum elwas anderes bedeuten als die
IJilze im Auge; denn TjTtT ^^^ IX^^'^IJ, "*" ^^'' I^'^iime determiniert bedeutet
in der gleichen Handschrift sicher erhitzen, erwärmen. CIX, 45 heisst es nämlich:
^^"^^[1 ° ^r^l'^^l^nerhilzoes (für Dich) auf dem Feuer. Eine B«»-
statigung bietet der Umstand, dass das zweitnüchsle Recept — das nüchste spricht
vom Blut in deu Augen — Hdiel gegen Entzündungen D^. f 1 '"* [1 angiebt.
49) Was a'a/'r .bedeutet, haben wir nicht zu eruieren vermocht. Jeden-
falls soll mit der Leber, nachdem sie gebraten ist, noch eine andere Manipulation
vorgenommen werden.
99] Pap. Ebers. Die Maasse v. das Kapitel Ober die AtiGEMtRANKiiEiTEN. 331
melt [mete] "^ | Uo
Ghelidonium majus'*). Gemeioes Schöllkraut?
rde m merte ^^
auf die Augen thun.
13. kl nl dt U=i) (('"■ il i '" »irle ^
anderes zur VcrtreibuQg der Enlzündiingen^') in den Au^cii.
MI'
ßO) Stebn bring! den Namen der Pflaoze — ^ ^ melt [mete\ rail dem kopl.
a crocus xusammea und weist schon mit Rechl auf das fiO&oO'
bei Dioscorides hin; doch dies isl chelidonium luajus, nicht unser crocus. Was der
Papyrus sonst von diesem Mittel aussagt, wird den Bolaniker möglicherweise auf
eine sichere Spur rühren. Es soll zerrieben und zerslossen werden, LVIU, 10
gegen eine Augenkrankheit mit Trischem Wasser. Es werden von ihm erwähnt die
a Beeren oder der Same sowie XXXIX, SD o ar o n mett \^
. das SIeinchen oder harte Stück [ein Korn] [*.X lapis, caiculus) derselben
Pflanze. Es gab verschiedene Arien derselben und zwar Siidm««^, Nordmeti"^,
me((T^ der Sümpfe fdi/Äi/f^, Pap. Eb. LXIX, (0 sowie im Berl. med. Pap. XIV, 5)
des Landes, oder, wie Brugscm übersetzt, der Wüste. Im Pap. Eb. XLIII, 6
werden meti^ des , d. i. des Landes und lies Nordens nebeneinander verordnet.
Das alles passl rechl gut auf die Beschreibung des x^^^<^'>*'^'' ft^Y" ''^' D'oscor.
II, ä H , seinen aegypt. Namen fio&ö9 [mett "^J und seine Verwendung. Die Rö-
mer sollten es ipäßtmift (rabiimi), die Gatiier ^üiva nennen. Uie Frucht isl wie
die des gehörnten Hohnes, und der Same, den sie enthalt, grösser als der Mohn-
same. In ihm haben wir gewiss die prl oder den Samen und das är o, das
dem einzelnen Korne gleich wäre, des mffl^ zu erkennen. Der mit Honig ver-
mischte Saft soll auf glühenden Kohlen in einem ehernen GeHisse gekocht der
Scharfe der Augen zu Gute kommen, war also auch dem Dioscor, als Augenmittcl
bekannt. Mit Honig wird dies ine«"^ auch in unserem Pap. verordnet, z. B. XLV, (
mrtf"^ des Nordens. Chelidonium raajus gehört heute noch zu den ofticinellen
Pflanzen, in grösseren Dosen wirkt es giftig, in kleinen erregend auf sämmttiche
Sekrotionsorgane und die Ausscheidung in denselben berdrdernd. Biscbop S. 173.
Dass die Aegypier dies erkannt halten, gehl aus vielen Recepten hervor.
51) Durchaus sicher wegen der unzweifelhaften Bedeutung von _ ^k. IX
und |B. ^^. |) I die Hitze, heiss, erhitzen. Schon das Oelerminaljvum |l der
Flamme würde sie sichern; doch geschieht dies auch durch die Verbindungen
der Gruppe. Vielleicht entspricht dem hierogl. (eu 1 1 das kopt. xwq, «oc]'xe(|
brennen. Bedenklich isl der Übergang des { in «.
AblitDd!. i. k. S, Gusllich. i. Will. UV. \^
232 Geokg Ebers, [100
ierl |°| I Ro
Zwiebel
tnsdmt °^ I Ro
Stibium
perf tntd I Ro
Tntäsame?
14. rde tr n mrtg ^^
sodann auf die Augen thun.
hl ni dr %^n qnl C? m mrte ^:
oiuleres zum Vertreiben des Felles •**) in den Augen.
Pingueculae oder Xanthelasma
msdmt °^ I Ro
Stibium
uetu I Ro
III
Kieselkupfersalbe.
mnSt I Ro
Mennigerde
\^. 86 UT I Ro
Blei Vitriol? aco(w?? Atramentstein ? ?
'aft ^ I Hin als Binde-
Honig
du r tr n mrte
Hernach auf die Augen thun.
mittel
52) ^ 9^ C3 bedeutet sicher das Fett und hat sich im koptischen gut
erhalten in S. Ritite, B. Rem pinguem esse, das von allem Fetten gebraucht
wird. LXX, 10 wird fettes öl verordnet, LXXIII, tK Fett der Quadrupede
dhr ^j LV, i soll etwas Fettes [qn O) nachgegessen werden, sei es das zu fettem
Fleisch (auf Üe ^) gehörende, sei es öl (mrJ^ ). Vielleicht sind die
Pingueculae gemeint. Ober das Xanthelasma oder Xanthoma, wovon in dem
grossartigen GRAEFE-SEiiiscH*schen Werke 8 Formen unterschieden werden, das
Xanthoma planum und tuberosum (knotenförmige) , sagt Hirschberc S. HS: Der
Fleck sieht gelb aus, besteht aus vermehrtem Bindegewebe mit Fettbildung und
wird deshalb auch Fibroma lipomatodes [kvTtog die Fettigkeit) genannt.
<01] Pap. Ebers. Die Maassec. das Kapitel I'rer die AvGEMtRA>KHEiTEK. 233
kl n( är "t_=3 pdsl O m mrl -3>-
Anderes zum Vertreiben des Kügelcheiis^) im Auge,
des Gerstenkornes oder der Granulation. Vielleicht
wird auch das Ghalazion gemeint.
16. msdmt ° | Ro
Stibium
ae(u ° I Ro
Kieselkupfei^albe
l^ert °^ I Ro
Zwiebel
Xl «-^ aue °^ I Ro
arab, Holzpulver
msfn I Ro
Msfnsarae oder Korn? [S. 204 (72) A. 12)
emäu V-J O. Ar mu ^^ rde tr n mrle -^^
mit Wasser zerreiben. Hernach auf die Augen thun.
63) LXIV, 3 und LXtll, ) 1 [fdst O) werden andere Miltel gegen dasselbe
Leiden verordnet: »Miltel zum Vertreiben des päat Q im Auge« elc. Dass das
pdst O ein Kügelcben bedeutet, geht auch sonst aus dem Zusammenbang liervor,
LXVI, 5 — 6 wird z. B. Opium? und Eselsleber verordnet. Beides soll man in ein
GefSss thun, damit es zu pdst Kügelcben werde elc. LXXXVt, U soll Weih-
rauch mil dem Brei oder Teig e^ in Eins verbunden und zu einem fdtt Q oder
Kügelcben geroacbl werden (är m fidsl O)- Auch das Korn psd, wovon XLI, II
tmtu P'<i ^ M ^'"^ Kömercora Position und XUV, (6 jisd '^ '/»i Drachme
genommen werden soll, ist wohl das Gleiche. Sterk erkennt darin die KQt&^
d. i. die Gerste oder das Gerstenkorn der Griechen, und auch wir nennen ja ein
gewisses Gescbwiircben am Au^e »das Gerstenkorns. Aus tnuneborlei Gründen
Icönnle es freilich auch für die Granulation gehalten werden. Dass das Auge
im Sing, steht, widersprichl dem mit nichlen. da ja das Gleiche bei Leiden vor-
liommt, die sich sieber auf beide Augen beziehen, so LV. i I , LVI, 7 elc. Vielleicht
ist auch das Hagelkorn Ghalazion gemeint, das sich im Aiigenlide bildet. Cbalazion
{Xa^ä^toy) ist das Diminuliv von x«^"?**- Es gleichl dem Gerstenkorn so sehr,
dass Hins cHB ERG S. IT nicht sicher zu unterscheiden weiss, ob llippokrales seiner
oder des Gerstenkorns gedenkt. Wahrscheinlich meint er nur das letztere.
t Geohg Ebers, [fSS
kt nt Si>l -==="
* Anderes liir die Blindheit") oder BlüdsiclitJgkeil:
Schweinsaiigen. Nitam das dario befindliche Wasser.
18. midmi ° mal \ Ro
echtes Stibium
mnSt ° 1 Ro
Mennige
m U( n aft °| I Ro
Wild- oder NatiirhoDig*=)
nÜ ^__/| an är 19. in %i u'at
lein zerreiben. In Eins verbinden
Utk r^ nt mstr t^ n «e M* r snb-f hr 'au€
Einzuspritzen in das Ohr des Patienten, damit es gesund
werde auf der Sielte.**)
20. är mee k kbs m'a l'd yj-k m hkr aj) ;
Hast Du verrichtet Deine Inspeclion der Ordnung gemäss,
«o sui^e ibci DirJ als Ueschwörung:
du ännd nn rde m äst nn
Ich habe genommen dies und gethan auf diesen Sitz
5t) ipt -<3Z>- sclieiul die Blindheit zu bedeuleo. Was Stern veranlasst, «SM
mit nGlaukoiDQ zu übersetzen, ist uns uneründticb, und SlelleQ wie TodtCDbuch !6, KU
^^^ r- „ ^ ■^&- er eröirncle meine blinden Augen stellen i
Sinn von fy -<sc- ausser Zweifel. Unter den von Navili.E gesammelten VariBntM|.fl
in theb. Pap. hat der Berl. Pap. I ""^eö ö % -ä|£>. i^uyu ,^. Sonst hat
die Ibeb. Papyri statt ^ — Jdteu^^A. Jdnteu \ _J[, ilntu \ _J1 . tdntt ^ , /l t
Abniiches, was dann vom Auge soviel als sgebrochenu oder nausgelaureni bedeutat.||
Blödsichtigkeil würde vielleicht für Blindheit zu setzen und die citierle Stelle i
Todtenbucbes IG, 4 zu übertragen sein: Er Ölfnel mein blödes Auge. Im Kop-
liscben hat es sich nicht erhallen, doch lässl es sich vielleicht, wie II.
schon im W'Örterb. ser, I S. )3T5 zeigte, auf ip ^•'^ auswerfen, ausspeien, aiu
leeren zurüclt führen.
55) Von selbst Entstandenes des Honigs.
56) Im griechischen Tbeile des Üccreles von Kanopua übersetzt tv&'ii'
Eigentlich oauf der llanda, wozu Stsk» passend das alldeutsche Dzehaada und li
englische sat handu heranzieht.
1 03] Pap. Ebehs. Die Maasse h. das Kapitel ibeb die AiUEMkRAKKnEiTEi«. 235
21. d6*') eh -^^ edu -v». {^) eh %* edu .»^
des Leidens. Sei gelähmt Krokodil'^) (bis) sei gelahmt
Krokodrll
kl nt dr i_J S^l -=e^ m mrte -^i m
Anderes zum Verlreiben ilor Blindheit in den Angen an
LVin, 1. b,m O»)
dem Riindkörper (Pupille oder vielleicht Linse). Pupillen-
verschluss oder Staarbildung,
Es könnte auch übersetzt werden: Anderes zum Vertreiben
der Blindheit (Blödsichtigkeit) in den Augen durch einAmulet; denn
bnn O kommt sicher und nicht selten mit dieser Bedeutung vor.
Dagegen spricht freilich sehr laut, dass gleich hinter dem bnn
eine Drogue genannt wird, die auf die Augen gelhan werden soll.
Diese wäre ja nicht nöthig, wenn das Amulet die Heilung bewirken
57) Das kopl. B. «luft miser, inlirraus elc. heissl S. «"lufi und kann darum
ntctit, wie vorgeschlagea ward, auf db zurückgehen.
5S) Krokodil bedeutet hier soviel wie Dnbold und bezieht sich auf das Leiden.
Das Ganze würden wir als Beschwörer ausdrücken : »Sei gelähmt Leid, Du Unhold 1
Sei geUhml!«
59] y O bnn Q hat wohl ursprÜDglich in der Thal die von Bnucsca
(Worlerb. ser. II S. i30) vorgeschlagene Bedeutung einer Kugel oder Pille, und
der Stein J a wie wir schon vor Jahren unabhängig von Sibkn no-
tierlen, die eines Kiesels. Spüter bezeichnete bnn Q sicher, vielleicht mit Rücksicht
auf die runde Form, ein Amulet. Auch die bei BaUGScii Wörterb. ser. II S. 395
angeführten llauplbeispiele Tür bnn Q der Ring bestätigen nur die Setzung btm Q
das Amulet. Au unserer Stelle müssen wir ihm doch den ursprünglichen Werth
des ninden Körpers lassen, wie im Texte gezeigt wird. Da LVIII, I 6nfi O mit
ante , das ihm folgt, zusammengezogen werden darf, und man dann dasselbe
6»» O '■tfe hat wie UX, 9, könnte man denken, bnn O gehöre mit zu dem
Mittel und nicht zu der Bezeichnung der Krankheit. Es würde dann nur za über-
telzen sein: «Anderes Mittel zum Vertreiben der Blindheit in den Augen. Ein
Kügelcben Myrrhen etc.« Doch würde in diesem Falle eiae doppelte Verschreibung
vorliegen; denn das ^> am Schlus.se von LVIl, 81 würde zu viel und m bnn O
Rilschlich roth geschrieben worden sein. Solche den Sinn alterierende Fehler
waren in dieser Handschrift, welche, wie die I elc. am Rande und einige Emen-
dationen beweisen, in Gebrauch gestanden hal, gewiss corrtgiert worden; auch
wurden sie schlecht zu der sonst sorgsamen Schreibung des Papyrus stimmen.
236
Geoig Ebex«,
{101
eollle. Feraer wird in uaserem Kapitel über Au^okraokbeiteD LIX, 9
bnn O jedenfallg als Kugelchen oder dergleichen gebrauclil; deoa das
dort envahote Imn O n an/c kano our eio KüJrelchen Myrrhen
bedeuten ; die Myrrhe aber (Baläamodendron Myrrha F. Nees. Myrrhen,
BaUambaum) hat eine eiförmige, zugespitzte, glatte Frucht, und die
au-Sgeleäene Myrrlie (myrrha eiecta) kommt heute und kam nohl
immer iu besiaublen oder schwach glänzenden Stücken oder Körnern
in der Grösse einer Erbse bis zu der einer Wallnuss*") in den Handel.
Die Stucke, die ich sah, können sehr wohl ßundkörper oder Kugel-
chen genannt werden. Solche werden LfX, 9 verordnet, wahrend
bnn LVIII. 1 auch den Ruodkörper des Auges in der oben angegebenen
Auffassung bezeichnet.
LVIII, 1. ante ^ Su e nC l_3 Ar hsc ^ n aueyt ^ °
Trockene Myrrhen zerrieben mit geronnener (saurer) Milch*')
60) Biscfiopp, Med. -pharm. Botanik S- 7t.
»III
aIII
IM eine schwer zo bestimmende Gruppe. Wo aueyl -vw« im P»p. Bb. vorkommt,
imd wir begegnen ihm " mal, Iritt es in der Verbindung «n 'aueyt -«»w. auf.
SrkBN iibertriigl 'aueyt w*«, das auch noch mit dem oder O determtnierl
wird, glulen Tarinae: doch fJDden wir keinen ausreichenden Grund für diese Über-
setzung, Wäre sie richtig, müssle man ^e "^"^^ Itir Saft und die ganze Gruppe für
San des Mehlliloistors halten. Aber ^e bedeutet, wie wir {S. Sie (96) A. 45]
zeigten, gewöhnlich Milch und aueyt ««w« muss doch wohl auf die einfache Form
o 'aue o zurücltgeführl werden. Beim Holz ist es uns in der
Bedeutung von »fauligi begegnet. Es bezeichnet also etwas ans dem gesunden,
normalen in einen Zustand der Zersetzung Übergegangenes. Milch der Zersetzung
oder des in Verderbniss Ubergehens kann aber nichls anderes bedeuten als geron-
nene sauere oder in kHsigeo Zustand übergegangene Hilch, und so bleiben wir dabei,
in unserer Gruppe geronnene oder sauere Hilcb zu sehen, zumal solche dem Auge
zuträglicher sein mJichle als Sali des Hehlkleisters. Dass n nichl als Zeichen der
grammalischen Relation zu betrachten, sondern zu dem zweilen Worte zu ziehen
und Ase •"■"■ nauci/t "
uns nirgends, weder i
- O ,
as ne ^^^ ii
I II
..a:
lesen sei. glauben wir nicht ; auch ist naueyt allein
PapjTus noch sonst wo begegnet. Es erinnert
Xmt — ne , das nur hinter ;(»i( - vorkommt wie
IM
I 405] Pap. Ebers. Die Maasse v. das Ka[
E AllGENKHANKHElTEN. 237
i. rde tr n mrle ^.
hernach auf die Augen thuo,
kl:
Ein anderes :
Cert
I Hin
I Hin?
Zwiebel vermischt mit 3. Honig
rde ir n mrtß ^^
hernach auf die Äugen tbun.
In 7il xliix = O i"c<' i. m mrle ^^
Ein anderes zttni Itehandeln des Gesiclileg (Blickes) t.
den Augen :
msJumt 1 Ro
Stibium
anu I Ro
DiDte
Zwiebeln
'■ «•*/■«, °,
>. Msfnsame oder Korn? S. 20i A. 12.
iey (=ffl n msdml ...^
Männliches Stibium.
ür m x^ 6- ua \ du r mrte ^^
in Eins 6. vereinen und auf die Augen thun.
I Ro
I Ro
noMyl allein hinter ^se ««v« erschiene, weno es überhaupt so zu lesen wäre. Besser
empfiehlt sich die Schreibung n 'aueyt, was, -wie gesagt, sich decompanieren, ge-
rinnen bedeuten muss und gut zu der Milch passt, während wir die Bedeutung
nauetft nicht zu besliiuinen wüsslea. ne in der angeführten Verbindung /mf tili
L weist wohl — man denke an nene On — auf ein sich setzen und niederlassen,
pd. h. auf die Thüligkeit, durch welche die Hefe enlstehi.
6S) Aus dem Hllual von Abydos (Marlatle Abydos p. 7i) gehl hervor, das«
tf^ o°o '* oo 5| 5 Stückchen vom Weihrauch etc. bedeutet; unser t'ey i"^^^ wird
aber mit r==0) determiniert und ist die Sorte des Antimons, welche Pliiüns 33, tOI
mos oenni und beschreibt, während Dioscor. K. 99 nur das ■weibliche« ywantetov
erwähnt.
Geobc Ebei>
[lOf
8.
kl iii lir U-ü thiu ^ «( mir ^^
anderes zom Verlreibfn Jim Albuuo^' in den Aogen:
ölt jfTW ^ m pf F=i"] n rri (r x«* '=j=' z**""*}^^— ^
Weun es donaert am Himmel des Südeos am Abend, und
es gewittert
m pt f=> table au an ct-d x"" *^^ *" """ ^^ ■«
am Bimmel des Nordens, weao fallt nieder die SSale in
das Wasser, wean
9. äsf* ^ ! Ha ^ Ar kyt (| *^ =V -°/|') «»«at ] ' «n Ar z»" *^
die Schißsleute des Ra sdiwiogea ihre Stangen, wobei fallen
10. tp ® I ni mM ';^^ äti m'a är-f än-f «w qm-f tu ak ^ änä
die Köpfe in das Wasser — so ist er wer, der sie RiDgt
und sie lindet? Ich bin es, der sie fängt,
M. tu, nk ^ qm-ä tu ännä tp 8> \ tn &8 l^-fi na nhbt r'
ich bin es, der sie findet, indem ich eure Köpfe zu eudi
bringe, indem ich eure Halse
12. In tmn nä hqti >s>^ i In Ar äst c-a «n
aufrichte, indem ich an seinen Platz stelle, was an euch]
abgeschnitten war.
13. ännä (n r dr V-Q n/r ^ ht'a "V- | m/ ^ ml ^ ( nhraM
So fUhre ich euch herbei, um zu vertreiben den Gott desl
Fiebers und jeder Todesart*^) und
M. re (ii hr udd ^ H Slli "i^ yt-^, % — .1 Ar
s. w. Zu sprechen liber das ScliiUlkiÖlenhirn xermischl mit
15. fl/i ^ du r tr n uirle ^_
Honig. Hernach auf die Augen zu thun.
Dieser wunderliche Abschnitt ist ein Stuck aus einer heiligeal
63) Kaum zu unterscheiden von LVII, 6. Dort heisst es sit i
da» Weianwerden der Augen, liier shtu m mrtS das Weisswerden in dun Äugen.
64] X"* SQ "* P' ^^^^ '"l ^^^ Stimnie vom Himmel oder der Donner. Kopl.
i nc tonilni.
es] Eigentl. des
viLi.e' sehen Regel >jedei
aUnnl. und weibl. Todes
Todesarl« bedeutet.
I nach der bekannlen Na-
107] Pap. Ebers. Die Maasse v. dar Kapi
I HER ntE.\(r.ESKHAMilJKIT£N. 239
Schrill, das, wie aus Z. li imd 13 hervorgelil, bei der Mischuug
des anzuwendenden Mittels : ScIiildkröLeniteliirQ mit Honig vorgelesen
werden sollle. Ähnliclie Slileke koiumen LIX, 3 — i und 6 vor, und
PlutRrcli, der in seiner Schrift über Isis und Osiris ort gut unter-
richtet ist, erzählt Kap. Sl, man habe Stellen ans den heiligen
Schrirten den Salbenbereitern vorgelesen, wahrend sie die Droguen
vertnischlen, welche das Haucherungsmiltel Kyphi bildeten. Das hier
angeführte Stück bezieht sich auf einen mythologischen Vorgang, und
zwar wahrscheinlich auf den Kampf des Rii mit dem Sei Typhoa
und seine» Gesellen. Eingeleitet wird der Sireit durch ein Un-
wetlei' in der Nacht. Bei einem solclien denkt man sich den Set
mit dem Horus oder, wie hier, mil dem R'a Hnnnachis im Slreile.
Es fällt dabei die heilige Säule, der Pfeiler an dem das in Mumien-
gestalt ausscnlpierte Bild des Osiris angebracht ist, in's Wasser; d. h.
der Osiris, für den der Kampf geführt wird, verschwindet in seinem
Etenienle, oder wie die Mythe sonst lehrt, in der Unterwelt. Nun
schwingen die Geftihrten des Ra die Stangen; denn mnäl 1 bedeu-
tet fraglos auch die Stütze oder den Pfahl und ist dasselbe wie das
arabische nabbilt, der starke und lange Holzstock in der Hand der
Rhafire, der Führer elc, der zugleich als Stütze und Waffe dient und
uns auch auf altaegyptischen Bildern häufig begegnet. Wir finden
ihn in der Hand mancher Gütter an Stelle des Scepters 1 sowie
in der der Matrosen, die bei den Jagden auf Krokodile etc. helfen,
der Ortsvoi-sleher, Aufsebei' etc. Bei dem Kampfe gibt es ein ge-
walliges Köpfen. Die Haupter fallen ia's Wasser; doch der Gott
weiss sie zu fangen (an) wie Fische und sie den Verwundeten wieder
aufzusetzen. Dies Abschneiden der Köpfe ist etwas sehr häufiges.
Die Gegner der guten GüUer kommen oft auch im Todtenbuche
um die Köpfe, und das 8 P^; « mm ■'*? L_J '/* **'"' ^^^ '^'^
schneiden ihrer Köpfe {Todtenb. 19, 3) ist eine dem Aegyptologen
wohlbekannte Formel. Der Besucher der Königsgraber von Theben be-
gegnet auch an den Grabwänden in den Scenen, welche das Leben in
der Unterwelt darstellen, nicht wenigen auf dem Kopf oder den Füssen
siehenden Gestalten mit abgeschnittenem Haupte. Aber auch das
Wiederaufsetzen der Köpfe kommt mehrfach vOr. Nach dera Kampfe
des Set mit dem Horus schlagt der letztere der Isis, die sich des
2(0
Geobg Ebebs,
[108
(JberwundeDeD erbarmt hatte (Plut. Is. u. Os. I9'j, den Kopfschmuck
[■nji xKptxXf^g tö liaai'kiiov) , ursprünglich wohl den Kopf ab, und sie
wird dafür von Hermes (Thol) mit dem rinderkOpGgen Helme, ur-
sprünglich aber dem Kuhkopfe versehen. Im Pap. Westcab bewahrt
der Zauberer n u ö --j, Dd-ddä ^ seine Kunst vor dem Könige
xufu (Cheops), zu dem ihn der Priuz llr du duf geführt halte, in-
dem er abgeschlagene Köpfe wieder aufsetzt, und dies unter den
Pyraraidenerbauem der IV. Dynastie. An unserer Stelle scheint sich
der Arzt mit dem Gott zu vergleichen und sich die Fähigkeit zuzu-
schreiben, die grössten medicinischen Wunder zu verrichten, d. h. er
versteht wie weiland die .Mährchengestalt des l)d-dää ^ abgeschlagene
Kfipfe wieder auf die Halse zu setzen etc. Vielleicht ist auch der Gott
gelbst in der Beschwörung, die ihn dann in der ersten Person ein-
fuhren würde, gemeint, Sie, die Beschwürung, hat den Zweck, dem
mit Honig vermischten Schildk rötengeh im besondere Heilkraft zu
verleihen. —
LVHI, 15. ktnl ilr :_J tcii Q I lU, iii mrle -^Z
Anderes zum Vertreiben der Entzündung in den Augen:
prt in . n kpne ^ n( U-J an fyr
Wachholderbeeren von Kpn6 (BybIosGebal) fein zerreiben mit
n. mu ^^ räe « se '^ r tr n mrle ;^^ fe
Wasser. Dem Patienten hernach auf seine Augen zu thun,
r anb-f kr aue
um ihn gesund zu machen auf der Stelle.
Die Bedeutung von prt
aS-^i
"S^ , , , "tlX 1 1 r P^' 1 1 1 ^^ 1 1 1' *^'^ *'*^'"' '■"""§ '" unserem Papyrus
verwandte Beere haben wir schon bei der Behandlung des Kyphire-
ceptes Pap. Eb. XCVlll, 12 tf. Zeitsclir. 187i S. 108 für Wachholder-
beeren ei'klai't. Stern gibt im Glossar zu dieser Handschrift die gleiche
Übersetzung; H. Bfitosca aber widerspricht ihr Zeitschr. 187Ö S. 123,
indem er sich auf eine Inschrift des Tempels auf der grossen Oase
109] Pap. Ebers. Die MA.tsse i. das Kapitel iBBRurE Ai'genkbankheiten. 24 1
ixarigeh) in der Oasenstadt [Tl J ° °^ Z ^^^ ® bezieht, welche lautet:
"Tti sha sbif f m 'aS u^ixm st iitnnte vU; rn-f pH Sn auf-
gestellt wurden seine Thilren in 'aS \\ *^ holz aus den Gegenden des
Westens (Libven), welches sein Name nr Sen , d. h, dessen —
\ 1 n ' I II I ll'
des ö^holzes — Name auch ist pr Sn . Sollte nun Lepsius' Ver-
muthung sich bestätigen, dass bi^Aooder o, welche man lange Zeit
fUr die Ceder gebalten hat, die Akazie sei, so wurde dieser Satz
allerdings dahin Tührea, das p*' ... Sn Tür den Samen einer Akazien-
art zu halten; doch künnen wir uns dazu nicht entschliesscn. Später
werden wir zeigen, wie viele GrUnde nülhigen, in «/ Q £3 die Ceder
oder Cypresse zu sehen. Was Lepsius bestimmte (Zeitschr. 1874 S. 73),
aS für die Akazie zu erklaren, ist der Umstand, dass sein Name oft mit
der Schote | determiniert wird; doch ist dieser Grund keineswegs
entscheidend, da das Zeichen e für sich und mit den Complementen
I »kil """ gelesen wird und wie das kopt. jiottju angenelim süss
bedeutet. Als Determinativ hiuter 'ai --^ oder ai ÖO kann es recht
wohl auf die Annelimlichkeit des Dufles der Ceder deuten, die das
C3 zu den riechenden oder importierten Pllanzen weist. In unserem
Pap. wird weder aS, noch hrtr , , , die Bohne, für die doch Schoten
charakteristisch sind, mit S determiniert. Dennoch schliesst Bhucscu
sich Lepsius an und sagt Zeitschr, 187Ö S. i23: »Cedern wachsen
nicht in den Oasen der libyschen Wüste, wohl aber Akazien {Reste des
Holzes dieser Baumgattung fand Professor Ascbebbon in einem Tempel
verbaut vor) und zwar eine besondere Art der Acacia nilotica, welche
den obigen Namen (iiS "^^j führte«. Da nun der genannte trefl-
liclie Botaniker Stuckchen und keineswegs ThUren vom Holz der
Nilakazie im Tempel der grossen Oase fand unil filr '(li^Ao oder 'aS () |
66] Eb ist dazu traglich, ob "^ — Q tiarsiellen soll oder 8,
2iä!
Georg Eskus.
(110
= Acacia nilotica nichis spricht als der üinslaDd. dass ai als auf
libyschem Boden, in der Oase wachsead Lezciclinel wird und wohl
die Akazie, nichl aber die Ceder vom Libanon auf den Inseln der
Wusle gedeiht, werden wir zu unlersiichen haben, ob 'aS A C5. '"^"^ S
oder die ihm gleichgeslellle pW^w pflanze nicht etwas anderes
betleuleu kann als die Cedcr vom Libünon oder die Akazie? Wir
glauben diese Frage bejahen zu sollen und erklären vorwegnehmend
schon hier, dass wir pr/ /en für Wachholderbeereo halten
und den ßuum gleichen Namens, den die oben niitgetheilte
Oaseninscliri ft ai A "^ aus dem WcsÜande oder Libyen
nennt, fUi' eine der Wach hol der-, Cy pressen- oder
Thyiarten, deren Ueiniat Nordafrika war. Unsere Gründe
für diese Ansicht sind zahlreicli, wir solllen meinen entscheidend.
Erstens kann ndmlich unter dem auf der Oase erv\achsenen und
dort heimischen libyschen a^baume die Acacia nilotica kaum gemeint
sein, weil diese (auch Mimosa nilotica oder vera genannt) nur vom
Senegal bis Aegypien vorkommt {Leünis' Botanik S. 367 § 27i), unser
f^ . . J*^'^ . . , aber, das ihr gleichgesetzt wird, aus kpiie jXj bezogen
werden soll, einer Sladl, die sicher in Phoeuizien gelegen war und
wahrscheinlich das alte Byhios (Gebal) ist. Nun wachst die Nilakazie
so wenig in Phoenizien wie die Libanon-Ceder auf den Oasen, der I
phoenizisclie Wachholder [Juniperus phoenicea) ist aber eine beson-
dere Art dieser Pflanze, die nach Leunis (Botanik S. lOi I'. § 623c)
rotbe, sehr aromatische Beeren hat, die in allen Theilen des Orients
sowie in Griechenland statt unserer schwätzen Wachholderbeeren im ■
Haushalte wie in der A|)olheke gebraucht werden, Sie liefert auch]
das harzige WachholderholzOl oder Kadeöl (oleum cadinum). Hiermitl
wlire noch immer nicht klargelegt, warum man den p»"' j i . »'« . i .haum-j
dem libyschen aibaum von der Oase gleichsetzen konnte; doch auchi
dieser Umstand lindel seine Erkliliung. Die Allen rechneten nämlich I
den Wachholder zu den Cedcrn. Bei Dioscorides wird z. B. der!
spanische Wachholder (Juniperus oxycedrus) xtd(jos /tix^u genaonVl
und das kostbare Thuja {Ovift)hoh, das einem Baume enstamrate. dea'j
die ROmer auch citrus nannten, die Cedrus mauritanica und allan-<
lica, war ein nordafricanischer Baum. Wegen seiner schönen Wurzel- 1
1 1 1] Pap. Kuers. Die .Maasse l. das Kapitf-u lbeb die .\i(iE>Kii \'
. 2t3
masern wurde sein Holz zur Verferligimg voq Liixusmöbelo und be-
sonders von Tischplatten so hoch geschaizl, dass z. B. Cicero lieinahe
100,000 Itlark für eine einzige bezahlte. Plinius bist. nat. 5, 1
13, 15, lö und 30 weiss viel von diesem kostbaren Holze zu er-
zühlen, das aber trolz seines Nebennamens n citrus« gewiss nicht für
unser Gilronenholz gehallen werden darf. Diese Thujaarl ist keines-
wegs der von der Oasen Inschrift aS u *t^ oder prt Sii genannte
Baum, doch wahrscheinlich der Cypressen- oder rolhbeerlge Wach-
holder, Juniperus phoenicea L., und der Griechen iityäXtj npiwi'ö-oe,
grosser Wachholder, dessen Holz verbrannt wird und der Cypresse sehr
Shntich sieht. Schon Dioscorides 1, 103 fand ihn tiifffpijc xvmtQi'aijffl.
cypresso similis, und Spbesgel zeigte zu Dioscor. 1, S. 387. dass die
xe'dpoe der Alten gleich sei dem juniperus phoenicea L. Theophrast
unterscheidet <tQXfvUog und xfd^oe, doch lasst er jenen, den Wach-
holder, auch aus Phoenizien stammen. Amor soll aus Cypressenholz
seine Pfeile geschnitzt haben, und es war auch von besonderer
Schönheil, Festigkeit und leicht polierbar. Seiner Dauerhaftigkeit
wegen empfahl es Plutarch, um alle Gesetze darauf niederzuschreiben,
man baute daraus am Mittelnieer viele Schilfe, und dass es sich vor-
züglich zur Herstellung von schönen Tempelthuren eignete, unterliegt
keiner Frage. Die Notiz, dass alle Mumiensarge daraus verfertigt
worden seien, ist falsch; doch besitzen wir selbst den hübsch ge-
schnitzten Deekel eines Küslchens roil einem Löwenkopfe, der nach
der Bestimmung des Botanikeis Lancetiial zu Jena aus dem Holz
der Cypresse besteht. Von gleichem Material sind auch andere aegyp-
tische Alterthümer, und wie die Cypresse, so wachst auch juniperus
phoenicea auf nordafricanischem Boden, Die Oaseninschrift bezeichnet
das B^ AS, das dem pri ^e« gleich sein soll, als das aus dem
Westlande; wäre also ai Q Q ohne nähere Bestimmung gleich der
mimosB vera oder nilolica, mtlsste man doch in der aus Libyen eine
besondere Art der Akaxic erkennen. Von einer solchen fand Prof.
AscHBRsos, wie oben erwähnt ward, Holzreste, doch fragt es sich,
ob die Aegypler im Stande waren, die feinen Divergenzen aufzulassen,
welche die Mimosa vera der Oase von der, die am Nil wuchst, unter-
scheiden. Dagegen wird bei Dioscorides I, 1 03 der Wachholder
(«(MUtfi^o;) von den Aegyptern ?j(itov/i genannt, und dies »Libium«
SU
Georg (Übers,
kOante das libysche oder der aus dem Westlunde bezeichnen, wenn-
gleich das t für v Bedenken erweckt.
Da nun auch, wie erwähnt, die niimosa nilotica nicht in Phoe-
nizien gedeiht, und man doch J>^^ ... ^" .-, das ihm gleich sein soll,
aus einem phoenizlschen Orte zu beziehen hat, wird die neue Mei-
nung, äif ö a sei die Nilakazie, immer hinfälliger und wir meinen,
dass sie völlig beseitigt wird durch den Umstand, dass als die
höchsten Baume Palästinas, die den Himmel erreichen {-SS> ^
~e A III <=>
^ phu A « hrt i=i), im Pap. Anastasi I 1 9, 3 ed. Chabas die Bäume
l| ^v™Al hnln (\\ und Q A i a^ Q A i genannt wei-den.
Die ersteren kommen nie als aegyptische und immer nur als atis-
litndische Bäume vor, und schon Chabas erkannte in ihnen die Eiche,
hebr. '\b% die zweiten aber können nimmermehr die Nilakazie sein,
welche weder besonders hoch wird, noch überhaupt in Syrien ge-
deiht, wohl aber die ihrer Höhe wegen so lierOhmte Ceder des
Libanon. Sehr passend wird diese mit der Eiche als ein den Himmel
erreichender Baum zusammengestellt, während Eiche und Nilakazie
sich in Palästina gamichl zusammenTanden.
Halten wir das a^ Q A ohne nähere Bestimmung für die
Ceder, das libysche oi Aß aber, das dem prt in gleich
ist, FUr juniperus phoenicea, eine in Nordafrica wie in
Phoenizien vorkommende Pflanze, so istAlles erklärt,
öuch wird niemand leugnen, dass man weit eher den Wachholder
mit seinen runden Beeren, als die Nilakazie mit den länglichen
Keinen in den Schalen Pischeierhaum nennen konnte, und doch weist
BBiicisai selbst auf Stellen hin"), aus denen wir ersehen, dass die
/ir-.4tj-pnanze auch das A'flrfisclieier-Holz genannt ward. In den Kyphi-
i-ecepten heisst es nämlich ^^^ — o'^ooo ^*%<=* li^ Ul JV'ar-
tiücheier wird genannt das holzige pr o in -s-^. Wer die Beeren des
juniperus phoenicea gesehen hat, der wird zugeben, dass sie den
Kiern eines grossen Fisches so gleich sehen, wie dies keineswegs
von den Kernen der mimosa nilutica oder vera ausgesagt werden
■ Zeitschr. 1875 ;
113] Pap. Erers. DieMaasse li. dasKai-itel ib
; AlÜENKRA-NKIIEITEN. 2i5
kann. Prüfen wir Dun die Kypliireceple, von denen auch unser Pa-
pyrus eins enlliall**), so finden wir weder in den Verordnungen,
welche die aegjplischen Texte, noch in denen, welche die Griechen
aufbewahrten, eine Drogue erwähnt, die man für Akazientheüe halten
durfte, wolil aher bei diesen wie jenen Wachholderbeeren, wenn
maa prt Sen i\ir solche halten darf. Dazu bemerken wir, dass
^'^i'^'
2 3
' I ir oiii>
J, mag es dem
'"",,, (o¥o-V,
kopl, eßpÄ-, Plur. eSpHTe, Beeren entsprechen (?) oder nicht, jeden-
falls Samen oder Beeren zu übersetzen ist, und Sn, das immer mit der
Locke '^ geschrieben wird, in altaegyptischen Texten aus jederzeit
das Haar, die Locke und das Krause bedeutet. Wer Wachholder-
straucher kennt, der wird gern zugeben, dass es wohl angehen
würde , sie auf Deutsch in poetischer Sprache » krausen Wach-
holder« zu nennen. Das kopl. SeptyHOV, ßeptyer coriandrum sati-
vum in pr Sn zu sehen, scheint uns schon wegen des ^a-^,
womit das Sii oft determiniert wird, und das stets auf holzige Pflanzen
weist, unmöglich; auch ist wohl kaum etwas anderes als das pr f
des Pap. Ebers LXXX, 5 und 10 etc. der Vorganger des koptischen
SepufHO'"'- Da ferner pr Sn auch dem arfbaume aus Libyen gleich-
gesetzt wird, kann man es nie und ninnmer für den Coiiander halten,
diese Gewürzpflanze, die bei uns als Sommergewächs kultiviert wird
und deren oben ästiger Stengel glatt und kahl ist wie die ganze
Pflanze. Ihre Früchte kennt jeder; denn sie sind die AniskUgelchen,
die unsere Bücker gebrauchen und die sicher nicht zum Verbrannt-
werden und als Raucherungsmittel taugen. Nach Dioscorides hätten
die Aegypter den Coriander Öxiov genannt. Dass davon, und zwar
in der Bedeutung von Coriandersamen, SeptyHOV — Ber — ochioa
herkommen sollte, will uns keineswegs wahrscheinlich dünken. In
den griechischen Kyphireceplen wird xö^iov oder xogiafi-of [Cori-
ander) ebensowenig erwähnt wie Akazienkörner; Wachholder aber,
wie gesagt, in allen. Prl Beeren oder Samen werden im Pap. Ebers
von vielen Pflanzen verordnet. p>'t... i" aber am häufigsten. Diese
68) Betiandell und übersetzt von uns Zeitschr. 1874 S. 106 tf.
2i6
(iuOrg EllEBS.
sollen gewogen und geniessen werden, und Kumh fand unter den alt-
aegypliäcben FrLlchteniniBcrlincrMuseura unsere "juniperus pliuenivea".
Ks bleibt uns noch (ibrig zu unlersurliun, ob denn der ~~~f Jj--^
bäum, dessen libysche Art. in der wir juniperus phoeniceu L, oder
die ihm sehr ähnliehc Cvnresäe erkannten, dem pr in gleich sein
soll, in der That, wo er ohne nähere Bezeichnung vorkommt, die
Ceder bedeutet , und wir glauben diese Frage bejahen und die
College« auflordern zu sollen, von der Geijflugenheil zurdckzutrelen,
üS O ^=y" die Akazie zu üburselzeß.
Des Dr. MottiESKK schon mehrfach erwahnrc Sirassburger Disser-
tation enthebt uns der Muhe, die Geschichte der Deutungen des Namens
'aS zu wiederholen. Chabas und de Hobhack hatten schon früh die Ccder
in ihm erkannt, und vz Rutüg's Cbersetzung "Akazie« war bereits durch
ihre guten Argumente zweifelhaft geworden. ItntiuscH und andere
schlössen sich ihrer Erklärung gleichfalls an, bis die oben erwähete
Oasen insichrifl Lkpsiüs veranlasste ruf filr die Akazie zu erklaren, weil
die Libauooceder nicht in Libyen vorkomme, und 'as auch bisweileo
mit der Schote B deteruiinirt werde. Diese nun — uir wiederholen
es — scheint ihm auf die Schoten tragende Akazie zu weisen, während
sie wahrscheinlich blos auf den angenehmen Duft des sonst nur durch
C3 als angenehm riechend bezeichneten Baumes deutet. BnuGsca
schloss sich Lepsids in dem oben angeführten Aufsatze an, und so kam
es, dass wir spater ganz altgemein in Deutschland, Frankreich und
England W O -^ , ^^OA, o^ f ö die Akazie übersetzen sehen.
Nun verbietet — wir meinen es erwiesen zu haben — der 1
Umstand, dass nach der Oaseninschrift der libysche aJbauia dei
pr/ ^n gleichgesetzt und im Pap. Ebers prt Sn
I%önizieD verordnet wird, ai Q"-^ für die Akazie zu halten, wen)
die einzige Art dieses Baumes, die hier gemeint sein könnte, Mimof
Vera oder nilotica, in Phönizien nur als Fremdling vorkommt. Am
Grunde, die zum Theil schon von Chabas und db Horracx gefundettl
worden sind, und die Dr. AIoldbxke zusammenfasste. kamen dazu,
uns in der An.sicl]l ai O -"v' •''^' *^^^ Ceder und as O -^ aus dem- '
Westlande ein der Ceder verwandter Baum zu bestärken, und m ,
115] Pap. Ebebs. Die SIaasse t. was Kapitel iber die Atr.EM>BAM>iiBiTEK. 247
jUQgster Zeit ist auch uaser in diesem Dinge besonders bewanderter
Freund i. Dijjiicben zu des alten scharfsinnigen Chabas' erster Er-
klärung zurückgekehrt. Schon der Umstand, dass das so häufig er-
wähnte ä^-holz fast überall, wo ihm eine nähere Bestimmung folgt,
als echl oder aus dem Auslände stammend bezeichnet wird, hindert
uns, es für das am Nil heimische Akazienholz zu halten, von dem
unechte Sorten kaum denkbar sind. Gegenüber der Ceder verhielt
es sich anders. Die echte war wohl die vom Libanon oder aus
Asien, — die aus dem »Wesllande« der Oaseninschrift die Cypresse
oder juniperus phocnicea, wird wohl die unechte gewesen sein. Es
widersteht uns, C, Piebl's"") fleissige Zusammenstellung der Gegen-
stände zu wiederholen, die man aus aiholz zu verfertigen pflegte,
und was von denselben den Tempeln durch den Pharao verehrt
werden soUle, Die ersteren, von denen wir eine lange Liste aus
verschiedenen Zeiten und Orten notierten, waren meistens fein, mit
Einlagen geschmückt und theils so beschaffen, dass sie kaum aus
Äkazienholz bestehen konnten. Besonders schwer ist dies von den
vor den Tempelthoren aufgestellten schlanken Masten zu glauben, für
deren Herstellung die massig hohen, selten ganz geraden Stämme
der mimosa nilolica wenig geeignet gewesen wären, während der
hochragende Stamm der Ceder aufs Beste für dergleichen passte. Wenn
die Thore als »schün« bezeichnet werden, müssen sie gewöhnlich von
(liholz sein. || T "IZ^OÖ seine schönen Thore von 'aS-
holz (Zeitschr. 1875, Taf. II. Z. 3ä) kehrt in zahlreichen ähnUchen
Schreibungen wieder. Die palSstinäischen Eichen und 'aS O A bäume,
welche den Himmel erreichen, des Pap. Anast. L, 19, 2 wurden
schon oben erwähnt. Für den Bau gewöhnlicher NilschilTe verwandte
man die Akazie; doch hat schon de Horrack erwiesen, dass die
Pracht- und FestschifTe nicht aus Akazien-, wohl aber aus aS oder
Cedernholz bestanden. Zu Gunsten seiner Meinung fuhrt er einen
Satz vom lateranischen Obelisken zu Rom an, aus dem hervorgeht,
dass Thutmosis lU. die grosse Feslbarke des Amon von Theben
aus echtem «^holz herstellte, welches er föllen liess Ar sl Rix
"^^^ tida im Lande Rix, (nicht statt r'hi) das keinenfalls einen Theil
69) C. PiKtiL, Glossar zum Pap. Harris 1.
2i8
Geiibg Ebers,
[tH
Äegypteas, sondern nur das asiatiäclie Land bezeichnet, aus
welchem das ;(8b(J (alt; x^^^) oder Lapis lazuli bezogen wurde,
das so ofl unter den Tributen der Asiaten genannt wird und von
dem sich viele Gegenstände erhallen haben. In Vorderasien so weil
die Acgypler kamen, gedieh die miniosa nilotica niclil, und kam
sie dort auch als Fremdling vereinzelt und in weit weniger voll
entwickelten Exemplaren vor als in der Heimat, wozu hätte man
sie importieren sollen, da sie im Nilthal sehr viel hUuliger und
schöner gedieh. Unsere Akazie, die jetzt auch in Asien vorkommt,
ist ein aus Amerika importierter Baum, lu den Plolemaertempeln
ist hauüg angegeben, dass die Thiiren aus n^liolz bestanden, das
ofl »echt« genannt wird'*}. Findet die Provenienz sich erwähnt,
wird Aegypten, wo die Ceder vom Libanon garnicht, die Akazie
aber um so besser fortkam, niemals genannt, dagegen aber stets eine
oder die andere Landschaft, die man zwar nicht naher bestimmen
kann"), die aber immer nur in Asien zu suchen ist.
Dazu liaben wir ja in ? "^ -^ Sndl (all J ^ A) ganz
sicher die Niiakazie, mimosa nilotica, deren Namen sich im kop-
tischen u)onTe, rs)£jv-\- und seinem Nachkömmling, dem arabischen
»Sunt« recht wohl erhielt. Diese kam schon im allen Reiche als
der Baum vor, von dem man, entsprechend der Beschreibung des
Herodot (II, 90), die Lastschifle in .4egypten baute. Als eigentlicher
Charakterbaum des Nülhales wird er in den Nomenlislen in den
verschiedenen Gauen 24 mal als heiliger Baum genannt, walirend inj
den nämlichen Listen der a^baum kein einziges mal vorkommt. Wäref
'aS nur ein anderer Name für SnJt -^ gewesen, so hatte er .
einer oder der anderen Slelle der Listen erwähnt werden mütssea,!
zumal man keineswegs streng an einer bestimmten Schreibung des]
70) Schon unler Tliiilniosis 111. (18. Dyn.) wird eine grosse Tluir erwühnll
ms m W O O O m'" bk ?^_/I m nb ', hergesU'llt aus 'ailialz, eingelegt mH^
Gold. MarieUe Karnak XV, H. Zu solcher kostbaren Auszleniog wird das 'o/bolfffl
aucli anderwürts erlesen, und es luuss schon darum elicr das Cedern- als dasl
in jeder Hinsicht geringere Akazienhok sein.
71) Dies gilt auch vou der j;**rf-Heimat Dfrr.
< 171 Pap. Ebers. Die Müsse v. das K.4i>itel (beb die Augenkrankheiten. 249
im Pap. Ebers in iler Form f ^^ -^Pt hidt -^ vorkommenilen
Baumes hielt. Den Consonanten im Anfang seiner zweiten Silbe seilen
wir vielmehr <=> d, Vsclitecht) », und "W (alt) f schreiben. Gestattete
man aber bei der orthographischen AViedergabe seines Namens so
grosse Willkür, war' es wohl auch erlaubt gewesen ihn bei dem Namen
aS O zu nennen, wenn dieser nur wie Sndl ^^ {Pap. Harris I
Aife) die Nilakazie bezeichnet hatte. Auffallend wäre es ferner,
wenn der (Jarteufreund [|§7| fl ^ üwnä w», der den Nachkom-
men die Namen und Zahl der Bäunoe nennt, die er auf seinem
Anwesen gepflanzt und gepflegt hatte, {es waren 20 Arten) die
Nilakazie vergessen hätte. Von dem Wachholdcr, den er ^l^"^ x^ " ^"
Holz der Locke oder Krausholz (S. S. 245 (H3)) nennt, besass er 3
Exemplare. 90 Sykoraoren, 31 Persea?baume, 170 Dattelpalmen, 120
Dumpalmen etc. grünten in seinem Garten, und so muss wohl auch die
Nilakazie darin gestanden haben. Wir möchten den | -^ oder Scho-
lenbaum, von dem er 16 Exemplare besass, für dieselbe halten. Dass
eine Vergleichung der Texte von Dendera und Edfu die Variante S | ö
ergibt, hindert uns nicht an dieser Bestimmung, die wir an einer
andern Stelle zu begründen gedenken. Es kommen in den erwähnten
PlolemSertempeln *^ prt d. h. Körner von derselben vor.
Der WcsA bäum wird als fremdländischer, der in Aegj'plen nicht
fortkam, auch im Grabe des Anna nicht erwähnt.
Der Verfasser des Pap. Ebers verschreibt vom a^ oA bäum
das 'ad ° (Fett oder Harz) für den Kopf XLVIIl, 12 und die Drüsen
am Halse LH, 1i. Die C3 xp » «^ werden verordnet XLVI, 13
— 14 gegen die böse am r=S3 krankheit in einem Mittel, das der
Gott R'a für sich selbst bereitet, und LXXVII, 21 gegen kranke Zehen;
und sie bedeuten wohl »FeilspahneH S. 225, (93). Das Holz des aS-
laumes hilft mit Milch zerrieben gegen Schorf, nachdem er abge-
^llen ist; das usi ""^ö»- oder /*>* des ai oAbaumes, d. s. die Spahne,
Kdie man durch Sagen oder Feilen seines Holzes gewinnt, werden
ixXVl, 6 gegen Blutheulen (Nest des Blutes), tXXXill, 1 in einer
Geobg Ebers,
coiDplicierten Saibe zur Eiareilmng eines Geßlsses (Ner\, Ader elc],
XCIII, 19 gegen prolapsus uteri verordnet. - Das O^s \^') LXXIV,
13 ded Vi^baumes wird wie das Holz desselben gegen Schorfe ver-
wendet und bedeutet, dem koptischen Kice hoch sein etc. und dem
ursprünglichen Werthe der Wurzel Os entsprechend, sich erheben,
die Erhebung vind Spitze. Der so genannte Theü eines Baumes kann,
als Medicament verordnet, schwerlich sein Gipfel sein, wahrschein-
lich dagegen die Spitze der Zweige; denn an dre Zapfen darf manj
kaum denken, weil ausser vom Wbaum auch von der Pflanze. 1
l?"^ rsf "^j das />» verordnet wird, und rsl "^ eine prUgnan!
riechende Pflanze ist (XXI, \o], die kaum etwas anderes bedeuten
kann als unser Calmus.
Überblicken wir diese Verwendung des '«» ß »■=6' baunies, so
müssen wir zunächst bemerken, dass das 'ad desselben wahrschein-
lich jenes Cedernöl ist, womit schon die Alten Holz bestrichen, um
es gegen Wiirmfrass zu schützen und das von den Aegyptern zuiU:^
Zweck der Balsamierung der Mumien fleissig benutzt ward,
wissen wir durcli die Allen (Herod. 11, 87); Czebhak fand aber aucbJ
bei der Untersuchung zweier prager Mumien, dass man das Siebbein ,j
der Nase des Leichnams zersprengt halte, ura durch dasselbe Cedem-
61, das sich in getrocknetem Zustand vorfand, in den Schädel zu
spritzen. Akazienöl hat sich nirgends in balsamierten Leichen ge-
funden. Was der Pharmaceut von der Mimosa vera oder nilotica j
benutzt, ist nur das Giimnii und der Guaimischleim (rouicilago gummi j
Mimosae] sowie der succus acaciae verae, ein aus den unreifen Früchten. 1
bereiteter, tonisch adstringierender Extract, der aber nie und nimmer 1
Akazienfett genannt werden konnte. Ebensowenig lassen sich Akazien- 1
spahne als Medizin denken. Ausser diesen Theilen oder Producteal
der Ceder begegnet uns auch das -^ °n ''S" "' "^ ff oder 1
Cedernöl (auf zahlreichen Opferlisten), das zu den hochgeschStzteaJ
Nalurproducten gehörte, die man »Ausflüsse des Auges der Gottheitn, 1
spSter sogar »das Auge des Horus« nannte und den Götlein dar»]
brachte. Es blieben Altare — die schün.sten sahen wir im Museum zttj
Bulnq — mit den Vertiefungen erhalten, in welche man die Sub-I
goss, deren Geruch den Nasen der Götter genehm war. 1
*19j Pap.Ebers. Die M.tAssE r. das Kapitel iBEB die Ai:genuha>kiieitkn. 251
Weil das Gederöl bei der iMumisierung der Leichen eine so grosse
Rolle spielte, sollen es nach Dioscorides einige «das Leben der Todten«
genannt haben, und man sagte ihm nach, dass es belebte KOrper
verderbe, verstorbene aber erhalte. Dennoch ward es als Medicamenl
benutzt, und wir hören Dioscorides sagen, dass man es den Mitteln
gegen Augenkrankheiten beigebe, da man durch Salbung damit die
Scharfe des Gesichtssinnes stUrke und die Leukome und vernarbten
Wunden {oi'Xäg,) im Auge heile. Hier scheint Dioscorides, wie auch
SpHBSGEL vermuthet, unter xt'd^os nicht die Ceder vom Libanon zu
verstehen, sondern juniperus phoenicea'^). Diese Wachholderart er-
kannten wir schon in dem as (\ t^ des Wesllandes, das auf der
Oaseninschrift dem pri , , , ^" , gleichgesetzt wird, — und so erklärt
es sich, dass wir von der Libanonceder nichts, wohl aber an unserer
Stelle prl sn gegen Augenleiden verordnet werden sehen.
Neben «)i -^A* Q hat L. Sters auch M'^'^. '^I'l "^i «*;*' Q fUr
die Ceder erklärt und mit dem kopt. ci6e, ciai cedrus zusammen-
gebracht; doch jedenfalls irrthümüch; denn statt dem ;fr» sbt -^
das er 4 mal nennt, muss es überall heissen 1 J -^ yt n
ksbt. Der Umstand, dass ein Strich durch das Ende des hieratischen
k ging, veranlasste ihn -tr^ für "^£=0 zu halten, doch zeigt uns XX, ü
ganz deutlich 'in ksbh'. Der Strich durch die Spitze des k ist der
zu gehörende, sbt und x*'" sind also zu streichen,
So haben wir denn in prt in eine Wachholderart,
wahrscheinlich juniperus phoenicea L. zu sehen, ajf ^^A- Q
oder 'aS A | ist nicht die Nitakazie, mimosa vera oder
nilotica, sondern die Ceder vom Libanon, ai Q "^ des West-
landes ist gleich dem pfl ... i" juniperus phoenicea'*) oder der dieser
Pflanze ahnlichen Cypresse. Wenn Molkeske auch in prt ° mn O -^
7S) Der Schoüast lu Nicander Theriac. V, 58* sagt: »jiffXEV&og {agxev&ii)
di xaXelTai b jtaQnog vr^i xid^ov, iictt xa'i avto th devdffop a^xiv^os
Xiyf.Tatt. Arkeothos (Wachholderj heisst die Frucbl der Ceder, wie denn auch
dieser Baum arlteuthos (Wacliholder] genannt wird.
73) WSchsl nacli Bhadk (Ascubrso?!} niclil mehr in Aegyplen.
Georg Ebeks,
denn die Griechen (Dioscor. I, 103) unterschieden davon sehr be-
slininil zwei Arten, den «rossen und den kleinen, und prt in "
o A ' ^ in in
und f' ,,, «««Q '^ können recht wohl diese beiden bezeichnen;
werden sie doch im Pap. Eb. so oft unmittelbar nebeneinander ver-
ordnet, dass man sie wohl für etwas Gleichartiges oder Verwandtes
halten darf, so IX, 1 und 2 prt' in ° prl ° uan Q -^ ° , XXXI, 13
ebenso, XXXIII, 21—22 ebenso, XXV, I und 2 f' , ?,««'' O ^,n
und !"■',,, ^,,,> I-XXVIII, I und 2 ebenso.
LViii, n. kt:
ein anderes;
<8. tubn O 1^*) n ageyi »'=•) n( ac") "^J ^ z« UJ hr
Talg von der Kinnlade eines Esels vermischt mit
19. WIM qbu B -wv" rde n se "^ r m'a (7 p"^
kühlem Wasser zu Ihuu dem Patienten auf seinen Augen-
rand?
r snb-f fyr 20. aiie
(Schlafe?) um ihn gesund zu machen 20. auf der Stelle.!
7i) LXIII, 10 (im O vom Schentel (eines Thieres), LXXVII, I
Rindes (auch fXj determiniert), ist gewiss Talg oder Cnsclililt.
75] oyo^i, Ofo^e maxilla,
16) fi. lu, S. Cib) asinuä.
~7j Stehk OS ttasi vel froDlis. Die Behauptung, ^P iT sei die Schläre (ausc), I
ist durch viele Beispiele za belegen. ^^
I Rand z. B. des
bedeutet aber auch (mit und ohne ^jm
des Sees oder stehenden Wassers. Wie soiHt-V
das LTer als sLippe*, so kann es auch hIs Rand — wie der des Auges — eineefl
Teiches aufgefasst werden. Man denke an unser «des Baches Rand«. Wegen c
schnellen Ueiluog, die in Aussicht gestellt wird, waren wir zuerst geneigt,
"TT für das Eczema oder die Ititzblaltero zu hahen; doch wird es wohl bei d
Rand (des Auges) bleiben müssen. Man bedenke, dass wir es mit dem entiün-]
delen Sehorgan und seinem gerölhelen Rand zu thun haben. Hit der gesichert!
t'ber$elzung 'Schläre« begnügten wir uns nicht ; denn wir werden gleich sehei^fl
dass auch dus ma zu den kranken Theiteo des Auges gehSn.
121] Pap, Ebers. DieMaasse c. das Kapitel iuer die Aigeskbankheites. 253
/.■( nt ma "^
Aiuieres für den Rand dßi- Augen (und viclleit.lil aucli
der I-ippe), Blepharilis. Entzündung des Lidrandes, Herpes?
mtt "^ ^ qnqn l^Ji kr mu qbu ffi ^
Chelidonium majus zerstossen mit kühlem Wasser
21. rde n se '^ r ma (T f r snh-f hr auß
dem Patienten auf den (entzündeten) Augenriind thun, um
ihn gesund zu machen auf der Stelle.
lU: nkdl -o nt 22. be ^ ^ z"« L-J
Ein anderes: Zahn des 22. Esels vermischen
Ar tnu "*^ rde h «e ^ r ma ~7T f r stib-f
mit Wasser, dem Patienten auf seinen (enlzUndelen) Augen-
Rand Ihun, um ihn gesund zu machen
Ar aiie
auf der Stelle.
78) S. 231 [99) A. 50 zu LVII, U. Natli Dioscorides sollen nucli Kalaplasmen
mil Wein unJ der Wurzel dua ChelidoDiuai majus tQ^ci^Tag heilen. Herpes,
eigentlich Kriechendes von i'gfinv, komml auch an den Augen lor. Hihsciiberg
erwähnt z. B. Herpes corneae, wo Gruppen von wasserhellen Blüschen [bis zu
einem Dulzcnd und mehr) unter cntzündlichea Erscheinungen i^fter zusammen mit
Herpes labialis und auch mil der Entzündung der Aihmungswerkzeuge sich bilden,
unser m'u (^ bezieht sich vielleicht auf den Rand der Augen und Lippen, die
zugleich Herpes zeigen, welche mit Chelidoniunn majus cnriert werden soll. Es ist
unser gemeines Schöllkraul, dessen Goldwurz (genannte giftige Wurzel am reich-
lichsteu mil dem gelben Farbsloff dieser Pflanze versehen ist. Hit dem Crocus bat
sie nichts gemein, als dass beide zeilig vorkommen [das Chelidonium dankt seinen
Namen den Schwalben, bei deren Ankunft es sieh zeigt) und aus beiden Heil-
mitteln gelbe FarbstolTe gewonnen werden. Beim Chelidonium enthHIt letzteren,
wie gesagt, am reichlichsten die Wurzel, beim Crocus die Narben. Diese werden
mit einem Tbeile des (irifTels ausgezogen, getrocknet und kommen unter dem wohl-
bekannlen Namen eSafrana in den Handel. Bei Dioscor. I, !3 wird auch Crocus
zu den Augenmiltcln gezählt und gegen Erysipelas [Kose} und Fluss der Augen
und Ohren verordnet {xai irqög ^ivfiatia^töv utp^akfiüty xal üiüiy]. Hier darf
nichl an unseren Rheumatismus gedacht werden. Es ist uns schwer geworden
«wischen Chelidonium majus und crocus die 'Wahl zu treffen.
254
GEüiiti Ebers,
LIX, \. kl 7it dr ;_£ fäl Z '" mrl -^^
Anderes ziiiii Verlreibeii des KrokodÜK im Auge; vielleicht
das Pterygion (Lidcarcinom?).
Das edt C3 bedeutet sicher die Krokodilkrankheit; denn edt be~^
zeichnet das Krokodil und das Deteriuinalivuni O lehrt, dass wir es '
mit einem Leiden dieses Namens zu Ihun haben. LIX, 10 kommt
es in einer Schreibung vor, welche die Richtigkeit unserer Auffassung
bestätigt, denn dort wird edl-s»- O, also mit dem Krokodil und dem
O determiniert. Übrigens halten wir schon lilngst vor dem Funde
unseres Papyrus ^^ -sw mit der Bedeutung des Krokodiles no-
tiert, und in der Bescliwörung Pap. Eb. LVII, 21 wird das Krokodil 1
(Ungeheuer) gleichfalls edtt -asi. geschrieben. Gewöhnlich heisst das
Krokodil msh ■««»■, was dem kopl. eilCig entspricht. Dem ungeübten
Ohre des Herodot klang es wie /«/ii/i«/. Unser edu -s». scheint ein
sehr alter Name filr das Krokudil zu sein und ursprünglich das »In-
grimmige, Wuthende« bedeutet zu haben. Schon früher hatten wir ■
dazu die Stelle des Horapollon 11, 67, die auch Bhiigsch Wörlerb.fl
ser. 11 S. 2i citiert, herangezogen, welche berichtet, dass die AegyptefJ
ein Krokodil schrieben, um iipnaya di »J Tioli'yopoi' )J fuui'Ofiti'OV, d.
um einen RSuber, einen Wollüstling [viel Zeugenden) und Rasenden'
oder Wtllhenden zu bezeichnen. In der gegenständlichen, bilder-
reichen Sprache der Aegypter wird ein Mensch mit grausamem,
wUthendem Sinn krokodil herzig genannt; so in der ehrwürdigsten
aller erhaltenen Handschriften, dem Pa|i. Prisse, wo VI, 1 vor Cber-
hebung und Grausamkeit gegen den Schwachen gewarnt wird und
zwar in folgenden Worten: m cd -sc»- üfr-fc rf xH Z** ^^-Z" nicht sei
krokodil herzig gegen ihn angesichts seiner Schwache. Krokodilhentig
ist wohl gewalLthatig, grausam, erbarmungslos. Dass wir es hie
nicht nur mit einer Krankheit, welche allgemein die wtlthende, graa«!
same genannt ward, zu thun haben, sondern mit der »Krokodit-j
krankheil", geht wolil auch aus LXIV, 12 hervor, wo Mitfei gegen dial
Augenkrankheit tp ro n edtt <5ce<., d. i. Krokodiliachen verordnet werden.!
jSj -=^ tp ro (kopt. Tinpo OS oris) bedeutet nur Mund, Maul um
beim Krokodil natlirlich der Bachen. Wenn wir das Krokodi Heiden J
und vielleicht auch die Augenkrankheit » Krokodilrachen «, für dal
Pterygium der Griechen, unser FIdgelfell, erklarten, so geschah
123] Pap.Ebebs. Die Maasse t. (US Kapitel vber die. AutiENKBANKHEiTEN. 255
in Folge der Bemerkung unseres verehrten Freundes, des Leipziger
Chirurgen Cabl Thibbsch, dass die Haut, welche sich bei der Ptery-
gionkrankheit über den Augapfel zieht, in der That einem Krokodil-
kopfe recht ähnlich sieht. Ganz unbefangen gemachte Zeichnungen
eines solchen und Pbusers Versicherung, dass das Pterygion in .Ägypten
besonders kräftig und fScherf^irmig auftrete, bestärkten uns in
dieser Meinung. Hibscubkbg findet doch, dass das Pterygion noch
mit InseklenflUgeln die meiste Ähnlichkeit besitze, und die Umriss-
zeichnungen eines Insektendilgels und Krokodilkopfes im Profil geben
einander gleichende Bilder. Ein geflügeltes Insekt stellen die Hiero-
glyphen so dar ^^^, den Flügel eines Vogels oder Insektes ^^,
während der Kopf des Krokodils im Umriss so ^*^' gezeichnet
werden kann.
LXIV, i2 findet sich ein Satz diagnostischen Inhaltes, welcher
die Bestimmung des Augenleidens uKrokodilrachenu erleichtert. Es
heisst nämlich nach der Überschrift Z. II: Mittel gegen den Krokodil-
rachea {tp ro n edu -s^) Z. 13:
jr x^-^ fp '■0 " cdw -s»^ qmm-k su x^'ö ^— ^
triffst Du den Krokodilrachen, und Du findest ihn
im Stich lassend
«"/',',-/•'"•« ^«'«i (PP)-/e
sein Fleisch die gleiche Stellung an seinen beiden
Seiten — so behandle es mit frischem Fleisch
am ersten Tage
oder wenn wir auf ^ wie ha
1 1 1 ' I I I n
die Gestalt fassen, wie in dem Satze: aus nfr m Aa ^ s sie war
schön an ihren Gliedern, an ihrer Gestalt: "Triffst Du den Kro-
kodilrachen (das Pterygion) und Du findest es so, dass
seine Gestalt an seinen beiden Seiten die Symmetrie
verlor, so mache ihm am ersten Tage Umschläge mit
frischem Fleische". Diese Diagnose liesse sich wohl auch auf
den Lidrandkrebs beziehen, den Cancroid, bei welchem Fleisch ver-
loren geht, und bei dessen Umsichgreifen dasselbe also seine gleich-
massige Stellung an beiden Stellen verliert. Dennoch bleiben wir
bei der Übersetzung »Pterygion». Weiter heisst es nämlich an der-
f,1Ö
Georg Ebebs,
[iii
selben Stelle: und behandele ihn ebenso, wenn altes
Fleisch vertrocknel ist bei der Person, d. h. wenn die
Xerosis eingetreten ist beim Patienten. Hier lässt sich gewiss leicht
an Xerosis (f^fwaic) denken, welche bei mangelliaftem Schluss der
Lider eintritt. Wir haben die Austrocknung der Hornhaut und der
nie umgebenden Theile im Sinne. Dieser krankhafte Zustand ist kein
dem Pterygion regelmassig eigenes Symptom, er kommt aber bis-
weilen vereint mit ihm vor. Fassen wir, wie es in der zweiten
Cberset2ung geschah, auf ^ wie 9. ^ hau die Glieder als Gestalt
ler Ansehen, so findet unsere ErklSrung des Krokodilrachens eine
i Bestätigung, weil das Auge beim Plerygium allerdings an beiden
eilen ein verschiedenes Ansehen gewinnt, und so muss es denn bei
der voi^eschlagenen Interpretation bleiben, aumal ja auch die Ae-
gj'pter wusäten, dass das Auge nicht aus Fleisch bestehe, »auf u
kann kaum etwas anderes sein, als eines jener pronominalen Sub-
£laiiliva, welche die gegenständliche aegyplische Sprache zur Ver-
deutlichung des Gesagten brauchte.
LIX, IS wird uetii kmy Clialcitissalbe gegen das edl "s^^ im
JUge (Pterygion) verordnet, und das gleiche Mittel schlugen die Allen
ß) dagegen vor. Nach diesem beschreibt auch Galen die Ope-
welche es zu beseitigen bestimmt ist. Mittelst eines in eine
BMd gefädelten Pferdehaares wird das FlUgeirell (aeg. Krokodil oder
ichen) von der Hornhaut abgesägt; andere aber schneiden
l dem Plerygotom ah. Über den chirurgischen EingritT, den
I Handschrift bei Augenleiden verordnet, s. LXIII, 14 IT. etc.
SliUel gegen das Pterygion.
t. ii ° n hnut ^ I Ro
bA des biiitvogets
Seesalz
I Ro
I Bo
125] Pap. Ebeks. ÜieMaassi^ u. das Kapitel Iber die AicEKKRAMiHEiTeN. 257
2. rite m jj;»«« cn mrl ■<s>-
in das Innere des Auges thuD.
Ui nl dr wJ! tvH \\ I
Anderes zum Verlreilien der EnUUodungon
«e qm'a \ rde hr 3. mit "■•■"^ n pcu'a "**«
Oberaegyptische Natronait""). In 3. Queltwasser zu geben.
rde m mrt -oo- r snb-f
und in das Auge zu thun, um ihn zu heilen.
/;/ iit ilr '.. _j] y,iil ^'S "■ in mil *g:
Ein anderes zum Vertreiben einer Geschwulsl au den Augen.
Lidabscess.
4. msdm-t Vai D.
Stibium
snn ^°| Vi« D-
Opalharzkörner? *')
79) Beeegnele uns schon LVI, S und LVIl, 3. Es kann hier nichts aaderes
als das Natron oder der Salpeter von J. Jl® -V^i'. d. i. das beulige el-Kab
gemeint sein. Die von DDvichen imblicierten Labontlorientexle von Edfo verbieten
an etwas anderes zu denken.
£T X"' ist eigentlich das liervorragende.
lUi
ist jedenfalls eine Spezerei, und zwar eine kostbare,
} als hervoi^ehend von Osiris oder aus dem Auge des Ostris bezeichnel
wird. Wir bemerLlen schon, dass die edelsten Droguen sIs Ausflüsse der Person
des Ilorus oder Osiris, gewöhnlich aber des Auges dieser Götter, ja sehr oft als
ihr Auge selbst bezeichnet werden. Gleiches gilt von kostbaren Steinen und nach
einer auch in Bbugscu's Lc\icon ciliorlen Stelle aus DumtaEN's bist. Inschr. II. 50,
6, 10 würde der mnooodem nim g ^sleSna oder dem Mineral, in dem der letztere
gefunden wird, seinem »Lageru, gleich sein. So können wir denn im allgemeinen
unserem verehrten Lehrer und Freunde nur beipflichten, doch dürren wir in
unserem besonderen Falle nicht an einen Stein oder an ein Mineral überhaupt,
sondern nur an eine Spezerei denken, deren Aussehen vielleicht aufforderte, sie
«Opalkörnera oder Opal rauche merk zu nennen; denn zudem letzteren, und zwar
zu den feineren Sorten desselben gehörte es sicher. Dies gehl wiederum aus
den von Dümicheh milgelheillen Recepten aus der Ptoleni derzeit hervor, wo wir
dem tnn ... (hier keineofalls einem Mineral) unter den an(- Harzen begegnen.
Ad der Wand des Laboratoriums von Edfu werden nämlich die \k Sorten, welche
luan vou dem 'unt- Harze zu verwenden pllcgte, der Reihe nach aufgezählt.
'/.. D.'>)
Schwürzf (l)inte)
.1. ut
Irisciie
V« D.
Myrrhen
se |°| ^»lii ■\'^) Vm D.
Oberaeg)'ptischo Natronarl
Hf' ^_/I 'an är m j[l u'at \ nie m
feia zerreiben, iu Eins vereinigen, zu tbun auf
mrl^ ä£ *■ 6. «nA ni Ar aue
die Augen um 6. sie gesund zu machen auf der Stelle.
LIX, 6. i-t ti •i' ".— ^ l-tiJr x2>- m „tri.- -^
Aiiilei'es zum Vertreiben der Lbeniosiä in den Augen.
In der Augenkrankheit jSjl -tsc» hiäi .ts>- haben aocfa wir
in der Einieitonif zur Pubticslion de^ Pap. Ebers, S. i^ das Geroft-
toxon sehen wollen, doch linden uir uns schon aus sprachlichen
Orflodea veranlass davon abiuäeheo: aber auch sachliche zet^eo,
wte wir sogleich «eben nenieo. Tür die L'nmö«:(ichbeit dieser Cber-
solznng. Der Pap. emthnt namitch da£ kmii •ta>- ooek «■ xwei
II I
mm O 4ie »cfeM. Der ,
n. 3«. C. I« der Smk3
ooo ■
, inaa wir MM ö ta anata iF««» AagnlcUei
IP-S^.?,'
427] Pap. Ebers. DieMaasse u. dasKai
lÜEH UiE Al«;i;MkRA>kllEIT£N. S59
Slelleo, die es ganz entschieden verhielen, weiter an der Glei-
chung bade -effis- = Gerontoxon fesizulialten; denn ' erstlich wird
nSmlich LIX, 22 ein Heilmittel gegen das t'ß'f-t , , , im Auge
vorgeschlagen, das wir Tür {pXey/iövtj und also fUr eine bösartige
Angenentzündung halten, indem wir fft'f-t mit dem koptischen
zo(]2eq fervor, ardere, fervere zusammenbringen. Näheres zu
LIX, 22, Die Mille! gegen dies Leiden sollen nun bei demjenigen
angewandt werden, dessen Augen das bädc haben, (n nt6 mrlS
^g;-/" kr bade' -css- für den, dessen Augen sich im Zustand bad4'
■es^ befinden). Es wird also für dies und t'ftf-t das Gleiche
verordnet- Die Hauptsubslanz in den beiden vorgeschlagenen Re-
cepLen ist aber, wie wir LIX, 22 sehen werden, RicinusbliUler, und
Dioscorides IV, 161 (164) verordnet diese gegen die beiden Augen-
krankheilen, für die wir das 6äd(?' -oe» und tftft hallen, gegen
oidi\(iuitt = Chemosis und tpXfyfiövttc. Hierauf haben wir im
Comraentar zu dem Hauptmittel gegen die i(ift krankheil zurück-
zukommen.
h\, 19 endlich findet sich eine Beschwörung, welche Über ein
Mittel gegen den Staar (Cataracta) gesproclien werden soll, und in
dieser werden die heilenden Stoffe angerufen, welche das Nass des
Eiters und Blutes der belu -a&- krankheit, das W^ -at^ (hier sialt
häde -«scs-) die Blindheit oder Blödsichtigkeit [spl -«2=^), die Trief-
äugigkeit etc. zu vertreiben bestimmt sind. Mil all diesen Augen-
leiden wird das bde -<s>- auf gleicheo Fuss gestellt, und dies genügt
um die Meinung, hhd€ .«ss- sei das Gerontoxon, zu widerlegen. Dies
auch arcus senilis und Greisenbogen genannte Augenleiden, das eine
auf Verfettung beruhende weis.se und manchmal gelbliche Kreislinie
auf der Hornhaut, und zwar nahe ilirem Rande bezeichnet, kommt
-gewühnlich bei allen Leuten vor und ist unschädlich, selbst
\ wenn der Slaarschnitt durch .sie geführt wird. Das bade muss aber
eine sehr schlimme Krankheit sein; sonst wurde es nicht in der
Beschwörung LX, 17 ff. neben den anderen allerhösesten Übeln ge-
nannt werden, welche das Mitlel heilen soll, worüber die Formel
zu sprechen ist. Wir schlagen also vor, biidi- -isi^- nicht fUr das
Gerontoxon, sondern fUr die Chemosis zu hallen, welche nach Aelius
im
Georg Ebehs, [tW
rur die Alten dasselbe war wie das Oedem
(Hirscliberg S. 1
{oidi^ftaTtt) .
LIX. 6. (Die Millel gegen das had£ -^s^- m den Augen:]
tnsdm-t 7.) ttiai' rde hr mu m Ahm» 5|
Stibium echtes zu Wasser zu thun in einen Hinkrug
r hru äfd |||| «Am ST) a") m rdel st kr
auf vier Tage. Nimm es abermals zur Hand indem Du es
gibst mit
8. mrht st ^^ r Arw äfd 1 1 1 1 x'''«
Gänseschmalz auf 4 Tage; doch thut es Nofb,
B« «WA- (w-s m ar(( wf ms( Cey r=ili
dass es gewaschen werde mit der Milch einer Frau, die
ein mKnotiches Kind geboren.
9. rde SuQs r hru o psd },\ X'"' "'' ^— ^ '" *
Lass es trocknen 9 Tage lang, und ist es zerrieben worden
rde hnn O '* ante hr s xi(e
in '
mit Zuthat einer ganzen Kugel Myrrhen
10. s/ni -a* mrle ^ am.
10. so salbe man die Augen damit.
Ut »I dl •— ü edi ■«*. O '« ""■' -^=^ i-P ^ 'P''
anderes zum Vertreiben des Ptorygions"? tm Auge zutn
ersten mal
nachdem man es besprochen oder beschworen.
■•/> ,° 1 xpri °, 9« "tP '»/> ,°, «/»<
Honig vom Käfer (Kaferwachs) oder eine Honigwabe*^.
84] Stku( liest u^m Sr} uod briagl es mit dem Lopt. «y^jcu, o^ufcu,
OT^jCM ilenre, aitder« lusatninen. und S. irtu)^ bedeutet allerdings ^
holen. Die Lesung um enIsiaDd dadurrh, dass mao Q >n Q ^v , du i
holen 4 bedeutet, mit / verwechselle. Durch Berücksichtigung des a t i
unsere Cberseizung.
85} S. Seile 156 (ti) N. 46 in dem den Vassseu gewidneien AbfidtniUe.
4S9] Pap. Ebers. Die Maasseu. das Kapitel über die Augenkrankheiten. 261
12. rde r s r hru o äfd ||||
12. 4 Tage lang darauf thun.
snnu 1 1 sp ©:
Zum zweiten mal:
ne(u ^^j f.my ^^^»») Vs
Chalkitissalbe?
msdmt |°| %
Stibium
Xt -^^ aue ^^^^ 13. Vs
arab. Holzpulver?
«^ ,^, 9^*^ Vs
Oberaegyptische Natronart
ni ^^— ^ m x' ^i<^t \ du r s r hru o a/ü ||||
In Eins zerreiben, darauf zu thun auf 4 Tage.
hl: hs Q n hnte — 14. «w <^K I
Ein anderes: Eidechsendreck
o ( o I
se qma I
IM ^ III
Oberaegyptische Natronart
msdmt I
Stibium
xpr n afl ^^^ I
Naturhonig
in Eins 15. zerreiben,
du r mrte "^^
und auf die Augen thun
86] Von Lepsius (Metalle S. 14 9) als Kupfer ^ojuit-, ^ojuinT- erwiesen. Aq
Kupfergrün (Malachit] darf kaum gedacht werden/ weil das Aegyptische dafür das
besondere Wort ..^>^ ^^z::^ niafk (fem.) besitzt. Es wird wohl dasselbe Mineral
IB>^ ooo 'III'
bezeichnen, welches Dioscorides j^aAxtri^ nennt, und das nach ihm benutzt ward,
um die Augenwinkel zu sUubem und in gekochtem Zustande und mit Honig zer-
rieben zu den besten Mitteln für kranke Augen gehörte. Unser Recept enthält auch
o o
nur uetu hmy Chalkitis? und Honig. Bemerkens werth ist, dass auch Aetius
III ^111 ^
gegen das Pterygion chalcitis (cadmia) verordnet.
262 Geobg Ebebs, [f30
O
/./ : mnst I
Ein anderes: Mennige
msdmt I snn 1
Siibium Opalharzkörner ?
xpr n afl ü I
Naturhonig
16. är m ^t üat I du r mrte ^^
In Eins verbinden und auf die Äugen thun.
Ein anderes: Chalkitissalbe
aft ü I
Honig
du r 17. mrti -^i r hru o afd 1 1 1 1
auf die 1 7. Augen thun 4 Tage lang.
Id:
Ein anderes :
mnil ° I R.
III
Mennige
msdmt l R.
Stibium
snn I R.
Opalharzkörner?
xpr n aß ö «') I H.
Naturhonig?
18. nf U-^ m %t mt \ du r mrte ^^
zerreiben in Eins und auf die Augen thun
r hru o äfd \\\\
auf 4 Tage
ht: mn§t ^ I R.
ein anderes: Mennige
%t aue ^°^ I R.
arab. Holzpulver?
87) Gewordenes des Hoaigs.
1^' I Pap.Ebebs. DieMaasse u. das Kapitel (beb i>ie At(;ESKHASKiiEiTE>. 263
I ß.
ha ^ n \9. tjse &
Eisen"«) von 19. Küa*")
Eine Art Stibium
suhl o nt nnu ^äfc*)
Strausseoei
se °^ qma \
Oberaegyplische Natronarl
n'agit ^ 20. ;* hnul J^ ° "'
20. Schwefelpulver'?
I R-
I R.
88) Dos fcd ^ als Eisen ist löilig gesiclierl. S. Lepsius, Melallo; Chagas,
anliquilä hislorique. In dem J ü *^ '^ «««. ^^^ bäe '^npt ^=l HiRimelsbaum.
var. ^^-^ bä pe o. erkannte zuerst S. Birch dns kopU fcenme ferrum. Es bedeutet
° lo o
eigentlicli das Meleoreisen. Dass es nicht für den Nachrol^er von 11 o um o, sondern
tür den von bäe n pe zu hallen sei, bewies gegen Lepsiis Dühiciibn Zoilschr. 1 873
S. 19. Ausser dem Heleorciseo kommt auch bä \> ,% n te lelluriscbes Eisen oder
Eisen der Erde vor.
S9) \Tj I fse O ist jedenralls das kopt. Küjc und kuc fapfacp Apollinopotis
parva, das lieiitige Qüs in Obemeg,, eine Stadl, in der die ziemlich grosse kop-
tische Gemeinde mit ihrem würdigen Bischof an der Spitze, den wir kennen lernten,
znra Protestantismus überging. Das Eisen vou Qse Q ist wohl eher Über diese
Stadt in den Uandcl gekommen als daselbst gegraben worden.
Bemei^ung von G, W. Goonww, Zeilschr. I87i S. 37, (. Die Lesung wird ge-
sichert durch die Varianten _ fev^, r^ W tmaa. Anch den Umstand,
dass das Wort sonst (wie in unserem Pap.) mit ^. dem Klassenzeichen Tür Quadru-
peden, (telerminien wird, erkliirl Gootiwi», indem er nüt das griechische oi^ovO-ii-
■Kä(iilhi<i weist, das ja auch den Strauss als Vogell^ameel bezeichnet.
»() V ^ C} J7 ° >s' H. L. Hit dem Oberaegypiisch-kopt. £Kn sul-
pliur, eine Substanz, die nuch von Diuscorides V,H3 (I2t);'ref) Sttov als Modicanient
empfohlen wird, kann bnttt Itimm zuüammengebmcht werden, da g«n eine secun-
däre Neubildung durch falsche Ablösung des ( als Artikel zu sein xchrint. G. Stkin-
tiiiBi'i' hJilt j^Hw für das griechische >>tiov. Nach Dioscorides soll Schwefel dampf,
den man durch ein KÖhrchen einführt. SchwerhiSrigkclt heilen. Gegen Husten, innere
sei
|ISS
Honig
ör m X* wäM rf« r tnrte :^:
in Eins vereinigen und auf die Augen (liun.
kl: de am I R.
CD '
Ei» audert-M Schwarzer (gebrannter) Messerslein '^), Dio
Cürides V, li2. (Eher Flintstein als Obsidian.)
, ntr snlr I R.
Weihrauch
msdmt I R.
II I
Slibiuiii
■aß " lü.
' in
Honig
fite m mrli- -^ r hu äft! || jj
auf die Augen zu Ihun 4 Tage lang
Geschwüre und Aslliina soll er helfen, wenn man Ihn in Ei nimml. Ist n
n hnut rj nuch nicht Schwefelpulver, soll es doch in unserem Keceple, wie
I I I ■ -L/ II I f .
oben, mit Ei vernii^chl ijenommcn werden. Unsere Uebersetzuug wird übrigens
durch liW Hiisslichkeil Anul und gnn Kusnnimmenxubringän, sehr zweifelhaft.
94) "^^^ ^-— ^ mk. .'^.. '''"' ''"' ^^''^"'^' wörtlich nur schwar/.es
Messer, ds komtnt, wie sonst vielfach, so auch in unserem Pap. CIX, 1 und diuui
nur mit "^is^- determiniert, als Hesser vor; denn es beissl dort: \ ^ /) I
I <= ^s, '"!&.., schneide es mit dem Hesser. 1Ä\, 10, wo ifa mit dem
Hüüser ''^>.. und dem Steine CD deterni. wird, bedeutet es ein (■'tinlslein- oder
auch ein üb.sidiaDmesser. Es ist interessant, dann hier die BegrilTe Stein und
Sehnt' id ei nstruuienl zusommenfnllen. Sehr gute Heuser und dgl. aus Flinl oder
Obsidinn blieben erhalten. Sie werden conscrvierl zu Buia<j, Berlin, und in »nderen
UCK- Museen. Die schünslen sali ich im Itcsilze des Dr. Rkii., der sie in Helwän
unweit {südl.) von Kairo gefunden, und von denen er uns einige schenkte. Audi
mit der Sammlung des verstorbenen Obersten Gbmminu Limen etliche, die bestimmt
von Obsidinn sind, nach Dresden und Leipzig. Den Griechen war dieser Stein
unter dem Nameu lura^aiog [Theophrustj bekauul. I'liuius heisat Ihn lapis ob-
sidianus, dem Feuer- oder FtintsItMn aber widmet Dioscorides V, lii ein Kapitel,
aus dem hervorgeht, dass niun ihn, n.tch verschiedenen Hellioilen gebrannt, ge-
trocknet und auKgewascbeti, ijeru uls Hillel gegen Augenleiden brauchte.
133] Pap. Ebers. Die Maasse li. nAsKAi-iTEL lbeii die AiiciEixKRA^KHEiTE». 265
ht nt 22. ifiß ° m virt ^s^
anderes gegen 22. diä Plileginoue im Auk«*
'amm O n lul ° "^) I R.
plastischer Thon.
fimu j^»') n» kckc ^«■•) t B.
Utaiter des Hit;inus
II I
tut 11 ti IRC li rieben >
r Vurimile <
B. Harris I,
Vlir, 3. Die Bcdeulung des Wortes ist gewrihnlicli BililsHiile und Abbild. Den
Nntnitii unseres Hittcls biil atitt würtlicb zu überseUen °Tlioa der BildsUiilen. Dins-
corides zühll, ausser dem Sande V, 166, von V, (69 an verschiedene Erdiirlen
aur, wulctae als tJcilmillel dienten, und diirunlcr audi die Orenerdc [ij ix rü/v
7tafiiv(i3V yf), der dieselbe Wirkung zugescbrioben wird wie den Scherben
[oaiQaxa).
91) Der Papyrus lelirl nur, das» hmu "^ von der ftc/.c |>nan/e gebrai:
wurden und dass sie grün waren. LXXIV, 3 werden /. B. die ^niu "^ i ~
Ml d. i. griin genannt.
-m
ä5| U '
.Wi
I kckc ist sieher die Uicinuspl1;inze, ricinus c<
deren aegypliM'licr Name KikI den Griechen {Horodot II, 9i, SIrabo XVTI, i, 6,
Dioscor. IV, 161 [161]) und den Römern (cici, Plinius und Com. Geis.] wobi be-
kannt war. Er wird auch der gemeine Wunderbaum genannt, weil man glaubte,
er sei zu Ninive in einer Nacht erwacbhen, um dem Propheten Jenas zum Schirme
zu dienen. Sonst boisst er auch der dgm (nicht ilqm) Q bäum, was wir schon 1 816
bemerkten. Revilloht Rev. cg^ptologique 1881 S. 79 — 83 und ihm folgend
UoLUKnKR in seiner Disserlution S. ItO setzen es »usser ZweiFel. Unser Pa-
pyrus widmet dem Nutzen dieses Baumes ein eigenes Kapitel XLVTI, 15 II , das
als uralt bezeichnet wird, da es von ihm heisst, es sei gefunden worden in den
allen St^hriften über die Weisheit der Menschen. Von dem keke'^^, griocbisch xixi,
werden hier die BlUller als Millel für kranke Augen bezeichnet, und zwar durchaus
enlspreuhend dem Dioscorldes, der IV, 161 {16*} sagt: tq di <pvXX<i, XQififVTa
ftejä TcaiicäXijg altplrov, öip^aXiiiJJv oiS^f^tara xa'i tpleyfiova^ icavei. Die
BI3ller (des xixi) mit dem feinsten Hehl der G erst eng raupen beseitigen die An-
schwellungen und Entzündungen der Augen. Nach Agtius ist Oedema genau das-
selbe, was die anderen Chemosis nennen (Uirscubbiig S. Ig), und Chemosis soll
eine Flüssigkeilsansammlung in der Augenbindebaut (und C bergan gsf alte] bedeuten.
Von der entzündiichen soll man eine Fillrationschemosis unterscheiden. Oleyfiövij
— auch mit Iticinusbliltlern zu behandeln — halte nach Hih3cubeh<i S. 80 bei
den Alten 3 Bedeutungen: die gewüluiliclie Entzündung ^löyiuaigy dann eine
19*
266
GeoRC Ekerü,
aß " 1 Ro
'im '
Honig
23. n Htfi mrle :^ fe kr bade -se^
i'i. filr denjeniguD. dessen Augen sich im Zusland dos bääe-
luidcuti d. i. der Clieiuuf^is bclinden.
LX, l. nl w-fl är m xt tiat ] du r tnrle :^
Zerreiben, in Eins verbinden, auf die Augen thitn.
Als Hauptmittel gegen die fft'ß krankheit und ebenso, wie
der Zusalz Z. 22 beweiül, gegen das Itädvleidea werden hmu ^ nu -
ki'ke vT oder Kicinusblütler \orgeschlagcn, und Dioscorides sagt
(b. die Anuirk. 05 zu ftcAc S. 265) IV, 161 (16i), die Blatter de»
llicinus [kiki) niil dem feinsten Mehl der Gersicngrdupcn beseitigt
die oidtj/iaru und (fleyfioi-dg d. s. die Anschwellungen und Eul^
Zündungen der Augen. Oben äusserten wir ferner schon (S. 265 A. 95),
dass uns unser itecepl mit dem des Uioscorides verwandt 2U sein
scheine; denn nur an dieser einzigen Stelle werden im Pap. Ebers
wie von Dioscorides, der sicher aus aegyptischen, und zwar unserer
Handschrift sehr ühnlichcn Quellen schöpfte, Ricinusblütter gegen
Augenkrankheiten verordnet. Hier und dort sind es zwei Leiden
gegen welche jene vorgeschrieben werden, und das eine [l'ß'ft )
scheiul wegen des koptischen «oqzeq, Obeiaeg. stoqzq die Glut,
Hilze, dasselbe zu bedeuten wie die Phlegmone der Griechen. Die
zweite Krankheit, gegen welche von Dioscorides Ricinushlatter voi^e-
schlagcn werden, nennt er oidi]ftaTa, und das isl genau dasselbe wie
Chemosis; der kundige Hihsciibicrg versichert es, indem er sich auf
Aütius stutzt, der unter den alten Augenärzten der klarste; Chemosis
aber (yi?,"wa/s-") , was kaum von x'/."'/ ^iie Gienmuschel herkoinuit,
sonder» weit eher von dem Namen Aegyplens, das schwarze,
(kopl. S. Kltjue und ü. X"**-*^ Acgyplus), isl eine entzündliche
KlUssigkeilansaminlung in der Augapfelbiiidehaut. Ja die Chemosis
ward von den Griechen so beschrieben, dass man sie für die eiterige
brenneod heisse pulsierende Gcsdiwulsl und endlich eim
mit GoschwulfitbilduRg. Diese kann recbt wohl mit Iflft
gegen sie werden RieiniisbläUer verordnet.
ornsle Au)jencnlzündiing
^ümeinl sein, und auch
135] Pah. Ebkhs. Die Maasse h. iusKai-itei. ibek hie Aiiüenkrankheiten. 267
Paülophtlialmie (Panophlhalmilis) oder sogar iUr die Blenorrhoe hallen
kannte, deren Namen die Allen nocli nicht kannten. Vielleicht war
ihnen die tlheoioi^iä die uaegyptische« Augenkrankheit. Da der kop-
lisclie Name für Aegypten »^HUte" eigeullich das schwarze be-
deutele, ward davon aucli die xtifula, xvftfUt, d. i, die schwarze oder
aegyptischo Kunst (unsere «Chemie«} abgeleitet. Eine ganz Ubnliche
Bildung könnte dem griechisch pj/Kaan; für die belrelTende Augen-
krankheit, die man dann »die aegyptische« ilbersotzeu milsste, zu
Grunde liegen. Die, %vie wir oben sahen, durch die Beschwörung
Pap. Eb. LX, 20 als schlimm bezeichnete Augenkrankheit bade -öz?-
ist aber für uns die Chemosis, der die in unserer Handschriri und
bei Diüscorides mit Ricinusblaitern zu heilende böse Entzftndung, hier
(pXtyfiövrj =^ (jpid/wo/v dort t'ß'fl xoqzeq, d. i. die glühende zur
Seite steht. Bädc -:3=^ halten wir also für Chemosis, die man sich
mit Eiter denken nuiss, (■/('/'( für eine schwere Entzündung. Bei der
rein itusserüchen Beobaclilungsweise der aegyplischen Aorzle wie des
Dioscorides llisst sich eine genauere Bestimmung nicht geben. Was
der Pap. sonst über diese Leiden aussagt, lehrt nur, dass gegen
W(f(f' J3=- und (\i\\ das gleiche .Mittel — Bicinusblatler mit
plastischem Thon und Honig — verwandt ward, und dass das hädi-
-ar>- jedenfalls zu den schlimmsten Leiden gehörte. Wir werden die
erwähnte Beschwörung des Heilmittels Pap. Eb. LX, 17 ff. auf der
folgenden Seite des Pap., unten S. 273 kennen lernen.
LX, \. Ift iit'P Vier
anderps zum OlTnen dps Gesichtes
i. visämt ,
% n.
xt ^.^ 'am 1 1
aiab. Uolzpulvt
Opalharzköi'oer
'/. D.
'Ai D.
Obeiaegyplische Nationarl
'/« D.
268 Gboig Ebeis, [<36
3. ante ^ Vei
3. Mvrrhen
ar m xei tmt I sim ^se^ mrte :^ hm
in Eins verbinden und die Äugen damit salben.
kt ni dr V— ^" \. 'ii'/i 7=. nl tun ^^ m mrte i^
Amines zum BeseiliirtMi i. de> sich Breitens des Wassers
über die Auireii. d. i. die Cataracta oder der Staar.**)
rsbd fria \ R.
^111
echter Lapis Lazuli
ue(u ° I R.
III '
Kieselkupfersalbe.
^Mfl I R.
lii '
Opalharzlömer
ärtl ^ I R.
iil '
Milch
5. msdumt^' ,
Hl
3. Stibium.
ie mshu -^sx^ , j R.
III
Krokodilerde [Nilschlamm ? ■
mnuu n iht ^^i \ R.
IM '
? einer Arl von RüucherwerL oder Weihrauch.
är m x^ 6. ual \ du r Ir n mrte ^^
In Eins verbinden 6. und hernach auf die Augen thun.
96 Die Alteo nennen dieses Leiden gewöhnlich ykatnnTßOiC [ylavxiifua
oder tKroxi^i^) d. i. das Darunter-, Dazugiessen. Nach Hirschebkg S. 15 haben
die mittelalterlichen lateinisch-barbarischen Tbersetzer der aus den Griechen und
— fügen wir hinzu, Kopten — schöpfenden Araber für H>'pochysis die Namen
initla opaca, aqua, ciitaracta und aquae descensus. Das letztere entspricht
ziemlich genau unserem a/^ v c nt mu ^^. Das fl/f F=^ hat sich im Koptischen
als S. ciogc B. logi. erhalten und bedeutet suspendere. suspendi, imminere.
f c n o o
98) Vielleicht mauu, mnvu oder matv zu lesen. i=3sn \ ^ ibt hält
J III III
Ster> wohl mit Recht für ugooYc. igocy thus sive aromatis genus pro sufßmento
adhiberi solitum. Jedenfalls kommt es auch als Theil des RäuchenKerkes xinpi
>or. XCVIU. 18.
4 37] Pap. Ebers. Die Maasse u. das Kapitel (jber die Augenkrankheiten. 269
kt:
ein andc»rcs :
'*« M.
shtt ° Körner««) | R.
fnrht ^^^ st^ I R.
Gänseschmalz
Xpr n aft ^^^ | R.
Naturhonig
7. är m %i tiat I rde m mrte '^^ r hru äfd IUI
7. in Eins verbinden und auf die Augen ihun 4 Tage lang.
kt:
ein anderes:
nisfnkörner?
uet'u I R.
IM
Kieselkupfersalbe
pr j\ hr 8. ö^est oder selb^:^'f^^).
Was aus 8. seinem Lande heraustritt. Marieenglas oder Gyps.
nef ^ ^ ar m x^ ^^^ ' *'^ -^^^ 'wr/t^ ^^ am.
Zerreiben. In Eins verbinden und die Augen damit salben.
kt nt dr \,_j lyn -^^ ^"' 9. /// mrl -c2>-
Andores gegen die Vorschleierung 0. am Auge (irititisehe
Affection oder Infiltration der Hornhaut).
c\ ^ o o
9*-)) n m *Ä'' . Es Hissl sich von diesem Korn nichts sagen, als
M '^^111 III
dass XLIV. { 6 V32 Drachme davon genommen werden soll, und es also mit zu
den feineren Substanzen gehört.
100) Diese Drogue — doch wolil eher ein Mineral als eine Pflanze —
^-^ A^ >L*_ »was aus seinem Lande heraustritt! möchten wir für Marieen-
<=> ö I
glas oder Gyps halten, und zwar aus der lebendigen Anschauung des Aegypten
benachbarten Wüstenlandes heraus, wo Marieenglas wie Gyps in der That aus dem
Boden hervortritt als habe es in ihm geruht und den Ausweg ins Freie ge-
funden. Im Pap. Hb. ist es H. L. Den Gyps sehen wir in ähnlicher Weise bei
Blankenburg in Thüringen aus rothem Boden hervortreten,
tot) S. «08 (76) A. {% zu LVI, 6.
270 Georg Eubs, [138
^eÄJ |°| pg f^ I R.
seseFrucht oder Kern??»«) Gekocht.
ür, ,;, I R.
Zwiebeln ?
aft ,^, I R.
Honig
n( an
fein zerreiben
seeu k^ U-/1 10. I» hbs [li fi< ^ J\ tnrt '<s>- hr-s nie
in Zeug 1 0. bewahren, das Äuge damit verbinden, das von
txn j^ .<25-^<>5) s\c) hr tr n mrte ^^
der Verschleierung ergriflFen. (Thun) hernach auf die Augen.
kt ni dr U-Q 1 I • s/'^'^ o '''^: '>' '/'//
Anderes zum Vertreiben II. des Albugo im Aujje
Ti
I hna
Glaskopf oder Haematit? fein zerrieben, in Zeug pressen und
pm U-^ 8t r mrte "^^
es auf die Augen legen.
12. ki rrl o ;// dr U.^ nhet es m mrte '^^
12. Ein anderes Mittel zum Vertreiben des Eclropiums oder
Entropiums LVll, 10) an»den Augen.
adn n Sndt v^A»- | R.
Harz? der Akacie (LVI, 10 S. 210 Aum. 23)
nagu ^°^ n tert ^°^ | R.
Pulver der Zwiebel
4 08) J»T»T ^V^ liLI 'v^ Se§e kommen im Pap. Eb. ziemlich häufig
vor. Ausser gekocht, sollen sie einmal Verstössen >verden. Brugscu bringt das
Wort mit dem hcbr. ntD*^tD2|( zusammen, doch muss es aegyptisch sein.
\ 03] Ursprünglich hatte \ (I <=^> ' ^X^ -^^^ tä r s dagestanden ; doch
tilgt ein rother Strich das tä hinter t^n -<sz>- und das r; aus dem I« aber wird
wiederum mit rother Farbe 1\\ se gemacht, was den Dual der dritten Person
fem. bezeichnet und sich auf mrte bezieht.
4 04) Ebenso LVU, 5. S. 227 (95.).
'39| Pap. RitEKS. Die .Maas^sk r. das Kapitel tBER DIR AiicENKRANKHEiTEN. 371
13. mel □ I R.
13. Glaskopfstein oiicr Haemalit".' [S. iiiueii im Text)
iii' V_0 »(
tJ '
Zerreiben und die Augen daniJl veritinden.
Der Metstein oder Haematit.
Dei' — ^ 1^ r-, "'f' ^ stein, lieisst aiicli LXXXVIII, 17 _>
'gs. ~v«« -t- 1 ]y tned am n 'anx jy Medstein des Lebens oder
Spiegeliiietailes? Seine Bestimmung bietet grosse Schwierigkeiten.
LVII, \'i ist uns indess eine Pflanze —^ ^ begegnet, für die XLIX,
14 als Variante ^ *^c.'^ »lef^ eintritt, und unser Stein i" ^,
und dieses Gewüclis haben also den gleichen Namen. Wir er-
kannten in der ersteren das Chelidouium majus. wülirend Stern sie
rur den Crocus kopl. MeTAiw. jweeAJO hielt. Ans beiden Pflanzen
wird gelber FarbenslolT gewonnen, und Dioscorides erwühnl die eine
wie die andere. Von dem Salle des (Ihelidonium maj. sagt er, es
sei xpoxoJfTj^e d. i. safranfarben oder hochgelb, und sehen wir uns
nun unter den Steinen um, die er als Medicamenle vorschlügt,
gibt CS einen, dessen beste Sorte gleichfalls die crocus oder lioch-
gelbe Farbe haben musslo. «//pioroi;«, sagt er, «A'i f'ivai Cionfi 6
TtagaxQoxi^Mp TJj xiiött. Ferner soll er sich leicht zerreiben lassen,
und von dem tnt^J (nmi steine wird au unserer Stelle sowie LX. 13
und LXXll, 3 verordnet, ihn zu zeireiben und «fein« zu zerreiben.
Mehrmals wird er gegen Augenkrankheiten verwandt, und das Gleiche
gilt von dem crocusfarbenen Stein, den Dioscorides V, Iii (145)
axiaröi A/#oe nennt, und welcher nach ihm gegen Verfettung der
Augenlider nnd Slaphylome (Beeren-Gejächwidsl oder Traubonauge)
sehr wirksam sein soll. Dieser Schistusslein ist unser rotlier Glas-
köpf, farbiger Botheisenstein, ßlutstein, lapis haematitis. fer oligistc
rouge fibreux, fibrous red Iron-ore. Je feiner die Nadeln, in die
man die stalaktitische, traubige Masse des Steines zertheilt, desto
mehr tritt an ihnen die rotlie Farbe des Eisenoxjdes hervor. Von
dem Pap. Eb. LXXXVIII, 17 verwandten Steine (med cm), den
Geoi«; Ebehs,
[UO
die Aegypler »Slein dos Lrbons» nannten , hatten sie vielleicht be-
iiicrkl, dass mau (Haüskahn unt! Hekbici zeigten es in neuerer Zeil '"■■)
ihn durch Streichen mit einem Magnel bis zum Anziehen von Eisen-
feile magnetisch machen kann. Dadurch erhält dann dieser Stein
allerdings wie jedes Object, von dem eine KraftUusserung ausgehl,
ein belebtes Ansehen. Diese Combinalion ist zu künstlich, als dass
sie auf allgemeine Annatimc rechnen dürfte. Immerhin spricht fUr
sie dei' gleiche Name und die gleiche Farbe der Pflanze wie des
Steines und dazu die Verwendung des letzteren (nach Dioscorides)
bei den Allen. Im Kopli!<rhcn lindct sich kein Äquivalent fUr das
hierngl, met nmn oder med ma, eine Gruppe, die wir auch vergeblich
in anderen Texten als unseren» Pap. suchten.
Wir umschreiben
ul '
1 verbinden, weil man mit dirscni
.Medicament kaum salben kann. Akazienharz [ään) ist, wenn mau
es sich noch Hilssig denkt, das einzige Feuchte darin; «loch kann man
sich noch unter mytt h li'rt . , zerriebene Zwiebeln denken.
11!
kt nt är \
I Ar tnrtä ;
des
Anderes zum Vertreibtin des Blutes in den Aiii:en, d. i.
Haemophtlialmiis uder Blutergusses in den Augen. ,
Sesn \\ n an 14. u'at i hr naqu
IM ■ ^111
2 Bassins oder Schalen von Tüpferlhon "^). U. die eine
mit Pulver
» mm hrtt nt mst l'ey r=a
der Dompalmenfrtkhte und Milch einer Frau, die einen
Knaben geboren,
ky hr ärtt ^^^
die andere mit Milch.
15. s/r ^ H ?1j|' dve k r mh virle -^ ke
IS. Lass es Ceuchl stehen, und mache Dich am Morgen daran,
Deine Augen zu ftlllen
lOS} G. T. von KoBEU., Geschichte der Hin
O ö .
ist II. L. und k^nn i
III IM
oder die SubslanK, uus der solches beslelU (wegen des
veranliisst uns, uns für die leUlere xu entsclieiden.
ilugie S. (
eine Flüs;
° ) b..
■in Gerjss
l>or Silin
f il] I'ap. Ebers, Die.Maasse t. das Kapitel Ober die Aücemirankiieiten. 273
m nn mm är r tr nen
mil jenem Doiufruchtmillel ; riarauf aber
1 6. ää «*w x*""^ ^^^^ "^^ *" *"' ^'■'^
16. wasche Du (bei Dir) die Augen mit dieser Milch
8p ® äfU I II I An* *o*
vier ual 6 Tage laug.
kt nt dr %-Ji 17. axf r=i til m« ^^ m wr/e ^g:
Anderes ztim Verti-oiben 17. iler Cataracta oder des Slaares
in den Augen'").
ae A Hcfw sp an
Komm Kieselkupfersalbe, liis'"
komm uc/'u salbe!
ät' A «eC I öc' A ävfii ^ n
komm griinc. komm Ausfluiii}
!tc' A qeüu /"^ n mrt -
also : komm uet'it ,
salbe,
18. mrl ^sz^ Ilr ^
; des 18. Horusauges""')
Tm J\he y^ rdu 9.
komm Eigusb"") aus dem Auge des Tum, kommet ihr Stoffe,
pr J^ 19. »1 Vsiri Jj äe a nf dr ^—0 «/'
die ihr hervorgeht 19. aus Osirig. Kommet zu ihm nnd
nehmet von ihm
««™- ■'im ' II 11 ■ Hl
das Wasser, deu Eiter, das likil, den Augenschmerz
107) Eigentlich Hee sich Breitens des WusRors über die Augen, ilJe sulfusio
aqiine der Alteo. LX, i Anin. Die tlussen iienncii den scliwarzeit SlasT csi:liwarzcs
1 08) isl dus Wi(^(fcrholungszeichcn . welches den vurhergcliendeu Salz
zweimal zu lesen gebieM.
I09j Jede koElbaro Gabe der Nnlur, bc.^nders die heilenden und duftenden
ürogueo, wurden, wie wir schon zeigten, ah Ausilii.sse einns Giilteniüges oder
wohl fluch als liolches selbst hezeichnel.
HO) ^ ^^. ^ f""^ '1^° f^ •"" *s'"f''"' ««-fcoÄ auswerfen.
IH] ^ ^^ -, -'S»- Ifrtu -a>- srheini Leine bosliminle Krankheit zil be-
deuten, soDdern nur den Schmerz, mit •eS'- determitiiert, der an den Augen.
Das Wort entspricht dem w ^ ^et O, das mit dem O, d. i. dem Klasseozeichen
274
[US
so. bilc
Ipl
•IT'
id. die Cliemosiä, die Dlindheil. den EJIcriluss (li{i[iiludo}, die
bewirkt der Golt
klä '^^\ ml^ ml ^-l 21. uxdu ^
der EnUÜtiduDgen, jeder Todesart, Si. jeder Arl von
nxd~l O I x' »f't 'f"' '^ ' öme" mrte ^:
Schmerzen und aller Ubelen Dinge, die sich hefiiulen in dii*scn
apta altrt
Augen so viel iliror sind.
22. rc i:i ^ j Ar iivlu °^ x« '— - A"" W"' i"?, «' /P»"« •
22, Su i-sl ur /.u «pre.f^tien über diu Ki»üelkupfcrsalbe. aurgelöst
JD Honig des Käfers {Ka fexwachs)
dem man bei-
1. u sen gäti j^"^) du r mrt -ac- heim ma
mische 1. GyperusundaufdasÄutjelege derOrdnuaggemüss.
Für (ins l\ejt di^lenniiiierl, Sclinierz und Kummer des Iter/.cns oder der Seele be-
Kcichiiel. In unsorora Pap. komm! es sonst nur noch zweimal vor, und sowohl
L\ll, <9 svie cm, 8 unserer Aurfasäung gemilss nicht als besondere Krankheil,
sondern uls Schmerz, An der ersten Sielte ist vom Triefen, der Verlinslerung, dem
Selimer?; elc. die Rede, die im Auge entstunden: CHI, 8 — 9 kommt es In einer
der Hüls krank ist und er Schmerz hat in den Augen.
I ( S) Die nian« ß i] e ^^ gäu j^ , auch ö ^ «2 j^ ff«', ß ^"^T und
^ "^ 1 1 "^ M^ "'"" i^ S"^*''"'''-''"-'"- «"tsP"-'"^"'!. "ie scI'O" S. il9 (87) t» A. !1
gezoigl ward, der Pcipynisslaude, über welche sclion zu S, Hü A. i! O [[}
■(^ apt hdn "^ Papyrusspilzen lias Nöthigsle gesagt ward; dafür spricht, ob-
gleich giin nichl «u wtooT gewordei» sein kann, ouch XL. 13, wo uebcncintinJer
und also als Verschiedenes verordnet wini ffii« "^ vom T «rfft
^ 1 .^ II I n I
d. i. des Ufars, und 'jiiu "vj n fiap 31 1 d. i. Gau des Nomos oder des beslftllen
Landes. Wir wissen, dass der l'apynis am besten an den ITcrn der Nitnrme des
nördliche» Delta geilleh und XXXII, I wird vererhifeben Q I] ö S ^ ""^ \ R
"^ T 11 ?'/" *^X ''^* nördlichen beslelllen Landes (der DcHunnmen)
»om Stromesufor. Nach einer Inschrift von Dcndera gab es auch ß
e
U:t] Pap. KnEBS. DieM.u
E V. DAShAI'11
L LBEIt UIt:AlGB^KHA^KIIElTE^. ^275
LXI, 1 . kl t'i Ulm -s- vt xff ■— J ftxdu ^ m mm -^
Anderes von der Aiitjensalbe zum Abweliivii der Scluuerzen
von den Auijen,
2. /p ® B nhi? ^'1«)
2. Spitze des Papyrus?
ten °^
Zvvieliel ?
■ r,
«A ,,,
Honig
mrht ö »e ^^
Gänseschmalz
meäsl I /■ medsl | '")
Zu gleiuhea Tlieilen,
S. a. Alitli. I S. 189 (J)7) A. (57,
"" n' «" !^ '''^ Mülter des Cyitonis budeulen (XXIV, 10— XXV, l), ist fraglich;
vicileinlu die weiblichen Bliiteti, vielleicht die Wiirüelii, Er geliürl tu den Drogueti,
aus denen miiQ d;i8 RUuclicnverk xiiif^i XCVIII, S zusfiramcuseUto. Ausser gekochtem
wird süsser ijäu verschrieben und wir meinen auch zu wissen, was Q ^^^ (J ü
■^ oe^ ^ yeyuE "^ mr i^ bedeulel. eine PI!an/o, die KleicIifallK zu Deadera
erwäbnl wird. Es isl doch wohl der indische Cypunis. Wie ao^ Vi me "^ zu
der Bedeutung der grlbeo Pdanze koiuml, lindet mau S. !S3 A. 78, und bei
Diuscor. wird eine uus Imlien slammcnde Cyparusarl erwähnt, die. wenn man sie
kziul, sarrimgelb und bilter ersclieinl. Üieseui bitteren sieht wohl nucb »der sii.ssei
Cypenis unseriös Pap. gegenüber. Cyponis, den man Salben zugefügt hat, soll sie
viTiliiliUii. Diosior, I, * S. U.
I 13)
I "^I W "^ ^ne "^ inbcttte Ster.s
; dem a
ib, iLis. eyperus. iilso
wissen nichts besseres
wii'der mit der Pufiy russluude zusnnuneubringen. i
vorzuschlagen, lumal wir ja von dem hJn '^. das wir LVI, (0 (S. HO A. it) auch
als Cyporus, Byblus, l'iipyrus erkannten, gleii-hralls den Kopf oder die Spitze vor-
urdoen sahen, und Uician von einem Bybloskopfe in der Syria dea reden horlon.
Es gab eben mcbrere Arten von Papyrus in Aogypien, wie die vielen Sorten von
Papyruspapjer beweisen, welche die Alten erwähnen. Wir nolierlon deren Sl.
I < i) Die einxolnen Droguen worden hier garnifbl, auch ntcbl mit dem Strich
bezeicboel; dafür trat an das Ende ihrer Aufzüblung ^ I -^^^'j I , was sicher
(jkoru Hbers,
[Ui
der Ordnung geotU:;!«
m mrle ^^
Blutes in den Atigt'ii
du r tr n mrte ^: 3. hhs m,i hh
hernach auf die Augen zu ihun 3.
iiniiJllilige mall? (^L■ll^ Uiinfig).
H ni ifr %—fi mlu /N n «*/' '-'*'
anderes n\m licrh^n die ('rpHisse di^s
d. i. Suhconjiinctivaler Blulaustritt.
'""' m *" im
getrocknete Myrrhen
Zahn (kraut?) Körner oder Saraen.? Müchweisso oder rolhe
schön duftende aromalische Drugue: Kaiim der acgyptischc
Zaiiiihaum Lalanilcs augy{itiaca'??
J = ^ meätt zu losen ist und 'Zu gleichen Tlieilooa
bedeutet. Dies ist iiiirraglldi unit muss uns liier tseDÜgen. Wie muu iliis ^ |
<=3> j I zu fassen liat, ilenkcii wir eingL'licnd »d einer anderen Stelle ^u
zeigen. Seine Grunühudeuliing w;ir wolil »wie ein Bein znni ondern«, d.h. mit
Hinblick auf die Medicamcnle ; eio.mder so gleich (iin (,lnanli(3tj wie die linke
KorperstiJtze der reclilcn, Navillk hat ganz Itecbt (ZeJIschr. 1813 S. 89 , wenn
er die Gruppe ^ ^^ f] q ^ I """'*' li """^ ""^ ''"" enlsprochendu ß p U
(Navillb Mythe 3. Hop. V) unter den Plolemiiem aiicli »die Fusssohlen« bedeuten
die tncäst als etwas einander durchaus Entsprechendes, Gleiches auirnssle. Im
Loud. Pap. Nbmy ^ , auf den der genfer Gelehrte hinwies [(8. Dynastie), heisst
es auf der zweiten der Zeitschrift beigegebenon Tafel Z. 47 und 18
' Deine Beine, die hin und hergehen, sind von Gold,
W
^(^,
und dass auch sonst meiisl \ das Bein, und zwar d»s Oberbein und den Schenicel, -i
bedeutet, geht schon daraus hervor, dass es mit /tj:3 XP* '''^ wechselt, wis I
in der allen Sprache den Schenkel und zwar den Vordersehen kel des Thieres bedeulvl
und dann in dem ko|)tisclien tgnin^ benutzt ward, um auch den Arni zu bezeichnen.
II») LVI, I
u
llf
nhd
IM
zieht sich nur auf die Bedeutung von nhd. kopl. &. nk^-xc der Zaim. Von der
früheren Vermulbnng, es sei balnnili^s uegypiiaca. sehen wir ah ; denn diese Pllanzo,
von der Kriichte in Grübem gefunden wurden, war in Aegypien heimisch, und
lo; denn die von DümcnRn publiciorlen TcMe
f iSj Pap. Ebbhs. Die iMaassk t. b*s Kai-itel hhkr wie Aihienkbankiieiten. 277
nc(u
Kiesel kupfüi'salbe.
meä»l I r tnehgl \
zu gleiclieii Tlioilcii
du r ir n mrte -^^
Hernacli auf die Augen tliun.
irl m ähdii -"-^ x'«' III » p*'l Q »f'''ß
MiLlül lür den drilluti Monal der Jahiüszeit des S[irosseos bi.s
5. r äbdn -— iifd MM » ;""' o
5. zuQj vJLTlen Munaie di;r Jahrcüzeil des Sprosseus.
Das aegyptiüche Jahr zerfiel in drei Jahreszeiten (Tetramenieen)
zu je vier Monaten""). Die liier erwülinle Pert-Jahrcszeil heissl
wörtlich übersetzt die des Heraus-, des Hervorkoniinens, Sprossens
(der Saat). In Aegyplen zeigte sich dies in unserer Winterzett,
und so hatten die Griechen Recht, wenn sie die Pertjahi-eszoit mit
Xfi/ioip der Winter übersetzten. Auf der TaTel von Tanis (Dekret
Denneii es mit urilcr den Produkten der Bulsunisldi lieber, deren sich die Siilbcti-
und Parfüm bereiter allein bedienten. 1u Bbugscu's Wörtei-b. ser. II S. 25) wird
dem Har2
ir^^S
mamama ein
ÖS tccel isi von
uuderes 'T^ ° gli'ielige.setzt : dotll
•V\ o TM trennen, das unser tiW
irrtliümlicli ; denu das (1
oder tiAlbjilsiim Ist. Es helsst von ihm Dum. Kuc. IV 86, G, liuss es sehr käst lieh
dutle und vorlter, dass es die Farbe des hr lU ooo odc<r fir Wsleincs habe,
in dem Lki'SIIis (Metalle S. 138) den Berg<iuarz crkaante, der milchweisa aber
audt roth vorkommt. Dus muinuma ooo harz, dessen Name auch nhd \, ist,
darf iiiclit mit der Diimpalme _^ ^S i> '^, n nieim
mememe, verwechseil werden,
116) Die Homite werden im Allaegyptischcn boKt^icImut als erslcr,
driller und vierler der Tetramenio, zu der sie nfhürun; die der Jalin
Sprossens oder des Winters also :
erster Monnl der Jalireszeit des Sprossons Ti/bi
IM
Dendcra -y (
I -
II *
III •
MM '
zweiter Monat i
)
dritter Monui <
)
vierter Honat
Phainmnith
PhaTmuOu
278
Geom EtKU.
[IM
von Kanopu«^ stelil darum auch dem Hren^Iyphischm c — ^g o M
fT d»s griechische »> t^ x'*I**^''' gegeoulKir. E.s waren darum die-
jenigen im Rechte, welche diese Tetrameoie, von der Bedeuluog
Ai^A 'pro ah^ehcnd, (geradezu die Winlerzeil uherselzten. Nach dem
juliaiii.sehen Jahr fälll sie vom 17. November bis 16. .März. Die
Criechco kernten die aegjpliüchun Jlonate naUlrlich zaerst io Alex-
amlria und aniK'ren Unterat^pUschen Städten kennen und gaben
ihre Namen darum in der unteraegj-ptiscbea Form wieder. 0ie za
der /V'(o Jahreszeit gehörenden beis^n rvjii, fttX'Q- if"f'*rtä&, ipuif-
ftovüi. Das nua folgende Mittel ist also für die Zeit vom dritten
Monat der Jahreszoit des Sprosseus (Phamenoth) bis zum vierten
.Monat (Pharmuthi) derselben Tctranienie bestimmt, was die Zeit vom
17. Januar bis lf>. Februar zu bedeuten scheint. WUre der \. Winler-
mnoat mit eingeseblossen xii denken, so konnte man das Kecepl bis
zum 16. März verwenden. Übertragen wir die Vorschrill in unsere
.Initchanungsweiäe, und hören wir, irgenil ein Mittel solle vom Januar
büi Februar eingenommen werden, so beziehen wir das gewiss zu-
DAchst auf die läge vom 1. Januar bis I. Februar; den zweiten
mit eiuzuiechucn würde immerhin srlion willkürlich sein; es
also in unserem Falle die Zeit vom 17. Jan. bis 16. Febr. ange-
leo werden, wenn auch i'ine Vediliigeriing dieses Termlues dem
Pabeoleo weder Vorlheil noch Niiclitheil gebracht haben niüehte.
LXL 5. msäm-t
Stibium
nberat^. Natron oder
Salpülerart
MI
Jem Stibium verw;indli-s Mineral. "')
*^ IM
arab. Holzpnlver?
C »Ml r mm>t( rde m mrit' ;^^
Cm gleichen 'llu-ilcn"") auf die .\ui^<<n lim
. ( S. ssx Am» h:.
L t S. 17S Anin. 114.
1*''] Pap. RbRRS. DieMaASSB lU DAsKaPITFJ. IBKR die AuilliNKKANBIIElTEN. 279
kt 8im -
■ ärfu m Stnu o prl o M o
ne andere Augcasalbe anzuwenden im Sommer, Winler
und der Ueberschwemmungszeil., d. b. wührend des ganzen
Jahres.
Unser Recept zUldt hier die drei Tetra iiienieen des aegyplisclieo
Jahres auf, und zwar als ersle die ixx^oir/ju ojahreszoit, den Som-
mer, (kopl.. ojtüJUL aestas) eigenlhch die Zeil der Glul oder Hilze
fnsn ^i^e [1 ^iiiu n ] die das Decret von Canopus (Tafel von Tanis)
z. 42. i'h'ijos nennt und zu der die vier Monate naxruv, nuiivi,
eniipi und fifao^i'i gehörten. Sie unifasst die Zeit vom 17. März
bis \G. Juli des julianisclien Jahres. Von der ^g prt Q Tetra-
menie, der Zeit des Sprossens oder dem Winter ward ohen zu LXI,
4- — 5 geredet. Die letzte oder M*!© Set q Tetramenie ist ^ Butcscii
hat es endgültig erwiesen"*) — die Ueberschwemmungszeit. Sie um-
fasste die Monate i'/wi^// , ipttagii , a/Arp , jjok« und die Zeit des
17. Juli bis IG. November des julianischen Jahres. Auch heute
noch passen diese Daten auf die Ueberschwemmungszeit.
Diese In allen drei Tetramenieen, also in sümmtliclien 1ä Mo-
naten des Jahres zu verwendende Salbe soll bereitet werden wie
folgt:
7. m/tdinl ° iW t_Ü hr mrlil '^ Irn "^ '^)
IM • 1 1 1 ' -^
7. Stibium zu zerreiben mit dem Schmalz der Trpgans
m due ö dn _n— rde he 7i hr gt fl
in der FrUhe, ohne es indess an's Feuer zu bringen'^')
8. slm -ti&- am in grh "^
8. und das Auge zu salben damit in der Nacht.
Lxr,
II9| Zeilsclirin 1866 S. H.
ISO) An anileren Slcllen «=z> ^^ ifrjj ^^ , '-' V^^ luriiti und
sclileclit <^^^* ^^i lirp ^^ , isl eine Gans, die man gern als Opfer ilurb rächte.
In LepsiL's üllesti-n Texlen des Todtenb. werden I, 10, (6 — <9 i GänscarluD als
Opfer dargebrachl: von der ro. «( und »r-Gans je S, von der Ä4y ^^ Gans, die
vielleidil kosibiircr war, nur eine.
III) Wönl.: Nicht lasse Tallcn oder niederlassen es auf das Fencr.
AbbanOl. d. \. S. Gojclltcb. il. Will. IXV. 24
280 Georg Ebers, [448
lU : msdm
III
Aiulircs: Stibium
uetu
III
Kieselkupfersalbc
xsbd
^ III
Lapis lazuli*^)
aß
' III
Honig
9. yw^^ °
^ III
9. grüne Bleierde *^)
meäal r mcchi
zu gleichen Tlieilcn
är m äuS& O si -$-^^^)
zu einem gezogenen Teig oder Brei (oder Stollen?) machen
und
du r tr n mrte '^^
hernach auf die Augen thun.
122) Sicher festgestellt. S. Lepsius Metalle S. 55—71. Was Theophrast
und Dioscorides accjtipeiqog nenoen, ist nicht unser kostbarer Sapphir, sondern
der Halbedelstein Lapis lazuli, und wie unser Papyrus hielt Dioscor. Y. 156 (157)
ihn für ein gegen Augenleiden empfehlenswerthes Mittel, xori rag kv rolg 6q>-
&aX/Äoig VTte^oxctg tloX arafpvliu^iava aal q)kviiTaivag arilkei. Sein ge-
schlämmtes Pulver bildete in Aegypten die blaue Malerfarbe, welche später unter
dem Namen Ultramarin bekannt war. Wir besitzen selbst ein Säckchen mit ver-
härtetem Lapis lazuli oder Lasurstein pul ver aus dem alten Aegypten.
483) S. S. 802 (70) A. 7. zu LVI, 2.
1 514) 3»^ O auü O S. oof ig puls pulmentum. Die wörtliche Übersetzung
der ganzen Gruppe 'aiiÜ O st — ^ ist gezogener dicker Speltbrei, und man darf
dabei an Nudeln oder dergleichen denken. Da unsere Gruppe H. L. ist und sie
uns auch nicht ausserhalb unserer Handschrift begegnete, wissen wir sie nicht anders
zu erklären. Das /^ iM^ fueie o in Dümichen*s Recueil. B. IV LVI, I inuss
^ ^ \\ ooo ' o ^
eine aus Arabien kommende Spezerei sein, die hier nicht gemeint sein kann.
Wegen der Lesung weisen wir auf das j^ ^ des M. R. Hätte man ^ $t für
^ ^ oder ^ = den nach unten führenden Gang, oder ^^^ st-t zu
halten, was dasselbe und dann auch die Gruft, bedeutet, könnte unser au^ das
p
4 ^9] Pap. Ebers. Die IVIaasse u. das Kapitel Ober die Augenkrankheiten. 281
/.*/ nt ilv "' — '"1 10. ynt in Ip ii) m stin .^:g>-
Andorcs zum V(^r(rpih(Mi 10. ciiuM* (lOscliwulst '-'• mim Kopie
(GrUtzbeutel) mit Augensalbe. Ein Atherom oder eine
Balggeschwulst.
msdm I D. ?
Stibium
Xt am i^j Vs D.
arab. Holzpulver?
w» 1^1 Vi6 D.
Opalharzkörner? *^)
11. Ä/m j^i Vi6 D. .
11. dem Stibium verwandtes MineraP^')
anu i^j V64 D.
Dinte
««'^- ,°, ^«* M ,°, V« D.
getrocknete Myrrhen
prt tndu Vm D.
TnOäbeeren oder Samen?
12. A/ rrl nt mrl -<s:> xpr x^ ^^bl duiU ^9?^ r-s
12. Andere Millel Tür das Aui2;e, nn dem irgend elwus krank
geworden.
tidd o n rm& wi Jw i psi 1 3) m meue
Menschengehirn, das man zerlegt 13) in zwei Hälften.
LVI, 20 mit dem Brote ff=o determiniert wird, auch das Brot sein, das man als
Todtenopfer in der Gruft niederlegte. Der Gang st — ^ J\ ist auch unser
Stollen. Das sächsische Gebäck dieses Namens bedeutet wohl nur das der Stola,
dem Priesterkleid zukommende Gebäck. Wegen der Lesung von auS^ weisen wir
auf das S^a = au der Pyramidentexte.
125) S. 857 («85). A. 80. zu LIX, 3.
iU) S. 257 («25) A. 84. zu LIX, 4.
127) S. 258 (4 26) A. 82. zu LIX, 4.
20*
282 Georg Ebers, [450
du tne-f kr äfi stm -<s>- mri -<so- dm m
Man nehme seine eine Hälfte mit Honig und salbe das
Auge damit am
mäirlu f=^ hna 14. 8§uyt o me-f
Abend, und hat man 14. getrocknet den anderen Theil
ni U-:/! 'an stm -<s>- mrt -<s>- am m due o
und fein zerrieben, so salbe man das Auge damit am Morgen.
kt sriiil ^ 31 mee
Aiideies um Wiiclison zu machen zu schcirfen die Sehkraft,
15. (tru m abdu /*^ //) n prt ü ///V/// r dbdu y^=^
15. iiuzuweiuleu vorn ersten Monat der Jahreszeil des Sprossens
bis zum
snuu n jirl 0^^)
zweiten Monat der Jahreszeit des Sprosseus.
msdml teil r=üii n 16. msdm J
IM *^ IM
Stibium . — Männliches des 16. Stibiums
MI III
o
snn
MI
Opalharzkörner
T))edst r mcäst dul m mrle :^
zu gleichen Thcilen auf die Augen thun.
ki: ^^ ,,, (/^*'<»
Vau anderes: Obcraegyptische Art des Natrons oder Sal-
peters. S. 226 A. 42.
mes- 17. dml
Ml
Sti- 17. bium
measl r meäst du r tr n mrte '^i
zu gleichen Theiien, hernach auf die Augen zu thun.
kl: terl °
Ein anderes: Zwiebeln?
128) S. 277 (U5) ff. zu LXI , 4—5. Vom I. Tobi bis ersten Mechir.
Nach dem jul. Jalir vom \1, Nov. bis 16. December.
<29} S. 237 (195) zu LVIII, 5 A. 62.
451] Pap. Ebers. Die Maasse u. das Kapitel über die Auüenkrankheiten. 283
msdmt
Mi
Slibiuni
äfl ^
^ III
Honig
18. niedM r meäst du m mrle ^^I
18. zu gleichen Theilen, auf die Augen thun.
hi nt äbe mee
Ein anderes zum Öffnen des Gesichtes:
pqyt CD nt 19. hnu ^ \ me kp U-:/! tä *^) hr
die Scherbe eines 19. neuen Hinkruges erwärme mit
f A/VA/VNA ö
frischer Milch
130] Das %-^ kp ^.^ dieser Stelle bringt Stern mit S. Kcon, B. x^^
absondere, occultare zusammen. Man müsste also übersetzen : Die Scherbe etc. ver-
borgen in frischer Milch ; doch kann diese Version nicht zutreffend sein. — Seilen
wir uns nach dem weiteren Vorkommen der gleichen Gruppe in unserer Hand-
schrift um, so finden wir sie, gleichfalls mit ^— =/l determiniert, XCIV, 4 wieder.
Auch hier hält sie Stern für abscondere, doch kann sie nur wie in vielen anderen
Fällen beräuchern oder erwärmen bedeuten. Der Berl. mcdic. Pap. V, 7 schreibt
es richtig V 'Ja N§^ I ^^^ Patienten (die Person damit) beräuchern
oder erwärmen; kp wird hier determiniert mit der Flamme, die wir auch im
Pap. Eb. XCIV, 4 und LXI, 19 für %^^ einführen müssen. An ersterer Stelle
(r<=»\j f. ^ — § n
heisst es nämlich: w=^ 9\ I beräuchere oder erwärme die Patientin
D ^ Sil<=:>l
(Frauensperson) damit. Dass dies zutretTend ist und keineswegs an »abscondere«
gedacht werden darf, beweist die Fortsetzung der betreffenden Stelle
D -" J\
X IX H ^^^^~^ y^ ^~~^ indem Du hineingehen lässt den Dampf,
der davon ausgehl, in das Innere ihrer Vulva. Das kp V— =^ st J| hr-s des Pap. Eb.
ist ganz analog dem kpu \\ se )^ hr st des Berl. med. Pap., nur dass es sich in
jenem um eine Frauensperson, in diesem um einen Mann handelt. So wird denn
auch LXI, \ 9 hinler kp weniger correct ^— =fl statt 1 1 stehen. Möglich wäre, dass
an letzterer Stelle kp ^-«fl als Vorgänger des koptischen ^(one, <5'ton sumere, capere
zu betrachten ist. Es wäre dann »die Scherbe etc. genommen mit frischer Milch«
zu übersetzen; doch ist die Version »erwärmen etc. er weit natürlicher, zumal sie
durch XCIV, 4 der gleichen Handschrift so gut bestätigt wird.
284 Georg Ebers, [452
rde r mrte ai sp sn
^ II
sehr zahlreiche male auf die Augen thun.
m;stmt
Stibium
aß ö^^») «< ffM 5^
Mark oder Klaueofett? des Rindes?
du m mrte ^^
auf die Augen zu thun.
\: /u ■'••".
il
\' ■h.MV-
. 1
1!
l' ! iMlii-:. «Iv-
1 1 C« . «
.•!i[-'<
msdum-t
Stibiuni
o
MI
tf
^^•1.)
IUI 4
au
' III
III 3'»)
Honig
matt
desgl. ,d
. h.
auf die Am^n zu
thun)
•
1. '.i ..
ri-s
• 1 1 . .
>'r*'-
IXII. I.
M^mi
III
Stibium
mu nu iert titt
III
Saft von frischen oder grünen Zwiebeln
xpr t^ m iift ^^^
Naturhonjg
ä. du m mrte ^^
:!. auf die AiL^en thun.
»J» S. ni LVl. H S. Ml -»»9 A. il.
\M Die M;Kiäi»« smi hier zu fa:«sea wie 4:3: i Dncfainea wie » Ru
des übriffens ^w«3hiilu:h. ^ewoKeaen Stibiums wüniea viei mehr :jeia «lis :k»i2>t
iiivija venirinet wini.
153] Pap. Ebers. Die Maasse u. das Kapitel über die Augenkrankheiten. 285
Aiiderr Au^cMi^alhc :
msdm II 2
Stibiuin
aß 1^1 IUI 4
Honig
IM ^
Kieselkupfersalbe
xnte V4 *^)
grüne Bleierde
^ MI
3. echtes Lapis lazuli
n( U-:/! du m mrt€ ^^^
zu zerreiben und auf die Augen thun.
hif still -ccn:^
Aiuiero Augciisalbc :
msdmt II 2
Stibium
ad ö 4. se ^. II 2
Gänse 4. schmalz
mu^ IIII4»')
Wasser
in die Augen spritzen.
Andcr(\> zum Vorlroihen des Alhui:c». dns in den Anisen
•_• • •
enlslaiulon ist:
^33) Wie a : 4 : V4 • V4 ^^^^ *» *» V4> V4 Drachme. Dem echten Lapis
lazuli wird kein Maass beigegeben. Vielleicht Stibium und Honig wie 2 : 4 -{~ V4 ^*
+ ^/i D. + Lapis lazuli in beliebiger Menge.
134) 2 : S : 4 oder t, t, 4 D. Vielleicht ist das Wasser 4 auch als Binde-
mittel wie bei den Recepten zu gleichen Theilen als 4 H. zu fassen und das
Ganze: Stibium 2 D., Gänseschmalz t D., Wasser t II. Die beiden ersten Me-
dicamente lass' ich wägen und nicht mit dem Ro messen, weil msdmt ^ sonst
III
immer nur gewogen wird.
286 Georg Ebers, [154
msdml I
IM '
Stibium
5. ai-ab. Holzpulver
vt' ^-«fl au du m mrle ;^^
fein zu zerreiben und auf die Augen zu lluin.
MI '
Kill lJU(l^M•<-'^: Dinte
msdmt I
Slibium
MU AWNA/* ^^]
A/V/VS/NA /
Wasser
nt s; j\ an du 6. m mrte '^^
fein zerreiben und 6. auf die Augen thun.
lil: hbne ^
Kin ciiultMcs: Ebenholz
msdml
Stibium
mU AAAAAA
Wasser
malt
desgleichen (d. h. fein zerreiben und auf die Augen thun).
kt : bnf O ^") n äbdu ^ ^^) |
Ijij riiidtMi^-: Lunge? des Flösselhechtes (Polypterus bichir)
r35) Zu gleichen Theilen oder { Drachme : i Drachme.
\ 36) Die beiden ersten Medicamenle zu gleichen Theilen oder je eine Drachme,
und das Wasser als Bindemittel nach Gutdünken zu nehmen.
4 37) bnf ^ konnte vielleicht das nur in einer Scala vorkommende kopt.
ofwq die Lunge sein.
138) Der fifef/u \^lisch, kopt. e<^io'r wird nur in einer Scala und wie
EnMAN glaubt nach einer nnsslichen arab. Etymologie piscis loricalus übersetzt.
Er ist also vielleicht gepanzert, und Todtb. t5. erblickt ihn Z. 25 der Verstorbene
In der Sonnenbarke, und er nmss schön gefärbt sein. Nachdem wir dies alles Herrn
Prof. KLUNziNCiKn in Stuttgart, dem besten Kenner der Fauna Aegyplens, mitgelheill
15Ö'| Pap. RhF.HS. DiE.MaASSE I . DAsKAflTKI. IBF.U IUK AlT.K;>KHANkllEITF.>. ä87
7. iHsdml
IM
7. Stibium
mätl
desgl. (d, h. fßin zeneilicn und auf dii^ Augen thiin).
kel: smh o
liia auderua: Salme (ßalim)
Milch
matt
desgleichen (d. h. fein zerreiLen und iiuf die Augen Ihun).
lu til dr l^_!i iihel Oi
Anderes ^iini Veilreibeti des Eclioiiiudih itder Enlropiums""/
8. msdmt ° | R.
8. Stibium
inn$t ° I R.
Mennige?
liulteD, schrieb er uns, iler lihdu S^fisch könuc kein anderer sein als der Flössel-
beclit (Polyptenis bicliirj. Es ^ei derselbe eia seltenes Überbleibsel der Ga-
noiden oder Sdimelzscbnpper, welche in dca ülteren Perioden der Vorzeit eine
grosse Rolle gespielt hUtten, nun aber bis auf einige Geschlechter, wozu auch
der Stür gehöre, ausgeätorben seien, unser Fisch sei im minieren und unleren
Nil seltener, itn oberen liüu liger. lEs ist aucii eiti scböuer Fiscli, geziert durch
einen Panzer von rautenförmigen fchniclzartig harten Schuppen, so dass er der
opiscis loricalusn, dessen Anblick den verkllirteii Todlea entzückt, wohl sein kann
und muss. Auch was die Lunge betrilTt, stimmt. Die Schwimmblase des Fisches
wird allgemein als Homologon der Lunge unserer Wirbetlhiere betrachtet, was also
die alten Aegypter schon erkannten. Nun ist aber gerade beim Polypterus diese
Schwimmblase mehr als bei anderen Fischen lungenarlig, indem sie einmal doppelt
ist und nicht wie die Schwimmblase sonst bei den Fischen in die obere, sondern
in die Bauchwand mündet. Auch vei^rUbt er sicli, wie die eigenllichea Lungen-
liscliu ll'rotopterus Annectcns vom tropischen ATrika), im Schlamm nnd lebt dnrin
in der irockeneu Jahreszeil, wobei ihm vielleiihl Jene Schwimmblase als Lunge
dienen künnte. Dazu gehört freilich noch ein schwammiger Bau uud grosser Ge-
rjssreichthum, was erst zu untersuchen wSrec. Siebe aucii Gboppbov über die Fische
Aegyplens in der descr. de l'Egyptc und Bhkuh's Thierleben.
(39) Bedeutet nicht Sahne der Milch; tieun LXII. IT und 18 stehen Milch
und Sahne gleichfalls nebeneinandor und sollen dnnn in EinR vcnnischt wi'rdeu.
Uü) S. zu LVII, 10 S. aSQ (97) T. u. A. 16.
GvcHtb RkCks.
(IWl
x-äc- ,„ I B.
gnlne fileienle
hmm ,^, ''fr N I R-
rothes Natrao."')
m{ ;„j du r Ir m mrit' :^
zerreibeo. Heroach »ut die Augea lliun.
9. kt Ht dr \ .2 ^tmut ^ '" rffr "\ ■ mrie ;
9. Aotleres zum Vertreiben der Nebel and der Rotbe m deal
Attgca oii^r dwr böseo ;ivf>hoDiäCheo~ Nebel in deo Ai^ea.~4
AQgeaiettie Trnbong der Bonibaol, £e mh
nongeo verboodeo ist
Zniefaehi''
idm m imJ$ (^
Han der Nilakazie (acada nDoUca oder vera)
•rf" c^a ° Ikaum avfiAf '^ ) '**',
Kiuelkapfersdbe
iB 4«B Aapis <■■' jeAnMb
Kl) s. ns [«>) LTä, I. A. ».
I4S] ß »v « ,
BT, T«f
•ralk*, «• et «cas *ck Ae raaW 4e>
k^T^^!T7rTJi|T^-= - = = ....
457] Pap. Ebers. Die Maasse u. das Kapitel über die Augenkrankheiten. 289
10. hrtl nt mst X (ey r=ö)
10. Milch einer Frau, die ein männliches Kind geboren
ar m xl uäU du r tr n mrle '^^
in Eins vereinigen und hernach auf die Augen thun.
ht 1 1 . nt dr \^_j] edijl O m mrt -<3z>-
Ein anderes II. zum Vertreiben des Krokodils im Auge,
d. i. des Pterygiums oder Randcarcinoms?**^):
tnsdml V2 D.
Stibium
mht o nt nrt ^ V4, V2 = Va **')
Ei eines Geiers
12. n( ^...^ an du r ir n mrle -^^
12. fein zerreiben und hernach auf die Augen thun.
kl: msdm 2 D.
Ein anderes: Stibium
Honig
xnte j°j V16 D.
grüne Bleierde
13. iwwÄ ° Vs D.
III ^
13. Mennige
snn ^^^ V16 D.
Opalharzkörner?
malt
desgl., d. i. fein zerreiben und hernach auf die Augen Ihun.
/;/; mnM ^^^ V32 D.
Ein anderes : Mennige
xnte ° V4 D.
grüne Bleierde
^4 des Eis.
444) S. 254 (122) zu LIX, \.
145) Entweder, wie V2 bei msdmt auf die Drachme zu beziehen, oder
290 Georg Ebers, [458
msdml V32 D.
Stibium
14. mn j^^ V16 D.
14. Opalharzkörner?
xprtsfn'aß ^''^^^W 2'A D.
Naturhonig
malt
desgl., d. i. fein zerreiben und hernach auf die Augen thun.
kt: ds -^ qm ^"«) • V32 D.
Ein anderes: Schwarzer (gebrannter) Messer- oder Flintstein
1 5. nlr sntr Vs D.
15. Weihrauch
le =^^ msh ^^3^ I D. oder R. ?
Krokodilerde "')
'im ' ^
Honig
du r qahu n mrle ^^
auf die Brauen ^*^) der Augen zu geben.
kt: 16. mnil ^^^ V64 D.
Ein anderes: 16. Mennige
xnte j°j V64 D.
grüne Bleierde
xpr isf n aß ^^^ Vs D.
Naturhonig
Ml ^
Stibium
17. 8im ^^^ V32 D.
17. Opalharzkörner?
U6) S. 264 (132) zu LIX, 20. A. 92.
147) Wahrscheinlich der Nilschlanun^ die Erde oder der Thon des Ufers.
M8) Wohl wie der grösstc Theil der meist zu wägenden Mittel i D. ;
vielleicht als Bindemittel 4 H.
149) EigenUich die Arme der Augen.
459] Pap. Ebkrs. Die Maasse u. das Kapitel über die Augenkrankheiten. 291
matt
desgl., d. i. auf die Augenbrauen Ihun.
A7 ;// übe mee
Anderes zum Eröffnen des Gesichtes:
sma
IM
Sahne, Rahm
artt nt 18. msl ^ hy r=iD ^
Milch einer 18. Frau, die ein männliches Kind geboren
är m %l uat j uth r- m mrte '^^
in Eins verbinden und in die Augen spritzen.
t II •<
kt nl dr l_j] 19. he{}^c Ulf -:s>- khu ^
' >>> III
Anderes zum Vertreiben 19. der Lippitudo (oder des
Eilerflusses) ^^^), des Dunkels^^^),
heu '^^) Jila ''^ I ypr m mrte
der Augenschmerzen und der Entzündungen, die entstanden
sind in den Augen:
Xt ^^^ aue j'j'^ 1 R.
arab. Holzpulver?
20. iietii ^^^^ I R.
20. Kieselkupfersalbe
naqu n tert \ R.
^ III III '
pulverisierte (zerstossene?) Zwiebeln?
adn n Sndt ^^ | R.
Harz? der Nilakazie
xpe O n hbne ^ \ R.
Feilspahne ? *^) von Ebenholz
<50) S. zu LVI, n S. 218 (86) A. 24.
<51) (^ TT^ X.*^**^> R«^Ri tenebrae, obscuriias.
152) S. 273 (UO A. Hl, zu LX, 4 9.
153) S. 225 (93) A. 40 und 41, zu LVII, 3.
Saft der guillandina moringa L. (BeheaOl).
21. ur m x^ "ot I är m juii o s£l o
:21. Hai man es in Eins vereinigt und zu einen) liuckencn Teig j
gemach I,
xeu ^ , n kr mtt ^^ du m Ir »
so vermische man es mit Wai^ser und thu es hernach au[]
22. mrig :^
82. die Augen.
fe( »l dr ',_Ji qndt "S^ "*)
Anderes zum Vertreiben des Augcnfelles (Xaniholasma oder j
Pinguecula?) ;
16i) Die Fnichl, die hier ^ V <? '/6(< sesch rieben wird, ist di«
Biitimcs b'i oilur qti. Auch im limbc des ötiiM, wo ! Exemplare von ihm vor-
kutnincii, wird er /;] t[ Q |jes(;li rieben . Er gehörl z\i den Pfliinzcn, welche nun alcl
aus dom Auge des Uorus udcr der Pupille des Hii tiervorgogaiigon betraclKele.']
/ ^^ ^^ o aus den Pupillen der Augen des Ita (DChicubk, Tempel- 1
inschriftcn I, LXVU). EbendaselbM wird vom bq \\ nlm ste, d. i. dem Aijliaume,
dessen Dufl angenehm ist, (alsAuslluss des Aitge.s des /tu) gesprochen. Da«» diaS
U ^O b^flüssigkeil ein ü\ ist und also auch der Saft der ^bufruchl, wie an 1
unserer Stolle, kann niclil bozweirelt werden. Das Olivenöl ist kaum damit gfr^fl
meinl, und V. Loiuikt, Itecueil Vioweg ISB6, VII S. I0< IT., suchl in ansprechen-l
der Woi^c zu begründen, dass wir in dem hq oder 96 bäume die Hyrubalanej J
Moringa olcifcra, deuUvh »Ül-Horingie', zu sehen haben. Dieser in Aef^ypleii häuHgtiJ
Baum war auch den Allen bekannt. Nach T'liuius zeiglu sich sein Ol in Aegjpten J
roth, in Arabien grün, und es duftete schön. Lqhdet hätte besser gethaa, den von 1
ihm gemeinten Baum moringa aptem oder guillandina moringa L. zu nennen ; djes-S
ist die [tälavos alyvntla der Griechen, deren Same als nuces Beben in dorJ
Apotheke gebraucht wurde und d.is Behenül lieferte, welches jetxt noch zioM
Bereitung von wohlriechenden Ölen und Salben verwandt wird. Lüunis, Botnnjk>]
6. I&9, zUhlt düs aus dem Kerne der guillamütia moringa bereitete Bebeoöl zu 4
den 11 vorzüglichsten Kettenu. Unser l<i Q mag wohl die ßä?.avos alyvmla des
Thoophrast sein, der den Baum gut beschreibt, llist. plant. IV, S, t. Er ist dos
DiosGOrides ßäXavos (iv^i^tKtj, deren Namen »Kum wohlriecbeuden Ol gehörende
Eichel" schon anzeigt, welchem Zwecke sie diente. Wir möchten a
itf-Uaum für guillandina moringa L., die Ol-Uoringic ansehen, und den Saft n
ihren Früchten für dss Bchenöl der Apoihekur.
IGS) ■^ ^ qnät -a!>- Augentelt. LVII, li S. 833 (10«) A. äJ.
2
161] Pap. Ebers. Die Maasse u. das Kapitel über die Augenkrankheiten. 293
uetu 1°^ 112
Kieselkupfersalbe
anu 1
III '
Dinte
msdmt ,;, 11^ 2'/
Stibium
hsmn . . I 1
III
Natron
1. grline Bleierde
nl' l J\ kr mu ^^ du r mrle ^^
mit Wasser zerreiben und aul die Augen Ihun.
lU: mnSl I R.
III
Kin anderes: Menniee
mrht ^°^ se ^ j R.
Gänseschmalz.
ms rA» tr n mrl^ ^^I am
An den Augen hernach damit salben.
2. ar xr-k kl ni dr •^^t] pit ^ in j'nt <f)
2. Bereite noch ein anderes zum Vertreibou einer Geschwulst
an der Nase, (ThrUnensackerkrankung, Dakryocystitis ^") :
msdmt I R.
Stibium
Xl s.=r^ aue ^°j I R.
arab. Holzpulver
'antii 3. Äi O j R.
Myrrhen 3. getrocknete
4 56) Entweder wie 2:4 : 2 : 4 : ^g oder, weil das Recepl lauter sonst zu
Wägendes enthält, alles auf die Drachme zu beziehen.
4 57) Bei Verstopfung des Nasenkanals entzündet sich die Schleimhaut des
Thränensackes. Eitriges Sekret füllt den Thränensack prall an und bildet derge-
stalt eine erbsengrosse oder noch grössere Schwellung an der Nase.
294 Georg Ebers, [162
aft ^^^ I R. oder H.
Honig,
slm -<s>- am r hru o äfdu ||||
das Auge damit einreiben 4 Tage lang.
är me-k tiiak un ma pu
Berücksichtige es, denn es ist gewisslich das Rechte.
4. Aiulcn^ Aii;jiM)."<alhi'. bercnloi \on dein uhrwüiiliurii Lim<'
(Sonnenpriester von Heliopolis) Namens /iiy.
msdmt I R.
IM '
Stibium
iiet'u ^°^ I R.
Kieselkupfersalbe
5. se qma | R.
5. oberaeg. Natron- oder Salpeterart
se ädhu o | R.
III •
unteraegypt. Natron- oder Salpeterart. (Beide Sorten stehen
hier nebeneinander)
mnSt I R.
Mennige
Xt --^^ aue j°^ I R.
arab. Holzpulver
4 58; Wir wissen längst, dass der Urnie der Oberpriesler von Heliopolis
war, der in den Nonienlisten von Edfu auch der Urme und Oberste des Mvste-
=??^ äf i^^ *^^^ Qr) 8^ni>n'it ward. A. Wikdemann bewies in den
riuins (
IZ3CD
Procecdings of tlie soc. of biblical adiacology t889 S. 72, dass schon unter <ler
18. Dyn., also zur Zeit der Niederschrift unseres Pap. (London Stele 135 cf. Budge
Trans. VIII p. 326) der Plural ^^ für Priester von Heliopolis gebraucht
ward. Daraus geht hervor, dass der Titel urme ^ doch wohl nicht nur dem
Oberpriesler, sondern mehreren höheren Sonnenpriestern von Heliopolis zukam.
Unter der XIX. Dynastie gab es auch zu Theben Mr/wff-l*ries(er der Sonnengotter
IIa und Tum.
1 63] Pap. Ebers. Die Maasse ii. das Kapitel über die Augenkrankheiten. 295
xpr üf n aß ^^^ I R. oder H.*"^»)
Naturhonig.
6. kl ut dr t;_^ sjd -<2>- m mrle ^Z
6. Anderes zum Vertreiben der Blindljeil m den Augen :
t'ert ° n«' U^ aw sxeku ^^^) U^ 7. w hbs "^
fein zerriebene Zwiebeln lasse man wickeln 7. in Zeug
Xtm ^ ^ kr xpr tsf m aft ö du m mrte -^^
und verschlossen in Naturhonig lege man sie auf die Augen.
kl nt dr U-ü an/w '^-^^ n Hau ^ m 8. mrte '^^
Ein anderes zum Verlreihen {\y^v Hindernisse au den Mus-
keln in den 8. Augen ^^'). Augenmuskellähmung, Ophthalmo-
plegia, Paresis oder Paralysis:
uetu
III
Kiese] kupfersalbe
ntr mir
III
Weihrauch
mnSt
IM
Mennige
n( ^ ^ du r mrte ^^l
zerreiben und auf die Augen thun.
kt nt nl mric ^^ (di u am '<^ n hp-
Kin ander(*s Miltel für die Augen. rnilg(itheill von einem
Semiten aus Kp-
9. nc I ^f .'
9. ne 'Hvhlos. (iebal
159
160
461
Zu gleichen Tbeilen. Das Bindemittel Naturhonig wahrscheinlich i Hin.
n 1^/i -.^ sxeku caus. von x^ky X^^i kopl. gioR cingere, obvolvere.
J_ ^ Aau ^ sind die Glieder des Körpers, doch auch die ana-
-A- ^ -Ji \ J^
toroischen Bestandtheile jedes einzelnen Gliedes und ^Y ^ ^>— =j ygf^ jj^
"^ ^T" IM ^' III
Hemmnisse, Hindernisse können geradezu » Lähmungen c( übersetzt werden.
4 62) Siehe auch zu LVIII, 4 6, wo pert in ^ aus Kpne ^Xj erwähnt
werden, das jedenfalls in Phönizien lag. Dass 'amu ^ i die semitischen Bewohner
Abbandl. d. k. S. Oesellsch. d. Wiss. XXV. 2I
296
Georg Ebers,
[164
r ./ O
ateurun
III
o
afeurun ?^^) Samen oder Korn
bnr
p
■ ATU
III
Datteln
bnr uet'
III
frische Datteln
hSe .
III
Durrakorn
III ^
dudkn-Samen oder Korn
mnSt
IM
Mennige
10. dbnnu ° ^^)
10. äbnnu-Metall?
hmt
Salz
III
. o
III ^
dbuefrucht?
des Aegyplen beDachbarlen Asien sind — Phoenizier, Syrer, Juden etc. steht
längst unzweifelhaft fest. Ein phoenizischer Arzt ist es also, dem die Aegypter
das folgende Reccpt für die Augen danken. Es muss den Kuiturhistoriker inter-
essieren, dass die Aegypter so früh auch in geistigem Austausch mit den Nach-
barländern standen.
4 63) Nicht zu bestimmen; doch klingt das Wort unaegyptisch und ist ge-
wiss ein phoenizischer Pflanzenname.
4 6i) Unbestimmbares, phoenizischcs Wort wie a^eunin
AA/N/SAA Q
II I
^65] (J I _ äbnnu kommt auch im Berl. med. Pap. und im Pap. Harris I
vor (LXIVc, 4 5). Es scheint ein Metall zu bedeuten; nur fragt es sich welches?
(^ o o
lähm geschrieben. Ist bestimmt eine Pflanze^ weil
W I II • II n
o
XXXV, 4 2 und 4 3, LXIX, 9 etc. prt tähue , d. s. fdAw^-Samen, Beeren oder
Körner vorkommen. Eine nähere Bestimmung haben wir nicht gefunden.
4 66) Sonst ll |
165] Pap. Ebers. Die Maasse u. das Kapitel über die Augenkrankheite^t. 297
msdumt \
Stibium
Talg"') des Schenkels (eines Thieres)
1 1 . dm ^=A" ui rde hr rrt
Y III III
11. und frisches Baumöl? auf das Mittel zu thun.
ki dr ^t,..^ pst O rn mrt -^s>-
Andores zum Vortreiben des Gorstenkorncs oder des Ciia-
lazions, d. i. das Diminutiv von xaka^a die Hagelschlosse,
im Au2:e:
msdmt I
MI '
Stibium
«m ,°, I
Opalharzkörner?
Xt s^a 12. ue^^^ I
arab. Holz- 12. pulver?
stm -<2>- mrt -c2>- dm
das Auge damit salben.
kt nt dr i.^ tial ^\, ^^*^) ine ]^ m mrt -^e^-
Anderes zum Beseitigen der Einstülpung der Haaro im Auge.
Trichiasis, Haar- oder Wimperkrankheit.
Nach HiRSGHBERG S. 1 09 ist die Trichiasis so alt wie die Augen-
heilkunde. Sie kommt schon in Hippokrates vor ed. Kühn II, 97"^),
167) S. zu LVIII, <8.
168) uaf ^ j. mit einslülpea zu übersetzen, sind wir voll berechtigt; denn
es hat gewöhnlich die Bedeutung des sich KrümmenSy vom Menschen an, der
sich zusammenkrümmt bis zur Arbeit des Seilers hin, die man aufwickelt. Die
zweite Bedeutung des Bandigens und Beugens ist wohl von der ersten des Krüm-
mens, zu Boden Krümmens abbUngig. In unserem Pap. heisst es zu XCII, 3 rrt
nt mstr ^ imemy jl c^ uaf ^ . nef tyt Mittel für ein Ohr, das beschworen
ist, um an ihm zu bändigen das Laufen (den unsauberen Ausfluss). Liebleins
Übersetzung vvaoia stossen stechen (Ztschr. 88. S. 127) ist nicht zu halten.
169) Der Anhang zu des Hippokrates Schrift itBql dialvrjg ist freih'ch nur
zum Theil echt.
2^*
ns
Georg Ebbiis,
[tee
der bereits wussle, dass die Hinstulpiin^ der Wimpern besonders
am unleren Lide vorkoiunic. Die Voroidniing gcjjen die Tricliiasiä
lautet :
■ante- °^ | R.
Myrrhon
siif 13. /"^ h{u)lvsii -^^s,'"') l K.
Eidechsen- 1 3. Blut
8»f f^n dgyt'^"^} | R.
Blut der Flederuiaus oder Wanze?
{ins '— ^ Sn£ "^ ( (/« r s r snb-s
die Haare ausziehen und {lins Millel; il;ir:iiil ilmn. iint
(das Auge) gesund zu machen.
Die Verordnung des Dioscorides ist, wie LiEBiKm Kcbun zeigte''^,
der unseren nahe verwandt. Das Rec. Mat. med. 1. 52 soll, wenn bei
der Tricliiasis die Haare ausgezogen sind, ihr neues Wachsen durch
Einreibung verhindern. Das Mittel hat zu bestehen aus Blut grüner
Frösche, also Laubfrösche, für sich allein oder vermischt mit zu
Kohle verbranntem weissem Chamaelcon, das sehr wohl dem fmlesti
no] Falsch für das gcwölioliche >[ xll -» I e<*{v (""""■$4^, kopl. «.««o-rc-
">ir ist wob! in Kolge eines Sclireibfehlors ausgelassen wurden. Oaa Clianiiielcon
haben die Aogypter gewiss aueli zu den Kidecbsen gerechnet. In NordafrikH ist
es heimisch; in Europu wohl nur in Andalusien.
)7(j Von STEM^ mit It, ■x.^.'Xvoy, S. tfinAio, tfentfeAo vespertilio Kusaniuicn-
gebracht. Der Vogel ttosellini tiion. clv. X, 6 kann eher oiue Fledernmus (so gering
die Ahnliclikeit ist) als eine Wanze darstellen, Aurh spricht die Schreihnng seines I
Namens (][]-= IT^ für die Fledermaus, weil das Determinativ um If^ auf den 1
Versteck dculcl, in welchem die Fledermaus sich bei Tage aufhält. Libblgin übersutit J
'^91/^ ^^ <)>c Wanze und bringt es mit «cAkcc ciniices [Kirchbr] zusanmieu, indem
er ^^ Dicht für das Uelerniiualivum, sondern für ein s ansieht. Doch diese Iden-
UHcierung erwecld in lautlicher Beziehung noch viel schwerere Bedonkcn als Stebn's
f—^ Q i] "= ^^ ^ Ä«.Ä»OT. für des gelehrten Norwegers Bestimmung spricht
eigenlhch nur die im Text zu erwähnende Verordnung des Diuscondes, der indessen
die von 1(. Libblei» selbst cilierten Beceplc der collectio Siilernitaua gegenüborslehen.
ns] Zeltschr. 1880 S. I!7.
<67] Pap. Edkbs. Die Maasse l.pas Kapitel iber I'Ik Aluenkrankheiten. 299
.*:5v oder der Kidechae unseres Rccuples eDtspreclicii kann, da ja
auch das Cliamüeleon zu den Sauriern gebürt. Dann wird freilich
auch (tlfia KÖ^tiäs xiixf invTÖ VVanzenbhil für sich allein ver-
ordnet. Stall Wanzen scheint die alle Medicin aber auch wie in
unserem Pap. gern Flederiuauäblut verwandt zu haben, um es t>ei
Trichiasis auf die Stelle der ausgerissenen Haare zu sireichen. In
der von Renzi besorgten Ausgabe der Colleclio Salernilaua, Neapel
1856, Th. IV S. 28 wird z. B. die folgende Verordnung eines alten
medicinischen Dichters ciliert'"):
De pilis evulsis nc Iteruni crescanl.
Ne crescant iterum loca quaelibet iinge pilorum
Verbenae succo uiixto vesperliliunis
Sanguioe.
Hier haben wir also sicher gleichfalls das Ulut der Fledermaus
gegen Trichiasis verordnet. Das der Wanze linden wir nichl in
unserer [iandschnft. Kür die wissenschaftliche Therapie unserer Zeil
kann es freilich recht gleichgUllig sein, welche Art von IHut gemeint
ist. Unser Recepl verordnet einen operativen Eingriff: das Ausziehen
der Haare. Wenn der Pap. keine anderen chirurgischen Vorschriften
enlhüil, so beweist dies mit nichlen, Jass die Aegypler keine solchen
gekannt hütlen. Unsere Handschrill ist eben nur das hermetische
Buch von den Arzneiinitlek. Das über die Chirurgie oder besser
die chirurgischen Instrumente niQi ö^iytivbiv, das Clemens von Älexan-
drien gleichfalls erwähnt, ist leider noch nichl wiederenideckt woi'den.
In ihm wird sich manche Augenoperation verzeichnet gefunden haben.
LXIII, 1 4. kl )tt Im nie rd ^ sn )^ I m mrl <S5-
Ein anderes um nicht wachsen zu lassen das Haar (die
Wimpern) in das .^uj^e
m xl fdl i^ ("'}
Mi] LiKBi
l.
S. 118.
ni) l'L/} Z""^' ; n- ^'■'^"''* '•'■'"8' '"'^^ ^*"'' füls('lil't--li rillt a. ([o-V.
S. t|ii>ic, Abi-ref sudor ziisiiiiiitiptt. Es itil vielleiclil das kopt. 11. qbrsi S. tjtu^c
evellere, eradicaro oder noch biisser cju-re abwischcD, zerstören.
300 Geoig Hbees, [168
nir snir n( X^ hr qe \o. yl Z^\ ''^) nt
Weihrauch, zerreiben mit 15. Excrementen der
hni€%u <$4ss. I R.
Eidechse (Chamaeleon ?^ ^'**j
snf ^ n yu^ I »•
Blut des Biodes
snf (^ nae ^ | R.
Blut des Esels
16. snf ^ n §e ^5f ? j R.
16. Blut des Schweines
mf /^ n {ysm t^ | R.
Blut des Windhundes
snf ^ n ar ^^ | R.
Blut des Hirsches"';
msdmt 1 R.
Stibium
17. uetu ^ I R.
1 7. Kieselkupfersalbe ?
n( ^— rrfl an m xt ti'al | kr nn snf Z*^
fein in Eins zu zerreiben mit diesen Blutaiten
rde m äsl ci-z] Sn ^ i pn m xt j\ 18. fdi \ ^ f
und zu thun an die Stelle dieses Haares nachdem man es
18. ausgerissen hat,
an -nL rd ^ (n\f
damit es nicht wachse.
kt : snf /^ n dyyl "^ j R.
Kin anderes : Fledermausbhit ? "^)
«Tu S- 119. (87) zu LVI, 13 qeyi Ol tles ghs ^Ihieres, d. i. der Gazelle
•-i^in Ziege kopt. c^^^oc.
.""t Oder. s. oben Dioscor. I, 52, dos Chamäleons.
— co^A. cioTfA, bjS cervus.
"^S C^>^ ^iQ® Fledermaus und nicht die Wanze gemeint ist S. :298 (166J
,JUCIl * ^ .\J0- 1*1*
469] Pap. Ebers. Dir IVIaasse u. das Kapitel Cber die Augenkrankheiten. 301
spie c^ n hnnu ^ me I R.
der Rand eines neuen Hinkruges
19. aft ^j I R. oder 1 H. (als
19. Honig Bindemittel)
7i( %^^ an rde m äst ctd äi IDl pn m ;f< t^
fein zu zerreiben und zu thun an die Stelle dieses Haares
nachdem
fdt l^ f
es ausgerissen.
hl: mrA^i^i 9^^ I R.
Ein aiuieies: Rinderschmalz
20. dm -^1^^ I R.
20. Baumöl?
anim o "^) n apnnt t^ ^^) \ R.
innerer Theil? des apnntthieres (Maulwurf??)
n( ^.^ m x^ ^^t I ^^^ ^r xt fl rde m äst
in Eins zerreiben, auf das Feuer stellen und zu thun an
die Stelle
4 79) ^ fl ^Jl ^ic ^ ®*^ Eingeweidelhell, in unserem Pap. des narßsches
oder Welses XXX, \ , der Trp-Gans XXXII, 3 und des apnntlhieres. Eine sichere
Bestimmung ist uns nicht gelungen. Den iVarfisch halten wir für den Wels,
erstens weil er gemein, zweitens weil er fett ist, drittens aber weil im Grabe
des Tt bei dem N^ar genannten Fische die für die Siluren charakteristischen Bart-
faden sehr deutlich dargestellt sind. Der iVorfisch ist es, der den in den Nil ge-
worfenen Phallus des Osiris verschluckt.
180] Das a/mn^^thier ward bereits besprochen Abth. IS. 4 58 (26). Ausser
mit ^ wird es auch mit JSSSL determiniert. Stern*s allerdings mit dem ? be-
gleiteten Vorschlag, es mit o^on zusammenzubringen, ist unannehmbar, weil dies
gewiss auf das griechische oq>ig zurückzuführen ist. Wegen des wechselnden
Determinativums, das es hier für eine Quadrupede, dort für eine Schlange oder
einen Wurm anzusehen gestattet, haben wir an den Maulwurf gedacht. Das
koptische «jutiAiion kann nichts mit dem altaegyptischen ^apnn-t zu thun haben,
weil «jutiAiion masc, ^apnnt fem. und «junAiion ein verderbtes griech. Wort
ist. Für unsere Deutung spricht nur, dass die Quadrupede «Maulwurf« wie ein
Wurm in der Erde lebt und diese durchwühlt Die oben erwähnten wechselnden
Determinativa sind ^ (für Quadrupeden) imd JSSSL (für Würmer).
302 Geobg Ebsks, [«70
I
der Haare.
21. /./: udd o n udet ^^
21. AihIhio; Hirn des uäel -Vogels *®^)
gey ^_>1 ar ^ dm | rde m äst cm Sn ^\ pn
zu bestreichen eine Weinrebe (Blatt?)*®) damit, und (das
Mittel oder Blatt?) auf die Stelle jenes Haares zu thun
m x^ ^
nachdem
LXIV, 1. fdt^f
1. man es ausgerissen hat.
/.*/ /// t/N nlt: nl li\ in "r;^, /// i/nt -<s>-
Anderes iiui niclil Wiiclisen /u Ih.s.slmi das Ihav in das Aiiize
4 8«) Der Vogel V^ (| ^^ ^, ^ tio^f "^^ ist H. L. und ihn näher zu
bestimmen uns nicht gelungen.
hSt] "^ ar in unserem Pap. H. L. ar, nicht, wie Stern vor-
schlUgti at zu umschreiben. Es bedeutet den Zweige die Ranke oder das
Blatt. Brugsch bringt es mit Kirchers «.A(oo«fi (ni«.Aci>aY) rami palmae vel vitis
zusammen, und so haben wir vielleicht in unserem 'ar T^ die Rebe des Wein-
stockes, zu seheU; die zu solchem Bestreichen immerhin verwendbar. Übrigens
scheinen uns die Stellen, wo es sonst vorkommt, gleichfalls für die Bedeutung
»Ranke, Stengel« zu zeugen. Der Satz aus Dümicuen's Dendera XXXV, \t mnhy
\1 m äiäfk V ^ sine j^>^ tp 'ar-l "^ f wird wohl bedeuten: Die Lotospflanze
a Sompfe, ihre Lilienblume (schwimmt) auf ihrem Stängel. Ebenso Brugsch.
ist der Zweig im Gegensatz zum Stamme. Im Bulaq-Pap. III, {% ist xa-k
^il ubn Qyk m i/a eher zu übersetzen : Du trittst hervor auf den
m IM
Du erhebst Dich (gehst auf) aus den Samenkörnern (Staubgenissen) ,
hervor aus den Halmen und Du erscheinst aus den Samenkörnern.
c o
dlie £fei auch die grossen Staubgefasse der Lotosblume und jeder
Me starken gelben Samentheile, die man an unseren Mummeln kennt,
■fitttem die Blume. Die Sonne erhebt sich aus ihr, und daran
D
c ..
denken. ^^ , czx;;: ^ar, ärt die Rolle, das be-
kann vielleicht mit ^ determ. ein Pflanzenblatt sein.
A/VA/VW
A/N/VNAA
A/V/WV\
^71] Pap. Ebers. Die Maasse u. das Kapitel über die Augenkrankheiten. 303
/// yl r. I'dl :/_::: f:
Fliegen- 2. dreck
mnU I
IM
Mennige
muH
Urin
xcu ^..^ rcfc w äst c-D ^M ^ ;?M m // 7^
vermischen und zu thun auf die Stelle dieses Haares nachdem
3. fdt i^-f
3. es ausgerupft ist.
IM - '
Aiulcrt^s .Millol /um Wrlivihcii il(?s (iLMSlcukornes od^r ilo.i
üranuhilioii im Aui^^^ •^'; :
snn ^°^ I R.
Opalharzkörner
msdumi I R.
Stibium
4. x< s.=.^ aue ^ ^ ^ I R.
4. Arab. llolzpulver?
stvi -^2>- wirfe :^^ äni
die Augen damit salben.
ht nt dr ;._. f r//// <:^'i in tini -in:-
Amlri'«'^ /um \'<M*lrril)rn ih's !■ olles im Auiro, (], j^ (J^g
Xanthelasma (Xanthoma) oder vielleicht der Pinguecula ^^*):
est ^^ 5. nt ds ^
Stein 5. des iMessers (Schleifstein) ^^•')
4 83) S. zu LVII, 4 5 S. 233 (lOl) Aiim. 53.
4 8 4) Näheres über qnät = qnl d. i. FeU und die genannten Leiden zu
LXII, 22 S. 292 (460) Anm. 465.
4 85) Stern und ihm folgend H. Brugscii übersetzen ^^. I /i^ ¥^ CD est
terra figularis oder Töpferthon; doch wissen wir nicht, was unter Töpferllion des
Messers — und die gleiche Gruppe kehrt LXXXVFII, 4 9 wieder — zu verstehen
304 Georg Ebers, [172
X^^ W/l ^r hse a^a^^a du r s spu 'aSeu i
AAAAAA III III I
vermischen mil frischer Milcli und selir häufig darauf thun.
liiu anderes gegen 1). einen Slicli von Menschenhand:
x'dau nu andu S T^')
Stücke des andugefässes
äeql ^ n
calamus L., deutsch : Cahnus oder iMagenwurz
qnqn i^^j] dr 7. m x^ ^^^ I <^^ ^ ^ Ar s
zerstossen, in Eins 7. verschmelzen und damit verbinden.
A7 rrl scn \ 1 mU
MI
Ein anderes zweites Mittel:
ntr sntr °^ |
Weihrauch
wäre. Wie das Delerrainatix um □ lehrt, muss est ein Stein sein, und so scheint
uns denn unser »Stein des Messers« kaum etwas anderes als der Wetz- oder
Schleifstein bedeuten zu können. Dieser gehurt denn auch nach Dioscorides V,
167 (168) zu den Heilmitteln. Eingerieben half er nackte Stellen neu mit Haaren
zu versehen, er hielt das Wachslhum der Brüste der Jungfrauen zurück, bewirkte
mit Essig genommen die Erweichung der Milz und half gegen Epilepsie. LXXX, 19
o
des Pap. Eb. wird der Stein des Messers gegen die uc^i krankheit verordnet,
die eine Einreibung erforderte und ein mit Blutandrang verbundenes 'äusseres
Leiden zu sein scheint. Das Medicament soll verwandt werden, damit »falle
das Blut«. Gegen die gleichen Übel wird also der Schleifstein im Pap. Ebers
nicht verschrieben wie von Dioscorides, doch kann est jT nt ds kaum etwas
anderes bedeuten als den Schleifstein. Den Feuerstein, aus dem Messer verfertigt
wurden, lernten wir schon LIX, 20 als des qm kennen.
4 86) Das längst bekannte o ^Qft P^^^QA bedeutet beissen und stechen,
auch in unserem Pap. z. B. von Insekten, steht XCVII, 2< ein Millel gegen den
Mückenstich pä7i \> QA a^ ^^- Wörtlich lautet der Satz o. Z. 5 u. 6.: Ein an-
deres gegen den Stich der Menschen (in das Auge) .
4 87) Ablh. I S. 4 49 (4 7) N. 4 6 und 4 52 — 4 53 (20—24) N. 30 unter
yaau und andu R.
f88) Kopf. 9KKe calamus officinarum. Bei Dioscorides cy.oqov I; 2. Auch
als Augenmittel erwähnt. Theophrast bist, plant. IX, 7.
173] Pap. Ebers. Di£ Maasse u. das Kapitel über die Augenkrankheiten. 305
xnte ,;, I
Grünerde
udd O n uäi^ ^^ \
Hirn der Gazelle oder wilden Ziege
8. är m xl uät \ ut ^ -J\ hr s
8. in Eins verschmelzen und damit verbinden.
lU rrt xmi \ | | nui
Anderes tiriües jMittel :
ntrlu ^^ I R.
ntrtupflanze, Golteskraut?
ntr snlr \ R.
III
Weihrauch
ututut I R.
III
Knoblauch »»»)
9. ps \\ är m nnudl- ul \ J\ hr-s
9. zu kochen zu einer Salbe und damit Umschlüge zu machen.
kl:
Ein anderes:
ut ^ J} än-k SU hr auf ^ u( hru o tpe
Mache ihm Umschläge mit frischem Fleische am ersten Tage
10. är m yt j\ sluy-k su m mrhl aß
10. sei es nachdem Du ihn behandelt mit Öl und Honig
r nfm-f är m xt j\ 11. rde x^-k mrht
um ihm gut zu thun, sei es nachdem 11. Du ihm gegeben
hast Öl
hr mnh r ntm-f hr äue
• IM ' •
mit Wachs um ihm gut zu thun auf der Stelle.
189] Stern brachte es mit dem kopt. £ie^£ie^ pisum arvcnse zusammen,
doch weist schon die Gestalt des Zeichens auf den Knoblauch, wie die Denkmäler
ihn mehrfach darstellen. Wo das Wort früher vorkommt, wird es mit ^, von
o
dieser Steile an mit determiniert.
IM
306 Georg Ebers, [174
drl r (pro v edu <l^x^
Millel liegen die Krokodilraohonkranklieit. Pterygion oder
Cancroid*^«).
12. är ;fe-fc tpro n edu *3ä:^
12. Triffst Du den Krokodilrachen
qmm-k su xä ^U-/l auf -f utd Sute p p fe
und Du findest ihn so, dass sein Fleisch die gleiche Stellung
im Stich lässt an seinen beiden Seiten,
13. ul U-^ x^'^ ^^ b^ ^^f , w^ Ärw O tpe'
13. so mache ihm Umschläge mit Trischem Fleisch am ersten
Tage
mätl §u ^ auf ? nh n se ^
u. desgl. (behandele ihn ebenso) wenn getrocknet ist alles
Fleisch des Patienten ^^*).
<90) S. zu LIX, { S. 254 (122).
<91) S. 255 u. 56 (4 23 u. 24), zu LIX, 4 ff.
Fortlaufende Uebersetzung
des Kapitels über die Augenleiden der alten Aegypter.
Papyrus Ebers LV, 20 — LXIV, 13.
LV, 20. A\' IfCf/intil (Ins Burli ron den Ani/cn. Miftrl firmen flas
Wachsrn 21. des krauhhnfioi) ^ irdchrs s'nh im Itlnlr im
Aiajc in dem das Arnjc crfüUaudvn Hhda hc/lndcl.
Oberaegyplisclies Natron oder Salpeter | Uo
Honig I Ro oder Hin
I.Vl, 1. Kümmel (Ipun °) | Ro
nhd o Zahnkörner. Eine Weilirauchart. | Ro.
• IM
livhuhdvlit das V^^issov im Amje. Ilydrophthalmtis.
Weihrauch | Ro
Myrrhen | Ro
Inlm samen oder Beeren | Ro
2. p^i^^ Grünerde I Ro
lieliüudlumj der Kraiihheit dos Wailisrns [Staphylom.)
Unteraegyptische Natronart | Ro
mnSt Mennige | Ro
uefu grüne Augenschniinke, wahr-
scheinlich Grünspan'*-**^) | Ro
3. Honig I Ro oder | Hin.
Dm ran r sollst I)ii für ihn lnMiMfcn:
Oel I Ro
Das Vordere und Hintere? des Wachses | Ro
i. msfn Same oder Korn? | Ro
192) ue^u ist eher Grünspan als Kicselkupfcr. Was uns nach AbschUiss
dieser Arbeit darauf brachle^ findet sich im Anhang. Oben ist überall Kieselkupfer
in Grünspan zu verbessern.
.'{08
u.
Georg Ebers,
[476
Auslese vom Weihrauch
1 Ro
ynle Grünerde 1
'^ III
Ro
Das schwarze hinler arab. Holzpulver |
Ro
Weihrauchkörner
1 Ro
Gänseschmalz
1 Ro
Bodensatz der Grünerde {xnte )
1 Ro
9 9 9
Stibium
1 Ro
Oel
1 H. als Bindeiuiltel.
6. Mache damit vier Tage lang Umschläge, auf dass
Du nicht heftig befallen werdest.
A})(lrrr Miltrl f/rfjcn die yvrsihleivnnuj Uyv 7. ?;// Antfe
{IrilUische A/fection oder Infiltration der Hornhaut) am er<ilcu
Tuijr :
Sumpfwasser | H.
am zweite n Tage:
Honig I Ro
Stibium | Ro
8. auf einen Tag.
Wvun r.v biulHj ist:
Honig I Ro
Stibium
cMiumm I Ro
Auf "i Tage Umschläge damit machen. Wom sich
'■■*'" " ■ ' "' * ■ .s7. 9. so b(
ches vo-
)
s^sj uaiuit tu d 1^11^ Kl. ffifin fsiifi
w Au(jr cnjirsst, 9. SO bereite da-
hmijiij Wnssvv aus dem Äuije enjtessL Vi. SO D'
gegen die Mittel der afs q krankheit (mou
lanles.)
äeu samen ?
o
I Ro
I Ro
I Ro
I Ro
uetu Grünspansalbe
10. Weihrauch
Spitze der Papyrusptlanze
Zu kochen.
Harz {ddn) der Mimosa oder acacia nilotica | Ro
Stibium I Ro
uetu Grünspansalbe I Ro
11. (ert ^ Zwiebeln? | Ro
177] Pap. Ebers. Die Maasse u. das Kapitel über die Augenkrankheiten. 309
Wasser I H.
Zerreiben und in das Innere des Auges thun.
Ein (inderi's zum Verlrcihch ilrs hviae ^{ü\ im Anne, d, t. der
Lippiludo oder des Augenßusses.
12. Myrrhen I Ro
Se ur (grosser Schulz) Bleivitriol?
ocö(;t;?? Atramentslein?? | Ro
Körnchen (des Stibium oder der ue(u
° Salbe?) I Ro
l'ert ° Zwiebeln? | Ro
Geytkrautdes Nordens (Cyperus, Papyrus-
staude a. d. Delta) | Ro
uet'u GrUnspansalbe | Ro
13. Excremente der Gazelle | Ro
Eingeweide der Antilope | Ro
klares Oel.
Zu Wasser thun.
14. Feucht hinstellen, durchseihen und 4 Tage lang
Umschlage damit machen. Auch kann man es mit der
Feder eines 15. Geiers einpinseln.
Eijf (uulcres:
msfn Same oder Korn? | Ro
usfeu des Sees. Pistia stratiotes? | Ro
Zweige des Nord- oder Sumpflandes
(Zweige der Mastix Pislacie?) j Ro
16. Hasl Du iinn daraul | Ro Mark und | Ro Wachs zu-
rechtgemacht, so wende es dann bei ihm an.
Ein (uulercs zur Abwehr des Krankhaften {oder der
Schmerzen uxdu ^ ) in I 7 . den A iinen .
1 1 r '^
Stibium | Ro
Dinte (anu ) | Ro
und das Auge damit salben.
Ein anderes zum Ern/fnen des Cesiehles. d. i. zum Schärfen
310 Georg Ebers, [^78
(h's Sf'livcrNiöfjt'ns IS. zum riclM'inich liii' Hie Aui^<Mi,
wenn man ^esehlii Icmi lial'/'''';
tntasamen? I Ro
Inneres der fes6/ fruclit. Ricinus frutex??| Ro
Stibium I Ro
19. Wasser I H.
fein zerreiben, in Eins verbinden und sodann auf die Augen
thun.
lüu (indorcs:
ferl o Zwiebeln? | Ro
III
Das Innere der «raj// ofrucht? | Ro
20. Dies verbinde man mit einem R. oder H. Oel, mache
es zu einem Brei, lasse es trocknen, rühre darin
herum '*^^) nachdem es getrocknet, und thue dies so-
dann auf die Augen.
Gewordenes, Product des Stibium d. i.
Stibiumoxvd. I Ro
LVIl, 1. iert ° Zwiebeln? j Ro
III
xnle GrUnerde j Ro
'^ III
Excremente des Krokodiles j Ro
se ur ° Bleivitriol? öt5(>t;?? Atra-
mentstein?? | Ro
hsmn ° dSr rothes Natron | Ro
111
2. Honig I Hin
In Eins verbinden und hernach auf die Augen ihun.
/sVn anderes für da.s Stilticidiuni 3. der Pupille des Au(jcs^'-'..
Ilypopyon?
\ 93) Vielleicbl : Von denen, die man hinter die Augen legt.
194) Mische ihn damit (etwa mit dem Ölo) geht nicht an, weil »(im-/"« ge-
sagt wird und mrht ö das Öl femin. ist. Man sehe XXVI, \% mrht htt O und
LXXin mrht met,
' III
195) Da die Pupille nicht fliesst, kann nur der Eitererguss über dieselbe
gemeint sein. Die Auffassung »für das Zusanmienziehen der Pupille« ward wider-
legt S. ri\ (92) Anm. 39a.
479] Pap. Ebers. Die Maasseu. das Kapitel über die Augenkrankheiten. 31 1
xpe O Abgekralztes, Drechsel- oder Feil-
spähne von Ebenholz | Ro
Oberaegyptisches Natron oder Salpeter | Ro
S. 226 (94) Anm. 42.)
Aufgelöst in Wasser auf die Augen zu thun 4. sehr oft.
Ein Anderes zum lieseUifien der Verhalkung in den Meihoni-
schen Drüaen ^•"')
Stibium | Ro
Mennige? | Ro
5. Grünerde. xMe | Ro .
Rothes Natron | Ro
Hernach auf die Augen thun.
Ein anderes zum Xerlreihen des Alhmjo [Leuhomd] der
Augen:
6. Schildkrötengehirn | Ro
Honig I Ro
Sodann auf die Augen thun.
Anderes zum Vertreiben des Blules 7. in den Augen: — d. i.
des Blutergusses in die vordere Augenkammer:
Dinte | Ro^«^)
GrUnspansalbe {uet'u ) 4 Ro
Stibium | Ro
Arab. Holzpulver? | Ro
Zwiebeln? Ueil ° ) | Ro
8. Wasser | Hin
Fein zerreiben und auf die Augen thun.
Andere MiUeJ hergeslellt gegen die Versehleierung — i/n -<2^^
(iril il iöche AlTeclion), welche um sieh greift im Auge:
9. getrocknete Excremente aus dem Leib
eines Kindes | Ro
<96) uhet O I m mrte ^^. Die uhet Q i sind im Leibe die Stein- und
Griesbildungen ; bei den Augenkrankheiten vielleicht auch das Atheroma oder der
Grülzbeutel.
4 97) Vielleicht sind hier die 4 und 4 hinter den Droguen als »Theilea und
nicht als Ro zu fassen.
Abhandl. d.k. S. Qesellsch. d. Wiss. XX Y. S2
IWt Ckorg Kbkrs, [480
llcmig. I Ro
/ti rriHcluM' Milch iiiid hernucli auf die Augen thun.
10. im mnltirs .um VriirrUfcn il(\s Liinlrehlculeun [nhd Q] in
tlcn Autji'n, i\. i. (las Kciropium odor Entropium, die
AuH- und Kinstülpung der Augenlider:
Srhildkrölougohirn | Ro
SalhOl Srä ^^^^V | Ro
Auf dio Augon thun.
11. I tn lUiJtH's t)fin'n ilic ////:<• M n l/ii lul uiiu'. die .sich in ficn
AtiiHii hr/iiult't:
(lohralono und? \tuil\ *) Rindsloher
14. (iolu^ nuui da^^ogon tier Ortlnun:: «^emUss.
/ .:; t:. •:.:(•.'(•> :i.f!: \irii\'ibr!i des /»/f.7c> //: iirii Atnith, d- l.
dos R lutorgussos in dio vordere Kammer oder
einfach K .»i !:o vL^ i A ii^on :
Woihrauch j Ro
l.hohdonium majUs<^ j:emeim\? Si^holl-
I Ro
kraut
,<«*•« <:^
Aul
tlit>
Au^on
th
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•
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•.> ; . \
« •
1
1 Ro
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. '
Stibiutu
ti SoJai!U 4Ut J:o \Lt:kCU t h u U.
S; biuui I Ro
I I ^
Uuui^ : Bin
..■■■■ ■» *.,'.-. ,. .. * ...
181] Pap. Ebers. Die Maasse u. das Kapitel über die Augenkrankheiten. 31 3
16. Stibium | Ko
Grünspansalbe {nehi ) | Ro
Zwiebeln? (^Vr^,°,) I Ro
Arab. Holzpulver? | Ro
msfnsame oder Korn? | Ro
17. Mit Wasser zerreiben und sodann auf die Augen
Ihun.
Ein anderes ger/ev die lUindheil oder nur iilödsich I iykoit :
Von Schweinsaugen nehme man das darin befindliche Wasser,
18. Stibium | Ro
Mennige I Ro
Wild- oder Naturhonig. j Ro
Fein zerreiben 19. und in Eins verbinden.
Dies spritze man in das Ohr des Patienten, damit
er auf der Stelle gesunde.
20. Hast Du ihn der Ordnung gemäss einer Inspection
unterzogen, so sprich als Boschworunfi;: »Dies hab'
ich genommen und auf den Sitz 21. des Leidens
gethan.
Sei gelähmt Krokodil (Unhold!) Sei gelähmt Krokodil
(Unhold!)
Ein anderes zum Verl reihen der ItVmdheil \ lUödsiehtifjkeit: in
den An gen an dem
LVIII,
1 . Rnndl'örper [bnn O) :
Pupillarverschluss oder die Staarbildung.*®^)
Getrocknete Myrrhen zerreibe man mit geronnener? Milch
2. und thue es sodann auf die Augen.
Ein andei^es :
Zwiebeln {tert )? vermische man uiit 1 Ro (oder H.?) 3.
Honig und Ihu' es hernach auf die Augen.
4 99) Die Übersetzung: Ein anderes zum Vertreiben der BlÖdsiehtigkeit durch
ein Auiulet, ist nicht zulässig. S. 235 (103) Anm. 59.
22«
»U Georg Ebers, [482
lun (tndrrrs zum llvhaudcln drs Ctrsichlvs [DUckcs; i. in
ilt'ii Ainfvii:
Stihiiiin I Ro
Dinio I Ro
ZwiübolnV [ierl ^°j) | Ro
5. imfn Same oder Korn? | Ro
Mannliohos'^'") Stibium
Dios vorbiiulo man 6. in Eins und tbu' es auf die
Augen.
/.'/// itmicrrs uini Vrrt reiben des Weisswerdens in den Atiyen,
Albugo oder Leucouia.
7. \ycnH es ihiniert am llimnui des Südens yen Abend ^ und
es neH'iltefi 8. am Himmel des Nordens^ wenn die Osirissäule
ins Wasser shhU und 9. die Sehiffsleule des Ra ihre Stangen
schn'inyen^ UHAn^i 10. die Köpfe ins Wasser fallefi. wer ist
es dann^ der sie fangi und sie findet ? — Ich bin es, der sie
fanifl II., ich bin esy der sie findet , indem ich eure Köpfe
zu euch bringe^ indea^ ich eure Hälse 12. aufrichte^ indem
ich an seinen IHatz stelU\ was an etich abgeschnitiem war.
13. Ni> fuhr ich euch herbei y um zu rerireiben dem Gott
ites Fiebers und jeder Todesart 14. u. s, (i\ U>>n if/Vs
...» ...... t r •" *■ t .-...- ,' «v >,•/•/.'.' i; •■.■'.•'■.■.•.•■■ f '•!■ I- • •»■ 1^. t r ]"•'/
I . // ., , ..•■ ,. t'- ., ■-■ ■'-.•r'»' » •'• .♦» .' 'r» i'..'-»
•■' il ..k -.». l^ ., <L»v-> i«.» ..•. .1.-. '..■-.
> •
fVn amieres :?'*; y:''-'\'r.-'': .:':'• /•.*:.'■': ^.•;;r'. ! tv tn dtn
NY;H^hhokWi Uvivü pri Ai , ^ voa Kpne Bvblos. Gebal?^')
^ikI teiu 6U xomMU^n luil IT. Wasser und dem Patieotea
sodauu ;iuf die Au^reu lu ihuu. um iha ^o^leich
iKW r«euosuu^^ £u lahroiK
>
IS. Mau uobuio V^l^ \\m der KinuUiKle eiiK^ E^ek^ vermische
ihu utt^ l^.> Luhlotti N^4N!^*r uu^i Uiue dte?> jiuf Jeo J
483] Pap. Ebers. Die Maasse u. das Kapitel über die Algenkrankheiten. 31 5
rand des Patienten, um ihn sogleich 20. zur Genesung zu
führen.
Ein anderes gegen die Blepharitis oder Lidentzündung :''^')
Man zerstosse chelidonium majus [mll '^) mit kühlem Was-
ser und 21. thue dies dem Patienten auf den (entzün-
deten) Rand (der Augen), um ihn sogleich zur Gene-
sung zu führen.
Ein anderes:
Den (zerstossenen) Zahn 22. eines Esels vermische man
mit Wasser und thue dies dem Patienten auf seinen
(entzündeten) Rand (des Auges^^), um ihn sogleich
zur Genesung zu führen.
LIX.
1. Ein anderes zum Vertreiben des Krokodils im Auge: Ptery-
gion? Lid rand krebs?'"*)
Excremente des IJnutvogels? | Ro
Nord- oder Seesalz | Ro
Weihrauch j Ro
in Eins verbinden und 2. in das Innere des Auges
thun.
Ein Anderes zum Vertreiben der Entzündungen:
Man thue oberaegypt. Natron oder Salpeter in 3. Quell-
wasser und flösse es in das Auge, um ihn (den Pa-
tienten) zu heilen.
Ein anderes zum veiireiben einer Geschwulst [xnt -cs::^) ///
den Augen: (Lidabscess, Atheroma.)
4. Stibium V32 D.
Opalharz 104. (snn ) Vie D.
202) Wörtlich: Entzündung »des Randes«, wobei nicht angegeben ist, ob
nicht auch der Rand des Mundes oder der Lippen gemeint. Die Gruppe "^f^ ?
für das Eczema oder die Hitzblattern zu halten, geht nicht wohl an. S. S. 252
(120) Anm. 77. Ob an Herpes zu denken? S. 253 [\t\) Anm. 78.
203) Wenn Herpes gemeint sein sollte, hat man auch an den Mund mit den
Herpes- Bläschen zu denken.
204) S. S. 257 (125) Anm. 84.
316 Georg Ebers, [^^^
Das mit Stibium verwandte Mineral
A'm j^i VieD.
Dinte Vei D.
Frische 5. Myrrhen Vm D.
Oberaeg. Natron oder Salpeter. Vei D.
Dies zerreibe man fein, verbinde es in Eins und thu' es
auT die Augen, um sie 6. sogleich zur Heilung zu bringen.
Hin anderes zmn Vertreiben der Chemosis [bade -^3>-^'. in
den Aufjen:
Echtes 7. Stibium soll man auf 4 Tage in einem Hinkruge
zu Wasser thun; dann aber nehme man es abermals zur
Hand, und thue es 4 Tage lang mit 8. Gänseschmalz zu-
saumien. Dabei soll man es (das Auge) auswaschen mit
der Milch einer Frau, die ein männliches Kind geboren.
9. Endlich lasse man es (das Medicament oder Auge?^^^)
9 Tage lang trocknen, und hat man es (das Medicament)
zerrieben mit Zulhat eines ganzen Stückes Myrrhen 10. so
salbe man die Augen damit.
Ein anderes zum Vertreiben des Krokodils im Auge (Ptery-
gium oder Randcarcinom) zum ersten male II. naeh-
drm man ei)U' Beselnrnrunfj darfdjer fiesprnehen:
KUferwachs oder eine Honigwabe 12. thue man 4
Tage lang auf das Auge.
Zweite Verordnung :
Chalkitissalbe Vs D.
Stibium Vs D.
Arabisches Holzpulver? Vs D.
überaeg. Natron oder Salpeter Vj» t>.
13. Dies zerreibe man in Eins und thue es 4 Tage lang
auf das Auge.
Ein 0)1 de res:
Excremente 1 4. der Eidechse
{hnlesu -s^) I Ro
so 5) Beide sind weiblichen Geschlechtes und darum nur mit Rücksicht auf
den Sinn zu unterscheiden.
^85] Pap. Ebers. Die Maasse u. das Kapitel über die Augenkrankheiten. 317
Oberaeg. Natron oder Salpeter | Ro
Stibium | Ro
Naturhonig | Ro oder H.
Dies zerreibe man 1 5. in Kins und thue es auf die Augen.
Mennige I Ro
Stibium | Ro
Naturhonig. | Ro oder U.
16. Dies verbinde man in Eins und thue es auf die Augen.
l'Jin andvrcH :
Chalkilissalbe | Ro
Honig I Ro
Dies thue man 17. 4 Tage lang auf die Augen.
I'AU anJcrr.ti :
Mennige | Ro
Stibium | Ro
üpalharz? | Ro
Naturhonig | Ro oder H.
18. Dies zerreibe man in Eins und thue es vier Tage
lang auf die Augen.
Mennige | Ro
Oberaeg. Holzpulver? | Ro
Eisen von 19. Qse^«« | Ro
Die Stibiumart html | Ro
Straussenei j Ro
Oberaeg. Natron oder Salpeter | Ro
Schwefelpulver? | Ro
20. Honig. I H.
Dies verbinde man in Eins und thue es auf die
Augen.
Ein (luJcrcu:
Schwarzer (gebrannter) Messer- oder
Flintstein | Ro
20GJ Das heutige Qus in Oberaegypteii.
»18 Gborg Ebbbs, [186
21. Weihrauch | Ro
Stibium | Ro
Honig. I Ro oder H.
DloH ihuo man 4 Tage lang auf die Augen.
I'jn imlcrfs (/('(ft'ff 'li. die PhhujnHmv [fft ß ] im Aiifji':
Plastischer Thon | Ro
RicinusblaUer | Ro
Honig; i Ro
23. Für denjenigen, dessen Augen sich im Zustande
der Chemosis {badi '<s>) befinden.
Vs
D.
'A
D.
\'i
D.
V«
D.
V«
D.
V«
D.
LX
I. Man zerreibe es fein, verbinde es in Eins und
thue es auf die Augen.
I\in tnhir)t\\ :nni Offnt'n Srharfm üvs (it'sii'ht(\<:
8. Stibium
Oboraog. llolzpulver
Opalharz? {snn )
Dinte
Oberaog. Natron oder Salpeter
3. Myrrhen.
Dies zerreibe man in Eins und salbe die Augen
damit.
t
> > -v .\f..': ',. d. i. der Cataracta oder des Staares:
Kchlor Lapis lazuli j Ro
lTrans{>ansalhi^ \uei'y ) | Ro
Opal harz *^ iww " "1 | Ro
Milch I Ro oder H.2«'M
ft. Slibium | Ro
Krokodilcrdc 'Nilschlamm?' | Ro
?0* rnMÜoli stobl flio MiK'h. wonn sio :»hs Bin^omiHol 7n bolrwchtori wäre.
nnre4?<*lmM^it sU\\\ »ni Fn<1o. in <Jor M\t\c «li^v R<v^o|>Ion. und s^» wird wohl »ticti
von ihr nur ein B. odor soviol \\i< von «Ion ;iniJoron 7\\ j:loio))on Thoilon vprsch^^^~
lM»n<*n HrotfiKMi vu nohn»oii >ioin.
4B7] Pap. Ebers. Dir Maasse u. das Kapitel üuer die Augenkrankheiten. 31 9
? einer Art von Weihrauch {Sbt ) \ Ho
Dies verbinde man in 6. Kins und thue es sodann
auf die Augen.
Ein amkrcs:
shU ^ körner? | Ro
Gänseschmalz | Ro
Naturhonig. | Ro
7. Dies soll in Eins verbunden und 4 Tage lang auf
die Augen gethan werden.
Ein anderem:
msfn körner? | Ro
'III
GrUnspansalbe {uetu ) . I Ro
1 1 1
Was aus 8. seinem Lande heraustritt.
(Marieenglas oder Gyps?) | Ro
Dies zerreibe man, verbinde es in Eins und salbe
die Augen damit.
Hin andrvi'ii (fcijrn fliv W't.sdih'irmm/ U. um Auijr : Iriti tische
Affection oder Infiltration der Hornhaut:
gekochtes sese? I Ro
Zwiebeln? [teri "" ) | Ro
Honig. I Ro
Dies zerreibe man fein und bewahre es in 10. Zeug
auf, um das Auge damit zu verbinden, das von
der irititischen Affection befallen wurde, und
(thu') es hernach auf die Augen.
Ein andrrrs zum Yrrtrcibtii II. des Albui/o [oder Leuconia)
im Atnjc.
Glaskopf oder Haematit? [melcj) zerreibe man fein,
presse es in Zeug und lege es auf die Augen.
12. Anilf'rc Mitli'l zum Vriirt:il"'}i lU's Eclioimniis mlrr Entru-
jn Ullis iilnl . nn dm Aiitjrn :
Harz? [adn) der Nilacacie (mimosa
nilotica) I Ro
Zwiebelpulver oder zerriebene Zwiebeln ?
{iert °) I Ro
CitcoKu Rbkhs,
[188
13. Ulaskopfrilßiii oder Haematit? {mel) o) I Ro.
Dies ztm-eib» man iini] verbinde die Augen daniil.
V'.'i« amUri's zum \rrl,nhvi, ,/,-. W»to ;/, di-n .l»y,.<,, d. i.
des llaemophtlialnius oder Blutergusses in die
Augen:
Man nehme zwei Schulen vonTüiiferlhon, 14. die|
eine mit Pulver der Dumpalmenfrüchte und derJ
Milch einer Frau, die einen Knaben geboren, diel
andere mit Kuhmilch 15. und lasse es TcuchlJ
stehen; am Morgen aber mache sich der Patient
daran die Angen mit jenem Dumfniehimittel zu
fllllen, darauf aber 16. wasche er die Augen mit
der erwähnten Kuhmilch 4 mal 6 Tage laag.^
Kiu aiiiUm'if :hhi Verlreiben 17, i/cr LlalarntSc itt/cr (ftw
Staarvv ]jixt '=^^ "/ nm ^^) i« ili'u Awji-ji.
Komm Grllnspansalbo (uetu ), komm GrUnspau-
salbol Küium, Du grüne! Komm, AusHuss aus.^
dem Auge der 18. Horug! Komm, Du Erguss ausi
dorn Auf;c des Gottes Tum! Kommet ihr Stoffe,
die ihr hervorgeht 19. aus Osiris! Kommet zu ihm
(dem Patienten] und nehmet von ihm das Wasser,!
den Eiter, das Blut, den Augenschmerz, 20. dia]
Chemosis {bdi -3&-). die Blindheit {oder Bkidsicb-1
tigkeit}, den Eiterfluss (lippitudo), die da be-J
vk'irkct der Gott der Entzündungen, jederTodes~-
art, S1. jeder Art der Schmerzen und allerUbeleil
Dinge, die sich befinden io diesen Augen, soviel
ihrer aocb sind!
tS. So iäl es tu !»preelien über die Gruuäpan&alb||
Het'H ), aufgelUät in KaferwMcbs^, di<ui man l)üw(ä
Ml
LXI,
i. mische Cyperus \t/äu "(J ; dies «b<
da» Au^e der Ordnuni; gi.-mjl>».
Iei:e man sufl
tot) ^It 6er tweRva IVno«. tlW ilor l*ftp. fi«>bniacht. tühre^
Kbrheli in GafanMi dra rmiralon »olb«! ^in, A«r coniciDi m.
tot' Honig iW KHFors.
i 8^] I'ai>. Ebers. Die Maasse v. oas Kai'itel i beb die AlGENKBANKf^ElTE^. 1121
Ein anderes von der Augensaihe zmii AbtialitMi der
Scliiuor/cii von ileo Awgen:
2, Spilze der Papyrusslaude (hnr- "^I)
Zwiebeln {(ert )
Honig
Günscäcimialz.
/.ii gl ei cliiMi 1' heilen zu nclimen und sndann aiii^sur-
ßi'dfnlticb liUiirig 3. der Ordnaiig geinilss auf die
Aiigeo zu thun.
Ein anderes tum Heiltut iIt tirfiisse [iiitti '. , ili-s Ultiles
in den Aii(ien oder des sitbvonjuHctiviUen BlulauslriUfs :
Getrocknete Myrrhen,
i. Zahnkrautkürner oder Same {tiltUl). Nicht Balaniteü aegyp-
liaca. Eine schön duftende, niilciivveiäse oder rolhe Harz-
art. S. S. 276 u. 277 (144 u. 145) Anm. 415.
Grtinspansalbe {uet'u)
Zu gli'ichi^n Tlicilt'n ni'limcn und sodann anf die
Augen Lhun.
Mittel fiir den drillen 5 bis zum vierton .Monai
der Jahreszeit des S)(rossen.s, (vom i7. Januar
bis 16. Februar):
Slibium
Überaeg. Natron oder Salpeter?
Das dem Stihiuiu verwandle Mineral kliiU .
Arab. Holzpulver?
Ci. Zu gleiclu'n Tlieilen neliiiicn und auf die Augen
ihun.
Eini- amiei'e. Autjeiimlbv , anzMveitden in ihn Jabrenjnleti
ili-r Hitze, den Sprossenn und der Uebertchwenimmiij d. i.
in allen drei Jahreszeilen oder Tetramenieen des
aegy ptischen Jahres-:
7. Mao zerreibe S tibi um am Morgen mit dein Schmalz
der Trp-Gans, ohne dies indess an's Feuer zu
bringen und 8. salbe das Auge damil in der Nachl.
h'iii iindfrea:
Slibium.
32i Georg Ebers, [190
Grünspansalbc {u€(u )
Lapis l^zuli
Honig.
9. Ürüncrdc {xnte),
l)i<v>; iM'lunt* iiKifi /M trhMclMMi rinMl(>n, rolle es zu
einem Nudelteig aus (mache es zu einem gezo-
genen Teig) und thue es sodann auf die Augen.
.{fftirrrs :inn Virlrcihrn 10. rini'r (lf"^t liinilsl um hnitfr t/nt
.t//i/.//Nf////''. Ein Atherom (Grützbeutel) oder eine
Balggeschwulst:
Stibiuni 1 D.
Arab. llolzpulver? [x^'iiue ) Vs D.
Üpalharz? (*w'*,,,) Vie D.
1 1 . Das dem Slibiiim verwandte Mineral
*/m ,°, V.« D.
Dinte Vs4 D.
getrocknete Myrrhen Vei D.
TnOaboeren oder Samen? V« D.
|:J. [':.!■':• )l:'f-! l'to' </.in An^it' , an i1*'m iriit-ml rtuas hufik
Man nehme Menschengehirn und zerlege es in
zwei Hälften 13. Die eine Hälfte davon thue man
zu Honig und salbe das Auge damit am Abend;
hat man aber seine andere Hälfte II. getrocknet
und fein zerrieben« so salbe man das Aui^e damit
am Morgen.
iKt ^17. NovemU^r l>is 16. Deoember des jul. Jahres).
Man nehme Stibium, Männliches des 16. Slibiums«*")
5^vn\io iMuilhar/ ,\W *'u ütvoiioii ItiOilen und ihu'
i \ ^
OS auf die .Vugon.
•n VN- :,, -" x^ aA> V:r.m^oho- S. t.^T «0,^ Anm. 63, Za L\1II. 5.
\or\vMiv,o Si.bium \vm\ ^Jor sv^ij^Mwnnu^n >Äc;b;K"^en Sorte
191] Pap. Ebers. Die Maasse u. das Kapitel über die Augenkrankheiten. 323
Alan nehme oberaegyplisches Natron und 17.
Stibium zu i<loichon Thoilon. und thu' es sodann
auf die Augen.
/w/i andtrt's:
Zwiebeln? {(eri j^^)
Slibiuiu
Honig.
18. Zu i;:lcii'li(.M\ riu!il(Mi nchinoii und auf die Augen thun.
i/ui andt'rvs zum Eröjjiwu SrliUrfon ) iIp^ ilo.s'uhlp^i :
Die Scherbe eines neuen 19. Hinkruges,^*^) er-
wärnil mit frischer Milch, Ihue man sehr oft auf
die Augen.
Kh\e iinfh'ir AiU}PHSi(tll)(* zum iO. O/j'nrn Srharfen des
Gesivittesi :
Stibium und Mark (oder Klauenfetf^) des Rindes thue mun
auf die Augen.
Ein a/iderrs: zum i\, O/fnrn Sclifhlrti] drs (icsichlcs:
Man thue 4 Theile Stibium und 3 Theile Honig auf
die Augen.
I\itt imdervs zum (J/jnni Schiirfrir
LXII
1. defi (h\^ichles:
Stibium
Saft von frischen oder grünen Zwiebein? {(ert )
Naturhonig.
2. Auf die Augen thun.
A///r iUidoro Aunrif'iiflbc:
Stibium 2 Theile
Honig 4 Theile
Grünspan («erj* ° ) salbe % Theil (oder D.?)
Grünerde {pite ° ) V4 Theil (oder D.?)
212] In dem Kapitel TteQi oaiQaxiüv (V, 177 (178) gibt Dioscorides an,
wie und gegen welche Leiden man Scherben, die sehr stark gebrannt sein mussten,
zu vcrwefiden habe.
32i Georg Ebers, [198
3. Echter Lapis lazuli^^^).
Dies zerreibe man und thu' es auf die Augen.
liine andcm Auijensalhe:
Stibium ^ 2 Theile
4. Gänseschmalz 2 Theile
Wasser. 4 Theile 2")
In die Augen zu flössen.
A7// AnJt'jrs ztnn Vrrliribeu des Alhufjo oder Leucnma
shl'ii J]^.;. welches in den Anf^en entstanden ist:
\ Theil (oder Ro) Stibium und 1 Theil (oder Ro)
5. arab. Holzpulver [xt aue ) soll fein zerrieben
und in die Augen gethau werden.
Hin anderes:
I Theil Dinle, I Theil Stibium und Wasser nach Belieben
ist fein zu zerreiben und auf die 6. Augen zu thun.
I\in anderes:
Ebenso zu behandeln sind Ebenholz, Stibium, und Was-
ser nach Belieben.
Hin anderes:
Die Lunge? des äbdu \^ Tisches, d. i. des Flösselhechtes
J^olypterus bichir.) und 7. Stibium ist ebenso zu be-
handeln.
Ebenso zu behandeln (d. h. fein zu zerreiben und
auf die Augen zu thun) ist auch das andere Mittel.
Sahne und Milch.^'*)
h'in afuleres :nm Vertrt'iben des F.etr"iiiuw\ otler Kntropimns
i^hei O ) :
8. Stibium | Ro
Mennige | Ro
Grünenlo (rfiU' } I Ro
Rothos Natix>n | Ro
Dies zerreibe man und ihu* es sodann auf die Augen.
ÜI3' Ohne An*:al>o lios Maasses.
i\k' Niolloioht i Hin.
21 ^ K.uin auch Sahne \on Kuhmilch bedeuten.
493] Pap. Ebers. Die Maasse u. das Kapitel über die Augenkrankheitek. 325
9. Kin anderes zum Vertreiben der iSebel und der Kölhe in
den Augen:'^^'') Allgemeine mit Reizerscheinuogcn
verbundene Trübung der Hornhaut.
Zwiebeln? {^eri ^''^^)
Harz (fldn?) der Mimosa nilotica
Grünspansalbe {ue( c^ , . .)
10. Milch einer Frau, die einen Knaben geboren.^")
In Eins verbinden und sodann auf die Augen thun.
Ein anderes II. zum Verlreiben des Krokodils im Auijc:
Pterygium (oder Randcarcinom?)
Stibium V2 D-
Ei eines Geiers V4 ü.^*^)
12. Dies zerreibe man fein und thu' es sodann auf die
Augen.
Ein anderes:
Stibium 2 D.
Honig Vei D.
Grünerde {xnte ° ) Vie D.
13. Mennige Vs D.
o
Opalharz? {snn ). Vie D.
Desgl. (d. i. fein zerreiben und sodann auf die Augen thun.)
Ein anderes:
Mennige V32 D.
Grünerde, {xnia ^ ) V4 D.
Stibium 14. V32 D.
Opalharz Vie D.
Naturhonig. VU D.
Desgleichen; d. h. fein zerreiben und sodann auf die
Augen thun.
t\6) Oder der bösen typhonischen Nebel in den Augen. Roth ist die Farbe
des Set-Typhon und wird geradezu für böse, schlimm, schädlich gebraucht.
SI7) An eine Kuh, die ein männliches Kalb geboren, ist nicht zu denken,
weil t'ey mit ^ delerminirt ist, was stels auf ein menschliches männhches We-
sen weist.
218) Vielleicht auch 3/i des Eis.
32G Geokc Euis. 'I9i
« «
/. -
Schwarzer sebrannler? FÜDlslein ' m D.
1 5. Weihrauch ' , D.
Kncikoiiileriie Nilschlamiu? | D.
Honig. I D. CKler | H.
nies Ihue aian auf die AuisenbraueD.
Ein amderes:
1 6. Mennige * « D.
Naiurfaonig * ^ D.
Slibium ' « D.
o
IT. Upalharz ^uh ' s D.
Desirl. D. i. auf die Augenbrauen ihun.
18 Sahne Rahm und Milch einer Frau.**^' die einen Knaben
geL*oren. in Eins verbinden und in die Augen spritzen
oder flössen.
- ' i! ' • f I
~ — / . • ....
Arab. Holzpulver jf 'aue ^ j Ro
20. Grünspansalbe W/v | Ro
Pulverisierte oder zerstossene Zwiebeln*?
(trt ^ I Ro
IM
Harz a4in der Miui<>Na Nilotica | Ko
Saft der Guillandina morin::a L.?
Behenül =^ | Ro
H. Hat man dies in Eins > ereinigt und zu einem tro-
ckenen Teig gemacht« so vermische man es mit
Wasser und thu* es sodann auf 5i. die Aueen.
r X : ■ \ -vi : • : :- Xanthelasma
oder PiniTuecula/
t\^ Kiiiv.ir ä;.vVi l^ejeiiiov. S^hno d^r Müch einer KrAu eio.
riO '.s^. :** . >. t?«i i t>o An:«, l^*.
M i
^^5] Pap. Ebkrs. Dib Maasse u. das Kapitel Dber die Augenkrankheiten. 3Si7
GrUnspansalbe {ueiu )
Dinte
Stibium
Natmn
2D.
I D.
Vh D.
I D;
LXIII,
1. GrUnerde {xnie). VsD.
Dies zerreibe man mit Wasser und thu' es auf die
Augen.
Ein anderes:
Mennige | Ro
Gänseschmalz | Ro
Die Augen sodann damit salben.
2. Bereite noch ein anderes :///// Vertreiben einer Gesehwnist
an der Nase: (Thränensackerkrankung. Dacryocystilis).
Stibium | Ro
I Ro
1 1 1
Getrocknete 3. Myrrhen | Ro
Honig. I Ro oder | H.
Damit reibe man das Auge 4 Tage lang ein.
Berücksichtige es ja; — denn es ist gewiss das
Rechte!
4. liinr andere AuijenHalbe hereilet von dem ehrwitrdiijen Vrme
[Sonnenpriester von llelitrjndis] .\//y yf :
Arab. Holzpulver? {xl aue )
Stibium
GrUnspansalbe {uetu )
5. Überaeg. Natron oder Salpeter
Unteraeg. Natron oder Salpeter^')
Mennige
Arab. Holzpulver? {xt aue )
Naturhonig
(). Ein anderes zum Vertreiben der lilindheii [oder lilödsielilifi-
keit. in den Autjen:
Man lasse fein zerriebene Zwiebeln? (^'^^,,,)
1 Ro
I Ro
t Ro
I Ro
I Ro
I Ro
I H.
%t\) über die oberaegyplisdien und unteraegyptischen Natron- oder Salpeter-
arten s. S. 224 [92] Anm. 39.
Abbandl. d. k. S. Gegellscb. d. Wiss. XXV. 23
3eS Geubg Ebee>. :I96
7. in Zeu£: wickeln und le^'e <lie>, \ erschIüs>eD in
Naturhoni^« auf die Aucen.
■■ . . . . ■ \". ■ . •. ?.' ... \J .-
• ■ ..-•.■ . _. .....I . it. I. ... . -4..
'^. .. .: .1 Au£;eDmu>LeIldhuiuni:. Oi»b-
i hahiiopieiiia. Auilu je naih dem iie rindert- n oder
ii.jiieren Grade der Lähiüun:: Pare>is oder Para-
U si>.
iirun>i»anNiilLH- «cY«
^^e;^i^aul.•!l
Mennliir-— .
Zerreiben und auf die Augm ihun.
i*. iii-^x " K'>:n vJrr Saiwe } Ro
111
l»ii:e n | R..
[•uTikcm I R>
1I«iü;^ I R:.
!i\ ifM* ' >lr:i:^ I Ro
IM
Ni-: I R:«
jiir-' ' fr^jv hs ^ I Rj'
SLi^üin \ R:
- i 1
:. ;: r \.r*lr:.:: ::; d-er Mrr.^e e.::e> H
c ; • R "
- ? * f
197] Pap. Ebers. Die Maasse u. das Kapitel über die Augenkrankheiten. 320
14
/?/// andevds zuin Heilen der FAnsUÜfuuy der Ilaare ui\s
Auge:'-^) Trichiasis, Haar- oder Wimperkrankheit.
Myrrhen | Ro
Bhit 13. der Eidechse oder des
Chamaeleon. | Ro
Blut der Fledermaus {dgyi ^^).*'^^**) I Ro
Man ziehe die Haare aus und thue das Mittel da-
lauf, um es gesund zu machen.
Ein anderes um das Haar nicht wieder in das Auf/e wachsen
zu lassen, nachdem man es ausgezogen:
Mit Excrementen der Eidechse (oder des Chamäleons
hnlesu ^4sJ}
15.
16
17.
zerriebener Weihrauch
Rinderblut
Eselsblut
Schweineblut
Windhundsblut
Hirschblut
Stibium
GrUnspansalbe? {uet'u
III
).
Ro
Ro
Ro
Ro
Ro
Ro
Ro
Ro
19.
Dies zerreibe man fein in Eins mit den genann-
ten Blutarten und thue es an die Stelle jenes
Haares nachdem man es 18. ausgerissen hat, da-
mit es nicht (wieder) wachse.
Ein anderes:
Blut der Fledermaus {dgyt ^^)
Vom Rand eines neuen Hinkruges
Honig
Dies zerreibe man fein und thu' es auf die Stelle
jenes Haares nachdem man es ausgerissen.
Ein anderes:
Rinderschmalz j Ro
I Ro
I Ro
1 Ro oder H.
224) Es könnte auch gcfasst werden »zur Beseitigung und Entwurzelung
der Haare im Auge«; doch hätten wir es auch dann mit der Trichiasis zu thun.
S. S. 297 (4 65) Anm. 4 68.
225] Doch kaum der Wanze.
23*
iMhH -hiihllih MiMh Im KlhiQ, Nlnlh^ oh nirs Feuer
\\\\\\ \\\\\ (tM tMil ilh« NIollo ilor Ihuiro.
<
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4
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VN \ -^^ nmtf
199] Pap. Ebers. Die Maasse u. das Kapitel lber die Augenkrankheiten. 331
E'ni amleres znrilcs Miilel:
Weihrauch | Ro
Grünerde ix^te) I Ro
Hirn der 8. Gazelle oder wilden Ziege | Ro
Dies bringe man in Eins und mache damit Umschläge.
Ei7i anderps drUtcs Miflrl:
nlrlu '<^ (Gotteskraut?) | Ro
Weihrauch | Ro
Knoblauch. | Ro
0. Dies koche man, gestalte es zu einer Salbe und
verbinde damit.
FAn anfleres :
Mache ihm Umschläge aus frischem Fleische am
ersten Tage, 10. und zwjn- nachdem Du ihn ont-
wodor mit Ol und HoniiJ: boliandolt hast, um ihm
|L!:ul zu thun oder 11. nachdem Du Oel und Wachs
angewandt hast, um ihm auf der Stelle gut zu
thun.
Mittel fjC(jon die Krokodilrachenkrnnhheit : (Pterygion oder
Randcarcinom.) 12. Triffst Du das Pterygium, und Du findest
es so, dass seine Gestalt an seinen beiden Seiten die Sym-
metrie verlor, 13. so mache ihm am ersten Tage Umschläge
mit frischem Fleische, und behandele ihn ebenso wenn
die Xerosis entstanden ist beim Patienten.^^')
227) Wörtlich: Trinst Du den »Krokodilrachen«, und Du findest ihn so, dass
sein Fleisch die gleichmässige Stellung einbüsste an seinen beiden Seiten 4 3. so
mache ihm am ersten Tage Umschläge mit frischem Fleische und behandele ihn
ebenso wenn vertrocknet ist alles Fleisch des Patienten.
NiioliHrlnilt
l'^^^n« \\ l»*"**»\iM Ih^h sirhMMh^l «»ohMoll NorNvHilH. Nach Abschluss
\\\-^ \U\\\\^^\ \\\^\\^'\ \\\\^ii\^\ \\\\\\\\\\\\\\\\^\^\\ ^lm^ ^loiu Yorfusser neue
'n>\u\\>u \\\ >Us^ \U\\\\ As\\^\\\\w\\ \\\\\\ t'ovMluiujion «ugmi^lich ge-
s\\\s -w \\\\\v\-\\\\w\\ \\\\\\ ^w ^\\\\\^\\s IV Mhwtn^lcn B^xknilen er-
\^ - \^\ -^\** VV\N*KWvN A*\ VsH*»5fV^Ui i^v^^iL V,-^-»i iUUt^»-»^ sui-
•. s^ \,v vx N . » , .1 .^,v -. -i ••* ^^'* ^rt'X'il^rr -«an* ^is-.'.s^ lu
*-,>>:.
201] Pap. Ebers. Die Maasse ii. das Kapitel ('«eb die AuGKMiiiA.NbiJEiTKK. 333
zum Salben für jeden Tag; entilicli aber nber einem leeren 'l'lieil der-
seüten UUchse 2(iOÖ ^ ^-^ 4 ^ ^ ^ '-^^ Heilung und An-
nehmlichkeit [eigentl. zum Ergützen) der Augen. Aber a<ich in
diesen Bllchscii ward kein Anllinuu, sondern dasselbe Schwefclblei
gefunden, das schon mehrere frühere Analysen, und auch die des
Herrn Prof. v. Babver (Aelimifii) und des Herrn Salkuwski bei Vihciiow-')
linier solchen allaegypLischen Pulvern enldecklen, in denen wir, wDrc
msdml Antimon, Solches zu fimlen erwarten dürften. Wir werden
also diese Frage neu und von Grund aus zu prüfen haben, und wir
denken das ResuUaL unserer Untersuchungen in nicht zu ferner Zeit der
Wissenschafl vorzulegen. Gegenwärtig liegt die Versuchung nalie das
hatten; doch spricht auch manches gegen diese Annahme.
Unter den Schriften, welche uns nach Abscliluss der vorliegen-
dco Abhandlung zukamen, verdient in erster Reihe') die Slrass-
burger Inauguraldissertation des Dr. LI'hing »Die Über die mcdicini-
schen Kenntnisse der allen Aegvpler berichtenden Papyri, verglichen
mit den ntedicinischen Schriften griechischer und römischer Autoren,
Leipzig 1888« genannt zu werden. Diese tüchtige, unter den Aus-
spielen unseres lieben Collegen Prof. J. DtMiciiES entstandene Arbeil
ward uns von dem letzleren leider erst kurz vor Ostern Ubersandl,
und so war es uns nicht mehr niüglicli, Rücksicht auf das mancherlei
Gute und Neue sowie die Irrthumer zu nehmen, die sie enthalt.
Nur eine Bestimmung des Verfassers war es uns noch vergönnt zu
der unseren zu machen; wir meinen die des uetu , das wir nach
reiflicher Überlegung Kieselkiipfer übersetzt hatten, wUhrend es in
der Thal » Grünspan a zu sein scheint. Zu unserem Bedauern konnten
wir diese neue Bestimmung nur noch in der Wiedergabe des fort-
laufenden Textes von S. SOG (170) an adoptieren. Was uns ausser
.^1 Verliamlliiijgen der Burl. »uttiropologischen Gesellschart. iO. Ocl 1888.
i) Leider war es uns nicht mehr verßüaQl, die uns von Hrn. I'rof. HinaciiBKfiQ
gütigst iibersuudto tiichlige Oissert-ili»:i uBeitritge zur Augen heil kumli.^ des Aäljus»
von L. [iAKBi,ri>-8 und PitsciivANAS üllere Iroiriiclie HoDograptiit! über Alüxaudor
V. Iralles und seine ganz neue Sclirin über den in etile inischeu Unlerricl» ' >u
IfuniiUi'n >
33i
ErkR:
[202
des Dr. Lcrwg Grilndeo dazu beslimmle . war der Umstand, dass
Herr Prot'. A. von Bagver ia dem Pulver aus dem Buchschen des
British Museums 2605 a, wolclies '^^^ ^_ji r^ dr ^__ü mrt -^ zur
Ueilung der Auijen überschriebe» ist, Grünspan (Kupfer) und elwas
Harz fand. Kieselktipfer konnte, wie der genannte berühmte Che-
miker Ulis miltheilte')t das bctreflende Mineral keinesfalls sein. Wir
glauben jetzt uetu sicher mit LtfUNC nOriinspanu übersetzen zu
dürfen und werden auch auf diese Frage zurückzukommen haben.
Es freut uns in einer Reihe von anderen Bestimumngen zum
gleichen Resultat wie Dr. LvniNti gelangt zu sein. Besonders möchte
wohl nach seiner und meiner ganz unabhängig von einander ge-
führten Untersuchung niemand mehr bezweifeln, dass ^^ A Q "^
A O nicht die Akacie sein kann, sondern dass es für die Cedcr oder
Cypressc oder juniperus phoenicca gehallen werden muss.
In anderen Punkten gehen die Ansichten des jüngeren Herrn
Collegen und die unseren mehr oder minder weit auseinander; doch
muss ich micli hier auf die Zurückweisung seiner Behauptung, der
Papyrus Ebers sei nicht das von Clemens von Alexaudria erwähnte
Buch m^'i (faQ//äxtüv und seiner Bestimmung der Gruppe tert be-
schränken. Die Begründung der ersteren gehört zu den Schwachen
der sonst tüchtigen Arbeit und soll an einer anderen Stelle widerlegt
werden. Weiter will Lchin« die Gleichung ('tri := Zwiebel durch
die Gruppe ^^öl^*'^''^ «*' ö *'«'* "^i DtiMinuEN Geogr. In-
sclir. II (Rec. IV) T. 87, 20 aus der Welt schaffen, indem er sie
»der t'crtbamU" Übersetzt. Nkl A die Sykomorc, ist nun allerdings
bisweilen der Baum xut f|o;f*)i'; doch würc wirklich der t'ertbaura
gemeint, würde schon das Üeterminolivum T^ hinler t'erl überraschen.
Aber ein tieferes Eingehen in den Pap. Ebers ergibt, dass Sykonioren-
5) «Die mir übcrsanJic Probe war kein Kiesclkupfer ; sie lüsle sich za loictil
in SalzsHuro und hinlcrliess ancli keinu KiesetsUnre. Am walirsclieiiilichstea ist,
dass es «in n.ilürlicher Gniospan, (!■ b. durcb Oxydation von Kupfer an der Lutl
cnlslanden ist. Es bilden sich dul)ei basiscli koblensauri? Salze des Kuprers oder
in der Nälir; des Mii^res uuch Oi[ycbloride.<' Briellicbe HiUbeilung des Prot. v. B^evbd.
^03] Pap. Ebebs. DieMaasse i'. das Kapitel Iber die Algenkraü kheiten. 335
feigen und Zwiebeln [feii ) gern zusammen verordnet werden*)
und der Satz Pap. Eb. XLIII, 16
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ngaii/ ° w/ nht ^^A^ /'er< i'epti fi/ ut t^c^
d. i. Pasle (Pulver?) der Sykomore oder der Zwiebel von der Oase,
beweist, dass Herrn Lurings Übersetzung unrichtig ist, dass man an
keinen t'ertbaum denken darf und es also bei unserer Bestimmung
S. 212 (80) ff. bleiben muss. Pap. Eb. LXIX, 8 ist (j ^ ,^,
-6" A "^ ''^ "" ärlt ^ nht ^ ieri . ° sicher nicht Milch
ra^ r A jS^ o im im y im
oder Saft des l'erlbaumes zu übersetzen, sondern Svkomoren- und
Zwiebelsaft, denen QQ^I 9. ^^^^ A \i^ "^^^^ Zwiebelschaalen fol-
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gen. Wir heben gerade diese binge hervor, weil der Bestimmung
der Gruppe t'ert ein besonders breiter Raum in unserer Abhand-
lung geweiht wurde, und weil uns das gewonnene Resultat wohl
werth der Berücksichtigung zu sein scheint. Das von Dr. Liring für
Zwiebeln gehaltene ? ? ? "^ scheint uns kaum etwas anderes als Knob-
lauch bedeuten zu können. Dafür sprechen besonders die Bilder
dieser unter den alten Aegjptern als Zukost so sehr beliebten Pflanze,
die heute noch bei wenigen Mahlzeiten ihrer Nachkommen fehlt.
Fraglich ist endlich noch, ob das hierat. Q, tr oder se zu umschreiben,
ob es zeillich oder örtlich zu fassen sei: tritt doch das eine hiera-
tische Zeichen [\ für ^ und I unterschiedlos ein. In der frühen
Zeit der Entstehung unseres Papyrus ist freilich <=^{? '' ''' schwer
nachweisbar, und die aus dem hieratischen erwachsene Confusion
zwischen { und ^ wird erst in jüngeren Texten häutiger. Den-
noch haben wir an der zeitlichen Bedeutung des Q an den meisten
Stellen festgehalten, und das betrell'ende hieratische Zeichen tr um-
schrieben. Es ist dies ausschliesslich dem Sinne zu Gefallen ge-
schehen; denn wollten wir |^ 6t' umschreiben, würden wir hUufig
»hinter den« oder »hinter die Augen« übersetzen müssen, und was
dies bedeuten soll, ist uns unerfindlich. Etwa an »auf die Schläfen«
6) XXVII. 7— !l, LXXX, M, XLVI. 7. Das grosse Recept LXXXII und
LXXXIII elc.
fi > /f H //>,» <o' ^» ////tri t/r ^'/^i 4^1' ^*#(;7^M ftir 4ie Schläfen
,/ ,^/, Iv /' i'i,hnfi^ hfii Hfh^\Uh ^nf fUffjh^f^ difi L'mächrifl
// tn i f 'i: nii\\ /fi' /tlihfhf- HnihitUlh^, t»#ri« k/i ^ff>t daS »SO-
f/f/// '/'l' / frz/M^lf tui /l/^ Am^mi'' M^imm füh^^n friiU^n Sinn. In
f/c l/i'/f I m||/ ff / !(' if(t Im imm v/fll^K iiffllMMilirli HU iU's lokalen Be-
'I !<h(f(K |/ iMiltMlhn Im (hl* |m »miimI vM^hiM niuichl. LX, 15 und
'(( mIiiiIi' Ic II 'I« II' h I I iM IImi lil < «i< /'M MMiNcliroilion und doch derzeit-
|i' Im II II' i|f iil(Mi4*, il> I \h|/i^^ /,m h^^Immi Wn doiikon dieser Frage spdter
IM' MKr,' Ic M(|> W*n liMuha*M< liMiiM ^-^t NMdiiMni. - In der zwölften
"llti\il- li \l HM >l>r \\\\\\\\ \\\\\ huMMialiou dos Herrn L. Da.'islics
tn.'i .,(• h< n* •hhlhiiu di' < \\Mimi au tloi Vorniuihun^ ^führt^ dass
\\\\ M\ M ' »MI ,\MM \nm ,^» xK'llotolil den Safran zu er-
V' \\\\ w \\ \\u \\ y\s \\ IhMu \ lioluUuiiuuk u)«yuN dh> Wui^zelu* beim Cro-
' «> >lt' \\titi(\ \iu M I« liliv li.aou \uitluU(ou. Itüer allen Lmstünden
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